New Zealand 16_2


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January 11th 2009
Published: January 17th 2009
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So unsere kleine Pause haben wir dann auch irgendwann mal wieder beendet und haben uns erneut ins Auto geschwungen, um mal wieder ein Stückchen weiter zu kommen. Schließlich war ja das Ziel nach Port Charles zu kommen, auch wenn ich mir bis dato eben nicht vorstellen konnte, dass wir da jemals ankommen würden. So oft wie wir wieder über die gleichen Brücken gefahren sind oder gedreht haben, weil wir eine Straße verpasst haben, die wir laut Karte erwischen sollten. Und das lag nicht im mindesten daran das wir 3 Blindfische sind, die zu blöd sind die nächste rechts abzubiegen...die Hauptstraße war in dieser Gegen ja eh schon meisten nur noch ein Schotterweg und wenn man dann eine Abzweige sucht, die einen zur nächsten "Hauptstraße" bringt...die kann dann auch schonmal aussehen wie ein Feldweg ins nirgendwo oder auch gar nicht vorhanden sein.

Als wir bei dem grünen Haus angehalten, waren wir auf dem Weg zu einem der 10 schönsten Strände laut irgendeiner Liste, die ich im Internet gefunden hatte...ich komme eben aber eben überhaupt nicht auf den Namen und eigentlich ist es auch egal, denn wir sind dort niemals angekommen, da wir plötzlich vor einer kleinen Durchfahrt über eine kleine Brücke standen, die auf eine Kuhweide führte. An sich ist das nicht ungewöhnliches und man fährt oder wandert da dann einfach durch und gut ist, aber an dieser Durchfahrt haben wir 5 Minuten gestanden und überlegt, ob wir da nun weiterfahren sollen oder nicht, denn da hing ein Schild "No Trespassing" und in der Regel sollte man dann auch nicht durchfahren...doch laut Karte hätten wir da lang gesollt. Aber gut sah nach Farmland aus und wenn da eben steht "No Trespassing" dann ist das eben "No Trespassing" und wir fahren dann da auch nicht durch....sehr löblich von uns was 😊 Verwunderlich allerdings war doch etwas die Tatsache, dass wir in den 5 Minuten die wir vor der schmalen Durchfahrt gestanden haben und überlegt haben, ob wir nun da durch fahren oder nicht 3 Autos hupend darauf bestanden haben, das wir auf Seite fahren und sie durchlassen und das wiederum kam uns etwas seltsam vor, es sei denn der sollte zufälligerweise Geburtstag, Hochzeitstag oder sowas gehabt haben....

Na ja, wir haben dann einfach die nächste Bucht angesteuert und haben dort wieder mal ein kleines Päuschen eingelegt und ich hab (hrhr) das nächste Häuschen fotografiert und Blumen die da so rumstanden und selbstverständlich die Bucht und das Meer...da komme ich ja nie drumherum und meistens muss man mich ins Auto zerren, weil ich irgendwie gar nicht mehr weg will dann. Aber in diesem Falle ist es dann doch gar nicht so schwer gewesen, denn schließlich waren wir ja noch nicht am Ziel angekommen und es war mittlerweile doch schon Nachmittag und so wie sich die ganze Sache entwickelt hatte, konnte das was vor uns lag nur noch besser werden...

Das was ich seit Coromandel Town gesehen hatte, hatte mir schon die Kinnlade offenstehen lassen, aber irgendwie wollte das gar nicht mehr aufhören...3 Kurven weiter und da gabs es schon wieder etwas, was dem Vorigen noch einen oben draufgesetzt hat. Das hört sich vielleicht bekloppt an, ist aber wirklich so...man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus und ich muss auch gestehen, dass ich so manches mal gar nicht mehr ans fotografieren gedacht habe, weil ich so ergriffen und gebannt war...das heißt dann also eigentlich nichts anderes als, wenn hier ein paar Bilder dabei sein sollten, die Euch ganz gut gefallen und von denen Ihr denkt "Alter Falter das sieht ja cool aus", dann könnt Ihr sicher sein, das die Bilder die mir durch die Lappen gegangen sind der Oberhammer gewesen wären.

Aber immerhin sind diese Bilder immerhin in meinem Hirn gespeichert...schlecht für Euch aber gut für mich.

