Advertisement
In der Nacht hat es wieder geregnet, aber bis ich endlich aus der Tiefgarage kam war blauer Himmel. Und im Lauf des Vormittags wurde es sogar so warm (18°), dass ich die Sturmhaube, die bei Motorradfahrern im Winter und bei Bankräubern im ganzen Jahr so beliebt ist (weil nur ganz kleine Teile des Gesichts sichtbar sind) ausziehen konnte.
Die erste Sehenswürdigkeit des Tages war der geographische Mittelpunkt Europas- leider konnte ich Paulchen nicht bis ganz dahin fahren, vorher war eine Holzbrücke und wie machte keinen sehr gesunden Eindruck. Verboten war es sowieso.... Und so toll, wie Berta am Äquator wäre es auch nicht gewesen. Aber ich bin schon erstaunt, dass der Mittelpunkt so weit im Osten ist.
Leicht wellige Landschaft, Einzelhöfe, oft auf Anhöhen.
Die Friedhöfe sind im ganzern Land immer außerhalb der Dörfer, oft in einem kleinen Wäldchen, und am Sonntag ist da Besuchzeit. War das ein kluger Schachzug derSowjets, die Kirche und Friedhof trennten und so diesem letzten Lebensabschnitt einen rein weltlichen Aspekt gaben??
Danach immer weiter nach Norden, zum Berg der Kreuze. Da stehen wirklich Hunderte von Kreuzen, in allen Größen. Zu Sowjetzeit wurde einmal befohlen, dass die Kreuze weg müssen und der Berg wurde
frei geräumt. Aber über Nacht waren mehr Kreuze da als vorher, da hat man aufgegeben. Auch Deutsche haben Kreuze hergebracht. Falls man sich nicht die Mühe machen will, ein Kreuz von daheim mitzuschleppen, kann man es am Eingang am Souvenierhandel kaufen.
Inzwischen war die Gegen völlig flach geworden, große Äcker prägten das Bild und auch Sowchosen oder Kolchosen - hier waren also meine Erwartungen erfüllt. Allerdings ist jetzt dafür gesorgt, dass kein Teil der Ernte verloren geht - modernste Getreidesilos überall.
Dann die Grenze nach Lettland: ein blaues EU Schild und ein anderer Straßenbelag, mehr war nicht. Allerdings hat sich die Fahrweise drastische geändert: während die Litauer geduldig meine Entscheidungsfindung abwarteten, sei es mitten auf einer Kreuzung oder sonst wo, preschen Letten ungeduldig vor, auch wenn das ganz sinnlos ist, weil eine lange Autoschlange sich staut. Und Geduld mit verwirrten Ausländern kennen sie schon gar nicht.
Eine meine Überlegungen heute galt den Mücken. Es gibt sowohl in Litauen als auch in Lettland Unmengen von stehenden Wasserflächen - ein Traum für jedes Mückenpaar. Dass es massenweise Mücken gibt ist ganz klar, die Frage ist nur, wie viele? Sicher mehr Mücken als Einwohner, Wahrscheinlich mehr Mücken als Birken. Vielleicht sogar mehr Mücken
als Grasshalme (aber da bin ich nicht mehr ganz sicher). Bei einem Halt an einer Baustelle konnte ich dann gleich feststellen, dass ich selbst durch dicke Schichten von Motorradgwand noch sehr attraktiv bin für Mücken - allerdings hatten die keine Chancen, sie kamen nicht durch. Da braucht’s schon einen Drachen, damit er sich durch diese ganzen Spezialfasern beißt.....
Das Hotel in Riga ist dämlich - 7 km von der alten Stadt entfernt. Ich muss noch raus bringen, ob ich mit Paulchen, Taxi oder Bus rein fahre.
Ansonsten ist es in Ordnung.
Advertisement
Tot: 0.069s; Tpl: 0.017s; cc: 7; qc: 24; dbt: 0.048s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1.1mb