Karibik, British Windward Islands, 2014/15 © Bernhard Sonnleitner


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Central America Caribbean » Saint Lucia
December 25th 2014
Published: January 5th 2015
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British Windward Islands

27. Dez. 2015 - 23. Jän. 2015St. Lucia, St. Vincent, The Grenadines, Grenada

Karibik, British Windward Islands, 27.12.2014 – 23.01.2015

Copyrihgt by Bernhard Sonnleitner

Programm:

27./28. Dez. 2014 Flug Wien-London-St.Lucia; 28.Dez.2014 - 03.Jän..2015 St. Lucia; 03.Jän. Flug St. Luciac- St. Vincent; 03.-07. Jän. St.Vincent; Fähre nach Bequia; 07.-09. Jän. Bequia; Fähre nach Union Island; 09.-10. Jän. Union Island; Boarding auf die Segeljacht Rasmus; 10.-16. Jän. Segeltörn auf der Rasmus von Uninon Island nach Grenada; 16.-22.Jän. Grenada. 22./23. Jän. Rückflug über London nach Wien

27.12.2014 – ST. LUCIA

Flug über London nach St. Lucia.

Die Insel St. Lucia gehört so wie die übrigen Inseln, die wir besuchen (St. Vincent and the Grenadines, Grenada), zu den ehemals British Windward - Islands in den Kleinen Antillen. Die östlichsten Inseln des karibischen Inselbogens wurden von den frühen Seefahrern, die mit dem Passatwind über den Atlantik kamen als erste angesteuert, woher der Name „Windward Islands“ kommt. Die Inseln sind mittlerweile unabhängige Kleinstaaten innerhalb des British Commonwealth mit der Britischen Königin als Staatsoberhaupt.

Vor dem Weiterflug müssen wir in Gatwick übernachten. Wir schlafen in einem urgemütlichen B&B und besuchen ein uriges Pub. Es hat unter 0° als uns das Taxi am Morgen zum Flughafen bringt, ein Härtetest, da wir eher auf Tauchausrüstung als auf warme Kleidung eingestellt sind. St. Lucia empfängt uns mit angenehmen 28°. Wir durchqueren die Insel mit unserem Mietauto. Das schroff gebirgige Inselinnere ist mit tropisch-feuchtem Sekundärwald überzogen. An der dem Passatwind ausgesetzten Ostseite gibt es nur wenige kleine und ärmliche Siedlungen mit den typischen bunten Holzhäusern. Die Menschen zelebrieren ihren entspannten Lebensstil heute Sonntag mit großer Ruhe und Langsamkeit. Die freundlichen Insulaner sind zu über 90%!N(MISSING)achfahren afrikanischer Sklaven mit dementsprechend dunkler bis schwarzer Hautfarbe. Wir steigen im Nordwesten der Insel in Rodney Bay, im Hotel „Harmony Suites“ ab. Die Einstellung des Personals ist karibisch-entspannt bis phlegmatisch und das Hotel hat schon bessere Zeiten gesehen, aber die Suite ist groß und sauber und die Lage direkt am Jachthafen ist traumhaft.

28./29. Rodney Bay

Rodney Bay ist eine der best geschützten Buchten der Karibik mit traumhaften Sandstränden. Admiral Rodney hatte die geschützte und strategische Lage der Bucht erkannt und von hier aus den Franzosen 1778 die entscheidenden Niederlagen beigebracht. Heute haben vor allem die Nord-Amerikaner diesen Abschnitt der Insel als Touristen okkupiert. Die vielen Hotels und Resorts lassen aber durch ihre niedrige Bauweise die Schönheit der Landschaft überleben. Die riesige hufeisenförmige Bucht wird von markanten vulkanischen Bergen umrahmt, die von dichter tropischer Vegetation bedeckt sind. Ein Strandabschnitt ist schöner als der andere, an manchen wird es durch die Badenden aus den angrenzenden Hotels schon sehr eng. Mitten drin leben die Einheimischen im karibischen Dorf Gros Islet ein Leben, als ob es den Tourismus nebenan nicht gäbe.

Exkurs Geschichte:

Wegen des entschlossenen Widerstandes der indianisch-karibischen Ureinwohner ging die spanische Kolonialisierung des 15. u. 16. Jh. spurlos an den ostkaribischen Inseln vorüber. Kolumbus soll der Insel nur im Vorübersegeln am 12. Dez. 1502 (St. Lucia-Tag) den Namen gegeben haben. Erst Mitte des 17. Jh. begannen Briten und Franzosen mit der Okkupation der ostkaribischen Inseln. Die Auseinandersetzungen, bei der die Inseln mehrfach den Besitzer wechselten, wurden erst 1814 mit dem Vertrag von Paris beendet. Die British Windward Islands wurden 1891 zu einem Verband zusammengeschlossen, der sich bis heute als Währungsverbund auswirkt (East Caribean $ gemeinsames Zahlungsmittel löste ab 1965 das Brit.Pfund ab) Bis 1979 blieb die Insel britische Kolonie, danach Verbleib mit der britischen Königin als Staatsoberhaupt im Verband des Commonwealth bis heute.

