Eingelebt


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October 21st 2005
Published: October 21st 2005
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So Leute,

es ist mal wieder Zeit zu schreiben denn wir haben wieder eine Besprechung und bei solchen Sachen habe ich immer irgendwie Pause, da ich nicht so wirklich viel verstehe.

Ich vermelde gehorsamst den ersten Schnee. Nach den ersten Wochen ist es nun doch schon recht kalt geworden und nun liegt auch schon eine kleine Schneedecke. Wird sicherlich noch mehr. Aber ich bin ja vorbereitet (Muetze, russische Socken...).

Allgemein bin ich jetzt schon richtig im Leben integriert, ich habe auch einen Studentenausweis der zwar authentisch ist aber nicht auf meinen Namen lauted. Das Photo ist so verwaschen das man mit ein wenig Phantasie sogar Aehnlichkeit entdecken kann. Wie dem auch sei, dadurch komme ich jetzt auch in die Uni (welche von Security bewacht wird) und in den Genuss von Sonderangeboten fuer Studenten. Echt klasse, obwohl eigentlich auch so alles nicht unbedingt teuer ist.

Ich wurde am Wochenende in ein kleineres Dorf eingeladen, im Ural mit allem was dazu gehoert. Wird bestimmt tierisch interessant. Und sicherlich auch ein wenig anstrengend. Und ich bin nach der anfaenglichen Ruhe nun schon ein wenig muede. Jeden Tag neue Leute, jeden Tag haben wir in unserer neuen Wohnung von irgendwem Besuch und es wird bis in die Nacht erzaehlt und getrunken (mittlerweile wird aber meine Zurueckhaltung akzeptiert…).

Ach ja, uebrigens haben wir jetzt die Ueberreste des Fenstergitters in die Wohnung getragen. Entgegen meiner Erwartungen hatte der Schluesseldienst das Ding an mehreren Stellen angesaegt es aber am Ende doch ganz gelassen und komplett and den Raendern herausgesaegt. Somit ist es also sogar noch teilweise einsetzbar, wenn auchnicht mehr wirklich stabil. Ca. die Haelfte der Verstrebungen wurde durchgesaegt bevor man mitbekam das es einen anderen Weg geben koennte. Wie gesagt, es ist also noch ganz und wir haben es jetzt in unsere Wohnung gestellt. Das haben wir gemacht damit niemand noch eins daneben stellt und wir dann nicht mehr wissen welches uns gehoert .
Ich hatte wirklich Zweifel, aber kaum waren wir dabei das Ding reinzutragen, kam auch prompt die Polizei und hat uns vernommen. Unglaublich. Ich habe natuerlich wieder meine Rolle gespielt (grimmiger Blick und bloss nichts sagen) und die Maedels haben alles erklaert. Nun liegt in unserer Wohnung dieses Gitter herum. Ca. 1,5m*1,5m. Steht immer im Weg, denn so riesig ist die Wohnung nicht. Aber gut, ich habe sogar geringe Hoffnungen das irgendwer das Gitter wieder anbringt. Aber sicher nicht in der Zeit wo ich noch hier bin.

Nun noch ein paar Kurzgeschichten:

Als ich gestern zur Arbeit bin, ist mir zum ersten Mal aufgefallen das selbst streunende Hunde (gibt es hier wirklich viele), nur dann ueber die Strasse gehen wenn Menschen das auch tun. Somit stehen also an verschiedenen Kreuzungen Menschen und Hunde nebeneinander und warten auf gruen. Erstaunlich…

Weiterhin gibt es hier Strassenbahnen. Die fahren in der Mitte der Strasse (logischerweise auf Schienen) und halten einfach ploetzlich auf der Kreuzung an um Leute ein und aussteigen zu lassen. Mitten auf der Strasse, ist meiner Meinung nach schon ein wenig gefaehrlich. Somit bleiben S-Bahn Fahrten fuer mich auch irgendwie unerreichbar. Aber gut, es scheint zu funktionieren. Und wirklich klasse finde ich das Fahrgaeste aktiv am Geschehen teilnehmen, denn neulich sah ich das eine Weiche nicht funktionierte, und zwei aeltere Herren und eine Frau stiegen aus und stellten Sie von Hand um. So bleibt die Bevoelkerung auf jeden Fall fit.

Weiterhin habe ich meine Klamotten waschen muessen, und das war ebenso ein Abenteuer. Ich war mir erst nicht sicher, aber die Waschmaschine(wenn man es so nennen kann) wurde tatsaechlich mit Strom betrieben. Sieht man ihr gar nicht an. Hat dafuer das ganze Haus beschallt. Aber meine Klamotten sind groesstenteils sauber.

Weiterhin habe ich vielleicht die Moeglichkeit noch andere Staedte zu sehen. Zum Beispiel Ekaterinburg ist in der naehe und auch fuer ein Wochenende erreichbar. Ein weiteres Ziel waere Novosibirsk, aber das ist mit dem Zug nach allgemeiner Einschaetzung ca. 30 Stunden entfernt. Einfach. Somit muesste ich mir also schon eine Woche freinehmen um dort hinzukommen. Glaube nicht, dass das einfach wird.

Trotz der Geschichten geht es mir wirklich hervorragend, in meiner neuen Wohnung haben wir sogar einen Wasserfilter der das Wasser, welches fuer den Tee verwand wird, vor dem abkochen noch chemisch reinigt. Finde ich sehr sinnvoll.

Also, ich geniesse das Leben!

Viele Gruesse - Martinowitsch


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