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Da bin ich also wieder: Back on the road.
Nach 10 Tagen San Diego und 4 Tagen Los Angeles, verlasse ich morgen das Land der Traumblasen, Luftschlösser und scheinbar unendlichen Möglichkeiten. Ich war nie ein großer Fan von den Staaten, geschweige denn Großstädten, versuche mich aber dennoch von den schönen Seiten überzeugen zu lassen. So schwierig es für manche unter euch auch sein mag fernab von unserer westlichen Zivilisation ohne Handyempfang, Internet, Trinkwasser, warme Duschen und Autos zu leben - nicht zuletzt auch mit einer völlig anderen Kultur, Mentalität und Sprache - so schwer ist es für mich mich in dieser High-End aufpolierten konsumgesteuerten Mega-Metropole zurechtzufinden. Ich verstehe deren Sprache und doch verstehe ich nichts von alldem was sie hier vermittelt.
SAN DIEGO ...ist dafür bekannt die Stadt mit alljährlich perfektem Wetter zu sein (zumindest laut einem
Artikel der Huffington Post). Ich habe dort 10 Tage mit Freunden verbracht, in einem Vorort namens Vista California. Meine Tage waren ruhig, entspannt, eingedeckt mit Projektarbeit, Planung und Quality Time. Ein Gefühl fast wie zuhause. Neben unseren Ausflügen nach Old Town San Diego, Torrey Pines National Park, La Jolla Beach und Ocean Beach haben Ann und ich entdeckt, dass wir in den
letzten Jahren wohl einige derselben Bücher gelesen haben, und haben daraufhin angefangen an unserem eigenen
Happiness Project zu arbeiten. Eine schöne Sache, wenn man den wirklich wichtigen Dingen im Leben etwas Zeit widmen möchte. Eine andere Inspiration zu dem Thema wäre immer noch das geniale Buch
The Happiness of Pursuit von Chris Guillebeau.
Gerade als Selbstständige geben mir diese selbstauferlegten Ziele und Strukturen halt und ermöglichen mir Fokus auf das Wesentliche und eine Weiterentwicklung ohne den Druck eines Unternehmens oder eines Vorgesetzten. Und das in Bereichen die mir persönlich wichtig sind. Ganz entgegen der so omnipräsenten "
procrastination society" die sich durch die Unterhaltungsindustrie tagtäglich zudröhnen lässt um den eigenen Gedanken (und wichtigen Dingen und Entscheidungen) zu entfliehen.
"You don't have Netflix?",
"What do you mean you don't watch TV?",
"How can you not follow the news?", "...oh my god, you're not on Instagram?!" - Aussagen wie diese höre ich oft, denn für viele ist es unverständlich wie man sich bewusst gegen den Medienkonsum und die Unterhaltungsindustrie entscheiden kann. Beruflich kann ich da nicht immer dagegen halten, aber privat habe ich mich vor langem dafür entschieden. Ich möchte mich wenn möglich wertvolleren Themen widmen.
Zurück zur eigentlichen Geschichte: An diesen Tagen in San Diego haben wir
an unseren mittelfristigen Zielen gefeilt. Und eines meiner obersten Ziele momentan ist meine Gesundheit. So schön das Leben auf Reisen ist, mit so vielen Komplikationen ist es auch verbunden. Für mich gibt es einen großen Knackpunkt und Wohlfühlfaktor: Sport und Gesundheit. Seit ich beruflich so viel unterwegs bin ist Teamsport für mich unmöglich geworden, dadurch ist auch regelmäßiges Training verloren gegangen. Und das hat sich merklich auf meinen Körper, meine Gesundheit und mein Wohlbefinden niedergeschlagen. In San Diego habe ich dann ein Pilotprojekt gestartet: 10 Tage Heilfasten nach Buchinger. Das heißt in meinem Fall in den Vorbereitungstagen den Körper auf das Fasten einzustellen, dann 6 Tage auf feste Nahrungsmittel zu verzichten um den Körper regenerieren zu lassen und in den Aufbautagen langsam wieder mit gesunder Kost einzugewöhnen. Die ersten beiden Tage hatte ich mit Kopfweh zu kämpfen, mit ein bisschen Ablenkung und Bewegung war das allerdings erträglich. An Tag drei hatte ich den Tiefpunkt erreicht, durch das viele Trinken und die fehlende Zuckerzufuhr war mir ungemein übel... Nach etwas Recherche zu "Fastenleiden" konnte ich dem allerdings einfach mit Honig gegensteuern und somit meine Fastenzeit von 6 Tagen relativ unbeschwert überstehen. Und das erstaunlicherweise fast ohne jegliches Hungergefühl.