Wirtschaft:

Die wirtschaftliche Entwicklung begann mit Zuckerrohr. Dafür wurden Sklaven aus Afrika herbei geschafft. Die Nachfahren dieser bilden 90%!d(MISSING)er Inselbevölkerung. In den 50er und 60er Jahren löste die Banane das Zuckerrohr ab. So wie auf den anderen Inseln gibt es gibt außerdem keine Cash Crops. Alle Lebensmittel sind sauteuer, da alles importiert werden muss. Am besten kauft man auf lokalen Märkten ein, wo man frischen Fisch oder Obst und Gemüse halbwegs günstig kaufen kann. Wichtigster Wirtschaftszweig ist heute der Tourismus, der sich aber auf den nördlichsten Teil der Insel um Rodney Bay konzentriert. Auch die Textilindustrie hat eine gewisse Bedeutung.

30./31. Dez. 2014

Vom Nationalpark Pigeon Island gibt es einen fantastischen Ausblick über Rodney Bay. Auf den beiden Hügeln sind die Befestigungsanlagen der Briten und weitere historische Gebäude unter Schutz gestellt. Ausgehend von Admiral Rodney hatten die Briten von hier aus die Franzosen in Schach gehalten und von den Windward Islands ferngehalten. Die Strände – Le Toc Beach - hier sind noch schöner als in Reduit Beach und traumhaft zum Schwimmen.

Zu Silvester fahren wir nach Castries auf den typischen karibischen Markt. Der Kontrast zu den Kreuzfahrttouristen (3 riesen Schiffe im Hafen!) könnte nicht größer sein! Am Abend eine Stunde schwimmen an der Reduit Beach bis in die Abenddämmerung, ganz allein im Meer mit Sonnenuntergang, fantastisch! Dann gehen wir in die Marina Suschi essen, weil wir am Strand einen Phililippino kennengelernt haben, der dort Suschi-Koch ist (zu Hause gibt es keine Arbeit für ihn: „No investors for tourism in Phillippines“). Suschi ist nicht wirklich unser Fall, da gehen wir lieber wieder in das indische Restaurant „SPICES OF INDIA“ in Rodney Bay Village, das beste indische Lokal, das uns je untergekommen ist! Wir rutschen gut ins Jahr 2015. Unglaublich viele junge Leute sind in Rodney Bay auf der Straße, ausgeflippt und sexy, die meisten unter 20. Eine riesen Party, kaum Betrunkene, einfach nur gut aufgelegt und lebensfroh. Feuerwerke werden nur von den Hotels um Punkt Mitternacht abgeschossen. Wir genießen das Spektakel von einer Strandbar aus.

1./2. Jän. 2015

Wir genießen noch einmal Le Toc Beach bei Pigeon Island, und schwimmen stundenlang im tropisch warmen Wasser.

Am 2. Jänner 2015

machen wir mit unserem Auto einen Ausflug nach Soufriére, das mit dem Wahrzeichen der Karibik, den beiden Pitons punktet (Grand und Petit Piton). Es sind die zwei 700 bzw. 800 m hohe Vulkankegel, die südlich der Stadt steil aus dem Meer aufragen. Sie geben aus jeder perspektive ein wunderbares Fotomotiv ab. Der Weg von der Inselhauptstadt Castries nach Süden führt über unzählige Kehren an der spektakulären Westküste von Dorf zu Dorf, die meist in wunderschönen Buchten gelegen sind. Die Bewohner leben in ärmlichen Hütten, Männer lungern auf der Straße oder in Rumbuden herum, richtige Betriebsamkeit will nicht aufkommen, aber es ist ja schließlich der zweite Neujahrsfeiertag!

Sa, 3. Jän 2015 – ST. VINCENT

Morgentlicher Flug von St. Lucia (über Barbados) nach St. Vincent. Wir verbringen den restlichen Tag mit Erkundigungen über die besten Möglichkeiten, die Insel zu besichtigen. Wir mieten einen Jeep um unabhängig zu sein, was jetzt in der Hochsaison gar nicht so einfach ist, da die 4WDs alle im Einsatz sind. Das Auto macht keinen Vertrauen erweckenden Eindruck, aber schließlich haben wir mit einer ähnlichen Karre auch die Sahara durchquert. Auf der Polizeistation muss ich meinen internationalen Führerschein (ausgestellt vom ÖAMTC!) in das dicke Buch der Verkehrspolizei eintragen lassen, um legal ein Auto fahren zu dürfen… Der Wochenmarkt im Stadtzentrum kommt uns gerade recht, um uns auf das ländliche, karibische Leben einzustimmen. Meist wird Gemüse aus den eigenen Gärten feilgeboten. Sonst hat die Stadt nicht viel zu bieten außer den Amtsgebäuden, die einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck machen. Dann gibt es eine Überraschung: der Vermieter erwartet uns bei unserem Autos und tauscht es gegen einen relativ neuen Suzuki Vitara 4WD aus – man wird hier wirklich sehr persönlich betreutJ! Zuletzt besuchen wir noch Villa- und Indian Beach. An sich werden diese Strandabschnitte sehr gepriesen. Wir sind nicht so begeistert, weil die Strände eng und schmal sind. Viele verfallene Häuser und Hotels zeugen von der Immobilienkrise 2007, einige hochpreisige Hotels, wie z.B. jenes auf Young Island haben überlebt. Wir kommen gerade zurecht, als ein Fischer aus einem Korb, der im Meer hängt, riesige Lobster herausholt und verkauft.

