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Published: September 18th 2008
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Es regnet!
Typisch Europa! Was haben ein Opel Astra und ein Röntgen-Gerät gemeinsam?
Gute Frage, das Einzige wohl, dass beide am heutigen Tag einmal zur gleichen Zeit am gleichen Ort waren: der türkisch-griechischen Grenze.
Nach einer recht billigen Nacht für 60 türkisches Geld (Zur Wiederholung: 1 Euro = 1,74 Geld) in einem 2-Zimmer Appartement mit 5 Betten, einem Balkon, einer Kochecke und nur einer Minute Fußweg zum Strand und einer kleinen Diskussion, ob der Rückweg über Albanien oder dem Kosovo eingeschlagen wird (Wir entschieden uns dann trotz Ein- und Ausreisegebühr von jeweils 10 Euro für Albanien, da wir beim Kosovo durch Serbien müssten), ging es in leichtem morgendlichen Regen los zur Grenze. Diese war nach 80 Kilometern und einem verdutzten Tankwart, bei dem wir nur für 15 Geld getankt hatten, schnell erreicht. Links und Rechts nur grimmig guckende Soldaten und gleich ran zum ersten Schalter. Prüfender Blick des Beamten. Frage: „You are comming from Syria?“, Antwort: „Yes!“ - „What did you do there?“ - “Holidays” - *lachen* “Are you crazy?” - schüchternes Lachen bei uns. Ich dachte schon, dass dieses Mal alles besser wird und durch den versuchten Scherz des Beamten sah auch alles ganz gut aus. Doch dann wurden wir zur Seite gewunken und ein weiterer Beamter eskortierte uns zu einer großen Halle. Warum war da ein „Achtung, Röntgen!“-Zeichen dran?
Die Antwort kam sofort, als wir all unsere Sachen (Also nicht nur Koffer, sondern auch jegliche Tüten, Kisten, Kanister, Taschen, Kissen, Campingstühle …) aus dem Auto räumen sollten, damit es geröntgt werden konnte. Verdammt, dachte ich mir, er hat sich doch nicht etwa was gebrochen (Bewerbung um den schlechtesten Witz des Tages). Das weitere Problem: Wir haben doch drei Stangen Zigaretten und eine Stange Tabak für Wasserpfeifen dabei, also eine Stange zu viel. Diese wurde im Kofferraum versteckt. Langsam und immer aufgeregter auspackend räumten wir also das Auto aus. Dann der Moment, das Versteck, es lag frei! Der Beamte sah alles. Augen zu und durch, zur Not mit Vollgas über die Grenze und ab ins nächste deutsche Konsulat! Mit ihren Schrottmühlen kriegen die uns sowieso nicht! Doch dann der Moment, die Stange wurde ausgepackt, der Beamte beachtete sie nicht einmal. Unsere Herzen waren erleichtert, als die vier Stangen da lagen und das allgemeine Interesse eher auf unserer Unterwäsche und dem Astra im Rötgenhaus lag. Die Sache war auch schnell erledigt, die höflich gebliebenen Grenzer gaben uns einen Zettel in die Hand (Der die Gesundheit unseres Astras bescheinigte) und wir durften alles wieder einräumen (Wir als Packweltmeister sogar besser, als am Morgen im Regen).
Auf zur nächsten Kontrolle, wo wir stolz die Gesundheitsbescheinigung und unsere Pässe vorzeigten. Wir bekamen jedoch nur letztere zurück. Dies wurde uns dann am dritten und letzten türkischen Kontrollpunkt zum Verhängnis. Die Grenzer wechselten wieder verwirrte Blicke zwischen unseren syrischen Stempeln und uns und schauten interessiert unser Auto an. Da anscheinend keiner auf die Idee kam mit uns zu kommunizieren wurden wir wieder in Begleitung eines Beamten (Man muss dazu sagen: Es waren ungefähr 500 Meter vom letzten Posten bis zum Rötgenhaus und wir fuhren, er lief) zum Röntgen geschickt. Wir klärten den Beamten freundlicher Weise nach der Hälfte der Strecke auf, dieser setzte ein verwirrt-entnervtes Gesicht auf und gab uns die Anweisung, zum Rötgen zu fahren, während er den angeblichen Zettel bei dem Beamten holt, der ihn uns abgenommen hat. Am Haus angekommen wurden wir mit einem fragenden Schulterzucken empfangen und mit einem Grinsen belohnt, als wir die Situation erklärten. Wenig später folgte der andere Beamte mit dem Zettel und wir durften wieder zum letzten Kontrollposten. Dann ging alles sehr fix, es folgten wieder Soldaten, zwei Brücken und auf der zweiten war in der Mitte eine Linie und auf der entsprechenden Seite des Landes eine türkische und eine griechische Flagge. Die Einreise nach Griechenland gestaltete sich problemlos, Pässe zeigen, kurz Kofferraum auf an machen, müder Blick ins Innere und weiter ging es, mit erlaubten 130 km/h Richtung Ziel.
An dieser Stelle muss gesagt werden, dass seitdem wir Asien verlassen haben und wieder in Europa sind, es mehr Wolken als Sonne gibt. So auch heute. Kaum in Griechenland, den Gyros schon gedanklich bestellt und dann: Regen, Nebel, Gewitter, Wind. Daher haben wir für die letzten Kilometer etwas länger als erwartet gebraucht, kamen aber in einem beschaulichen Küstenstädtchen an, in dem doch ein wenig die Sonne scheint. Wir haben hier ein gemütliches 3-Bett-Zimmer mit Balkon, Kühlschrank, Bad, Klimaanlage, Lage relativ im Zentrum und 7 Minuten Fußweg vom Strand entfernt für insgesamt 50 Geld - äh Euro die Nacht.
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Isus
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Hey, ich wollt mal genauso viel Abwechslung in meinen Namen bringen, wie ihr in eure Beiträge :D naja seht selbst, was daraus geworden ist und bewertet es ;) joa ansonsten muss ich sagen, dass ich ja doch mal kurz nenn kribbeln im Bauch hatte, als die Zigaretten ausgepackt wurden, doch dann doch wieder tote Hose (wie bei euch im Moment ohne Mädels wohl auch) Ja mehr kann man dazu im Moment nicht sagen Susi