MISSOURI / ILLINOIS / WISCONSIN / INDIANA


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June 9th 2010
Published: June 17th 2010
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Das Tor zum WestenDas Tor zum WestenDas Tor zum Westen

Der Gateway Arch am Missisippi River in St. Louis

MISSOURI / ILLINOIS / WISCONSIN / INDIANA



Eine eher öde Etappe. Auch wenn die wirklich langen Distanzen hinter mir sind. Zugegeben, im Westen der USA da gibts mal oft für einige hundert Meilen nichts. Aber ‚nichts’ ist nicht Nichts so wie ich ja schon öfters festellen durfte. Verglichen zwar mit Australien ist das Nichts hier aber dennoch ziemlich bewohnt...
Nun gut. Legen wir die Philosophie beiseite und wenden wir uns diesem Kapitel zu.

So bin ich gegen St. Louis gekommen. Es war mein Ziel. St. Louis, so dachte ich, ist das Ende der langen Überfahrt vom Westen auf freeways. Um etwas Zeit zu machen sind diese freeways ja ganz flott, aber stundenlang nur geradeaus und das dann noch ohne die kleinsten Hügel... Ne. Das kanns ja auch nicht sein. Rückblickend muss ich aber eingestehen, dass ich mit wenigen Aussnahmen wohl von San Francisco an der Pazifikküste praktisch alles auf diesen breiten Schienen rübergeritten bin. Ach dass muss ja zum gähnen sein und dennoch kann ich mir schlimmeres vorstellen...

Nun also im östlichen Drittel der USA konnte ich es kaum erwarten das Tor zum Westen zu besuchen. Also bin ich geradewegs weiter auf der I70 Richtung downtown gerattert. Und da war diese Pracht, an der Riverfront des Mississippi Rivers. ‚The Gateway Arch’.
Dieser rieseige Rundbogen soll den Eingang des Westens symbolisch darstellen. Na ja, in der Geschichte früher, da war der Westen halt noch näher... The Gateway Arch St. Louis

Doch ich konnte nicht lange meine Gedanken in der Geschichte der USA wälzen, denn ich hatte so einen bekannten Geruch in der Nase... Auch zuvor auf dem freeway schon seit längerer Zeit habe ich mich gewundert obs wohl zu regnen beginnt obwohl der Himmel stahlblau ist, da ich ab und zu das eine oder andere Tröpfchen im Gesicht gespührt hatte. Mit dem offenen Helm ist das schnell mal möglich, denn auch viele Autos hinterlassen Kondensfeuchtigkeit aus ihren Auspüffen oder vom Klimakondenser der das kalte Kühlmittel für die Klimaanlage in sich trägt. Also ganz normal. Aber hier nun in der Innenstadt wusste ich es war nicht einer oder gar beide dieser Möglichkeiten. Nein. Ein Blick gegen unten genügte... Bei meinem Tigerli lief wiedermal wörtwörtlich das Kühlwasser aus! Schon wieder, was für eine Blamage...

Also die Nerven behalten, es ist ja nicht das erste Mal (hoffentlich aber das letzte Mal), und kurz irgendwo parken. Ich habe mir die Sache kurz angeschaut doch konnte das Problem nicht lokalisieren. Das hesst nicht genau. Irgendwo unter dem Tank an der linken Seite spritzte das unter Druck gehaltene Fluid raus. Genauer gesagt ‚wahrscheinlich’ genau wo sich der Thermostat befindet und den haben wir ja bekanntlich in Guatemala ersetzt. Ob wohl dort was nicht korrekt zusammen gebaut wurde? Könnt schon sein, ist allerdings nicht ganz realistisch, weil ich ja seit damals einige Meilen gemacht habe...

Da ich ja nicht so modern bin und auf meinem mobile Internetzugang habe, oder das ganz eifach nicht eingerichtet hatte, habe ich kurzerhand mein notebook aus der Box genommen und mich auf den Weg nach einer WI - FI Verbindung gemacht. Na in der Innenstadt zwischen den Hochhäusern gibts ja keine bike shops.