Wir sind im “Fairview Guesthouse“ abgestiegen, dem ehemaligen großzügigen karibischen Wohnsitz einer amerikanischen Familie, ziemlich in die Jahre gekommen, aber sauber. Von den ehemaligen Besitzern fehlt jede Spur außer ein paar Bilder an der Wand – vielleicht ist das Haus auch 2007 unter den Hammer gekommen, angeblich hat es der jetzige Betreiber gepachtet. Das Personal ist mehr als hilfsbereit und sehr um unser Wohl bemüht. Wir sind jedenfalls abseits vom Touristenstrom angekommen, denn unsere Nachbarn sind einheimische Geschäftsreisende und eine dänische Familie die nach einem missglückten Segeltörn hier gestrandet ist. Auch ein kleines Restaurant hat unser Gästehaus, nicht zu unterschätzen in einer Stadt, wo es keine touristische Infrastruktur gibt.

So, 4. Jänner 2015

Wir fahren auf dem sog. Leeward Highway an der Westküste bis in den äußersten Norden. Die einzige, sehr kurvenreiche Straße führt von einem Fischerdorf steil über die Berge ins nächste. Uns wundert wie dicht die Küste besiedelt ist. Die Menschen leben in schmucken, aber ärmlichen Hütten und pflegen rundum ihre kleinen Gemüsegärten. Dort halten sie auch ihre Ziegen und Hühner. Es gibt keinen Tourismus mit Ausnahme eines halb leerstehenden Super-Resorts, wo es allerdings sehr exklusiv zugeht. Es ist Sonntag und überall sieht man Menschen in ihrer afrikanisch-karibischen Festtagskleidung. Wir besuchen einen Gottesdienst in einer Methodisten Kirche. Uns beeindrucken der amerikanisch anmutende Prediger und der hingebungsvolle Gospelgesang der Gemeinde. Überall sprechen wir mit freundlichen Menschen, darunter vielen Kindern. Am nördlichsten Punkt unserer Fahrt kommen wir zu den Dark View Waterfalls, wo man einen Eindruck vom dicht bewaldeten Inselinneren gewinnen kann.

Exkurs Geschichte:

In St. Vincent sind die ältesten Besiedlungsspuren der Karibik 5000 vor Chr. nachweisbar. Diese Ureinwohner, die sog. Taino, wurden vor etwa 2000 von indianischen Einwanderern ersetzt, den kriegerischen Kariben. Sie werden auch als Yellow Caribs bezeichnet. Sie leisteten am längsten gegen die europäische Kolonisation Widerstand, zumal andere Gelbe Kariben, die von ihren kolonisierten Inseln hierher flohen, Verstärkung boten. Zudem kamen immer wieder entflohene Sklaven afrikanischen Ursprungs dazu und vermischten sich mit den Ureinwohnern. Erst 1783 gelang es den Briten die Insel unter die Kontrolle einer Kolonialmacht zu bringen. Die britischen Baumwollpflanzer konnten sich aber nicht lange der guten Bedingungen auf der Insel für ihre Baumwollplantagen erfreuen. Es folgte Ausbrüche des ca. 1000m hohen Vulkans Soufriére 1804 und 1812, einige verheerende Hurricans (das Wort stammt aus der Taino -Sprache) und schließlich das Verbot der Sklaverei durch Großbritannien 1834. Pflanzungen wurden aufgegeben und das Land von den einheimischen Schwarzen Kariben für Subsistenzwirtschaft übernommen. Die Wirtschaft stagnierte für den Rest der der britischen Herrschaft über 100 Jahre.

Wirtschaft und Politik:

Heute ist die Wirtschaft vom Bananenexport abhängig, der Tourismus steht auf der Hauptinsel noch auf ganz schwachen Beinen, da jede touristische Infrastruktur fehlt. Einige wenige hochpreisige Resort-Anlagen verleiten private Anbieter dazu, den Touristen für zu viel Geld zu wenig zu bieten und sie dadurch wieder zu vertreiben. Die Menschen sind sehr auf Nordamerika orientiert, die Regierung forciert aber Kooperationen mit Bolivien, Kuba und Venezuela, was Investoren auch nicht wirklich anlockt. Nachdem wir im besten Wohnviertel von Kingstown wohnen, sehen wir an den Villen und SUVs, dass auch einheimische Superreiche gibt, die ihre Kinder hier in der Umgebung in die Privatschulen bringen. Die Regierung rühmt sich hingegen, sehr viel für Schulbildung der Masse zu tun, um die Menschen aus der Armut zu holen. Woher das Geld dafür kommen soll, bleibt ein Rätsel.

