Fidis Abenteuer


Advertisement
Germany's flag
Europe » Germany » Hesse » Marburg
June 4th 1945
Published: May 26th 2011
Edit Blog Post





Titel

Fidi´s Abenteuer



Autor : Ferdinand Wiens












Geburt

Das Licht der Welt erblickte Fidi, in einem kleinen hessischen Dorf im Kreis Marburg am 4. Juni 1945, also bei Ende des zweiten Weltkrieges.
Fidi´s Geburtsort : Roßdorf

Aufgewachsen in den ersten Lebensjahren, im Hause der Großmutter mit Namen Elisabeth, aber Alle riefen Sie nur mit: Gella, was im hessischen soviel wie Oma und Patentante bedeutete.
Gella als Hebamme und Petter (Opa)

Zu essen gab es in dieser Zeit nicht sehr viel, aber durch Beziehungen konnte man in der nahegelegenen Mühle, immer etwas Getreide verarbeiten, für Fidi in Form von Haferflocken, für einen leckeren Brei, der dann zum abkühlen auf die Fensterbank kam, wo ihn dann Fidi´s Onkel Theobald, der unheimlich auf süße Sachen stand, jedesmal heimlich auslöffelte. Für Fidi gab es dann meistens eingeweichtes Brot !
Trotz dieser Fehlernährung, wuchs Fidi zum kleinen strammen Rabauken heran.

Kindergarten

Von diesem Zeitpunkt kam Leben in die Geschichte. Der Kindergarten wurde geführt von Nonnen, die eine schwarzweiße Tracht trugen, darum nannte man sie auch im Volksmund: die Pinguine.

Mittags wurden alle Kinder zum Schlafen, in den großen Saal geführt, aber für Fidi war das nichts er versuchte immer sich zu verstecken, mal auf der Toilette oder im Hof, aber die Pinguine fanden ihn doch, was er überhaupt nicht verstehen konnte. Wahrscheinlich wurden die Kinder immer gezählt.... !

Im Sandkasten versuchte Fidi ständig den Boss zu spielen, wurde das nicht akzeptiert so zerstörte er mit großer Freude, die schönsten Bauten seiner Sandkastenfreunde was zu größeren Zänkereien und oft auch zu Geschrei führte, welches weit über den Hof tönte.
In seiner Phantasie war Fidi wirklich unbegrenzt. Denn, erreichte er mit den Zerstörungen nicht den gewollten Effekt, so holte er kurzerhand seinen Schniedel hervor und pinkelte mit kräftigem Strahl auf die Sandgebilde, manchmal erwischte es auch einen seiner Spielgefährten. Na.....,das Geschrei dann, kann man sich gut vorstellen.

Es war schon ein erhabener Anblick, wie er manchmal da so stand, in baumwollenen , rosanen, gummibewährten dicken Pumphosen die oft seitlich, mächtig unter den kurzen Hosen hervor quollen. Nun, das lag an dem braunem Etwas, welches sich bei jeder Bewegung ständig beinabwärts zog. Zu Deutsch: Fidi hatte die Hosen gestrichen voll, aus diesem Grunde erstarrte er fast zur Salzsäule. Nur sein fürchterliches Geschrei, sorgte bei den Erwachsenen schnellstens für Abhilfe !

Diese kurzen Hosen haßte Fidi wie die Pest, wie man sich vorstellen kann. Aber zu dieser Zeit gab es nichts anderes, als diese baumwollenen Schlüpfer, darunter lange Strümpfe entweder mit Einweckgummi-Ringe oder Strapse mit Leibchen, keines dieser Varianten gefiel Fidi.... ! So etwas trug man seiner Meinung nach, als Junge nicht !
Familie Wiens im Jahre 1951

Mundharmonikaspiel

Fidi´s Tante Renate versuchte mit einer geschenkten Mundharmonika, der Marke „Hohner“ ihn zum musizieren zu begeistern. Ja der Wille war ja da !
Aber was trotz ständiger Aufmunterung seitens der Tante, Fidi diesem Instrument an Töne entlockte konnte man beim besten Willen nicht als Musik bezeichnen.

Die einzigsten Fans waren, die Hunde und Katzen in der Nachbarschaft, sie stimmten kräftig mit ein, in dieses fürchterliche Konzert.
Das End vom Lied war denn, Fidi mußte im Schuppen bzw. im Stall bei den Schweinen, seiner Musik Ausdruck verleihen, die jedenfalls nörgelten nicht ständig an ihm herum !
Das Kapitel: Musik, ist damit jedoch noch nicht abgeschlossen, aber davon später.