In einem Cafe wollte ich, gegen Konsum natürlich, kurz aufs Netz verbinden. Herrgott, wie dämlich... Ich hatte mein Portemaonnaie im Tankrucksack vergessen. Wieder zurückgehen, den Geldbeutel holen und wiederkommen in den heissen Töffklamotten war mir zu blöde. Also was vorleugnen. Ein Notfall, Panne, Mord und Totschlag... und wer weiss was weiter noch. Jedenfalls war das dann kein Problem sich dort niederzusetzen und einen Triumph shop ausfindig zu machen. Ich habe dann noch mein Kleingeld aus dem Hosensack gekratzt (ca. zwei Dollar) und es der jungen Kellnerin gegeben. Thanks for your help!

Das Tigerchen habe ich ja so ziehmlich am Anfang meiner Reise in der USA, beim Wasserpumpenschaden in San Jose Kalifonien, ca. ne Stunde rauf nach San Francisco gefahren, obwohl das Kühlwasser wie aus der Zeine unten rausgelaufen ist. Und es hat es auch überstanden. Also kann ich ja sicherlich auch kurz auf dem freeway zurück zu Donelson Motorcycles in St. Ann fahren. Das waren so ca. 10 Meilen.

Gesagt getan. Ich fand diese Firma auf anhieb und schon bald war klar was dem Sorgenkind fehlte. Ein abgerostetes Röhrchen am Kühler! Auch das war einmal mehr erstaunlich für mich. Kann so was überhaupt passieren? Das Malheur (Bodenkontakt) in Cancun war zwar auch auf der linken Seite, kann aber keinen physikalischen Einfluss ausgemacht haben denn dieses Röhrchen, oder der gesamte Kühlerradiator, macht keinen Kontakt weder mit dem Boden noch mit anderen Teilen des Bikes bei einem Fall. Das müsste dann schon ein ausserordentlicher Aufprall sein... Nein, das Ding ist einfach irgendwie korrodiert. Mir schien aber dass da mal ein physikalisches Gewürge gewesen sein musste, doch die Leute von Donelson meinten dass das ‚corrosion’ sei. Sie werden das versuchen zu löten. Ein neuer Kühler koste mindestens 400 Dollar! Jesus! I really appreciate if that’ll work!!!

Der alte Herr Donelson, der war oder ist ja ein ganz Geführchiger... Denn er hat nicht nur einen grossen Töff shop mit vielen Markenvertretungen wie; Yamaha, Honda, Ducati, Triumph und weitere... Nein, er ist früher Motorradrennen gefahren. Und das sind die ganz alten Rennen. Ich schätze den Herrn heute etwa um 70. Somit sind das ca. 50 Jahre zurück, vielleicht sogar etwas mehr, als er angefangen hat auf zwei Rädern um die Wette zu eifern. Da kommt ganz schön was an Erinnerungen zusammen.

Und genau das hat er im oberen Stockwerk, neben all den Ausstellungsräumen mit den neuen bikes, Motorradkleidung etc, in zwei Austellungräumen zu zeigen. Ja, im Gebäude, nicht in seienm ‚Oberstübli’... Ein Museum voll mit alten Kostbarkeiten. Das meiste ist Motorräder. Aber auch Pokale, Fotos, Zeitungsartikel etc, etc. Da hats alte Triumph, BSA, Harley Davidson, Yamaha, Ducati und weitere... Na wer BSA-, Triumph- etc. Rennen gefahren ist, der kann sicherlich einen Kühler löten. Das ist alte Schule. Ich habs in meiner Lehre auch mal gemacht, muss aber zugeben, dass Kupferlegierungen echt schwierig sind zu löten. Und dann klar noch
Da wollte ich mich mal in der Stadt umsehen...Da wollte ich mich mal in der Stadt umsehen...Da wollte ich mich mal in der Stadt umsehen...