Mo, 5. Jänner 2015

Die Luv-Küste steht heute auf dem Programm. Den Vulkanbergen ist ein breiter Küstenstreifen vorgelagert, wo man bevorzugt Bananen- und Kokospalmplantagen sieht. Ganz im Süden von der Villa-Region aus erstrecken sich gehobene (Zweit-) Wohnsiedlungen bis weit an die Ostküste. Die Villen nehmen zeitweise fast die Ausmaße von kleinen Schlössern an. Gegen Norden zu werden die Siedlungen dann immer ärmlicher. Die Küste selbst ist spektakulär. Die vom Passat aufgepeitschten Wellen des Atlantik treffen auf schwarze Lavastrände, die einer kliffartigen Steilküste aus Sandstein-Konglomerat vorgelagert sind. Abweisend unwirtlich und wirklich gefährlich sind diese Strände, deren Gischt die ganze Gegend in einen Salzwassernebel hüllt. Abends besuchen wir noch den Botanischen Garten von Kingstown, den es angeblich seit 250 Jahren gibt und der aus einem Sammelsurium an endemischen und importierten Pflanzen besteht. Ein schöner Ort der Ruhe, den man in einer anderen Stadt als Park einordnen würde.

Neben der anglikanischen Kirche steht die wunderschöne katholische Kathedrale mit Pfarrhof, fast wie ein Kreuzgang, deren Alter sich vor Ort nicht eruieren lässt, vermutlich aber aus vorbritischer Zeit stammt. Eine gepflegte ältere Dame, die wir in der Kirche darauf ansprechen, antwortet uns mit einer Werbeeinschaltung für die Wohltätigkeit der Kirchengemeinde und den ungeheuren Leistungen der Regierung für das Sozial- und Bildungswesen des Inselstaates mit Unterstützung von Kuba, Venezuela und Bolivien…(Themaverfehlung aber nicht uninteressant).

Di, 6. Jänner 2015

Wir machen einen Ausflug ins Landesinnere, das Großteils mit Regenwald bedeckt ist. Wir wandern auf dem Vermont Trail. Großteil ist es Plantagengebiet, das aufgegeben wurde und das sich die Natur zurückgeholt hat. Davon zeugen Kakao oder Brotfrucht mitten im Regenwald. Aber wir treffen auch auf einen Teil des letzten Primärwaldes mit gewaltigen auf Brettwurzeln gestützten Urwaldriesen, der noch 5 %!d(MISSING)es Landes einnimmt. Er ist streng unter Naturschutz gestellt und stellt den Lebensraum für den Nationalvogel, Caribbean Parrot dar, eine besonders bunte Papageienart. Auf Buccament -Bay suchen wir nach einem Strand. Es ist nicht leicht, ohne Wegweiser die Zufahrt zu finden. Das gleichnamige Hotelresort hat einen riesigen, weißen Sandstrand, der künstlich aufgeschüttet wurde. Es gibt nicht viel zu sehen unter Wasser, aber es schwimmt sich angenehmst im warmen Wasser in der Abendsonne. Am Abend verabschieden wir uns bei jener netten dänischen Familie, die nach einem verunglückten Segeltörn in unserem Quartier abgestiegen war, und die uns heute in den Regenwald begleitet hatte, bei einem Gläschen Wein.

Mi, 7. Jänner 2015 – BEQUIA, auf geht’s in die Grenadinen

Mit der Fähre (Bequia Express) geht es ab in die Grenadinen. Erste Station ist die Grenadineninsel Bequia. Wir wohnen in wunderbarer Lage auf einem Hügel über der Friendship Bay im „Sugarapple Inn“. Das Hotel ist top ausgestattet, der Strand ist in Gehdistanz. Überraschenderweise ist das Wasser der Bucht trübe und zum Schnorcheln gibt es so gut wie gar Nichts. Wir suchen Port Elisabeth heim, um noch etwas die Vorräte zu ergänzen.

Im Restaurant „FIG TREE“ an der Strandpromenade von Port Elisabeth treffen wir auf authentische karibische Küche, zubereitet und serviert von dunkelschwarzen Karibinnen – erstklassig! Auch die Yachties (:jaties:J), wie hier die Segler genannt werden, wissen die Küche zu schätzen. Der „Schmäh“ läuft blendend zwischen der legendären Wirtin Sharon und den legeren, verwitterten Typen mit britischem Akzent.

Do, 8. Jänner 2015

Heute ist Karibik pur angesagt. An einem „lazy morning“ wird lange gefrühstückt, dann geht es nach Margret Beach an der Admirality Bay bei Port Elisabeth. Auf einem langen, gelben Sandstrand mit azurblauem Wasser trifft man gerade zwei Handvoll Touristen, die sich auf die wenigen urigen Strandbuden aufteilen. Weiter draußen liegen zahlreiche Segeljachten in der ruhigen Bucht. Nachmittags schauen wir nach Port Elisabeth, das ein Touristenhotspot in den Grenadinen sein soll. Na ja, es gibt einen sog. Supermarkt, wo es für die Yachties Konserven, gefrorenes Fleisch, Bier und Wein gibt, einen kleinen Gemüsemarkt, einige kleine Restaurants und Bars – eben das Allernotwendigste. Die „vielen“ Touristen kennt man binnen einen Tages persönlich. Wir gehen wieder in den „Fig Tree“ Lobster essen, wo wir heute schon als alte Bekannte begrüßt werden.

