3 Tage im schönen Valladolid


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March 16th 2018
Published: March 19th 2018
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Am Dienstag, den 13. März, kam ich gegen 19h in Valladolid an und, glücklicherweise, war mein Hostel (Hostel Candelaria) nur 5 Minuten zu fuß vom Busterminal entfernt. Nach dem ganzen Tag schwimmen in den cenote war ich totmüde, ich hatte Hunger und mir ging es immer noch nicht gut. Daher habe ich den Check-in gemacht, mir etwas Reis gekocht und bin früh ins Bett gegngen. Das einzige Interessante war, dass ich eine junge Frau meines Alters aus dem Süden Deutschlands, in der Nähe von Salzburg, kennengelernt habe. Sie war sehr nett und erzählte mir, dass sie das letzte Jahr über durch Columbien und Panama gereist ist und dort gearbeitet hat. Momentan reist sie mit ihrer Mutter für ein paar Wochen durch Mexiko, fährt dann aber wieder nach Panama, weil sie dort jemanden kennengelernt hat. Sie erzählte mir, dass sie auch ihren Doktor angefangen hatte, aber dass es ihr, wie vielen die ich kenne, absolut nicht gefallen hat, sie furchtbar unglücklich dabei war und nach 18 Monaten aufgehört hat um zu reisen. Das ist schade, aber keine seltene Geschichte, viele Leute hören vorzeitig mit ihrem Doktor auf...



Am nächsten Morgen ging es mir etwas besser und ich habe das Zentrum von Valladolid erkundet. Ich mochte die Stadt sehr, aber ich liebte mein Hostel noch viel mehr ! Das Personal war sehr freundlich, die Räume groß, alles war sehr sauber, die Gemeinschaftsräume waren sehr gemütlich und chillig mit Hammaks und Bäumen, das Internet funktionniert gut und das Frühstück war fantastisch (auch wenn ich selbst nur Bananen frühstücken konnte). Daher habe ich mich sofort dazu entschlossen einen Tag länger zu bleiben als geplant. :-)

Den Nachmittag hab ich im Hostel verbracht, in den Hammaks gechillt und gelesen. Dort habe ich dann Lorenzo aus Venedig kennengelernt, der nun schon seit einigen Jahren in Amsterdam lebt. Er schien ein ganz netter Typ zu ein und so bin ich abends ein paar Bier mit ihm trinken gegangen (was eine sehr schlechte Idee für meinen Magen war, der mir daraufhin eine schlaflose Nacht beschert hat...) und wir hatten einen sehr schönen Abend zusammen. Er ist ein netter Typ und wir haben uns bis spät in die Nacht über unser Leben, über Bücher und über Reisen unterhalten. :-)



Am nächsten Morgen bin ich früh aufgestanden und habe ein taxi collectivo nach Chichén Itzá genommen, die berühmteste Maya-Ruine in ganz Yucatán. Mit 8 anderen Leuten haben wir zusammen einen englischsprachigen Guide genommen und wir waren glücklich darüber früh angekommen zu sein, bevor die Touristenmassen alles überlaufen.

Unser Guide war sehr nett, ein richtiger Maya, ein Archäologe und Anthropologe. Er hat uns aller über Chichén Itzá erzählt. Gegen 400 n.Chr. wurden dort zum ersten Mal Tempel gebaut, die allerdings gegen 900 n.Chr. wieder abgerissen wurden, um darauf neue Tempel zu bauen, die von den engen Handelskontakten zwischen Maya und Toltecs beeinflusst waren.

Es sollen rund 80 000 Menschen in Chichén Itzá gelebt haben und bislang wurde nur ein kleiner Teil dieser riesigen Stadt aus dem Jungle freigelegt.



Unser Guide ging mit uns zum Ball-Platz. Das pelote (Ball) Spiel war eine der wichtigsten Sportarten der Maya. Diese Spiele wurden entweder zu religiösen oder zu politischen Zwecken abgehalten. Im ersten Fall wurde der Käptain des Gewinnerteams auf ruhmreiche Art den Göttern geopftert ; im zweiten Fall wurde der Käptain des Verliererteams als Strafe enthauptet. Das Spiel konnte 1 bis 5 Tage dauern und wurde mit einem +/- 2kg schweren Ball aus Gummi gespielt, der in ein Ziel musste, das höher war als ein Basketballkorb (nur zum Vergleich). Es gab 7 Spieler pro Team und die Spieler durften den Ball nicht mit den Händen berühren, sondern nur mit den Ellebogen, Hüften und Beinen.

