Party- Salta und Chaos-Bolivia


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Published: May 4th 2009
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So!

Nachdem wir Córdoba schon nach zwei Tagen hinter uns gelassen hatten gings gleich ab Richtung Norden. Wir wollten erst noch einen Stopp in Tucuman machen, aber entschieden uns dann doch direkt nach Salta zu fahren, was insgesamt nur knappe 14 Stunden Fahrt bedeutete.
Dort haben wir dann ganze fuenf Tage verbracht, was recht viel ist, aber wir waren an die Busfahrten nach San Pedro de Atacama (Chile) gebunden. Und diese Busse faehren nur 2-3 Mal die Woche. Aber wie die Ueberschrift ja schon dezent hinweist, sollte unser Weg nach Bolivien fuehren. Mehr dazu spaeter.

Dienstag nachmittags angekommen in Salta bei gefuehlten 45 Grad mit unserem schweren Gepaeck bemerkten wir auch gleich den Unterschied zu Cordoba und Buenos Aires. Die Menschen sehen alle eher aus wie Indios und die Stadt sieht total kolonial aus, d.h. es gibt keine Hochaeuser und alles wirkt viel kleiner. Ausserdem geht hier alles ne Spur gemuetlicher und man wartet zum Beispiel auch gern im Supermarkt ne Dreiviertelstunden an der Kasse.

In Salta erfuhren dann wir auch gleich noch von der naechsten Epedimie, Schweinegrippe, zusammen mit dem Denguefieber und Malaria ergibt das ein echt netten Cocktail.
Aber bis jetzt ist ausser Dengue noch nix in Reichweite. Supa.

Angekommen im Hostel waren wir erst mal ziemlich fertig und ich hab mir mal ein paar Stunden Schlaf gegoennt. Abends wurden wir dann positiv ueberrascht. Abendessen im Hostel fuer lau (normalerweise is nur Fruehstueck drin) und eine ziemliche coole Freiluftbar.
Da gings dann auch gleich los. Die Leute hier feiern immer und das auch nicht zu knapp. Am Mittag hatte ich beim Fussballgucken Horacio kennen gelernt, der hier grade Heimaturlaub macht. Ein unglaublicher netter und lustiger Typ. Mit ihm, den Angestellten vom Hostel und den restlichen Backpackern wurde dann ordentlich gefeiert!

Am naechsten Tag gings genau so weiter, wir hatten tagsueber nur den Berg von Salta erklommen, was ziemlich schweistreibend war, was ganz eventuell am Vorabend gelegen haben koennte. Aber das sind nur reine Spekulationen, denn Tim und ich stehen dem Alkohol ja normalerweise eher kirtisch gegenueber...*hust*
Doch die Aussicht hatte sich gelohnt.
Zum Abendessen gabs mal wieder Asado (Grillfest), ach ich kanns nur immer wieder betonen. Goettlich! Danach wurd uns noch ne richtig gute Show in der Hostelbar geboten. Folkloretanz und -musik! Hat mir richtig gut gefallen.
Als "sanften" Ausklang gings dann in die Disko!!! Mal wieder ein cooler Abend.

Trekking in einem idyllischen Reservat in San Lorenzo, 30 Minuten entfernt hiess dann das weitere Programm. Wir waren die einzigen Menschen weit und breit. Herrliche bewaldete Berglandschaften und einfach Natur pur.
Da wir am naechsten frueh raus mussten und noch ein dezentes Schlafdefizit hatten, waren wir schon um zwei im Bett.

Freitag morgen hiess es dann um halb sieben aufstehen und sich bereitmachen fuer die Tagestour: Rafting und Bungeejumping!!!

