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Published: October 3rd 2016
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Wir waren also in Nashville angekommen bzw. auf dem zentrumsnahen Campground namens Seven-Points. Wow, was für eine Hitze hier, da mussten wir als erstes einen Schwumm im angrenzenden Percy Priest Lake nehmen, danach genossen wir einen super schönen Sonnenuntergang. In die Stadt ging es am folgenden Tag. Wir benutzten zum ersten Mal Uber (ein Onlinevermittlungstool für Fahrdienste mit privaten Fahrern). Es funktioniert total unkompliziert, schnell und ist günstiger als herkömmliche Taxis. Zudem sind die Fahrer meistens sehr redselig und man kann interessante Gespräche führen. Wir werden wohl zu Stammkunden :-) Nashville, die Hauptstadt von Tennessee, auch bekannt als „the Music City“, die Musikhochburg des Country wo früher Grössen wie Johnny Cash regelmässig auftraten. Da gingen wir natürlich als erstes ins Johnny Cash Museum – definitiv ein Muss wenn man mal hier ist und total lohnenswert! Danach den Broadway auf und ab spazieren, es reihen sich Musikclubs, Bars, Souvenirläden und Cowboyshops aneinander. Bereits ab der Mittagszeit bis in die späten Abendstunden finden zahlreiche live Auftritte von mehr oder weniger bekannten Countrybands statt. Die Hitze staute sich in den Strassen, sodass es fast nur in den klimatisierten Räumlichkeiten auszuhalten war. Wir gingen vom einen Cowboyshop zum Nächsten und erfrischten uns zwischendurch immer mal
wieder mit einem Drink in einer Bar und hörten der live Musik zu. Ein besonderes Flair in dieser statt, aber irgendwie auch ein wenig zu touristisch ausgelegt. Am nächsten Tag fuhren wir nach Memphis bzw. nach Graceland! Mit einem Shuttle ging es in 10er Gruppen zum Haus von Elvis Presley und seiner Familie. Jeder bekam ein Tablet und ein Headset und wir erfuhren beim Rundgang durch das Anwesen zahlreiche Episoden aus dem Leben von Elvis, Informationen über seine Person, seine Vorlieben, seinen Werdegang, seinen Ruhm und seine Familie. Am meisten faszinierte mich die Tatsache, dass er immer total am Boden geblieben ist und allen Menschen, denen er helfen konnte, half. Er war nie geizig und unterstützte Bedürftige. Auch den Menschen die persönlich auf ihn zu kamen und um Hilfe baten griff er unter die Arme. Für mich ein Zeichen grosser Persönlichkeit, Selbstlosigkeit und Gutherzigkeit. Auch war er mit seinem damals völlig neuartigen Musikstil, der Mischung aus Rock 'n' Roll, Country und Blues ein Magnet sowohl für Schwarze als auch für Weisse und schaffte damit eine Verbindung der Völker. Damals und auch heute noch erreichte er mit seiner Authentizität und Ausstrahlung die Menschen. Der Rundgang nahm mich total in den Bann
und bewegte mich zutiefst, insbesondere weil man zum Schluss der Führung mit den traurigen Fakten des zu frühen Ablebens eines solch grossartigen Menschen konfrontiert wurde und man direkt an seinem Grab stehen konnte. Man fühlte sich Elvis so richtig nah. Ich hätte nicht gedacht, dass mich der Besuch dermassen bewegen würde. Es hatte sich definitiv gelohnt beim King of Rock ´n´ Roll vorbeizuschauen! Und ihr könnt drei Mal raten, was wir den Rest des Abends gemacht haben? Genau, Elvis in Endlosschleife hören :-) Die Reise ging weiter. Von Memphis, Tennessee, durch ganz Mississippi, bis nach New Orleans, Louisiana. Ein ziemlich weiter Weg. Wir verbrachten viele Stunden auf dem Highway. Das gehört wohl dazu, wenn man in Amerika umherreist. Wir fuhren meilenweit den vor Hitze flimmernden Strassen entlang, aus dem Radio dröhnte Country- und Rockmusik und wenn wir nicht miteinander redeten, liessen wir unseren Gedanken freien Lauf und dachten über dieses und jenes nach. Wir übernachteten auf dem Wallace Creek Campground und im Roosevelt State Park. Beides idyllische Campingplätze jeweils direkt an einem See gelegen. Danach verbrachten wir zwei Nächte auf dem River View RV Park. Dieser ist mit einem Pool ausgestattet (eine neue Anforderung von uns an die Campingplätze :-))
und liegt direkt neben dem Mississippi und der darüber führenden Natchez-Vidalia Bridge, die die beiden Staaten Mississippi und Louisiana verbindet. Weniger erfreulich auf diesem Reiseabschnitt waren die zahlreichen Mücken. Spätestens wenn man Fenistil gleich anwendet wie Bodylotion hat es definitiv zu viele davon! Eine lange Autobahnbrücke über Sumpfgebiete führte uns nach New Orleans. Wir steuerten den KOA West Campground an und nahmen als erstes einen erfrischenden Schwumm im Pool bis wir uns am späteren Nachmittag auf den Weg in die Stadt machten. Besonders sehenswert in der Stadt, die auch als die „Wiege des Jazz“ bezeichnet wird, ist die historische Altstadt, das so genannte French Quarter. Dort befinden sich zahlreiche geschützte Gebäude im spanischen und französischen Kolonialstil aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Wir schlenderten durch die Gassen, sahen in einer Bar einer live Band zu, assen vorzüglich im Restaurant Bayona und machten uns am späteren Abend auf den nach Hause weg (natürlich wieder mit Uber :-)). New Orleans ist definitiv sehenswert, es herrscht aber auch eine grosse Kriminalität dort und es hat enorm viele düstere Gestalten und homeless people auf den zum Teil sehr siffigen Strassen. Leider haben wir es versäumt Fotos zu machen. Wir scheinen etwas „Foto faul“ geworden
zu sein. Am nächsten Tag fuhren wir weiter, der Küste entlang bis nach Coden, Alabama, wo wir eine Nacht im Bay Palms RV Resort verbrachten. Tags darauf besichtigen wir das USS Alabama Battleship (Schlachtschiff aus dem Weltkrieg). Ein riesiges Kriegsschiff, in welchem man alle original getreu ausgestatteten Räume besichtigen kann. Enge Flure und steile Treppen führten uns durch das gewaltige Schiff. Wir sahen Schlafkojen, Küchen, Krankenstationen, Munitionsräume, Kommandozentralen, Motorräume sowie Werkstätte zur Herstellung von Maschinenteilen und Munition. Auch hatte es einen Gebetsraum, ein Labor, einen Vergnügungsraum für die Offiziere, eine Bäckerei, einen Coiffeursalon, eine Zahnarztstation, eine Näherei und eine Wäscherei. Sogar eine Bar hatte es und einen Kiosk, wo es Zigaretten zu kaufen gab. Auf dem Deck konnte man gewaltige Geschütztürme bestaunen (9x406mm, 20x127mm, 24x40mm und 22x20mm). Es war total beeindruckend zu sehen, wie die Leute damals auf dem Schiff gelebt haben und auch für uns nicht militärbegeisterte eine spannende Erfahrung. Unser weiterer Weg führte uns nach Florida. Florida – die letzte Station unserer langen Reise.
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