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Published: October 29th 2011
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So lang nix mehr von mir hören lassen. War auch lang nichts mehr los, wie gesagt, den Alltag gibts auch in Schweden. Aber dann habe ich doch mal wieder was erlebt, und das war nicht zu wenig...
Los gings am Freitag nachmittag mit dem Bus ab Växjö nach Stockholm. Hier haben schon Ina und Hardi, die ich beim Sprachkurs in Härnösand kennengelernt habe, auf mich gewartet.Hat alles gut geklappt, obwohl ich auf der Fahrt nach Stockholm meinen ersten Stau auf einer schwedischen Autobahn erlebt habe (; Aber danke nochmal Ina für die Schlafmöglichkeit und die Einführung in die Stockholmer Studentenpartys!
Am nächsten Tag gings dann los, die "Princess Anastasia" sticht in See in Richtung St. Petersburg mit Zwischenstopp in Tallinn. Wir waren eine Gruppe von ca. 50 Studenten, alles Austauschstudenten, aber niemand sonst aus Växjö. Unsere Reiseführerin Maria, eine junge, motivierte Estin, hat uns auch dann gleich am ersten Abend zur Party "gezwungen". Naja große Überredungskünste hat sie nicht gebraucht (;
Viel zu früh morgens klingelte dann schon der Wecker, Ankunft in Tallinn. Eine wirklich schöne Stadt, die ich jedem nur empfehlen kann. Auch wenn man an einem Tag die Stadt natürlich nur oberflächlich kennenlernt. Nach der Führung
von Maria durch ihre Heimatstadt dann wieder zurück auf die Fähre und auf Richtung Russland. Abends wieder geselliges Beisammensein, und der Black Jack Tisch im schiffseigenen Kasino hatte es mir auch angetan... Bargeld hatte ich nicht mehr viel, aber ich hab ja die Kreditkarte dabei, dachte ich... Dabei hatte ich sie auch, nur als ich damit was bezahlen wollte, wurde sie leider nicht akzeptiert. Morgens Ankunft in St. Petersburg, da stand ich dann, ohne Bargeld und ohne funktionierende Kreditkarte. Ich hatte leider vorher nicht gecheckt, wo mein Limit ist, und anscheinend war ich drüber. Ich hätte ja noch die andere Karte mitnehmen können, aber ich dachte mir, falls was wegkommt (was bei mir ja durchaus mal passieren kann) ist wenigstens nur eine Karte weg... Tja, leider diesmal keine gute Überlegung.
Am Ankunftstag also erstmal der Schock, aber wird schon irgendwie, dachte ich. Mit dem Bus gings dann durch die Stadt, einige Sehenswürdigkeiten "abgeklappert". Hat schon was, so ne riesen Stadt. Unser Hostel mit ner super Lage direkt in der Innenstadt an einer der Hauptstraßen (Nevski Prospekt), konnte sich auch sehen lassen. Abends dann erstmal versucht, Telefonate mit zu Hause und der Bank zu führen, was aus Russland gar nicht
so einfach ist, wegen irgendwelcher komischen VorVorVorwahlen...
Dienstag stand dann der berühmte Winterpalast mit seinem riesen Kunstmuseum auf dem Programm. Ich dachte mir erst, naja Kunstmuseum, wird ja spannend... Und genau so wurde es auch (;
Kann man mal gesehen haben, muss man aber nicht. Für mich waren es einfach nur viele Bilder, Töpfe und Vasen, die alle ziemlich gleich aussahen. Aber von außen ist das Gebäude sehr schön (; Nachmittags bin ich dann auf eigene Faust noch ein bisschen durch die Stadt gelaufen. Alles sehr schön und sieht teuer aus, aber sobald man in eine Nebenstraße einbiegt, ist der Glanz verschwunden. Ein riesen Einkaufszentrum habe ich noch gefunden, mit echt günstigen Klamotten, ohne Geld leider genausowenig machbar, wie die schöne russische Wintermütze, die ich mir kaufen wollte. Der Verkehr in St. Petersburg ist übrigens... keine Ahnung, sowas habe ich (außer in Athen vielleicht) noch nie gesehen. Unglaubglich wie viele Autos, gerade im Feierabendverkehr geht laufen 100 Mal schneller.
