Still Alive - Tag 70 - Nochmal nach Sapzurro


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South America » Colombia » Antioquia
November 24th 2019
Published: November 25th 2019
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Das Dock in der Nähe unseres Hostels
Heute machten wir einen kleinen Ausflug, wir gingen nochmal nach Sapzurro zurück - es sollte einen schönen Weg zwischen Capurgana und Sapzurro geben. Da ein paar Gäste ohnehin mit dem Boot nach Capurgana fahren mussten, schlossen wir uns einfach an und fuhren mit. Dann spazierten wir mit zwei Franzosen von Capurgana in etwa einundhalb Stunden nach Sapzurro. Man musste zwar 10.000 Pesos für den Weg zahlen, was uns verhältnismäßig viel vorkam (für denselben Preis kann man sich auch mit dem Boot von Capurgana nach Sapzurro fahren lassen!), aber dafür war der Weg in relativ guten Zustand, meistens gab es sogar Stufen an den steilen Stellen, sprich fast überall. Ca. auf hALBWEG (wir sind uns nicht sicher, ob man hALBWEG groß oder klein schreibt, daher nehmen wir diese Variante von der wir zumindest wissen, dass sie falsch ist) gab es einen kleinen Aussichtsturm, auf den ich mich sogar hinaufwagte. Von dort hatte man eine schöne Aussicht auf Capurgana auf der einen und Sapzurro auf der anderen Seite.

Auf dem Weg nach Sapzurro fanden wir die größte Ameisenstraße, die wir bisher gesehen haben - Tausende von Blattschneiderameisen transportierten geschnittene Blätter über mindestens 20m, vermutlich noch weiter! Blattschneiderameisen sind ziemlich faszinierende Tiere, die
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Capurgana
Blätter verwenden sie nicht etwa, um ihr Nest aufzubauen oder um sie zu Essen. Stattdessen zerkleinern sie die Blätter und verwenden sie als Substrat, um darauf einen gewissen Pilz wachsen zu lassen! Von diesem ernähren sie sich dann selbst. Über das Suchen, Zerschneiden, Transportieren, Zerkleinern, Weiterzerkleinern, Nochweiterzerkleinern, Gärtnern, Ernten etc. gibt es 29 Schritte, für jeden davon eine eigene Kaste von Ameisen. Um während dem Transport der Blätter gegen Angriffe aus der Luft, z.B. von Fliegen, geschützt zu sein, reiten auf den Blättern kleinere Leibwächterameisen mit. Ich bin sehr beeindruckt von dieser Organisation und dass dies funktioniert, gerade wenn man länger in Italien war ist das keine Selbstverständlichkeit. Wären die Ameisen Italiener, so würde Eine ein Blatt zerschneiden, während fünf weiter zuschauen würden. Dann würden sie es zusammen irgendwo hintragen, nur um herauszufinden, dass jemand vor einem halben Jahr ein Gesetz herausgebracht hat, wegen dem das Nest nicht mehr weiterverwendet werden darf und ein neues in hundert Meter Entfernung aufgebaut werden muss. Dieses wäre jedoch noch nicht genehmigt, um es bauen zu dürfen, müssten sie erst drei Stempelmarken kaufen, auf dem Postamt Geld überweisen, 9 Ämter in der richtigen Reihenfolge besuchen und den Stein der Weisen finden. Außerdem wäre die
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Sapzurro
Hälfte der Finanzierung für den Aufbau bereits auf mysteriöse Art und Weise verschwunden, zufälligerweise hätten die Nachbarn von der Mafia in der zwischenzeit ein schönes, großes Nest bauen können. Daraufhin würde sich ein Teil der Ameisen hinsetzen, um eine neue Gesetzesänderung durchzubringen, um das Nest zurückzusetzen, während ein Viertel versuchen würde, die Blätter zur neuen Baustelle zu bringen. Das verbleibende Viertel würde sich stattdessen daranmachen herauszufinden, wie man die meisten Sozialgelder kriegt. Am Ende würden sie das Pilzfarmen aufgeben, sich stattdessen von Pizza und Pasta ernähren und sich abends bei einem Glas Wein über Immigranten und die UE beklagen, die ihnen ihr Pilzgeschäft kaputt gemacht haben.

Genau aus diesem Grund sind Blattschneiderameisen in Italien ausgestorben.

Von den Blattschneiderameisen aus machten wir einen großen Sprung nach vorn, nach Sapzurro. Dort fanden wir ein Restaurant, das die Franzosen im Internet gesehen haben und das sehr gut sein sollte. Tatsächlich war es auch herausragend! Überraschenderweise erlebten wir heute etwas sehr, sehr ungewöhnliches - ich (der normalerweise der langsamste ist) war tatsächlich vor Mathis (der normalerweise am schnellsten isst) fertig! Wie ein Souffleur, der aus versehen auf die Bühne gelaufen ist, saß ich dann plötzlich nach dem Essen da, war bereits fertig,
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Ein Haufen Spinnen (keine Angst, es kommen noch schönere Tierfotos)
während die anderen noch aßen, und wusste nicht was ich jetzt tun sollte. Was war jetzt angebracht? Nur rumsitzen? Einen Handstand machen? Im Kreis laufen? Ich wusste es nicht, auf eine solche Situation war ich nicht vorbereitet gewesen - ich hatte mit vielem gerechnet, was in Kolumbien passieren könnte, aber nicht damit. Ich entschloss mich, meine Spielkarten, die noch vom Kartenspiel vor dem Essen dalagen, zu nehmen, sie zu sortieren und so zu tun, als würde ich überlegen. Diese Beschäftigungstherapie schien zu funktionieren, nach kurzer Zeit waren die anderen auch fertig und erlösten mich von meiner Qual. Dann spielten wir noch etwas Karten, bevor ich und Mathis in Richtung Capurgana zurückliefen. Dorf kauften wir noch Kekse und ich reservierte mir einen Tauchgang für morgen, dann gingen wir zurück zum Hostel.

Auf dem Weg von Capurgana zum Hostel fanden wir drei Leguane - zwei Riesige, die auf einen Baum hinaufkletterten bzw. schon oben waren und einen kleineren, der ein Segel auf dem Kopf und Rücken hatte und sich im Unterholz versteckte.


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Ein Leguan! Der größte bisher
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Was für ein Riesenschwanz!
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Was für ein Riesending
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Sein Schwanz ist erst recht ein Riesending!
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Dieser hat zwar nicht so einen beeindruckenden Schwanz und ist insgesamt kleiner, aber dafür hat er so ein interessantes "Segel"-ding aufm Kopf und Rücken
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Das Segel verwenedt der Leguan, um sich bei Wind im Wasser mit weniger Energieaufwand bewegen zu können. Seinen Schwanz kann er dann als Kiel verwenden, sodass er sogar gegen den Wind kreuzen kann! Leguane ohne Segel auf dem Kopf müssen stattdessen immer Bananenblätter suchen, die Sie dann mit dem Maul festhalten, um zu Segeln.
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Ein geschlossener Schmetterling
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Ein geöffneter Schmetterling


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