Nun ja, en Details kann ich über diese Bucht und diesen Strand eigentlich nicht so viel sagen, da wir nach recht kurzem Aufenthalt auch schon wieder weiter gefahren...schließlich war es schon später Nachmittag und wir mussten ja schließlich auch mal irgendwo ankommen. Eigentlich habe ich ja gedacht das das Ziel Port Charles ist, aber da sind wir an diesem Tage nicht gewesen. Es ist recht schwer für mich zu beschreiben wo wir denn da so überall gewesen sind, aber man fährt halt die ganze Zeit auf irgendwelchen kurvigen Schotterstraßen umher und rings um einen herum befinden sich eigentlich nur Bäume, Büsche, Steine, Felsen und so etwas...man steckt also quasi mitten in der Wildnis und ab und an wenn man in die Nähe einer Bucht kommt, entdeckt man auch sehr oft eine kleine Siedlung...wir würden sagen da haben ein paar Aussteiger ein Häuschen im nirgendwo gebaut, aber zu 90 % zählt das als kleiner Ort, auch wenn es gerade mal 10 Briefkästen gibt, die man manchmal kaum erkennen kann, weil sie wirklich mitten im Gebüsch stehen.

Und dennoch finden sich unter diesen versteckten Siedlungen durchaus höchst ansehnliche und moderne Häuser...und ich denke manchen dienen einfach auch nur als Wochenend-Haus.

Wir haben gerade so eine kleine Siedlung wieder verlassen und Kurven so munter bei aufgedrehter Musik auf einem dieser Schottersteilpisten umher, als ich mir dann doch irgendwann einmal die Frage stelle, wann wir denn eventuell mal so unser Übernachtungsziel erreichen....die letzte Zivilisation oder einen Anflug davon haben wir ja schließlich gerade hinter uns gelassen und in der Regel dauert es doch schon immer ein ganzes Weilchen bis wir dann mal wieder in das nächste belebet Gebiet kommen und das Tageslicht beschließt auch langsam aber sicher immer mehr, sich für diesen Tag von dannen zu machen...

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen - wir halten schon wieder.....Regan muss mal wieder eine Ladung Bier ins Gebüsch stellen...kann also noch eine Weile dauern, wenn es so zäh weitergeht, wo wir doch nun auch gerade erst den letzten Ort verlassen haben und keine Ewigkeiten unterwegs sind...hmm einer von uns beiden hat also ein Problem, Regan entweder ein Sextanerbläschen oder Kris ist nun auch seines Zeitgefühls verlustig gegangen, was bei den angeborenen Orientierungsschwierigkeiten natürlich doppelt fatal sein könnte.

Ich habe keine Ahnung wieviel Zeit seit diesem Gedankengang verstrichen ist - hrhr ok Regan hat kein Sextanerbläschen und wir fahren den Schotterweg weiter entlang und weiter entlang und diese Passage ist sogar recht gerade und übersichtlich - wenn man nach rechts blickt kann man auf das Meer schauen - als Dennis plötzlich wieder bremst und anhält...

Hmm eine Abfahrt kann man hier schlecht verpassen...alles recht gerade und links liegt der Busch und rechts das Meer und weit und breit kein Schild und keine Abzweige in Sicht....aber wir fahren nun trotzdem im Rückwärtsgang und ich scheine der Einzige zu sein, dem das im Moment etwas komisch vorkommt....ich beschließe vielleicht doch einmal nachzufragen was denn nun der Plan ist und beginne damit mir in Gedanken Fragebausteine zurechtzulegen......die möglichst ohne Zweifel an Fahrer und Navigator zu hegen, herausfinden soll ob das alles so gehört oder ob wir irgendein Problem haben von welcher Art das auch immer sein mag...

Da bremst der Jeep auch schon wieder und die Rückwärtsfahrt ist beendet und ja was machen wir wohl jetzt....wir können geradeaus fahren oder geradeaus fahren...ach nein wir könnten auch noch weiter Rückwärtsfahren...hrhr...da fährt der Jeep auch schon nach rechts (das ist die Seite auf der die Küste und das Meer liegt) mitten in ein Dickicht und ich vermute es ist auch nicht weit und...na ja ich habe zumindest eben auf der Seite das Meer gesehen und das lag ein ganzes Stück weiter unten...

