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Published: September 29th 2009
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die schlafende jungfrau
zum letzten mal, für wie lange nur??? es ist soweit. endlich. der 17. August, ein Montag ist da. Wir packen unsere Raeder ein letztes Mal auf. Sie sind viel zu schwer. Unser Nachmieter schiesst noch ein Foto von uns beiden, die liebe Waltraud verdrueckt sich ein paar Traenen, ich auch. Und dann gehts los. Raus aus Weikering, hinein nach Rosenheim. Eis. Bad Aibling, Nudelsuppe bei Michi's Papa. Heufeld. Tobi. Der faehrt uns dann nach Hausham, zu unserem Kurs in Vipassana. 10 Tage ohne Sprechen, mit frueh aufstehen und zu sich kommen...
Ein toller Start fuer unsere Reise. Es spuelt uns beide richtig durch und wir sind voller Vorfreude auf uns und das Miteinander auf dem Rad und allem was dazugehoert. Land und Leute, hohe Paesse und kalte Naechte, harte Isomatten und Duschen im Fluss...
... dem Inn, unseren Begleiter fuer die naechsten Tage. Zuvor allerdings verbringen wir noch ein paar Tage bei Tobi und Ramona, die uns so herzlich aufnehmen und uns umsorgen das das abfahren richtig schwer faellt. Auch der naechste Stopp stellt sich als laenger heraus als geplant. Bei meinen Eltern ist es auch so gemuetlich und das Regenwetter tut sein restliches dazu. Am Samstag aber dann, am 5. September fahren wir dann los. Unsere
kurz nach rattenberg
der kleinsten stadt oesterreichs. idylle pur, nur laut weil autobahn und zug gleich nebenan sind. erste Etappe fuehrt uns hinter Kufstein, wo wir dann auch das erste Mal unser Zelt aufschlagen. Die ersten Tage begleitet uns stetiger Sonnenschein gepaart mit Rueckenwind. In Innsbruck fahren wir dann ein bisschen bergauf, nach Natters, (Michi sagt das war unser erster krasser pass!!!) an einen schoenen Campingplatz, wo uns der Tobi noch einmal mit dem Motorrad besucht. Wir besuchen das Restaurant am Natterer Boden und erleben ein aussergewoehnliches Pfurzkonzert im Anschluss.
Es geht weiter, der naechste Tag birgt eine 60km Etappe in sich und bringt uns zu netten Tirolern die uns unter ihren Obstbaeumen naechtigen lassen, inklusive Zwetschgen, Birnen und Aepfeln soviele wir wollen.
Der Inn begleitet uns, ja, aber auch die Autobahn und der Zug. So sitzt man teilweise an total idyllischen Orten, umgeben von gruenen Waeldern, Sandbaenken, Lagerfeuer..., und versteht aber sein eigenes, geschweige das des anderen, Wort kaum, weil die Autobahn so laut herueberhallt. Faehrt dann ein Zug auch noch vorbei ist es ganz aus mit der Verstaendigung.
Wir freuen uns auf die Schweiz, denn da hat es ein Ende mit der Autobahn...
Nachdem wir fast die Schweiz verpassen, weil ich mich auf der Karte verschaue und uns den Reschenpass nach oben
schicke, landen wir dann doch, spaetabends, es ist schon dunkel, in der Schweiz und finden unseren Schlafplatz an einem "Schweizer Familien Feuerplatz".
Ueberall in der Schweiz finden sich solche Plaetze wo in der Natur gegrillt werden kann. Holz steht meist auch bereit, Grill und Sitzgelegenheiten sowieso.
Das Engadin beeindruckt uns sehr, die alten Bauernhaeuser, die vielen kleinen Gaesschen, alles ist so zauberhaft im Heidiland.
Das Engadin fuehrt uns rauf und runter und wir spueren unsere Beine, immer mehr, und sind doch erstaunt wie gut wir das alles packen. Das bergauf fahren macht Spass.
In Zernez mal wieder auf einen Campingplatz, einen Tag Ruhe in der Woche wollen wir uns goennen. Dort treffen wir auf Herbert, einen "Pass- Suechtigen", der ich glaube schon fast alle Paesse weit und breit abgefahren hat. Es ist ein schoener Abend mit einem guten Bier, und dem Innrauschen, oder war es gar nicht der Inn???, im Hintergrund.
Am naechsten Tag gehts weiter, und ich, verschau mich mal wieder in der Karte und jage uns eine weitere Steilstrecke hinauf, bis der kluge Michi wieder mal bemerkt: Das kann doch nicht sein, Katja!
Aha, es war also nicht der Inn an dem wir genaechtigt haben, ein Nebenfluss.
Bloed nur, das inzwischen alles ein wenig steiler geworden ist, und das so ein bisschen verfahren schon ganz schoen anstrengend ist, vor allem wenn man weiss das man das, was man jetzt wieder runterfaehrt, gleich auf der anderen Seite wieder rauf muss.