Ein Geldschatz

Hinter einem Schuppen, dort wo die Nachbarn, die Asche aus den Öfen entsorgten, fand Fidi einen Beutel mit Münzen. Sein Geldschatz, wie er meinte!

Schnell hatte er den Schatz im Schuppen bei den Hühnern versteckt, jeden Tag ging er die Münzen zählen und blank polieren, um auf den passenden Tag zu warten, dann wollte er seinen Schatz in Ware beim Edeka – Kaufmann eintauschen.

Als der Tag kam, schnappte er sich seinen Schatzbeutel und trug ihn ganz stolz zum Kaufmann, nun galt es sich etwas teueres auszusuchen. Für Fidi waren zum Beispiel die schmackhaften Stork – Riesen, jene quadratischen Karamellen mit dem super Geschmack, einen Eintausch seines Schatzes wert.
Nach dem der Kaufmann ihn nach seinen Wünschen gefragt hatte, stellte Fidi den Beutel mit den Münzen auf den Tresen und meinte dazu, packen Sie mir mal dafür so viele Karamellen ein, wie ich bekommen kann.
Aber als der Kaufmann den Beutel öffnete, hinein schaute und dann kopfschüttelnd sagte: für diese Münzen gäbe es garnichts mehr, die sind nicht mehr gültig !

Da war Fidi doch sehr enttäuscht, endlich hatte er mal einen Schatz und nun sollte der nichts mehr wert sein, er konnte es einfach nicht glauben. Aber es stimmte in dem Beutel waren alles Münzen aus der Vorkriegszeit, völlig aus der Währung.
Da der Kaufmann Mitleid mit Fidi hatte, gab er ihm zwei Karamellen gratis, mit den Worten: einfach weiter suchen, nach dem großen Schatz und niemals aufgeben !
Nachdenklich über diese Worte, marschierte Fidi von dannen.

Opa der Einsiedler

Der Petter, wie Fidi´s Großvater auch genannt wurde, hatte sich von Fidi´s Großmutter wegen diversen Differenzen getrennt und war im selben Dorf, an den Waldrand umgezogen, wo er sich ein kleines Häuschen mit einer Hühnerfarm gebaut hatte.
Opa´s kleine Ranch .......

Fidi war so oft es ging bei ihm, denn es gab so viel zum Kennenlernen und nie waren die Tage lang genug, um all die Erlebnisse voll auszukosten.
Über Nacht durfte Fidi allerdings nur mit besonderer Genehmigung, der Eltern und des Großvaters bleiben, so hatte Fidi jeden Abend bei Dunkelheit bei Oma auf der Matte zu stehn!
Aber die Tage waren toll !

Da gab es immer soviel zum Spielen, zum Entdecken, zum Bauen und Testen z.B. die Wasserräder am nahe gelegenen Bach, welche mit Generatoren gekoppelt waren, wie auch die mächtigen Windräder, lieferten sie den erforderlichen Strom. In Batterien gespeichert, für Opa´s Bedürfnisse im Haus und auf der Farm.
Für Fidi war der Großvater, schon ein toller Erfinder !

Nur eine Sache trübte die Harmonie, daß war Opa´s Wolfshund. Ein ganz übler Bursche, man konnte ihm einfach nicht trauen, mal lag er in seiner Hütte und nahm überhaupt keine Notiz von Einem, ein anderes Mal zerrte er an seiner Kette wie wild, das man meinen könnte er würde sich jeden Moment losreißen, um Einem dann anzuspringen. Bei diesen Zähnen, die er knurrend fletschte, konnte Fidi sich gut ausmalen, was passieren würde, wenn die mal zuschnappten. Fidi jedenfalls, machte immer einen großen Bogen um ihn herum, er traute dem Burschen nicht !
Sonst war Fidi nicht ängstlich im Umgang mit Tieren, aber dieser Hund flößte ihm doch Angst ein. Opa fütterte den Wolfshund immer mit rohem Fleisch, damit er auch richtig scharf wurde und nachts lief er dann innerhalb der Farmumzäunung frei umher, was er dort erwischte wurde zerrissen, egal ob Fuchs, Marder, Iltis oder sonstige Räuber.
Opa meinte dazu: wenn der Wolfshund nicht wäre, hätte er bald keine Hühner mehr auf der Farm, so dicht am Waldrand !


Advertisement



Tot: 0.074s; Tpl: 0.01s; cc: 11; qc: 51; dbt: 0.0434s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1; ; mem: 1.1mb