Tag 65 Swiss Lodge (Costa Rica) nach David (Panama) 450 km


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Panama's flag
Central America Caribbean » Panama
September 29th 2013
Published: October 2nd 2013
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Natürlich frühes Frühstück, weil´s wieder ein border crossing day war.

Zuerst der Küste entlang, dann wurde es hügelig und es gab kleinbäuerlichen Bananenanbau, dann wieder in den flachen Küstenstreifen - Bananenplantagen, so weit das Auge reicht. Sobald Früchte angesetzt sind, werden blaue Plastiktüten über den Stiel gezogen, an dem die Früchte wachsen -darunter wachsen die Bananern dann ohne von Insekten oder Vögeln etc. belästigt zu werden - Schönheit ist ja wichtig beim Kauf von Bananen... Lange bevor die Bananen reif sind werden die ganzen langen Stiele abgeschnitten (Plastiktüte bleibt dran), sie werden an Haken gehängt und mit einer kleinen Seilbahn ins zentral (und an der Straße gelegene) Verpackungszentrum gebracht. Dabei gibt es keinen Motor bei der Seilbahn, sondern die Arbeiter schieben die Bündel einfach voran - immer noch leichter als Tragen. Zuerst ein Tauchbad im Gift, damit so Zeug wie Vogelspinnen nicht die Reise in den deutschen Supermarkt antritt. Dann werden diese riesigen Bananenbüschel in kleinere Stücke zerteilt und in Kisten verpackt. Die Container warten schon, und ganz schnell sind die Früchte auf dem Kühlschiff. Reifen dürfen die Bananen erst in der Bananenreiferei, bei uns in Deutschland.

Dann die Grenze Costa Rica - Panama. Der Grenzverlauf ist in einem Fluss, also vorher Costa Rica Ausreise, zuerst ich, dann Berta, dann über den Fluss und nach Panama hinein.

Kevin war schwer enttäuscht, dass die alte Banana Bridge gesperrt war - nur noch Fußgänger. In der Mitte verlaufen auf dieser Brücke die Eisenbahnschienen, rechts und links daneben liegen Bretter (oder auch manchmal nicht), über die man früher auf die andere Seite fahren musste. Seit Wochen hing die Drohung der Banana Bridge über unseren Köpfen (und besonders Balthasar ist leicht zu erschrecken), und dann war rein gar nichts, wir fuhren ganz entspannt über eine neue Brücke, direkt daneben.

Die Entspannung war gleich vorbei, denn die Einreise nach Panama war eine Herausforderung.

1. Pass, Einreise, ich. Anstellen. In einer Reihe. Hinter der gelben Linie stehenbleiben.

Das überforderte uns völlig, der Ordnungsmann war dem Nervenzusammenbruch nahe, wir auch. Endlich waren wir einigermaßen hinsortiert und konnten unsere Stempel entgegennehmen.

2. Ganz anderes Gebäude, gleich neben der Banana Bridge: Stempelmarke für den Pass kaufen, mit 3 $ ein richtiges Schnäppchen. Ging auch recht flott.

3. Kopien machen von der Passseite mit der Stempelmarke. War wieder ganz woanders - in einem schmierigen Laden. Kopie kostete 0,50 $, war aber so schwach (kein Toner), dass man nichts lesen konnte. Zahlen durfte man trotzdem.

4. Zurück zum Schalter für die Fahrzerug Ein- und Ausreise. Anstellen. Warten.

5. Versicherung kaufen:Obwohl wir vorher und teuer eine Versicherung für Panama gekauft hatten, mussten wir nochmal eine lokale Versicherung kaufen. 25 US $. Ort der Tat: die Straße runter und dann links.

Von jedem von uns wurden die Daten mit einer Schreibmaschine erfaßt, das Dokument dann ausgedruckt, von uns gründlich kontrolliert, dann nochmal getippt, diesmal hoffentlich fehlerlos (offenbar konnte man da nichts speichern), nochmal ausgedruckt, nochmal kontrolliert, unterschrieben und man konnte gehen.

Eigentlich mochte ich 5. ganz gerne, denn in diesem Büro gab es immerhin einen Ventilator, draußen war es inzwischen richtig heiß!! Leider war das Büro winzig und es konnten nur zwei dort angeblasen werden.

6. wie bei 4., nur dass jetzt die Sonne den Zenit überschritten hatte und das schmale Vordach nur noch dann Schatten spendete, wenn man sich wie ein Gecko an die Wand presste.

7. Eintritt in das Allerheiligste - Stempel, Formulare, rätselhafte Fragen in Spanisch....

Aber irgendwann war man halt doch fertig - genaue Kontrolle aller Angaben auf den Dokumenten (etwaige Fehler haben grauenhafte Folgen bei der Ausreise am Flughafen in Panama), und wir durften los.

B + ich waren mit David die letzten; die Strecke zum Hotel war recht lang, sehr kurvig, Regenwolken von schwarz-blauer Farbe tummelten sich genau in der Richtung in die wir hinwollten, das Navi wollte nicht nach Panama und zeigte dies dadurch, dass es nichts zeigte (nur ein kleiner Pfeil im Nichts - wenig hilfreich), und ein Schurke hatte auf der ganzen Strecke SÄMTLICHE Strassenschilder abmontiert. Auf der Karte sah es zwar so aus, als ob es nur eine Straße gäbe, die zudem ziemlich gradlinig und zielstrebig zur Panamericana führt, aber das war überhaupt nicht so, Kurven ohne Ende, kleine Dörfer, Leute die an der Strasse entlang gingen oder ritten, und immer wieder Stellen, an denen es überhaupt nicht klar war, wie es weiterging, weil es eben doch mehrere Strassen gab. Und vor uns lauerten die schwarz blauen Feinde...

Irgendwann kam der Punkt, wo man schleuningst anhalten musste, um das Regenzeug anzuziehen. Es wurde sehr düster, obwohl es erst 15.00 Uhr war und dann kam der Regenguss (RG). Ab dann wurde es mühsam, Sicht begrenzt, Kurven, Pfützen, LKWs, Gegenverkehr (ein Auto hatte VORNE nur rote Lichter (sehr befremdlich, wenn man eh nicht viel sieht), Hunger (nix zu Essen seit Frühstück) und Sehnsucht nach einem bano (keins gesehen seit Frühstück).

Ein kleines, nettes Cafe auf der linken Seite. In einer Kurve (mit Bals MR davor) lockte mich dann zum Anhalten. Schlechtes Bremsmanoever, abschuessige Strasse, Muedigkeit, Regenguss -> Berta und ich hatten Sturz Nr. 3.

Ich war so müde, dass ich einfach in den Sturzfluten auf der Strasse liegen blieb. Aber irgendwann stand ich doch wieder auf den Füssen, Berta auf den Reifen, und nach einem schnellen Cappucino, Keks und Klobesuch ging´s weiter.

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichte ich David.

Die Regenjacke hatte sich plötzlich entschlosen, zu einem Regendurchlass zu werden, ich war klatschnass.

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