In Zacatecas


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October 23rd 2008
Saved: February 21st 2016
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Zacatecas



Ist schon ne weile her seit meinem letzten Eintrag. Aber wie heisst es: Keine Nachrichten sind gute Nachrichten!



Anspruch und Wirklichkeit...



...gehen bei mir etwas auseinander, zumindest was meine Finanzen betrifft. Soweit ich es bisher absehen kann wird mein Geld nicht fuer die geplanten sechs Monate reichen. Das ist zum einen natuerlich schade, zum anderen aber nicht wirklich tragisch. Denn ich habe schon, wie es Eiko so schoen formuliert hat, viele, viel "Bilder fuer die Seele" gesammelt. :-) Die drei Wochen die ich jetzt weg bin kommen mir vor wie drei Monate. Mit meinem persoenlichen Tagebuch bin ich schon einige Tage im Rueckstand weil es so viel zu sehen und zu erleben gibt. So viele interessante Menschen und spannende Gespraeche.

Gut, lange Rede, kurzer Sinn: Ich werde also irgendwann im Dezember wiederkommen.




Die Reduktion auf das Wesentliche



Es ist ein unheimlich leichtes (im wahrsten Sinne) Lebensgefuehl nur aus zwei Rucksaecken zu leben. Es bereitet mir richtig Freude am Vorabend einer Abreise zum naechsten Ort meine sieben Sachen zu packen. Und wer von euch meinen Sinn fuer gepflegte Unordnung kennt, weiss wovon ich spreche!!!




Chihuahua



Genau, da wo die kleinen Klaeffer herkommen. Von Creel bin ich mit dem Bus nach Chihuahua gefahren. Ungefaehr zwanzig Minuten sind wir unterwegs, da ueberholt uns ein Auto und die Beifahrerin ruft und gestikuliert wild richtung Busfahrer. Die Fahrt war bis dahin eh schon holprig, aber das ist ja nix ungewoehnliches hier. Wir halten also an und der Fahrer tauscht sein weisses Hemd gegen einen Blaumann und rutscht unter den Bus. Was die Oelspur auf der Strasse vermuten laesst, wird von dem Fahrer bestaetigt: Nix geht mehr. Wo ich in Deutschland jetzt ein geisses Mass an Aufregung und einige Telefonate mit dem Handy erwarten wuerde, bleibt hier alles ruhig. Wir warten einfach auf den naechsten Bus und fahren mit diesem weiter, einen rat- und tatenlosen Busfahrer zuruecklassend.


Angekommen in Chihuahua irre ich erst mal etwas umher bis das Hostel finde. Der Tip auf dem Flyer "Genau hinter dem Gefaengnis" hilft. Als ich das Gefaengnis passiere ruft mir einer der Wachmaenner von der Mauer auf englisch zu: "Dich kenne ich doch". Haha. Ich hoffe nicht.

Im Hostel angekommen werde ich freundlich von dem Inhaber Philipe empfangen. Es ist spaet und ich habe Hunger. Anstelle auszugehen koenne Philipe auch etwas bestellen und einen Film einlegen. Klingt doch gut. Witzigerweise treffe ich hier Mathilde wieder, die ich schon in La Paz getroffen habe. Mann kennt sich halt in Mexico. Wir bestellen also "Tortas", eine Art mexicanische Hamburger, mit Fleisch (klar), Avocadocreme usw. Wir schauen uns den Film ueber Pancho Villa, einen der Helden der mexicanischen Revolution an. Das er vor seinem Leben als General und Volksheld ein Gauner war wird in dem Film und dem Museum welches ich am naechsten Tag besuchen werde, geflissentlich ausgeblendet. Der Film wird uebrigens per Beamer auf eine Wand geworfen. Wir nehmen auf zwei grossen Sitzkissen platz, und schauen uns nach den Tortas den Film an.
Als ich naechsten Tag das Museum besuche bin ich erstaunt wie gut Antonio Banderas den Panscho Villa verkoerpert. Der Hoehepunkt des Museums ist zweifelsohne das Auto in dem Villa erschossen wurde, inklusive Einschussloecher und Fotos des Toten.

