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Nach einer kurzen, lauten Nacht im Studentenheim fuhr ich zum ersten mal wirklich nach Osten, auf der Autobahn bis Lugo. Dann begannen die Berge und die schöne Strecke. Winzige Dörfer. Ich wollte etwas Notvorrat in einem Supermarkt einkaufen, fand nur mühsam einen kleinen...
Hier kommen wieder massenhaft peregrinos die Straße entlang und ich wundere mich über die Wegeführung. Oder vielleicht sind es nur die Pilger selbst, die lieber der Teerstraße folgen als den kleinen Weglein, die hemmungslos ins Tal und wieder in die Höhe führen. Die Berge sind leicht 1000 m hoch, da kommen dann zu den Kilometern auch noch die Höhenmeter dazu.
Die Nebenstraßen, die ich so fuhr wären natürlich optimal zum Wandern. Nur sind die Dörfer weitgehend verlassen, es gibt nichts zum Essen und keinen Schlafplatz.
Ich traf eine Schulklasse und stellte mir das Vergnügen vor, die geballte Idiotie der Juged ertragen und ausbaden zu müssen. Bei den hochgelobten Schüleraustauschen nach Frankreich war noch das Harmloseste, dass ein Mädchen zu einer Blinddarmoperation ins Krankenhaus musste. Ein Typ 1 Diabetiker vergaß sein ganzes Insulin beim Umsteigen im Zug. Die Schüler meuterten, weil sie mit ihren Austauschpartnern ab und zu in die Schule gehen mussten. Sie wollten lieber bei McDonald's rumhängen
oder sich im Ladendiebstahl im Carrefour üben. Selbst nach meinem tränenlosen Abschied von der Schule wurde mir noch nahe gelegt, mit einer Gruppe Schüler nach Shanghai zu fahren. Ich weiß eigentlich auch nicht, warum ich nicht wollte...
In einem Ort hielt ich, um festzustellen, wo ich war und wo ich hinwollte. Und als ich dann wieder los fuhr - enge steile Kurve, Stoppschild, lehnte ich Paul bergabwärts und konnte ihn nicht mehr halten. Da lagen wir dann einträchtig, zur Verblüffung von jeder Menge Zuschauer. Peinlich beschreibt es nicht richtig. Der Vorteil allerdings war, dass diese ganzen Mannsbilder Paul gleich wieder richtig rum hingestellt hatten, gummierte Seite nach unten, lackierte Seite nach oben. Ich sollte mir das wirklich mal merken.
Die Straßen sind hervorragend ausgebaut, auch gestern schon. Selbst in entlegensten Ecken. Ob dies allerdings angesichts des Verkehrsaufkommens (ich) gerechtfertigt ist, wage ich zu bezweifeln. Und die Landflucht in diesen entlegenen Gebieten wird sie auch nicht mehr rückgängig machen können. Viele Häuser sind verlassen und verfallen. Einige werden saisonal genutzt und GANZ wenige sind permanent bewohnt. Folglich gibt es in dem ganzen Berggebiet keine Läden - nur in weit auseinander liegenden, größeren Siedlungen. Und wo sonst ambulante Händler die Marktlücke füllen,
gibt es hier zu wenig Kaufkraft. Weiter unten waren ständig Lieferwägen zu beobachten, die für eine Rundumversorgung zuständig waren. Aber hier??
Ach ja: es regnet und der Wetterbericht ist schlecht.....
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gabi
non-member comment
super dass du die Karte als screenshot fotographiert hast, jetzt kenne ich mich aus. Es sieht trotz Wolken eigentlich schön aus. Auf jeden Fall läufst du nicht Gefahr ständig mit Menschen konfrontiert zu werden, nur gut, dass ab und an an der richtigen Stelle welche sind. Gute Weiterfahrt