Abends war eine Kneipentour mit einer Mitarbeiterin des Hostels dran. In mehreren Bars haben wir mehrer russische Wodka Sorten probiert. War ein fröhlicher Abend, doch irgendwann entschloss ich mich dann, nach Hause zu gehen. War alleine leider nicht so
klug, weil ich mich im strömenden Regen leicht verlaufen habe. Nach Nachfragen in mehreren Bars dann kommplett durchnässt zu Hause angekommen, stand ein Krankenwagen vor der Tür. Oben wurde mir dann erzählt, dass ein Spanier aus unserer Gruppe einen besoffenen Russen davon abhalten wollte, ein paar Mädels aus unserer Gruppe zu begrapschen. Das fand der Russe allerdings nicht so toll und hat ihm eine übergezogen. Aber zum Glück "nur" eine Platzwunde am Kopf, wurde genäht, und war wieder ok dann.
Donnerstags war dann noch ein Ausflug zum Katharinenpalast im Angebot, den ich aber auf Grund meiner leeren Kassen genau so auslassen musste, wie der Besuch im Wodka Museum, schade eigentlich. Aber es hat sich wenigstens jemand nettes gefunden, der mir ein paar Rubel für Essen und Trinken leihen konnte.
Abends ging es wieder aufs Schiff um zur nächsten Station aufzubrechen, Helsinki. Hier hatte ich mich mit Ester, Anna und Sara verabredet, 3 finnischen Degenfechterinnen die ich aus Trainingslagern kenne. Wir sind ein bisschen durch Helsinki gelaufen und haben den berühmten finnischen Mc Donalds probiert. War ein schöner Tag. Und dann ging es auch schon zurück nach Stockholm.
Dort wartete Hardi schon wieder am Hafen auf mich, um
mir meine Fechtsachen zu bringen, die ich die Woche über bei ihm gelassen hatte, damit ich vom Hafen direkt zum Cityterminalen kann, an dem mein Bus nach Göteborg fährt, nur eine Stunde nach meiner Ankunft, so dass ich es ohne Hardi gar nicht geschafft hätte, danke (;
In Göteborg war ich zu einem Fechtlehrgag von den Schweden eingeladen worden. Nach mehreren Wochen ohne wirkliches Training und der anstrengenden Reisewoche, natürlich genau das richtige. Das habe ich auch beim Aufwärmen schon gemerkt, und bekam nach der Beinarbeit schon meinen ersten Krampf. Übernachtet habe ich bei einem der Trainer, sehr jung und bis vor kurzem selbst noch Fechter, war echt nett. Samstag morgen merke ich dann, hm wo ist denn mein Geldbeutel... Naja muss ich wohl in der Halle gelassen haben. In der Halle angekommen wurde ich leider enttäuscht, also wieder zurück zur Wohnung (ca. 20 Minuten laufen, aber ich hatte Glück und wurde mitgenommen). Tja, da war der auch weg, konnte ich ja nur im Bus liegen gelassen haben. So war es auch, man sollte halt in das Netz dass am Vordersitz angebracht ist nochmal reinschauen, bevor man aussteigt. Also anstatt zu trainieren, dann zum Swebus Hauptquartier gejoggt. Bis ich
das mal gefunden hatte (ein mini Haus neben einer Kartbahn), waren meine Beine auch schon wieder gut kaputt. Nachmittags noch ein bisschen gefochten, aber anscheinend habe ich mir freitags schön ne Zerrung geholt. Das habe ich dann Sonntag morgens auch gemerkt, als ich aufstehen wollte, und kaum laufen konnte. Deshalb wars das auch dann wieder, mit Training, und ich bin mittags wieder in Richtung Växjö aufgebrochen. Sinnvolles Trainingslager (;
Als Fazit lässt sich sagen, eine Russlandreise fast ohne Geld überlebt und ein Trainingslager, was kein richtiges war noch drangehängt. Dazu die Kreditkarte am Limit und den Geldbeutel noch verloren, doch war schon eine spannende Woche...
So wers bis hierhin geschafft hat, herzlichen Glückwunsch, langes Durchhaltevermögen. Demnächst an gleicher Stelle wieder News.
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