Zu erst hwar Raften an der Reihe. Zusammen mit drei Meadchen wurden wir abgeholt und von den Raftingguides zum Fluss gebracht. Unser Guide, Jorge, wurde von den anderen nur "el loco" genannt. Klasse!!!
Nach einer kurzen Einfuehrung mit den ganzen Sicherheitsmassnahmen und den Befehlen (Adelante!!! Más fuerza!!!....) gings dann auch schon los!
Mit dem Boot inmitten einer Quebrada (Schlucht) raften, einfach genial. Jede menge Action und spektakulaere Landschaften. Das erinnerte alles sehr an die Landschaften aus Herr der Ringe, nur mit tropischerer Vegitation.
El Loco war richtig gut und dazu total lustig, und mit dem Boot durch Stromschnellen fahren, ueber Felsen im Wasser springen und auf die Kommandos reagierent zu paddeln war geil.
Nach zwei Stunden raften, war ich dann ziemlich platt, aber die Ueberwindung fuers Bungeejumping stand noch bevor.
Wir waren auf dem Weg zum Raften schonmal an der Bruecke vorbei gefahren wo der Sprung stattfinden wuede und es sah gar nicht soooo hoch aus, aber als wir dann direkt runter geguckt haben, war es doch was ganz anderes und Aufregung machte sich breit.
In Suedamerika in nem kleinen Dorf Bungeejuming...vielleicht nicht die beste Idee..aber man lebt ja nur einmal!!!
Naja, und nur die Besten sterben jung, und dann noch bei nem tragrischen Bungeeunfall....

Als ich dann als vierter an der Reihe war, war zumindest schonmal klar, die ganze Sache haelt irgendwie.
Die groesste Ueberwindung ist einfach KOPFUEBER in die Tiefe zu springen.
Schliesslich stand ich dann oben auf der Plattform, nur gesichert durch zwei Schlaufen an den Beinen und blickte knapp 30 Meter nach unten: Immerhin Wasser, wenn was schief geht, kann man's ueberleben.
Nach 5/6 Sekunden Ueberwindungszeit liess ich mich dann fallen!!!
SAU GEIL!!!
Die Sekunden in deneein geiles Gefuehl und so einen Adrenalinschub!!!
Total gut und jeder Zeit wieder!
Ausklingen liessen wirs dann mit nem gemuetlichen Fischessen.

Samstag standen wir dann schon um sechs auf und um unsere bisher touristischste Tour zu machen. Ein Trip nach Cachi, einer kleinen Stadt westlich von Salta, die einem Westerndorf gleicht. Aber der Weg dorthin ist das eigentliche Highlight.
Immer wieder machten wir Stopps um die Natur zu geniessen. Gebirgslandschaften in allen moeglichen Farben wie man sie aus Europa nicht kennt auf bis zu 3300 Metern. Da war die Luft dann ziemlich knapp und das Bergaufgehen fiel schon arg schwer, aber es gab jede Menge Condore und Guarnacas (Lamaaehnlich) zu beobachten.
Ausserdem waren wir im zweitgroessten Kakteenreservat der Welt.
Alles in allem eine gemuetliche Tour.

Dann kam aber die erste Ernuechterung unseres Trips. Wir hatten Donnerstag Tickets fuer den Bus nach Chile reservieren lassen und als wir die abholen wollten, sagte man uns, dass die Reservierung gestrichen worden sei und es gab natuerlich auch keine anderen freien Plaetze mehr. Na super.
Da wir es uns zeitlich nicht leisten konnten noch zwei weitere Tage in Salta zu bleiben, um auf den naechsten Bus zu warten, mussten wir irgendwie umdenken.
So beschlossen wir kurzfristig unsere komplette Tour umzudrehen und jetzt Bolivien, eigentlich unsere letzte Station, vorzuziehen und von da aus nach Peru und dann nach Chile zu fahren.

Am letzten Abend in Salta, dass uns wirklich total gut gefallen hatte, mussten wir hier noch mal trotz totaler Uebermuedung das geniale Partyleben geniessen. Mit Fernet-Cola (das argentinische Stammgetraenk) verflog die Muedigkeit auch schnell. Wiedermal ein echt guter Abend, der in einer Disko endete. Es macht einfach Spass mit den Leuten hier zu feiern und wir kommen auf dem Rueckweg wohl nochmal da vorbei um ein Wiedersehen mit Horacio und dem Rest zu feiern.
Und nun haben wir auch schon etliche Schlafgelegenheiten gesammelt, sollten wir mal nach Amerika, Salta, Brasilien und und und kommen.

