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des nächtens erhalten wir besuch in unserem vier-bett-zimmer. drei der vier stockbetten (inklusive meinem!) sind schwer verwanzt und auch wenn ich mich zu beginn noch davon überzeugen kann, dass ich mir das nur einbilde… irgendwann kribbelt und krabbelt alles und mitten in der nacht untersuche ich alle betten aufs genaueste. die erkenntnis: nur markus' bett ist wanzenfrei und die restliche nacht verbringen wir demnach gemeinsam auf der schmalen liegefläche.
obwohl mir der schlaf fehlt, gehen wir früh morgens gemeinsam mit paul, dem amerikaner, zum busbahnhof und fahren nach cathedral, einem großen ski-ort in der gegend. das tagesziel, das refugio frey am cerro cathedral ist mit vier stündigem anstieg angeschrieben und so beginnen wir noch in der dämmerung zu wandern, schließlich müssen wir heute auch wieder herunter. der unerwartet schöne und gut gepflegte weg führt uns zu beginn durch pampa mit trockenem gras und über einen anmutig unter uns in der morgensonne glitzernden bergsee. die landschaft verändert sich unter zunehmender sonneneinstrahlung zu saftig grünen meterhohen bamabuswäldern mit vereinzelt abgebrannten, weißen baumskeletten, die ihre trockenen äste gen das blitzblau des himmels strecken. es ist ein strahlender, wenn auch eiskalter tag mit herrlicher fernsicht und wir sind in guter gesellschaft mit paul und joann,
einem franzosen. wir überqueren kleine bäche mittels urigen holzstamm-brücken und betreten nach den ersten zwei stunden einen verwunschenen wald voll riesiger bäume mit viel spanish moss. unter uns knuspert der gefrorene schnee der letzten tage und durch die baumwipfel glitzern die weißen spitzen der uns umringenden bergkette. das letzte stück führt uns etwas steiler über höher liegenden schnee und gebirgsbäche bis zum einsam liegenden refugio. weil das wetter es heute gar so gut mit uns meint, klettern wir noch ein gutes stück über teils hüfthohen schnee eine steinerne anhöhe hinan. der blick über die bergkette und der viele glitzernde schnee sowie die abgeschiedenheit hier oben sind atemberaubend! eigentlich wollten wir noch weiter bis zum gipfel, aber der ist dann doch mit vier statt nur einer stunde veranschlagt und auch das nur ohne schnee! gemütlich wird also in den liegestühlen vor der hütte gejausnet, es ist wie zu hause beim ski-fahren. am frühen nachmittag beginnen wir mit dem abstieg und werden im tal noch von heimatlichen klängen (deutsche hütten-gaudi musik!!!), schokolade und strudel (!) verwöhnt.
mein gesamter körper ist zum abend hin von wanzenstraßen übersäht. im gesicht beginnend bis zu den fußrücken bin ich mittlerweile eine einzige große eiterbeule… und es
juckt ganz gemein! weil ich dem markus so leid tue, lädt er mich zum sushi abendessen ein und das hilft dann schon ein bisschen ;-) .
trotz des nächtlichen vorfalls wechseln wir nicht das hostel, sondern nur das zimmer. ich weiß, wie leicht wanzen übertragen werden und der eigentümer ist sehr bemüht, also untersuche ich jedes unserer betten gut eine viertel stunde, bevor ich sicher sein kann, dass wie heute nacht “alleine” darin schlafen!
abends sitzen wir noch sehr gemütlich mit jana, einer deutschen langzeit-travellerin (15 monate!) beisammen uns reiseerfahrungen, pläne und gemeinsamkeiten werden ausgetauscht.
der tag hat mieserabel begonnen, sich jedoch zu einem der schönsten seit langem entwickelt! was für eine tour, was für ein wetter!
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