...aber da scheint wiedermal was rauszulaufen... Was für eine Blamage! Einmal mehr ab in die nächste Werkastatt...
so dass keine Flüssigkeit austreten kann... Eine Herausforderung für wenig Geld. Doch unter Motorradfahrern ist man ja bemüht einem Reisenden seine Reise für kleine Kosten möglichst rasch weiter zu ermöglichen, oder?

Doch er konnte dies nicht mehr am selben Tage vollbringen, da die Zeit einfach nicht ausgereicht hatte um ein neues Röhrchen zu organisieren und die Arbeit vor Feierabend zu vollenden. Ist ja klar. Also hat mich der Mechaniker kurzerhand mit seinem pick up truck zum nächsten Motel gebracht. Das liegt gerade über die Strasse. Nicht dass ich das nicht gehen hätte können, aber mit den Boxen und all dem Gepäck...

So habe ich dort eingecheckt und die Zeit am nächsten Tag genutzt die beiden letzten travelblog Eingräge zu verfassen. Ja, ist schon wieder ein Weilchen her... Dann kurz vor Feierabend konnte ich das Kind wieder abholen. Natürlich bin ich am Nachmittag schon vorbeigegangen da ich noch keinen Anruf bis dahin bekommen hatte. Ich brauchte dann auch eine Pause vom Schreiben... Da meine und andere Arbeit die Leute bei Donelson Motorcycles schön auf Trab hielt, habe ich die Zeit genutzt mir dieses Museum und den Austellungsraum nochmals genauer unter die Lupe zu nehemen. Die Besitzerin hat mich dann mit diesen historischen Austellungstücken noch verbal etwas bekannter gemacht und die damit verbundene Geschichte erläutert. Keine Angst... Sie ist zwar nicht 70, aber könnte dennoch fast meine Mutter sein...

Es war lustig. Sie haben dort auch eine grosse Australien Karte an der Wand hängen. Dort drauf ist ihre Reise mit schwarzem Filzstift eingezeichnet, die sie vor ein paar Jahren gemacht haben. Ebenfalls zu zweit mit Motorrädern. Da hatten wir natürlich einiges zu berichten von unseren Abenteuern. Um ehrlich zu sein, ich war schon auf etwas mehr abenteuerlichen ‚Strassen’ unterwegs, als auf ihrem Asphalttrip. Aber ich hatte auch mehr Zeit zur Verfügung als nur fünf Wochen...

So habe ich mich dann von Donelson Motorcycles mit Bestem Dank verabschiedet und sie haben mir gesagt ich soll mich einfach melden wenn ich irgendweilche Probleme habe bei denen Sie mir irgendwie helfen können. Na ja klar, ist ja schliesslich auch ein Unternehmen! Nein, auch sonst. Ich habe knappe 400 Dollar bezahlt inkl. kleinem Service und zweier Sonnenbrillen. Also etwas mehr als 200 Dollar für die Kühlerreperatur inkl. Material. Das hält sich in Grenzen.

Ich bin zwar noch diese Nacht und eine weitere dort geblieben. Ich will nicht schon wieder pessimistisch wirken, aber es zeigt sich oft dass ich das mit Grund bin, man weiss ja nie wenn ein Nach - Problem der gerade beendeten Arbeit auftaucht. Und zum anderen habe ich ja noch nichts von St. Louis gesehen.

Obwohl man in den Gateway Arch von innen motorisiert besteigen kann, so habe ich das dann doch gelassen. Wär sicher ne tolle Aussicht über die Stadt gewesen. Bin aber nochmals ins downtown und dann noch dem Mississippi entlang gegen Süden. Nix aufregendes. Im Downtown ist mir aufgefallen dass es viel Schwarze hat. - Darf man das überhaupt sagen ‚Schwarze’, oder ist das rassistisch? - Keine Ahnung.