Die Akustik an diesem Ort war unglaublich: wenn ein Priester an einem Ende des Platzes etwas sagts, hörte man es klar und deutlich am anderen Ende.



Er erklärte uns auch den Mayakalender, wie sie in 18x20 Tagen (=360) rechnen, mit zusätzlichen Tagen, die den Göttern gewidmet sind. Sie hatten auch ein 260-tägiges Jahr (13x20), das einer 9-monatigen Schwangerschaft entspricht. Alle 52 Jahre stimmen die zwei Kalender überiein. Beeindruckend ! Vor mehr als 1000 Jahren haben die Maya schon vorausgesagt, dass in 2012 alle Planeten und die Sonne eine perfekte Linie bilden und ein neuer Kalenderzyklus beginnt. Es ist ein komplexes System und ich habe hier einiges vergessen oder ausgelassen, aber schaut es gerne selbst nach, wenn euch das Ganze interessiert! :-)



Der große Sonnetempel in Chichén Itzá ist eine Art steinerner Mayakalender in sich selbst, der genau die Sonnenwenden und die ??? markiert. Der Tempel hat 91 Stufen auf jeder Seite (91x4= 364 + die oberste Platform = 365) und viele andere Daten und Zahlen sind dort dargestellt. Sehr beeindruckend und das ist auch der Grund, weshalb Chichén Itzá das religiöse Zentrum der Maya-Kultur in Mexiko war.

Unsere Führung war genau dann vorbei, als die Touristenmassen aus Mérida und Cancún anfingen aufzutauchen und ich war froh, wieder zu fahren, bevor sie die ganze Aussicht zerstörten (nicht das ich was gegen Touristen hätte, ich bin selbst einer, aber ich mag einfach keine überlaufenen touristischen Orte...).



Mir ging es immer noch nicht besonder gut und ich war müde weil ich nachts kaum geschlafen hatte und so habe beschlossen, den Nachmittag im Hostel zu chillen und zu lesen, anstatt noch zu den cenote zu fahren ; auch wenn diese sehr schön sein sollen, so habe ich doch schon 6 tolle cenote in Mérida gesehen, das reicht. :-) Außerdem musste ich den Nachmittag das Zimmer wechseln, da ich ja eigentlich nur für 2 Nächte gebucht hatte und die 3 Nacht die dazu gebucht hatte nur ein anderes Zimmer frei war.

Den Abend habe ich wieder mit Lorenzo verbracht. Wir haben gemeinsam gekocht (jeder seins, denn ich konnte leider seine leckeren Pasta nicht essen...) und haben bis spät nachts geredet, mal wieder. :-) Wir sind uns in vielen Punkten sehr ähnlich, z.B. sind wir beide sarkastisch, haben den selben Humor, reisen gerne, sprechen mehrere Sprachen, etc. In anderen Punkten sind wir jedoch ganz unterschiedlich ; er mag Katzen, ich Hunde, er fand meine Liebe zu Mayonnaise furchtbar und ich seine zu Knoblauch, ... ^_^ Wir hatten so eine tolle Zeit zusammen, dass er beschlossen hat, mich 2 Tage lang nach Tulum zu begleiten. :-D



Am nächsten Morgen habe ich gemütlich gepackt und noch etwas im Hostel gechillt, bevor ich um 13h den Bus nach Tulum nahm. Lorenzo würde später nachkommen, denn er hatte eh ein anderes Hostel gebucht und wir würden uns erst abends wieder treffen.



Ich hab Valladolid wirklich sehr gemocht und kann euch nur empfehlen auch dorthin zu fahren, wenn ihr mal in Mexiko seid! Es ist wirklich einen Besuch wert, genauso wie das Hostel Candelaria. :-)


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