"Dennis was zum Teufel....", oh ein Weg wo kommt den der auf einmal her....heiliger Strohsack, bei allen Klabautermännern das hätte ich nun nicht erwartet...wir halten quasi auf einer versteckten Klippenspitze die Grasbewachsen und Buschumrankt ist und das wird unser Lager für die Nacht sein...

Ich bin nicht nur überrascht und erleichtert, weil ich nun weiß was der Plan nein ich bin auch total aus dem Häuschen, weil er Anblick von hier in der Hammer ist...zwar ist die Dämmerung schon weiter fortgeschritten, aber vor uns liegt einfach nur das Meer und rechts und links von unserem Lagerpunkt schaut man auf Inseln und weiter entfernte Buchten und alles sieht einfach nur unendlich aus, unendlich und friedlich......und unbegreiflich.

Manchmal glaube ich bei dem was ich hier zu sehen bekommen habe...Neuseeland liegt nur deshalb von allem so weit ab vom Schuss und ist relativ unberührt vom Stress der Politik, Wirtschaft, Interessenskonflikten oder was weiß ich was, weil es eines der letzten Tore zum Paradies sein muss.

Das wäre ein wirklicher Nachfolger zu Indianer Jones 3 gewesen...nach dem Tempel des Todes, der Bundeslade und dem heiligen Gral nun die Suche nach den Toren zum Garten Eden...hrhr, das wäre nicht so ein Müll geworden wie das mit den Kristallschädeln....

Aber zurück, zu dem wo ich bin ...dieser Anblick ist wirklich unglaublich und es gibt keine Worte in irgendeiner Sprache, die das beschreiben können, aber es sind Augenblicke in denen der Rest um einen herum völlig verschwimmt und wie ausgeblendet ist und man einfach nur auf das fokussiert ist, was an Eindrücken auf einen hinabprasselt....da ich ja auch manchmal als Hammy (das Eichhörnchen) bezeichnet wurde, ist das wohl auch der beste Vergleich wie sich das anfühlt.....die Welt steht still und Hammy spaziert gemütlich umher und ist erstaunt und zugleich mit sich im Reinen.....für einen Moment ist die innere Mitte einfach da, ohne das man irgendetwas dazu tun muss...

Aber das muss man selber erfahren haben, ansonsten halten einen die meisten wohl für einfach verrückt 😊, aber versucht mal solche Orte zu finden und zu sehen…das lohnt sich mehr als alles andere auf der Welt.

So und bevor ich nun erneut den Publikums Preis "Sonderbarer Mensch des Jahres 2009" verliehen bekomme bereiten wir uns langsam aufs Schlafengehen und den neuen Tag im Coromandel vor, dem dieser zweite Teil eigentlich gewidmet ist.

Ich bzw. wir haben uns nach leerräumen des Jeeps zusammen aufs Dach des selbigen gesetzt und mit der ein oder anderen lustigen Utensilien, die Aussicht und die Eindrücke dieses Ortes genossen und erst spät in der Nacht haben wir uns dann in und vor den Jeep verkrochen. Ja das ist ein wunderbarer Platz und sollte mich jemals irgendwer besuchen kommen, dann werde ich mir die größte Mühe geben diesen Ort wieder ausfindig zu machen und das sollte im Bereich des Möglichen liegen, denn der Campingplatz Stoney Bay liegt quasi um die Ecke und auch als Mensch mit einigen Orientierungsschwächen, gelingt es mir dennoch irgendwie die ganz besonderen Plätze einfach wiederzufinden.

Ich verweise immer nur wieder auf die 1m Mai Wanderung von vor 2 Jahren, als ich eine kleine gruppe von irgendeinem Gartengrundstück vor Gießen bis in die Nacht wieder heimgeführt habe, ohne dass ich eigentlich wusste wo wir hinmüssen...insofern scheint wenigstens der innere Orientierungssinn einer der besseren zu sein.

Nun ja, auf jeden Fall bin ich auch einer der Erste gewesen, der am nächsten Tag wieder auf den Beinen war und hab dann gleich nochmal ein paar Bilder bei Tageslicht gemacht...es hat auch gar nicht so lange gedauert und die anderen beiden, Dennis und Regan haben sich auch aufgerappelt...wir haben eben fix die Klamotten zusammengepackt und einfach so ins Auto gepfeffert, weil wir für das Frühstück runter zum Campingplatz von "Stoney Bay" wollten.

