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Published: December 10th 2017
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Language is the only thing worth knowing even poorly - Kató Lomb
...es ist wieder Halbzeit: Und erneut beginnt kurz nach der Anreise, kurz nach der Wegfindung, eine neue Planung: Wie geht es weiter? Tja.. ich will noch nicht zu viel verraten, aber es bleibt weiter spannend. Vielleicht findet ihr ja am Ende von diesem Blog Post ja schon mehr heraus...
Meine Woche hier in Sevilla war wundervoll. Aufregend, bunt, voller Sprachaustausch, Inspiration und Ideenfindung. Ich bin hundemüde an diesem Sonntag. Mein Kopf braucht definitiv eine gute Dosis Schlaf bevor ich morgen in die neue Woche starte. Einer meiner schönsten Momente diese Woche war ein Vormittag mit einer neuen Freundin: Soni, einer Inderin die in UK aufgewachsen ist und mit ihrer Zwillingsschwester einen Blog über das Leben in London schreibt. Und wie es ist, als halb Inderin halb Britin in dieser Metropole zu leben, abseits von indischen Normen, abseits von klassischen Familienvorstellungen, Genderrollen, Traditionen und Religion... Wir haben geplaudert, gelacht, gebruncht und dabei herausgefunden, dass wir ein paar Lebensphilosophien teilen, allem voran: Hedonismus. (Freie Definition nach Bernulf Kanitscheider: "
...wir Menschen sind ein Stück Natur, wir leben eine Zeit lang und wir haben die Bestimmung, dieses Lebensintervall optimal zu gestalten.)
Wir haben uns toll unterhalten und planen ein Video-Interview für ihren Blog - das dann eventuell auch hier erscheint sobald sie es publik gemacht hat. (Im Gegensatz zu mir verdient sie Geld mit ihrem Blog...) Ich fühle mich auf jeden Fall geehrt, dass ich dort auch erscheinen darf, als Teil ihrer Interviewserie
Most inspiring people of the month.
Außerdem hatte ich diese Woche drei
Intercambios mit Sevillianern: Dabei habe ich wirklich viel Spanisch gelernt, allerlei Redewendungen, neue Wörter und Phrasen. Diesmal hatte ich doppelt Glück, denn zwei meiner Tandem-Partner sind Spanischlehrer und einer hat mir sogar ein sehr gutes Grammatikbuch mitgebracht das ich bis auf Weiteres behalten darf. Damit kann ich jetzt noch mehr pauken. Super!
Eine neue Bekanntschaft die ich in der Sprachschule gemacht habe ist Sunny, eine Taiwanerin die die Welt bereist. Völlig unbekümmert und sorgenfrei. Sehr inspirierend, ich würde behaupten sie ist eine Lebenskünstlerin und dabei erstaunlich diszipliniert, strukturiert und ordentlich - auch wenn sie eigentlich, so wie sich im Gespräch herausgestellt hat, keine Ahnung hat, was sie noch alles macht in den nächsten Wochen. Und bei unserem Gespräch über unsere Reisen, unsere Eindrücke, unsere "Zuhause" und unsere Erlebnisse
haben wir auch festgestellt wie kräftezehrend es eigentlich ist, den eigenen Alltag zurückzulassen und sich auf ein neues Abenteuer einzulassen. Und dann hat sie etwas sehr schönes zu mir gesagt, das ich hier festhalten möchte: "
Your journey is not about coming back to find your old comfort zone. It's about finding inspiration to expand and create your new (bigger) comfort zone."