Der Bus nach Bolivien ging dann Sonntags moins um 7 und so haben wir die Nacht dann auch durchgemacht und waren wiedermal total ubermuedet.
Ich dachte mir auf einer Siebenstundenfahrt von Salta bis zur Grenze von Bolivien laesst sich das ja gut aufholen, aber irgendwie konnte ich nach zwei Stunden Schlaf nicht mehr weiterpennen.

BOLIVIEN

Hier ist es so wie man sich Suedamerika wahrscheinlich vorstellt. Menschen, die wirken als wuerden sie wahrlos durch die Gegend rennen, ueberalle kleien Marktstaende, nur Indios und kaum Touristen und einfach Chaos.
Als wir in Villazon (der Grenzstand ankamen) mussten wir erst mal feststellen, dass es die Busverbindung nach Ujuni (einer Wuestenstadt) die uns gesagt wurde, garnicht existiert und daraufhin mussten wir total hektisch in den naechsten Bus nach Tupiza steigen. Von da aus gehts dann nach Ujuni. Der Bus, wohl aus dem letzten Jahrhundert, war natuerlich brechend voll und bruellend heiss.
Dann gings los.
Der Weg geht durch eine Wueste. Strassen?! Gibts nicht! Es ist eher ein wiederlich, enger Sandpfad abgrenzt von kleinen Erhoehungen oder Abhaengen mit etlichen Schlagloechern. Man sieht auf Grund des Staubs die Hand vor Augen kaum und die Fahrer scheinen blind und viel zu schnell ueber die kurvigen "Strassen" zu heizen, sodass der Bus auch gernmal in eine bedrohlich wirkende Schraeglage geraet und umzukippen droht.
Dann nach einer halben Stunde blieb der Bus stehen. Motorpanne. Nichts ging mehr und so waren wir, zwei Maedchen aus Israel und eine ganze Menge Bolivianer in der Wueste ausgesetzt.
Nach ner Stunde kam ein weiterer Bus vorbei, der natuerlich brechend voll war und nur ein Teil der Passagiere aus unserem Bus reinpasste. Wir jednefalls nicht mehr.
Dann Ungeswissheit, wann oder ob noch ein Bus kommt.
Glueck im Unglueck, wir konnten dann in den naechsten und wohl letzten Bus nach einer weiteren Stunde einsteigen. Da alle Sitzplaetze schon belegt waren, mussten wir in diesem alten, engen und total schwuelen Bus stehen. Tim und ich hatten besondere Probleme weil wir dann doch zwei Koepfe zu gross sind fuer die Busdecken hier.
Dass es keine Stangen zum Festhalten gibt (es ist eine Art Reisebus) machte es auf dieser huppeligen Strecke nicht besser.
Es soll nur 5% asphaltierte Strassen in Bolivien geben, diese fuenf Prozent haben wir definitiv noch nicht gefunden.
Irgendwann konnten wir dann doch sitzen und die Dreistundenfahrt war wenigstens fuer die letzte Stunde ertraeglich. Also der Krach und das Aufspringen bei Schlagloechern hatte natuerlich noch nicht aufgehoert...

Angekommen in Tupiza, einer sehr beschaulichen Stadt, umgeben von Gebirgen, fanden wir aber direkt ein total preiswertes und schoens Hostel.

Es war inzwischen 8 Uhr abends und da wir seit dem Fruestueck um sechs Uhr morgens nix mehr gegessen hatten, machten wir uns mit den zwei Israelis auf in eine Pizzeria. Hier macht sich der riesige Vorteil Boliviens bemekrbar, alles ist spottbillig!!!!
Und nun sitze ich hier im Internetcafe und werde mich wohl endlich, nachdem ich innerhalb von sechs Tagen deutlich weniger alsd 20 Stunden geschlafen hab, auf ins Bettmach!

In diesem Sinne: Buenos Noches!

Fotos folgen noch!

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