Da haben sich die beiden dann mal ein bisschen was zu essen gemacht und einen Kaffee, während ich meinen Indy Hut geschnappt habe, meinen Rucksack mit einer Flasche Wasser ausgerüstet habe und dann 10 - 12 km den Coromandel Walkway so hinter mich bringen wollte, weil ich es doof finde in einer so tollen Umgebung zu sein und dann nur sowas wie Straßen abzufahren...die beiden anderen sind da etwas na ja sagen wir mal gemütlicher....ich jedenfalls entdecke die besonders tollen Dinge immer wenn ich laufe und da rumklettere wo sonst keiner Lust hat groß herum zu klettern und ja eigentlich ist mir das auch ganz recht, denn wenn ich da so meinen Entdeckungstouren mache, dann kann ich das am meisten genießen, wenn ich einfach nur mit mir und meinem MP3 Player unterwegs bin. Zu zweit oder so wäre es natürlich auch super, aber man muss da schon auf der gleichen Wellenlänge liegen, sonst wird es für den ein oder andern dann irgendwann eben anstrengend.

Diese 10 bis 12 km Walkway sind für mich ein Klacks und normalerweise würde ich die locker in maximal 2 Stunden ablaufen, aber wenn man Bilder macht und auch mal vom Weg abweicht, weil man etwas interessantes entdeckt hat, da kann das auch schonmal länger dauern...

Jedenfalls war ich fast 4 Stunden unterwegs und auch da habe ich mich beeilt, weil die zwei mich dann in Fletcher Bay wieder aufsammeln wollten...zum Glück sind sie nicht sehr schnell und auf Ihre Weise auch sehr gemütlich und somit musste keiner auf den anderen warten...dennoch hätte ich locker noch 2 oder 3 Stunden mehr gebrauchen können.

Denn wie Ihr auf den Fotos des zweiten Teils sehen könnt, wechselt auch hier die Landschaft stetig und andauernd...mal wandert man zwischen Hügeln die an die Highlands erinnern umher und dann ist da wieder Busch um einen herum und eine andermal ist es wie ein Küstenweg, den man aus den "Fünf Freunde" Episoden kennt.

Und der absolute Dauerbrenner und das beste Stück was ich in meinem MP3 Player habe ist Pink Floyd's "Shine on you Crazy Diamond".

Man nehme mich, diesen Song und stecke mich damit in solche Umgebung und man kann sehen, welche Energie in mir steckt, wie die Augen quasi Funken sprühen. Das sind die Momente, da kommt das Potential was einige Menschen in mir vermuten zum Vorschein und ist auch durch nichts aufzuhalten...

Ja ich würde sogar sagen, da kann man wirklich sehen was mich antreibt…mancher würde sich wundern vielleicht...ich weiß es nicht...

Ich selber fand am beeindruckendsten als ich diesen Küstenweg langgelaufen bin und ich die ganze Zeit aufs weite offene Meer schauen konnte und da war immer wieder dieser Land-, Felsenausläufer der sich recht weit ins Meer erstreckte und irgendwie majestätisch aussah und wenn ich meinen "Indy 4" zu drehen gehabt hätte, das wäre mit Sicherheit eine der wichtigen und schönen Einstellungen geworden, um eine Szene einzuleiten die es ordentlich in sich hat....

Der Höhepunkt dieses Hochgefühls kam allerdings doch noch etwas später...und war doch auch ein bisschen hart erkämpft, denn hier auf diesem Walkway habe ich den wohl stärksten Berganstieg bisher vorgefunden....ja ich musste wirklich einmal kurzzeitig stehen bleiben, weil mir ein bisschen die Puste weggeblieben ist....ich meine ich bin zwar noch ein junger Hüpfer, aber bei diesen Temperaturen, ja selbst an so bedeckten Tagen mit angekündigten Schauern, da muss auch ich schonmal kurz rasten...hrhr

Das ist so ein Wetter, bei dem nicht wirklich die Sonne scheint, aber man bei einiger körperlicher Anstrengung sprich herumlaufen sehr schnell ein am Rücken klebendes T-Shirt hat und sich auf den Armen und dem Hals dieser dünne schimmernde Schweißfilm bildet....findet man meisten eklig und man wünscht sich eine Dusche, aber in dieser Situation....war das das I-Tüpfelchen auf dem I....verdammt...war das das i Tüpfelchen (Punkt 😊)





...Fortsetzung in 16_3


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