Am naechsten Tag laedt mich Philipe zu einer kleinen Tour durch die Stadt ein. Er lebt seit sechs Jahren mit seiner mexikanischen Frau und zwei Kindern hier. Seit zwei Jahren betreibt er das Hostel. Im Vergleich zu seinem vorherigen Job als Boersenmakler verdient er hier ungefaehr 5%!v(MISSING)on dem was er vorher hatte. Dafuer hat er mehr Zeit fuer seine Kinder und ist sehr viel zufriedener. Er weiss einiges ueber Mexico zu erzaehlen. Zum Beispiel ueber die Art der illegalen Einwanderung in die USA. So gibt es Frauen die im neunten Monat schwanger sind und diesen lebensgafaehrlichen Weg auf sich nehmen. Denn wenn ihr Kond in den USA geboren wird erlangen das Kind sowie die Eltern das Bleiberecht bzw. werden eingebuergert. Ganz genau kann ich mich nicht mehr erinnern. Der Marsch durch die Wueste ist vor allem wegen eines potantiellen Wassermangels gefaehrlich. Zitat Philipe: "Manche denken mit drei Litern Wasser eine Wueste durchqueren zu koennen". So gibt es eine Initiative von US-Amerikanern die in der Wueste deutlich sichtbare Wegpunkte einrichten an denen sich Wasser und andere Vorraete finden. Leider wissen nur wenige Mexicaner von dieser Hilfe. Und ungeheuerlicherweise gibt es wiederum Gegeninitiativen die diese Wegpunkte zerstoeren.




Zacatecas



Von Chihuahua reise ich weiter nach besagtem Zacatecas. Und ich muss sagen: WOW!!! Eine wunderschoene Stadt! Als ich gegen acht Uhr abens ankomme sind die Strassen voller Menschen. Aus den kleinen Gassen dringt Musik in meine Ohren, auf einem Platz bringt ein Clown Scharen von Kindern zum Lachen. Hmm, hier ist doch irgendwas im Gange. Flugs den Reisefuehrer gefragt und tatsaechlich: Ich bin genau richtig zu einem Strassentheaterfest angekommen! Sehr schoen, nur hoffentlich bekomme ich noch ein Bett, so voll wie dir Stadt ist.
Das Hostel empfaengt mich mit einem gemuetlichen Charme. Zwei Randvolle Buecherregale zeugen von den vielen Besuchern die dieses Haus schon gesehen hat und laden zum Bueschertausch ein. Und voll ist das Haus auch nicht, ich beziehe mein Lager in einem Vierbettzimmer. Der Eindruck des Empfangsbereichs setzt sich im Rest des Hauses fort. Die Gaenge und Treppen sind so verwinkelt, das ich mich wie in einem Bild von M.C.Escher fuehle.

Am Sonntag angekommen buche ich das Zimmer erstmal bis Mittwoch. Aber schon am Dienstag verlaengere ich bis Samstag. Die Stadt ist zu schoen und hat viel zu viel zu bieten um so schnell wieder abzureisen. Abgesehen von dem Strassenfest gibt es etliche Museen, Kirchen oder Plaetze die zum besuchen oder einfach nur zum verweilen einladen.

Ach, je mehr ich schreibe, desto mehr faellt mir aus den letzten Tagen wieder ein. Ich schreibe jetzt schon eine Stunde, draussen scheint die Sonne, aber es ist nicht wirklich heiss. Das ist auf fast 2500 Metern Hoehe auch nicht anderes zu erwarten.