Ich wollte nach Cincinnati, Ohio. Doch da ich hier ja nun nicht mehr weit von Chicago und somit dem Lake Michigan entfernt war... Warum nicht. Auch ist da ja noch was interessantes weiter oben im Norden....

So wollte ich auf der legendären Route 66 , der berühmten, alten Verbindung von Chicago nach Los Angeles rauf gegen Chicago. Das heisst ich machte es auch, aber schon nach einigen wenigen Minuten stellte ich fest dass das auch nicht das Gelbe vom Ei ist. Die Route 66 geht hier als eine normale two lane road, wie ich Strasen eigentlich
Genauer diesen hier. Abgerostet!!!Genauer diesen hier. Abgerostet!!!Genauer diesen hier. Abgerostet!!!

Kann das sein? Obwohl ich regelmässig die Kühlflüssigkeit regelmässig ersetzt habe??? Schmarren - Qualität kann ich da nur sagen. Einmal mehr. Zum Glück bin ich am richtigen Ort. Reperatur..., nicht neu ne...!
liebe, also eine einfache Strasse mit Gegenverkehr, leider nur praktisch schnurgerade dem freeway entlang. Bei Auf- und Abfahrten musst mal abbremsen und den einen oder anderen Schwenker machen, die ‚Route 66’ - Tafel von neuem wieder suchen, aber ansonsten ist das ja noch langweiliger als der freeway. Somit habe ich mich halt wieder auf den freeway begeben.

Ich wollte in den Dunes State Park östlich von Gary was östlich von Chicago liegt. Doch fingen als ich meiner Meinung nach etwa dort sein musste, die Tropfen von oben an. Diesmal aber nun wirklich Regentropfen, kein Kühlwasser. Bei ner Shell Tankstelle habe ich drei, nicht eine, nein, drei Frauen gefragt wo ich zu diesem Dunes State Park am Lake Michigan und somit zum campground komme... Keine der drei konnte mir Antwort geben. Keine Ahnung. Ich wollte nicht noch lange fahren und es sah nun wirklich nach Regen aus. Das heisst wenn ich diesen Camping dann in den nächsten halben Stunde vielleicht finde, dann muss ich immer noch das Zelt im Trockenen aufstellen können. Also besser gerade im Motel gegenüber einchecken.

Kaum die Strasse überquert fing es richtig an runterzuhauen. Das tolle daran, die Frau an der Reception hat mir gesagt, es sei nur eine Strase weiter und dann ca. fünf Meilen nördlich, dann sei ich in diesem Park wo der Camping ist. Kaum zu glauben... Das tolle war es regnete nun aus Kübeln und wenn die anderen drei chicks mir hätten sagen können wo sich mein Ziel befindet wäre ich jetzt pflotschnass. Das tragische daran, die sind einfach zu doof die Amis. Die wissen nicht mal was rundherum ist dort wo sie arbeiten. Ich mein so ein Park ist nicht irgend ein kleiner Hamburgerladen, obwohl sie den wohl eher kennen würden...

Kommt mir in den Sinn, habe da grad nach ener Ausfahrt noch bei ner Tankstelle nachgefragt wo dieser Park ist. Nach etwa drei Mal fragen in verschiedenen Wortwahlen hat die schwarze Kassiererin mich immer noch nicht verstanden (wollen). Na wenn du nicht nachfragen willst und ich auf dreifach verschiedene verbale Anfrage keine Antwort oder gegenfrage kriege... Ich denke mal mein Englisch ist, obwohl Akzent, gut genug dass ich Dinge umschreiben kann wenn ich einen Ausdruck nicht kenne den ich gebrauchen möchte... Na wenn ich dann immer noch keine Antwort kriege nur ein blödes Grinsen dass sie mich nicht versteht, dann muss ich einfach sagen, dann liegts wohl an der Person mir gegenüber! Unglaublich, die sind wirklich doof die Amis. Von Mühe geben oder ganz ‚normale’ Freundlichkeit wie wir das kennen schon gar keine Rede...