Und von
da an ging es bergauf: Mein Körpergefühl ist um einiges besser, meine Haut ist so rein und glatt wie noch nie, das geschärfte Bewusstsein für gesundes Essen wirkt heute noch nach. Ich habe mich in der Zeit des Fastens intensiv mit dem Thema Ernährung auseinandergesetzt - das passiert ohnehin zwangsläufig, wenn man auf Lebensmittel verzichtet und irgendwie doch ständig an Essen denkt. Nach Abwägen aller Optionen werde mich an das PALEO Konzept halten - Essen wie in der Steinzeit, mit viel frischem Obst, Gemüse, Kräutern, Saaten, Fleisch, Fisch, Eiern... Tabu sind Fertiggerichte, verarbeitete Lebensmittel, Weizenprodukte. Nach einer Umgewöhnungsphase kann man austesten wie gut man bestimmte Milchprodukte oder Weizensorten verträgt, in der Anfangsphase wird einem allerdings davon abgeraten. Diese Umstellung noch während meiner Reise durchzuziehen wird zwar eine Herausforderung, aber andererseits ist sie genau jetzt notwendig: Weg von schnellem Fast Food, take-away Sandwiches und Coffee to-go. Hin zu bewussteren Entscheidungen meinem Körper zu liebe. Und auch, wenn das manchmal kompliziert sein mag, einen Versuch ist es wert.
Was San Diego sonst noch so mit sich gebracht hat? Nachdem Ann's Mann, Cam, sich in LA als Musikproduzent behaupten möchte, haben wir in unserer gemeinsamen Zeit einen Song in seinem Tonstudio aufgenommen.
Die Aufnahme teile ich gern mit euch sobald sie fertig ist.
LOS ANGELES Aus dieser ruhigen, intensiven Zeit in San Diego habe ich mich nach 10 Tagen verabschiedet: Ab nach LA. Meine Unterkunft habe ich diesmal durch Couchsurfing gefunden, ein Pilotversuch der voll geglückt ist. David Anthony ist Musikproduzent, lebt in Venice Beach, und nimmt immer wieder Reisende bei sich zuhause auf. Dem Prinzip von Couchsurfing getreu, zahlt man nicht für die Unterkunft sondern revanchiert sich durch gemeinsame Aktivitäten, Erfahrungsaustausch, ein Abendessen... je nachdem. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und ich bin froh, dass ich neben AirBnb nun auch auf eine weitere Plattform zurückgreifen kann auf meinen Reisen.
David hat mich an meinem ersten Nachmittag gleich auf eine Stadtausfahrt mitgenommen - sein großes Hobby sind Oldtimer - und mir die besten Viertel gezeigt. Zu behaupten wir wären dabei besonders weit gefahren wäre gelogen, denn bei dem Verkehrschaos auf LAs Straßen, bewegt man sich die meiste Zeit im Schritttempo, wenn überhaupt... Ein schönes Highlight sind definitiv die
Venice Canals, eine (künstlich angelegte) Ruheoase mitten in der Großstadt.
Am nächsten Tag hatte ich Termine im Red Bull Headquarter in Santa Monica, einem modernen Stadtteil der
sämtlichen großen Firmen wie Google, Microsoft, Tinder & co. als Firmensitz dient. Das Büro ist riesig, eine renovierte Lagerhalle die mit allerlei Schnickschnack ausgestattet ist, einem Fitnessstudio, mehreren Cafeterias, einem Kinosaal, Tech Lab, Kreativräumen, Spielräumen und so weiter und so fort... Ich hab eine Office-Führung bekommen und einen Kaffee, danach konnte ich die Räumlichkeiten noch so lange nutzen wie ich wollte, immerhin gehöre ich ja quasi zur Familie. An der Rezeption bin ich dann zufällig einem ehemaligen Kollegen aus dem Red Bull Media House in Salzburg über den Weg gelaufen der grad auf Geschäftsreise hier ist - woraufhin wir beschlossen haben den Abend gemeinsam zu verbringen.
Mit einer Tour zum Sunset Boulevard, den Hollywood Hills und Beverly Hills haben wir den Tag ausklingen lassen. Definitiv nicht mein Wahlprogramm, aber trotzdem ganz lustig das mal gesehen zu haben. Ich kann mit Stolz behaupten, dass ich jetzt weiß, wo Bruno Mars, Britney Spears, Tom Cruise, Katie Perry, Lady Gaga, Justin Bieber, George Clooney und co wohnen... (wenn man den Tour Guides Glauben schenkt) - die Gegend ist aber doch überraschenderweise ganz schön, in den Bergen im Grünen.
Morgen geht es dann schon wieder weiter für mich: Raus aus
den Staaten, ab nach Mexico. Nach vier Tagen Mexico City und einem weiteren Geschäftstermin kehrt dann endlich wieder Ruhe ein. Zwei Wochen nur für mich auf der Yucatán Halbinsel, eine Zeit die ich hoffentlich mit Wanderungen und Erkundungstouren nutzen kann - und wo ich auch endlich wieder mein Spanisch auspacken kann. Ich sags euch wie's ist: ich freu mich schon sehr.
PS: Ich hab das
Grüne Herz Österreichs in Venice Beach gefunden - Arnie lebt ja auch hier in Venice und hat so wie es scheint ein Stück steirische Kultur mit nach Kalifornien gebracht...
>> Fotos zu dem oben erwähnten findet ihr wie immer weiter unten <<
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