Fr, 9. Jänner 2015 UNION ISLAND

Mit dem Katamaran-Schnellboot „Jaden Sun“ geht es in einer Affengeschwindigkeit von Bequia nach Union Island (ca. 50km in 2 Stunden!). In Union holt uns der Hotelbetreiber ab, ein karibischer Rasta, der mit seiner deutschen Frau (die zarte Märchenfeh, die in einer fremden Welt gelandet ist) an der Nordspitze der Insel das Islander's Inn betreibt. Ziemlich basic, aber sauber liegt es an der windausgesetzten Nordostecke der Insel in einsamer Lage am Strand. Clifton ist zu Fuß zu erreichen. Das karibisch- bunte Geschehen vermischt sich mit den Touristenszenen der Yachties und der Kite-Surfer, die hier einen Hotspot vorfinden. Mit den Yachties aus aller Welt findet man in der Beach-Bar sofort Kontakt. Jeder hat seine eigene Geschichte zu erzählen, wenn man vor einem tropischer Regenguss zu einem gemeinsamen Drink in die Bar flüchtet: Die vier Berliner, die es sehr gemütlich anlegen, die vier Finnen, die gerade einem betrunkenen Skipper abgesprungen sind, usw… Wir spazieren weiter an die Nordspitze der Insel (Union Island ist nicht sehr groß), wo wir einige Zeit die artistischen Künste der Kite-Surfer bestaunen, die die Lagune okkupiert haben. Der Fisch in unserem Islander's Inn ist gut aber teuer, wie alles hier. Der Inn ist trotz der entlegenen Lage eine Oase bescheidener, aber herzlicher Gastlichkeit.

Peisniveau:

Das Preisniveau in der Karibik ist unglaublich hoch, vor allem verglichen mit dem Angebot und der Dienstleistung. Das ist vor allem deshalb unverständlich, da die Bevölkerung in ärmlichen Buden und in bitterer Armut lebt. Die Begründung, die man vielerorts hört, es muss ja alles importiert werden, geht ins Leere: hier wäre der Garten Eden - es würden alle tropischen Pflanzen gedeihen, das Meer ist voll von bestem Fisch und die Dienstleistung bedürfte nur eines gewissen Inputs von außen; in der Praxis gibt es aber ein sehr beschränktes Angebot zu unverschämt hohen Preisen. In den Supermärkten werden meist Dosenprodukte angeboten, Frisches sucht man vergeblich; das wenige Angebot an Obst und Gemüse auf dem Markt ist eingeschränkt und teuer. Wenn man ein Hotel auf höherem Niveau wählt, ist man gleich bei $ 500/Nacht. Es ist mehr als schwierig ein geeignetes Quartier auf halbwegs vernünftigem Preisniveau zu finden. Unter diesen Bedingungen tümpelt der Tourismus auf niedrigem Niveau dahin. Die Yachties nehmen das Niveau so hin wie es ist, denn sie sind flexibel wie der Wind, die anderen Touristen bleiben aus.

Sa, 10. Jänner 2015

Heute Nachmittag treffen wir Dieter und Barbara mit ihrer Segeljacht „Rasmus“ im Anchorage Yacht Club und werden dort für die nächste Woche an Bord gehen, um hoffentlich bis Grenada zu segeln.

In der Nacht hat es heftig geschüttet und der Wind ist noch immer ziemlich stark, gerade hier an der Ecke, die dem Passat ausgesetzt ist. Der Wind ist stürmischer als üblich und die Wolkenbänke, die uns etwas befremden, ziehen laut Wetterbericht nach Westen ab. Im Anchorage Yacht Club treffen wir uns mit Dieter und Barbara und borden auf der Rasmus und richten uns auf dem sportlichen, aber gemütlichen Boot ein. Das Boot ist Baujahr 1970 aber blendend in Schuss und 44 Fuß lang; der Besitzer lebt ja schließlich 6 Monate im Jahr darauf. Es ist bequem, hat alles zum Wohnen und ist trotzdem supertoll zum Segeln und natürlich hochseetüchtig. Am Abend bereitet Barbara selbst gefangenen Barracuda zu – ein köstlicher Einstand. Wir liegen ziemlich ruhig hinter einem Riff, wo wir die erste Nacht verbringen. Es windet heftig und zwischendurch regnet es immer wieder.

So, 11. Jänner 2015 - MAYREAU

Wir segeln nach Mayreau, der Nachbarinsel. Ruhige Überfahrt mit viel Wind. Die Fog reicht uns als Besegelung. In Mayreau ankern wir in einer Bucht mit Goldsand-Strand. Er wird tagsüber von den Touristen eines kleineren Kreuzfahrtschiffes okkupiert. Das stört uns allerdings nicht, denn wir wandern in die kleine Siedlung, wo wir in der kleinen katholischen Kirche eine inbrünstige Gospelandacht erleben. Von der Spitze der Insel genießen wir den Blick auf das Korallenatoll der Tobago Keys, die wir morgen besuchen werden.

Mo, 12. Jänner 2015 – TOBAGO KEYS

Windstärke 5 (25 Knoten), Wellenhöhe 6 Fuß – mäßig stark, super Segelwetter, wir kreuzen zu den Tobago Keys. Im dortigen Marine Nationalpark sind wir nicht die einzige Jacht. Wir laufen in die Lagune hinter einem doppelten Riff ein(Horseshoe- und Worlds End Riff) . In diesem Nationalpark schwimmen wir mit Riesenschildkröten und auf der Insel können wir wunderschöne Leguane faul auf den Bäumen liegend beobachten. Wir schnorcheln am Riff mit den unzähligen, bunten Rifffischen.