Am Abend dann kurz über die Strasse in das nächste Restaurant. Tja klar, das Restaurant hatte auch ne Bar. Und da hatte ich ein wirklich peinliches Erlebnis. Als ich mit dem Mädel hinter der Bar so ins quatschen kam und ihr sagte dass ich aus der Schweiz sei, so hat die doch plötzlich angefangen Französisch zu quatschen. Was für eine Blamage für mich, ich kann wirklich Französisch wie eine Kuh klettern! Obwohl ich in Murten oder eben Morat gelebt habe! Und das diese junge Frau ist weder Französich noch Kanadierin. Einfach nur in der Schule gelernt. - Wie ich - Klar ist französisch Kanada nicht weit... aber das war irgendwie schon ein Schocker. Es wär auch an der Zeit dass auch ich mal einige Worte lerne. Nichts leichter als in Französisch sich in der Schweiz die Praxis zu holen. Da muss man nicht auf die Britischen oder auf die Iberische um möglichst nahe Englisch oder Spanisch praktizieren zu können.

Ein Gast dort in der Bar hat mich, es hat in der Zwischenzeit nicht mehr geregnet, in eine weitere Bar ein paar wenige Meilen weiter runter die Strasse mitgenommen. Also vorausgefahren. Dort sei es nicht so laut und er habe dort ein ‚Techtelmächtel’ mit der Bar - Lady. Er, ein Pensionier (oder wie sagt man das in Deutsch) Ach ja, Rentner. Ein Rentner der in der Steel Mill, also im Stahlwerk, nebenan sein Leben lang gearbeitet hatte. Heute sei er nur noch dort wenn er den Grill anfeure. Für das Fleisch versteht sich.

Und tatsächlich war es im Red Carpet leiser. Man konnte dort ein Schwätzchen halten. Der Altersdurchschnitt des Publikums ist aber auch rapide angestiegen. Wo vorher eher Junge waren, da waren nun Ältere. Mir scheint auch ich fühle mich langsam dort eher wohl...

Und in dieser Bar habe ich dann Larry kennen gelernt. Larry ist etwa 50. Ein Ami der ein Bisschen Deutsch kann. Woher? Na woher wohl, aus der army natürlich. Er war drei Jahre lang in den 80ern in Deutschland stationiert. Es war interessant mit ihm zu reden. Über die Zeit da drüben damals und auch wie er die Welt denn heute danach sieht. Und ich muss zugeben, gegenüber den anderen Amis, da hat er schon Vorteile. Er sieht Probleme im eigenen Land wo andere gar nicht erkennen können weil sie nichts anderes kennen bzw. nie weg waren. Zum Beispiel das sie in den USA vielerorts keine Bügersteige haben, vieles nur mit dem Auto errichbar ist, zuerst den Doktor bezahlen musst damit er dir nach einem Unfall hilft etc... Das in einem der reichsten Länder der Welt! Aber warum alle Amerikaner Waffen zuhause haben müssen, das kann ich beim besten Willen immer noch nicht nachvollziehen. Klar muss man das in gewissen Gegenden haben weil die anderen eben auch Waffen haben... Aber das ist nicht der wirkliche Grund dafür.

Obwohl sein Deutsch zu bescheiden war um eine gute fliessende Diskusion zu führen, die paar Wörter und Sätze die rauskamen erinnerten mich wie das wohl geklungen haben muss als ich versuchte Sätze zu bilden am Anfang meiner Englischkarriere... Man das ist auch schon ein Weilchen her nun...