Ok, weiter gehts. Dummerweise habe ich meine ganzes Rasierbesteck in Deutschland vergessen. Wie werde ich also dem sich anbahnenden Urwald in meinem Gesciht Herr? Gut, ich koennte mir Rasierzeug kaufen, aber das waere ja zu einfach. Da ich noch nie rasiert wurde, frage ich im Hostel nach einem Barbier. Alberto zeichnet mir den Weg auf und ich ziehe los. Ich finde den Laden und er sieht aus wie man sich einen Rasierdalon vorstellt. Zwei Stuehle, aeltere Maenner die die Rasieklinge schwingen. Eine Rasur kostet umgerechnet zwei Euro, also nehme ich Platz. Erstmal geht daran die Koteletten zu stutzen. Das geschieht noch mit dem langhaarschneider. Dann wird es ernst. Einpinseln und die Rasierklinge aufklappen. Etwas mulmig ist mir schon, aber der Mann versteht sein Handwerk. Aber das dicke Ende kommt ja erst noch: Wo ich zu Hause peinlich genau darauf achte ein Aftershavrgel OHNE Alkohol zu kaufen (um meine zarte Haut nicht zu sehr zu belasten), gibt es hier die volle Ladung. Ich glaube der Mann benutzt einfach puren Alkohol! Nicht umsonst wedelt er die Daempfe mit einem Tuch weg, sonst wuerde ich entweder vom Stuhl kippen oder den Laden besoffen verlassen. Ich versuche standhaft zu sein une keine Mine zu verziehen. Aber dem Laecheln der Anwesenden entnehme ich das mir dies nicht ganz gelingt. Dreissig Pesos wechseln den Besitzer und ich schiesse noch ein Foto. Die Rasur ist uebrigens sehr akkurat. Bevor ich weiterreise werde ich den Landen wohl nochmal aufsuchen.


Puuuh. Ich hab jetzt keine Lust mehr zu schreiben. Die naechtlichen Spektakel auf den Strassen Zacatecas und wie ich in eine mexicanische Familie eingeladen wurde folgt dann die Tage!!


















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24th October 2008

(^_^`)y
so nu habsch ma wieder in deinem "tagebuch" geschnüffelt^^ ich hoffe du isst auch anständig einheimisches futter :) hoffe es läuft weiter jut bei dir *immer wieder ma liest* cya ruedi
24th October 2008

Essen
jo, das Essen ist sehr gut hier. Mein bisheriger Favorit nennt sich "Pionero". Verschieden Fleischsorten, Schinken und nen bisschen Gemuese in einem Kaesemantel. Dazu Tortillas mit denen man dann Stuecke von dem grossen "aufschaufelt". dann noch mit einer der vorhandenen sossen oder etwas gemuese aus nem schaelchen verfeinern. wirklich gut!
30th October 2008

Hört sich alles sehr interessant an und das Essen ist bestimmt lecker! Ich werde über unsere Mittelsmänner (Eltern Völkel ;-) ) immer informiert, aber meine Emailadresse funktioniert auch noch... Ganz liebe Grüße aus den Ösi-Bergen, Frauke
31st October 2008

hi marko, schön zu lesen, dass es dir gut geht. schön auch, dass es dir gefällt. schön aber auch, dass du bald wieder da bist ;) hier verpasst du auch rein gar nix. lass es dir gut gehn und genieß die zeit. gruß, jens
31st October 2008

kommtnichinfrage
hey marko, was les ich da, du willst schon im dezember wiederkommen, wenn hier tiefster winter ist... bist du verrückt... kommt gar nicht in frage!!! mach doch woofing (www.wwoof.org) oder so; hey ich schwöre, versuch so lange zu bleiben, wie es geht!!! tobe und ich haben die letzten zwei wochen die halle im RAW ausgeräumt, wegen kündigung (mietschulden); aber irgendwie geht's immer weiter. und falls du irgendwo in mexiko eine galerie mit guten yarn paintings auftust... schreib mal kontaktadresse auf... liebe grüße aus dem verdammt verregneten berlin (mein auto is ein aquarium, fehlen nur die fische ;-) von ellen
18th November 2008

Hi
Hi Marco. Hab Dir ne E-Mail geschrieben, sags aber hier nochma. Nimm dich vor dem Typen mit Gitarrenkoffer in Acht! ;-) WOllt fragen wie deine Reise jetzt weiter geht und ob Du noch Infos von Neuseeland brauchst Bis bald und alles Gute Matze?
19th November 2008

wo is er denn ?!
was is los ?! wo bleiben die Berichte ...
21st November 2008

Where is Marco?
Die Frage is doch? Wo ist Marco? Ei Alter, schreib mal was, damit wir wissen, dass es Dir gut geht. Oder muss ich erst in Feudingen bei deinen Eltern anrufen;-) Bis denne

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