Exkurs Wetter:

Rund um uns ziehen die Regenschauer herum. Die Wetterlage ist außergewöhnlich unbeständig für die Jahreszeit. Die kleinen lokalen Regenschauer, die mit starken Windböen einhergehen, lösen sich aus der ITC, dem innertropischen Tiefdruckgürtel über Südamerika. Sie ziehen mit den tropischen Ostwinden nach Westen, weshalb die Windrichtung nicht die des Passats (NO) ist, sondern Ost. Eigentlich sollte sich diese Zone im Winter viel weiter im Süden befinden und stabiles Schönwetter mit NO-Passat mit 3-4 Baufort Windstärke herrschen. Heuer tritt der Wetterumschwung aber offensichtlich später ein, hoffentlich…

Di, 13. Jän. 2015

Das Wetter schaut nicht gut aus, Regenwolken um uns in der Lagune des Horseshoe – Riffs in den Tobago Keys. Als wir lossegeln, beginnt es zu schütten, der Wind ist böig bis 7 Windstärken. Wir haben nur die Fog gesetzt und Dieter hält Kurs auf halbem Wind Richtung Union Island. Teilweise sieht man nicht wirklich weit. An der Lagune vor der Nordküste nützt ein Kite-Surfer den Starkwind im Regen und kitet, als ob bestes Wetter wäre. Als wir in Clifton einlaufen, sind wir alle nass. Dieter fährt ausklarieren, da wir am nächsten Tag über die Grenze nach Grenada segeln. Es hellt auf und wir segeln nach Süden von Union in die wunderschöne, ruhige und geschützte Chatham Bucht. Beim Schnorcheln sehen wir unzählige Fische, u.a. den „Karibik-Flughahn“, einen Fisch der am Meeresgrund mit seinen farbenprächtigen blauen, flügelartigen Flossen majestätisch dahinschwebt. Teilweise schüttet es mit Starkwindböen am Abend und in der Nacht in der westexponierten, und daher, Gott sei Dank, sehr geschützten Bucht.

Mi, 14. Jän. 2015 - CARRIACOU

Am Morgen liegen wir ziemlich alleine in der Chatham Bay. Die Ausflugsschiffe sind weg und die Strandbuden sind alle zu. Ruhig zieht man seine Schwimmrunden und sieht beim Kraulen den Rifffischen zu. Zu Mittag brechen wir auf um die 15 Seemeilen(Nm) nach Carriacou (Grenada) zu segeln. Der Wind ist gut, ca. 4 Beaufort aus Ost – Kurs auf Halbwind. Wir fangen mit der Schleppangel einen ca. 3 kg schweren Thunfisch. Gegen 4 Uhr laufen wir in der Tyrell Bay ein. Dies ist die beliebteste Bucht bei den Karibikseglern und dementsprechend viele Boote trifft man an. Wir müssen wieder einmal einklarieren, denn schließlich haben wir ja wieder eine Staatsgrenze passiert. Barbara bereitet ein köstliches Gericht mit einer Vorspeise aus kaltem Thunfisch-Carpaccio, und Thunfischsteaks in herrlicher Sherrysauce, alles natürlich vom selbstgefangenen Fisch.

Do, 15. Jän.

Wir erkunden mit dem Sammeltaxi die Carriacou. Im Hauptort Hillsborough steigen wir aus und lassen diese ur-karibische Stadt auf uns wirken. Hier kommen die Frachter und Fährboote an, die die Verbindung zur Außenwelt darstellen. Fischer gehen ihrer Arbeit nach, Händler versuchen die wenigen Waren, die es hier gibt zu verkaufen. Die Schäden des Hurricans Iwan aus 2004 sind wie überall in Grenada noch allgegenwärtig. Daneben mausern sich kleine Lokale, um mit den wenigen Touristen ein bisschen Geschäft zu machen. Dieter kauft von einem Fischer zwei Lobster, die Barbara am Abend wieder köstlichst zubereitet. Aus dem Roggen und der Leber bereitet sie eine herrliche Vorspeise, der Lobster selbst kommt frisch aus dem Backrohr auf den Tisch.

Fr, 16. Jän. - GRENADA

30 Nm Überfahrt nach Grenada, herrliches Wetter, Windstärke 3 aus Ost. Auf halbem Wind geht es mit 7-8 Knoten (Kts) in gutem Tempo für ein Segelboot über die 1 – 2 m hohen Wellen. In 6 Stunden sind wir an der Südspitze Grenadas angelangt, vorbei an der Hauptstadt St.George´s und der berühmten Grand Anse Beach und mit 4 Schlägen gegen den Wind landen wir in der Prickley Bay im Süden Grenadas. Mit den heißen Rhythmen einer karibischen Steelband (die Rhythmen und Melodien werden aus den Klängen von speziell präparierten Ölfässern erzeugt) verabschieden wir uns von Dieter, dem souveränen Skipper und Barbara, die nicht nur Küchenchefin, sondern auch 1st Officer auf dem Schiff ist. Einen besseren Einstand in die Karibik als mit den beiden auf der „Rasmus“ gibt es wohl nicht! P.S. Das Foto der „Rasmus“ auf einer Regatta 2005 in voller Fahrt ist Hauptattraktion im Bildband „Visions of Grenada“!