Er hat mir dann noch erklärt dass etwa sieben Meilen runter die Strasse eine biker bar ist. Leroy’s. Nun es war ja Samstagabend, aber auch schon Elf Uhr. Ne, war mir nicht mehr zumute dort runterzufahren. Und ich hatte ja schon die eine oder andere Erfrischung. Da würde heissen mit noch mehr wiederzurückfahren. Ne danke.

So bin ich am nächsten Morgen vor der Entscheidung gestanden; Soll ich oder soll ich nicht? Es hatte geregnet in der Nacht, und wie. Nun wars aber regenfrei, die Strasse aber nicht trocken. Es schaute danach aus dass es gegen Norden besser Wetter war...

Also ab. Nicht länger bleiben. Wer bremst ist feige! So bin ich zurück auf den freeway gegen Chicago und schon nach den ersten Meile hats wieder zu schiffen angefangen. Also Regenmäntelchen anziehen, aber das ist ja grad alles was ich habe.
Ich sollte Recht behalten. Durch Chicago hindurch da hats noch geregnet. Aber weiter dann gegen Norden, gegen Wisconsin hats aufgetan. Und es wurde wieder schön.

So bin ich in Milwaukee eingerodelt. Mein nördlichstes Ziel. Klar wenn ich doch schon mal hier in der Gegend bin, dann gehe ich auch zu der Harley Davidson City. In Milwaukee werden die Harleys gebaut. Mitten in der Stadt hat Harley Davidson ein neues imposantes Museum aus dem Boden gestampft. Natürlich, Museum, Accessoires, Bekleidung, Restaurant etc, etc. Alles um die bike fans vom Werk abzuhalten.

Es war interessant diese alten Maschinen zu bestaunen. Die waren ja lange weltführend mit ihren Motorrädern. Doch es ist und bleibt leider nur ein Museum. Gerne hätte ich die Produktion gesehen, aber das kann man vergessen. Überall wäre das doch schön wenn man die Produktion sehen könnte. Fragen über Fragen hätte ich... Aber wer legt denn schon gern Kernkompetenzen offen?

Ich wollte zurück nun aber defintiv in diesen Dunes State Park östlich von Chicago. Es ist von da knapp ne Stunde rauf nach Milwaukee. Also gut machbar am selben Tag rauf, Muesum anschauen, und wieder runter. Wenn mir nur nicht das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Denn kaum in Milwaukee los gefahren hat das zu regnen angefangen wie aus kübeln. Ne noch stärker. Wirklich runtergehauen das Zeugs. Und es ist da oben nicht gerade tropisch warm, aber auch wenn nicht winterlich kalt. Jedenfalls musste ich meinen Stoff - Schlauch wiedermal übers Gesicht ziehen. Nicht wegen der Kälte, ne wegen den Schmerzen die die grossen Tropfen im Gesicht auf dem freeway hinterliesen. Ein winziger Nachteil der grossen Motorrad - Freiheit...

Als ich im nächsten für mich möglichen Motel angekommen war, war ich durch und durch nass. Natürlich nicht oben wo ich das Regenmäntelchen trug. Aber was solls ist ja nur Wasser.
Dort in Racine habe ich dann im Holiday Inn ein Zimmer genommen, was mit 69 Dollar (Rentnerpreis) total über meinem Budget liegt, wenn ich denn überhaupt eins habe. Wenigstens hatte die Lady an der Recepton Erbarmen mit mir, denn sie kenne das, da sie ebenfalls ne Harley fahre... Was heisst hier ebenfalls? Sie hat sich dann entschuldigt. Na ja so wars ja auch nicht gemeint...
Ja, den ganzen Rest des Nachmittags und weit in die Nacht hinein hats noch gewitterhaft geregnet. Im schönen Zimmerchen war das ganz angenehm. Doch wie weiter am nächsten Tag wenn das immer noch so ausschaut?