Erfreulicherweise hab ich zum ersten Mal seit Wochen auch meine brasilianischen Freunde wieder gesehen. Was für ein herzliches Wiedersehen! Sie haben mich sehr vermisst sagen sie: "
muita saudade"... Deswegen nenne ich sie ab jetzt nur mehr "
chicos monitos" - die "süßen Burschen". Wir waren im
Parque de María Luisa spazieren, haben uns auf Spani-Portu-Italienisch unterhalten und viel gelacht. Die beiden plaudern munter dahin, und auch wenn wir uns nicht immer Wort für Wort verstehen, wissen wir immer worüber wir sprechen, das Verständnis stimmt einfach. Und dann lachen wir über unsere Kauderwelsch-Verständigung (die Spanier im Vorbeigehen wundern sich teilweise auch, denke ich) und sie sagen zu mir: "
Tu vas a vivir en America del Sur con un latino - tú lo sabes también. Tu pareces cómo una latina: Encantas la vida."
Wir haben (mal wieder)
Churros probiert -
und als nicht sehr gut befunden - und uns über das Leben in Brasilien unterhalten, die Stadt, das Land, die
pueblos (Orte) und das Lebensgefühl dort. Und dann waren wir eislaufen - auf einem relativ großen Eislaufplatz (
pista de hielo) am Weihnachtsmarkt neben dem Park. Dort herrscht ein ganz schön strenges Regime: Den Eisläufern wird die Richtung vorgegeben, wer sich nicht richtig verhält wird von einem "Aufseher" mit Trillerpfeife angepfiffen, ermahnt und des Platzes verwiesen... kein Scherz! Aber gut, bei so vielen nicht-Eisläufern muss man wahrscheinlich irgendwie die Kontrolle behalten...
Es gibt in Sevilla übrigens sehr viele schöne Weihnachtsmärkte auf den verschiedenen Plätzen, viel Weihnachtsdeko und Lichterschmuck. Mein Favorit: Das große Lichterspektakel auf der
Plaza Nueva. Das ist nicht nur schön zum Anschauen, sondern auch noch musikalisch erfrischend fetzig. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, muss leider hier her kommen und sich das anschauen... oder bei Gelegenheit nochmal nachfragen, dann hab ich ein Video das ich herzeigen kann. In den Straßen herrscht abends großes Gedränge. Es sind so viele Menschen unterwegs, dass man wortwörtlich nur im Schneckentempo vorankommt, sich durch die Massen drängt und irgendwie hat das aber alles seinen Charme. Es ist relativ kalt am Abend und es
sind dennoch so viele Menschen in den Straßen, dass es sich in dem Gewirr nicht wirklich kalt anfühlt. Musikanten, Chöre und Tänzer umsäumen alle (touristischen)
calles und
plazas, das Ambiente könnte kaum schöner sein. Und anstatt klassischer getragener Weihnachtsmusik hört man hier spanische Lebenslust, mit einem Hauch von Flamenco und viel Power. Keine nachdenkliche, besinnliche Zeit, sondern eine
fiesta wie jede andere hier: Laut, bunt und fröhlich.
Was sonst noch so in Sevilla geschah:
*) City Walk von meiner Sprachschule: Ich habs endlich mal wieder geschafft und hab den spanischen City Walk mitgemacht (das wird von der Sprachschule angeboten, ist auf Spanisch und super informativ) - mit dabei waren Frith und Graham aus UK, die ich aus meiner allerersten Woche kenne. Das war auch ein schönes Wiedersehen und noch ein paar feine Tapas und Cervezitas danach.
*) Orangenbäume mit vielen Orangen an jeder Ecke
*) Ein Tag mit meinen Freundinnen aus der Slowakei: Weihnachtsmärkte, Spanischlernen und die besten
Papas Bravas die wir bisher probiert haben (und das auch noch direkt neben unserer Schule...)
*) Eine neue Art zu lernen: Mit Notizbuch und Notizen in der Handfläche... soll wohl helfen das geschriebene zu verinnerlichen...
*) Ich hab mal wieder das Viajero besucht und dort meine sevillianisch-brasilianische Freundin Naomi getroffen und bin von ihr derart herzlich begrüßt worden, dass ich ganz gerührt war. Wie schön, dass es Menschen gibt, die einem mit kleinen Gesten eine große Freude bereiten können.
Wie immer gibt es weiter unten mehr Fotos zu bestaunen...
¡Hasta luego!
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