Sa, 17. Jän./ So, 18. Jän.

Wir sind in Grenada bei einem pensionierten britischen Ehepaar in einem Studio, das an ihr elegantes Wohnhaus angebaut ist, abgestiegen. In der „gated community“ auf der Westerham Halbinsel im vornehmen Süden Grenadas, wo die beiden ihren luxuriösen Alterswohnsitz errichtet haben, fühlt man sich wie ein Lord auf seinem Landsitz. Wir besuchen St. George´s, wo gerade Wochenendmarkt ist, angeblich die schönste und typischste Hauptstadt der Karibik. Auf der berühmten Grand Anse, die wir heute zum Baden ausersehen haben, ist es alles andere als überfüllt, obwohl Samstag ist. Die Gäste der wenigen Hotels fallen gar nicht ins Gewicht, die schicken Großfamilien des einheimischen Mittelstandes verteilen sich auf dem endlos langen Strand mit seinem warmen türkisblauen Wasser, nur die amerikanischen Studenten der Univ. of St.George´s, die sich wie eine dekadente, präpotente Party Clique an einem Strandabschnitt zusammenrotten, stören das idyllische Bild.

Am Sonntag fahren wir an die Mourne Rouge Bay, wo es noch typischer karibisch zugeht. Der goldgelbe Sandstrand der Bucht wird hauptsächlich von Einheimischen bevölkert. Expats aus aller Herren Länder treffen sich in den diversen Communities in Rocky´s Bar. Man sieht die Gruppe der pensionierten Briten, oder die der deutschen Aussteiger, oder einfach einzelne nicht ganz glücklich wirkende Europäer, die bei Rocky Trost und Rat suchen. Für alle hat Rocky zur richtigen Zeit die richtigen Drinks, einen guten Schmäh und alle Alkoholsorten, die es in der westlichen Hemisphäre gibt.

Mo, 19. - Mi, 21. Jän. 2015

Wir machen eine Inselrundfahrt. Die Küstenlandschaft Grenadas ist zwar nicht so spektakulär, wie die der anderen Windward Islands aber doch sehr abwechslungsreich und durch viel Besiedlung gekennzeichnet. Im schroffen Inselinneren, dessen vulkanische Bergspitzen bis über 800 m aufragen, gibt es auch noch Regenwald. Das Leben in den Fischerstädtchen Gouyane und Victoria an der Westküste ist unvorstellbar einfach. Die Menschen leben in Bretterbuden und die Fischernetze werden wie vor Jahrhunderten mit dem bescheidenem Fang in die Boote gezogen. Haupterwerbsquelle ist die Arbeit auf den Gewürzpflanzungen, vor allem der Muskatnuss, für die Grenada berühmt ist.

Am nördlichsten Punkt der Insel finden wir auf einem spektakulären Platz das Boutique Hotel „Petit Anse“, von wo aus man einen unglaublichen Ausblick auf die südlichen Grenadinen hat. Ein britisches Aussteigerpaar hat vor 10 Jahren nach einem Segeltörn über den Atlantik in dieser Wildnis aus Regenwald und Kliffküste dieses Kleinod errichtet. Über die Stadt Sauteurs - wo sich die letzten indianischen Kariben vor der Unterwerfung durch die Franzosen von der Klippe Carib´s Leap mit Frauen und Kindern in den Tod gestürzt hatten – geht es durch die Bananenplantagen nach Grenville, der einzigen größeren Siedlung an der Ostküste. Gerade noch rechtzeitig gelangen wir in unserer spektakulären gelegenen Bleibe auf der Westhall Halbinsel an, um den wunderschönen Sonnenuntergang zu erleben. Die Südküste mit ihren zerklüfteten Halbinseln und tief eingeschnittenen Buchten ist wohl der landschaftliche Höhepunkt Grenadas. Hier findet man auch sehr naturbelassene Traumstrände wie im Naturschutzgebiet La Sagesse oder gleich vor unserer Haustür am Westerhall Point. Die Korallen verstecken sich allerdings zurzeit in einem sehr aufgewühlten Meer, das für die Blicke des Schnorchlers undurchdringlich erscheint.