Die Etappen werden steiler und steiler... Aber ich muss sagen, als wir in St. Moritz vor dem Ortsschild stehen denke ich mir: Was? das wars jetzt schon? Ich dachte es wird noch ultrasteil. Aber das wurde es nicht.
Wir schlafen in Maloja, zuvor leisten wir uns noch einen superleckerteuren Capuccino mit Apfelkuchen in St. Moritz. Campingplatz Maloja, und dann, am naechsten Morgen, machen wir uns auf, zu Fuss zur Innquelle hinauf, auf 2600 m. Dort oben liegt die einzige dreifache Wasserscheide Europas. Drei Fluesse entspringen dort oben und laufen in verschiedene Richtungen. Gegen Osten fliesst das Wasser in den Inn und via Donau ins Schwarze Meer. Nach Nordwesten fliesst das Wasser in die Julia, dann in den Rhein, welcher schliesslich in die Nordsee mündet. Das Wasser der Mera fliesst im Südwesten in den Comersee und via Po ins Mittelmeer.
Am gleichen Tag machen wir uns weiter auf, bleiben allerdings in Maloja, und erleben einen wunderbaren Abend und Vormittag
in Salecina, einem Selbstversorger Haus, wo gemeinsam gekocht geputzt und gesorgt wird. Interessierte Kurse finden hier auch statt, und da unser Budget so gering ist, konnten wir dort auch fuer den Preis uebernachten den wir aufbringen koennen. Das war auch die erste Nacht wieder in einem Bett. Ja, das war herrlich. Mama, danke nochmal fuer den Tipp!!!
Malojapass hinab, wow, bei ueber 50 km/h gehts den Berg hinunter, ein wahrer Hoehenrausch ueberkommt uns. Deswegen nehmen wir zwischendurch nochmal einen "kleinen" Anstieg in Kauf, hinauf in das Dichterdoerfchen Soglio, wo schon Rielke und Co. naechtigten.
Ja und dann, hurra hurra, Italien wartet. Ploetzlich ist es heiss, knapp 30 Grad warm, Palmen und Sonne stehen bereit. Es ist ein schneller Uebergang, uns wird bewusst das wir jetzt kein deutsch mehr sprechen koennen, die Radwege sind nicht mehr so vorhanden, die Gesetze sind andere.
Wir uebernachten an einem kleinen See kurz vor dem Comer See unter einer Strassenlaterne und bauen zum erstenmal unser Zelt nicht auf. Huhu, ein wenig Schiss vor irgendwelchen Kaefern, Spinnen, Schnecken hab ich schon, aber ich schlafe gut. Wir spannen unsere Plane zwischen beiden Raedern ein.
Comer See am naechsten Tag. Mensch ist der schoen. Da laesst
es sich weilen. Wir radeln entlang, umfahren Tunnels, geniessen das italienische Lebensgefuehl, es wird gesungen, gehupt, gelacht. Jeder traegt Sonnenbrille und ist chick...
Weiter weiter weiter auf dem Weg nach Mailand, wo alle noch viel viel schicker sind! Also da blieb mir die Spucke weg, soviele schoene Menschen, und wir in unserer Radelkluft. Aber wir ziehen schon auch bewundernde Blicke auf uns, so ist das nicht!!! Mir bleibt ein weiteres Mal die Spucke weg. Als ich den Dom erblicke und nicht wirklich glauben kann das sowas moeglich ist zu bauen. Gothik pur. Wahnsinn.
Wunderschoen.
Es wird spaet, wir haben kein Bett, und sind noch mitten in Mailand. Es sind auch keine Betten frei, zumindest nicht solche die wir uns leisten koennen. Deswegen fahren wir in die Nacht hinein und lassen Mailand hinter uns. Schlafen auf einem Feld wo wir nachts vom Regen geweckt werden. Schnell spannen wir wieder unsere Plane auf und schlafen trocken weiter. Am Morgen werden wir von Schuessen geweckt. Zwei Jaeger samt Hund sind unterwegs und jagen. Was? Das finden wir nicht heraus, sind nur froh das wir nicht die Gejagten sind.
Ja und jetzt sitzen wir in Pavia, machen uns gleich auf zum Po Radweg
fruehmorgens...
... als der kajakwahnsinn begann. kann ja keiner wissen das das europas groesste einstiegspassage zum raften ist und haben heute unser erstes Eis gelutscht. MMMMMMHHHH.
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Sabine
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Hallo
Liebe Katja, lieber Michi! ....mensch, da habt ihr ja schon so einiges erlebt!!! Hört sich super spannend und aufregend an!! Macht weiter so, passt auf euch auf und hoffentlich gibt´s bald wieder neues Material zum lesen und anschauen!! Bis dahin seid fest gedrückt von uns allen und in Gedanken sind wir fest bei euch!! Haben euch super lieb!! Sabine u. family