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für nur circa 5 euro fahren wir heute spektakulär entlang der bergkanten über die anden. rechts und links teils gefährlich steile abhänge - die hoffnung auf gute bremsen und einen erprobten fahrer schwelgt in uns.
uyuni, die stadt in der es nicht allzuviel zu tun gibt außer die tracht der frauen zu bewundern, verlassen wir etwas unorthodox. vor unserer bus agency werden wir in vierer-gruppen in kleine bolivianische taxis gequetscht und damit geht es erstmal an den stadtrand. unsere rucksäcke werden, wie man es sich eben so vorstellt, auf dem dach des kleinen, sehr einheimisch anmutenden, busses verzurrt. wir nehmen im gemein kalten, vor dreck starrenden innenraum platz. nur gut eine stunde später als geplant setzt sich der bus über durchgehend unasphaltierte straßen richtung tupiza in bewegung. zwischen uyuni und tupiza wird dann noch einmal bus gewchselt - warum? das wissen vielleicht die bolivianer?!
das fenster zu meiner linken lässt sich nicht vollkommen schließen und so erfüllt uns nicht nur der eisige nachtwind, sondern die eindringenden sandmengen mehren sich zunehmend. der feine sandstaub durchdringt alles! seit tagen legt sich eine unvermeidliche schicht über haut, vor allem schleimhäute, haare, kleidung, rucksäcke. die nasen jucken non-stop. unsere dunklen schuhe weisen ein einheitliches grau
auf. meine haare sind stumpf, die haut trocken, alles juckt.
trotz dieser eher unangenehmen eigenschaft der hiesigen landschaft, beeindruckt jene doch ungemein. unter einem unwirklichen blau, wolkenlos, erstrecken sich unter uns sonnengelbe täler voll kühen und pferden, über uns kreisen adler. in den tälern recken sich gigantische rote felsen empor, dazwischen liebliche dorfkirchen. aus unserem dreckigen busfenster nimmt das staunen kein ende! was für eine fahrt! und das völlig unerwartet - wollten wir doch eigentlich “nur” von a nach b. ein weiteres kleines highlight sind die immer wieder zusteigenden verkäuferinnen mit allerlei snacks. wir erstehen einen kleinen laib käse, der laut markus schmeckt, wie eine bolivianische omi riecht! er hat nicht ganz unrecht, der ganze bus “duftet” nach stall, schweiß, (mutter-)milch und staub - eine allerorts zu findende bolivianische note. während im bus die zahlreichen kleinstkinder an etlichen brüsten hängen, quasi das leben pur verströmen, scheint vor dem fenster, alles was lebt stacheln, dornen oder scharfe kanten aufzuweisen, also eher lebensunfreundlich.
tupiza selbst, auch inmitten der herrlich roten felsen, ist fast eine großstadt! die letzten 100m unserer fahrt sind asphaltiert und so auch ganz tupiza. es gibt frisches brot, geldautomaten, kaffeehäuser… und: es ist wesentlich wärmer hier!
außerdem gönnen wir
uns für die nächsten zwei tage (endlich mal wieder) den luxus eines hotels! das beste in tupiza (ohne großartige konkurrenz)! und das um etwa 15 euro die nacht, inklusive frühstück!!!
aus unerfindlichen gründen, strotzt die stadt nicht nur von wunderschön in tracht gekleideten frauen, sondern auch von vegetarischen gerichten!
sogar meine heißgeliebten märkte gibt es hier - ich darf markus auf zwei riesige ansammlungen von offenen läden schleppen. sehr einheimisch, eigentlich nichts für touristen. ich liebe es! kleine tonplättchen zum prägen von zu bemalenden wachsplättchen (?!) werden verkauft. markus: “wer kauft sowas? das ist doch ganz eindeutig müll!”. ich bin mir nicht sicher, was es ist. ich nehme an, es dient religiösen zwecken - umso verblüffender ist der stand nebenan mit einer auswahl von vibratoren und potenz-mittelchen…
wir sind heute organisatorisch top unterwegs, die nächsten tage sind geplant, sodass wir ziemlich erschöpft, weil durchgerüttelt von der busfahrt, in unser herrliches hotel-bett steigen. es ist fast warm!!!
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