Exkurs Straßenverkehr:

Da wir durch St. George´s fahren müssen, um an die Westseite der Insel zu gelangen, verirren wir uns dort im unsichtbaren Einbahnsystem, das jeder kennt, das aber nicht durch Verkehrszeichen gekennzeichnet ist. Doch jeder Einheimische weist sofort höflich darauf hin. Überhaupt fühle ich mich bei Autofahren in der Karibik besser als zu Hause: die Einheimischen fahren zwar wie die Wilden, sind aber immer aufmerksam und lassen meist höflich die Vorfahrt. Die Fußgänger und Kinder haben ein Gottvertrauen in die Aufmerksamkeit und Fahrkünste der Autofahrer. Ihre möglichen Bewegungen auf die Fahrbahn werden von den Lenkern immer antizipiert und im Zweifelsfall hält das Auto an. Parken kann man überall, auch mitten auf der Straße, und wenn sich dadurch einmal ein Stau bildet, regt sich niemand auf - Zeit hat man ja genug. Kein Polizist kontrolliert die Geschwindigkeit, denn Geschwindigkeitsübertretungen sind wegen des Straßenzustands unmöglich; Parksheriffs sind unbekannt – das waren noch Zeiten, denkt man sich als vielgeplagter und vielgestrafter Europäer…

Exkurs Geschichte und Politik:

Die kriegerischen, indianischen Kariben hatten sich auch hier sehr lange einer Kolonisierung widersetzt. Erst 1609 fassten die Franzosen Fuß und trieben mit ihrer brutalen Kolonisation die letzten Kariben um 1650 in den Tod (Todessprünge vom Carib´s Leap). Nach heftigem hin und her zwischen den Kolonialmächten fiel die Insel schließlich 1783 an das UK. Den Status als Kronkolonie behielt die Insel bis 1967, um dann schließlich 1974 im Verband des Commonwealth die volle Unabhängigkeit zu erlangen.

Nach einer korrupten und diktatorischen Führung in den Anfangsjahren der Unabhängigkeit übernahm 1979 der charismatische sozialistisch-katholische Rechtsanwalt Maurice Bishop in einem unblutigen Putsch die Regierung. Ausgebotet von den Mitstreitern seiner eigenen Partei wurde er von diesen 1983 ermordet. Es folgte eine militärische Intervention der USA zusammen mit anderen Karibikstaaten, um die kommunistische Bedrohung im eigenen Hinterhof abzuwenden. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten ist heute auf der Karibikinsel ein stabiles demokratisches System etabliert. Die Meinungen über die amerikanische Invasion auf der Insel, die tiefe Spuren hinterlassen hat, sind geteilt.

Exkurs Wirtschaft:

Auf den ersten Blick scheint Grenada wohl die am weitesten entwickelte der von uns besuchten Antilleninseln zu sein. Die vielen Einheimischen im Business Look, die große Anzahl an Touristen, sowie die Menge an Jachten und Touristenschiffen in St. George´s lassen diesen Eindruck aufkommen. Tatsächlich haben jedoch die beiden Wirbelstürme Iwan 2004 und Emily 2005 der Wirtschaft massiv geschadet - 90%!a(MISSING)ller Gebäude waren zerstört oder beschädigt, die gesamten Pflanzungen waren vernichtet, die gesamte Wirtschaft lag auf dem Boden. Die Landwirtschaft musste neu aufgebaut werden, und ist jetzt angeblich mit größerer Vielfalt als früher am Werk: statt der Bananenmonokultur gibt es jetzt auch Kakao- und Gewürzanbau (Grenada bezeichnet sich als „Spice Island“). Das ändert aber nichts an der landwirtschaftlich doch relativ einseitigen Ausrichtung. Obst und Gemüse wird nur in den privaten Kleingärten angebaut, zwar in erstklassiger Qualität, aber nur in relativ bescheidenen Mengen, die nicht einmal den lokalen Bedarf decken können. Dafür findet man in den Regalen der Supermärkte amerikanisches Obst zu unglaublichen Preisen (z.B. 1 Stück Apfel: 2 US $, etc.!). Investitionen in den Sekundärsektor gibt es kaum und die Entwicklung des Tourismus leidet so wie überall unter den horrenden Preisen gepaart mit fehlendem Know How und der oft bescheidenen Arbeitsmoral. Zudem hat die Immobilienkrise auch auf die Karibik übergegriffen und schon bald nach dem Wirbelsturm Iwan viele Investitionen zunichte gemacht. Positiv formuliert hat die Insel großes Entwicklungspotenzial, zumal das Bildungssystem gut zu funktionieren scheint.

22. Jän. 2015

Heimflug über London nach Wien mit Virgin Atlantic.

Danke für euer Interesse an unserem Blog und bis bald zu Hause!

Ingrid und Bernhard


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5th January 2015

Lasst Bequia schön grüßen
Phantastischer Reisebericht mit interessanten Sidesteps -- man erfährt immer wieder neues auch wenn man schon dort war - wieder mal 1 Schritt näher am Puls als wir :-)
11th January 2015

Karibik Divergenzen Preis - Angebot
Liebe Sonnleiters, Ich lese immer mit Freude eure Berichte. Ich wünsche euch weiterhin "guten Wind". ps: Habe mal mit einem Segelboot den Atlantik überquert und in der Karibik ähnliche Divergenzen von Preis und Angebot kennengelernt. Das gehört zur Karibik. Noch immer oder immer noch. Alles Gute weiterhin. Hans Bruckner
11th January 2015

Grüße aus Dörfles
Hallo, ihr Lieben! Wir haben gerade euren Reisebericht gelesen und die tollen Fotos angeschaut. Der riesige Baum hat die Kinder besonders begeistert und die häkelmütze mit den Dreadlocks. Haben euch am Donnerstag im Joga vermisst. Wünschen euch noch weiter eine wunderschöne Reise - mit lieben Grüßen aus dem stürmischen Dörfles Ulli & Anhang

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