"Nordostpassage" (nicht die nautische ;-))...Davor

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Ok, ich wollte die Füße still halten. Irgendwie aber auch nicht...Immerhin hab ich noch im Januar angekündigt, im April nach Serbien zu fahren. Das war etwas voreilig. Mein toller Plan damals: bis zum ersten April umziehen, und dann am 2ten nach Belgrad fliegen. Was ein Glück, dass ich ein Buchungspenner bin. Hätt ich das damals so gebucht, hätt ich entweder Kohle für nen Flug verschenkt, oder wäre an nem Nervenzusammenbruch verstorben :D
Naja, fertig ist so umzugstechnisch immer noch net alles. Vielleicht liegt es auch da dran, dass es mich jetzt doch packt. Nicht nur, dass es aus der Belgrader Richtung immer mehr zieht...Nein, es kotzt mich auch genug an, mich hier wegzutreiben ;-)

Aber gut, ich hab gesagt, ich bin ein Buchungspenner. Also auch keinen Bus oder so gebucht. Also muss ich das anders probieren. Selbst mit Bahncard würd ich auf normalem - deutsch, österreichisch, ungarischem Wege an die 130 Euro für einen Weg zahlen. Und grad hab ich net mal Bahncard.

Also gilt es, die teuren Passagen durch Deutschland und Österreich möglichst klein zu halten. Dies hat mich auf die "Nichtnautische Nordostpassage" gebracht. Deutschland wird auf ein länderticketbereisbares Bundesland reduziert, und Österreich ignoriert...Verzeiht mir, Österreicher.

Der Plan ist eher dürftig, und ich weiß net, ob es so hinhaut, wie gewollt. Aber es macht ja auch ein bisschen Spaß, einmal zu schreiben, was man sich vorstellt, um am nächsten Tag aufzuschreiben, dass nix geklappt hat ;-)

Hier also die rudimentären Bestandteile meines momentanen Plans:

-Abfahrt in Frankfurt ist um 09:30 Uhr, in Richtung Aschaffenburg. Hierbei muss ich ein Bayern-Ticket (net fürs Stadion :P ) kaufen, was auf 20 Euro kommt.

- Dieses Ticket wird mich bis zur Tschechischen Grenze bringen. Der Plan ist, dass ich in Domazlice dann die tschechische Fahrkarte kaufe. Um 17:55 Uhr sollte in in Plzen ankommen. Plzen ist übrigens auch schon der Punkt, an dem ich mich mit der Information zufrieden gebe, dass von dort aus Züge in die von mir gewünschte Richtung fahren. Fahrplanzeiten lass ich von dort aus auf mich zukommen ;-)

-Wenn ich dem trauen kann, was ich dem Fahrplan der Tschechischen Eisenbahngesellschaft unter Zuhilfenahme pseudoslawischer Kenntnisse entlocken konnte, wird mich die Fahrt nach Breclav, was die letzte Station vor der tschechisch-slowakischen Grenze 595 Kronen, also etwa 22 €kosten.

Über die Grenze und damit im Webportal der Slowakischen Eisenbahnen, glaube ich erfahren zu haben, dass die Fahrt von Kuty nach Sturovo mit schlimmstenfalls 8,90 € zu Buche schlägt. Falls ich net den Studententarif bekomme.

Bin gespannt, ob ich an Senica vorbeifahren werde. Naja, eigentlich denke ich grad noch drüber nach, die Leute dort zu kontaktieren, und gezielt dorthin zu fahren. Immerhin ist es (wenn auch eher über 7 Ecken und damals nicht erkennbar) diese Stadt (naja, ihre Einwohner ;-) ), die wahrscheinlich ursächlich für mein ganzes Osteuropa-Slawistik-Gedöns ist. Ein äußert derber, im zarten Alter von 18 Jahren erlittener Becherovka-Rausch, ist nicht die einzig positive Erinnerung, die ich mit dieser Gegend verbinde...Im Übrigen sei der Becherovka-Rausch entschuldigt: Den musste ich mir schon fast gönnen. Einen Tag zuvor war ich von den Slowakischen Grenzbeamten nämlich derart "kontrolliert" worden, dass ich mir auf dem Weg in den Keller der Grenzwachstation, zwischen zwei Typen mit Maschinenpistolen überlegt hab, ob wir in der Schule das richtige gelernt haben. Dort wurde uns nämlich beigebracht, dass an den Grenzen zu Osteuropa seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion keiner mehr erschossen wird...Naja, wie gesagt, ich war mir nicht mehr sicher ;-)

Nun ja, das is ja aber alles net von heute. Wir sind schon in Sturovo, das is grad noch Slowakei. Ab Szob is man in Ungarn, und ich auf der Website der ungarischen Eisenbahnen. Die sagen mir, dass es von Szob nach Szeged (fast Serbien, wenn man net laufen muss ;-) ) 11,63 Euro kostet.

Und an dieser Stelle endet mein Plan. Alle Teilstrecken addierend komm ich auf 74€, plus die Kohlen für Grenzübertritte, die ich so net sehen konnte. Da ich dann immer noch nur in Szeged bin, rechne ich alles in allem mal mit nem glatten hunderter, bis ich tatsächlich in Belgrad bin. Das is zwar net so wenig wie ich gehofft hatte. Auf der anderen Seite nehm ich keinerlei Ermäßigungen in Anspruch. Ich hoffe, für das ganze net länger als 36 Stunden zu brauchen. Wenn das so klappt, ist diese "nichtnautische Nordostpassage" auf jeden Fall ne gute Sache, um auch nach dem Studium günstig runter zu kommen, wenn man alles andere verpeilt hat. Und man sieht dabei sogar noch was 😊

So, zum Gepäck: Gepackt hab ich noch net. Das wird gleich. Ja, ich seh auch schon den ersten Teil des Blogs, in dem ich das erste äußere, was nicht geklappt hat. Meine Abfahrtszeit. Aber ich will trotzdem versuchen, aufzustehen. Naja, was mit muss: Klamotten des täglichen Bedarfs, deren notwendige Menge durch zivilisierte Menschen wahrscheinlich höher eingeschätzt wird als durch mich, ein Wollpullover fürs warm und eine Regenjacke fürs Trocken. Und die Jacke mit dem Totenkopf zum bedrohlich aussehen :D
Außerdem meine Kamera, (oh, den Pass hätt ich fast vergessen) eine Tafel Schokolade, und ein halber Liter Olivenöl, dessen Mitnahme nur auf den ersten Blick seltsam wirkt ;-)

Short facts (eine Kategorie, die ich neu einführe ;-) )

• Übernachtung: Immer noch daheim
  
• Gegessen: Kein Restaurant, kein Imbiss
  
• Angeguckt: Mainufer
  
• Song of the day: Davy's on the road again (Manfred Mann Earthband) (in stiller Vorfreude 😉 )
  

Dann schauen wir mal, was wie weit klappt 😊

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