Aber es war wieder schön, obwohl der Wetterdienst im Fernsehen wieder ‚thunder storms’ für den Nachmittag angemeldet hat. So bin ich kurz noch runter ins Zentrum an den See. An diesen riesigen See Lake Michigan. Dann aber weiter. Diesmal wirklich in den Dunes State Park.

Und einige Minuten später war ich dort. Ist kaum zu glauben so nah an Chicago eine so schöne Naturlandschaft. Man könnt fast meinen man sei am Meer. Und daneben die Steel Mill. Dieses Stahlwerk kam mir vor wie das AKW von Montgomery Burns im idyllischen Springfield bei den Simpsons... Übrigens, hier in Illinois ganz in der Nähe gibts ein Springfield dass gar nicht so klein ist.

Nach dem Besuch des Parks machte ich den Camping ausfindig. Der war noch etwas weiter gegen Osten. So bin ich in dieses Leroy’s, die biker bar von der mir am Tage zuvor berichtet wurde, um einen Happen lunch zu mir zu nehemn. Die Bar war nicht schlecht, doch die Leute schienen mir alle ein bisschen beschränkt zu sein. Kaum einer der mir ne schlaue Antwort auf meine Fragen hätte geben können. Einfach alle nicht interessiert. Scheinbar an nichts anderem ausser Waffen und in die Sportglotze zu gaffen. Na ja vielleicht noch am nächsten Drink...

Na ja, wenn das da so ist... und das Wetter unsicher... Dann mach ich mich doch gleich auf den Weg gegen Süden. Somit nun auf die I 65 Richtung Süden Cincinnati Ohio. Doch da kommt vorher noch was anderes interessantes. Und zwar nochmals ein Museum... wie langweilig! Zwischen Chicago Illinois und Cincinnati Ohio liegt der Staat Indiana. Na und was liegt da wohl in Indiana...? Klar Indianapolis. Wer kennt sie nicht die berühmen 500 Meilden Indy. Den Indianapolis Motor Speedway . Einer der historischsten Rennpisten der Welt. Das Oval wurde erbaut... irgendwann um 1900. Aber seht doch selber im link. Leider gibts diese page nicht in Deutsch. Aber es gibt was weniges bei Wikipedia über die Rennstrecke .

Als ich da war, war überhaupt nix los. Das Schnellste was ich gesehen habe war der Touristen Bus auf der Piste. Für fünf Dollar kannst dich da in so nen kleinen Bus reinzwängen und die leere Strecke abfahren. Das sagt mir nicht zu. Da sind die fünf Dollar besser in diesem weiteren Museum investiert. Da habe ich die Bekanschaft alter Renn - Geräte gemacht sowie auch älterer Herren, wobei das nicht zu verwechseln ist... Diese Aufseher haben mir auch etwas über die alten Zeiten erzählen können. Das war noch eine andere Welt...

So bin ich dann nach zwei Nächten Inidianapolis weiter gegen Cincinnati zu. Das ist nur noch ein Katzensprung. Nun aber endlich bin ich auf two lane roads, also über die kleinen Strassen übers Land. In einem kleinen Kaff, keine Ahnung wie das heisst, habe ich mir noch einen Indiana Country Style Haircut verpassen lassen. Man, das war ein Abenteur. So ein kleiner Barber Laden. Da haben schon etwa sechs potenzielle Kunden gewartet. Zwei Frauen hatten die Maschienen in der Hand, und... Ritsche - Ratsche, und schon hatte ich ne neue Frisur. Habe ausgesehen wie einer von denen. Allerdings wenn ich den Mund aufmachte war schnell klar dass ich da nicht dazu gehörte. Hab ja nicht ne Kartoffel im Mund beim reden...

So habe ich mich gediegen nach Cincinnati gemacht. Im Norden der Stadt eingetroffen fings wieder an mit den Tropfen. Von oben gottseidank. So ab in eine Unterkunft und nicht mehr lange suchen wo Schweizerdeutsch geredet wird. Aber dazu im nächsten Kapitel.........




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