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Orange Walk
... auf dem Hauptplatz, wo gerade Mennoniten-Frauen das Wichtigste einkaufen. Die Maenner sind schon aus dem Bild hehuscht, da muss naemlich immer ein gebuehrender Abstand eingehalten werden. Sprechen uebrigens Deutsch! Belize, Orange Walk - San Ignacio So, jetzt bin ich also fast wieder up-to-date mit den Blogs. Bin gerade erst in Flores, Guatemala angekommen und tu mir wohl erst mal ein paar tage Ruhe an. Hab's mal ueberschlagen und bin bis jetzt so gegen 100 Stunden (also eine kurze Bucher-Arbeitswoche lang 😉 ) in Bussen, Zuegen und Flugzeugen gesessen. Aber zuerst der Bericht ueber Belize.
Von Tulum aus nach Chetumal an der mexikanisch-belizianischen Grenze gefahren, was wieder ziemlich gedauert hat und wollte mich eigentlich noch mit ein paar fancy Guetern wie nem Zelt, nem Kocher, Joggingschuhen, etc. eindecken bevor's dann ins richtige Zentralamerika ging. Aber im Bus Amil, nen Israeli, getroffen, der die gleiche Route vorhatte und so dann halt grad weiter gefahren nach Belize. Bloed war nur, dass er an der Grenze haengen geblieben ist weil ihm ein Visum fuer Amerika fehlte (?). Da war nix zu machen, der Grenzbeamte war auch gegen unsere zaghaften Bestechungsversuche resistent und so ham wir uns halt wieder getrennt und ich bin ziemlich spaet in "Orange Walk" angekommen. Die Stadt hat ungefaehr den Charme von Spreitenbach im November, man muss sich nur noch ziemlich viel Betrunkene dazu vorstellen die einen wahlweise zusammenpfeifen oder um Geld anbetteln oder beides
zusammen. Musste da unbedingt was unternehmen und hab mich fuer ne Tour nach "Lanamai" angemeldet, ne alte Maya-Stadt, die man nur mit dem Boot erreichen kann. Naja, ehrlich gesagt kann war's interessant aber Ruine ist halt schon irgendwie Ruine und fuer mich war das interessanteste die Fahrt dahin wo man Krokos, Schildkroeten, Mennoniten -->
Mennoniten gesehen hat. Letztere leben nicht im Wasser, fressen auch keine Touris oder nur sehr selten sondern versorgen Belize mit 65%!d(MISSING)er landwirtschaftlichen Gueter, machen aber nur 6%!d(MISSING)er Bevoelkerung aus. Ueberhaupt ist Belize ein ziemliches Voelkergemisch. Creolen, Mestizen, Mennoniten wohnen da mehr oder weniger freidlich zusammen. Obwohl am zweiten Abend hatte ich so meine Zweifel mit dem friedlich Zusammenleben weil in dem Hotelzimmer, waehrend sich nebenan gerade ein aelterer Herr lautsark mit einer juengeren Dame vergnuegte, waehrend sie ihrem Geschaeft nachging, mal wieder Fernsehen angeknipst und "Centaur", den belizianischen (immer noch nicht sicher wie man das schreibt) Nationalsender geguckt, der ungefaehr die Qualitaet von "Hasli-TV" in seinen Anfaengen hat mit viel Power-Point-Animationen und Moderatoren, die Saetze regelmaessig mit "..., man." schliessen; da war zu sehen, wie eine aufgebrachte Menge das Parlament mit Steinen bewarf, waehrend im Sitzungssaal die Opposition wild gestikulierte und "Do the right
San Ignacio, Actun Tunichil Muknal - Vorm Eingang
... wo man die ersten paar Meter schwimmen musste um rein zu kommen. thing, Mrs. Spaeker!" bruellte (der Speaker scheint so ne Art Bundespraesident zu sein). Mrs. Speaker tat aber weder das Richtige noch das Falsche sondern gar nix, sass einfach nur da und hat resigniert vor sich hin gestarrt und sich wohl woanders hin gewuenscht. Scheint aber gar nix Spezielles zu sein, ein alltaeglicher Fall von Korruption wie mir heute ein britischer Aussiedler erklaert hat. Scheinbar gings darum, dass der Ministerpraesident eine Kreditsicherheit fuer nen Freund unterschrieben hat, der ein privates Spital eroeffnen wollte, dann aber doch lieber das Geld fuer sich behalten und davon gemacht hat und nun duerfen die armen Belizianer die umgerechnet ca. 40 Millionen Schweizer Franken zahlen und das ist doch ne Menge fuer 250´000 Leute.
Am naechsten Tag hat ich definitiv genug von "Orange Walk" und bin dann weiter nach San Ignacio, an der Grenze zu Guatemala. Auf dem Weg dahin hab ich mich mit nem Einheimischen gesprochen, der auf meinen Reiseplan nur meinte "Guatemala? It's full of murderers". Na das macht Mut! Allerdings war er auch der Meinung dass der Umstand, dass Wirbelstuerme Belize NICHT treffen darauf zurueck zu fuehren sei, dass es in Belize keine Homosexuellen gaebe im Gegensatz zu Amerika, da musst ich
San Ignacio, Actun Tunichil Muknal - geopferte Adelige
... na was will man da noch sagen. Die hat's uebel erwischt. mich doch fuer die Regenbogen-Community einsetzen und hab nicht mehr soviel auf seine Meinung gegeben.
In San Ignacio ging's dann auf ne Tour, die einfach alles in den Schatten gestellt hat, was ich bis jetzt an Angucksachen erlebt hab! Hat mich zwar ein kleines Vermoegen gekostet (ca. 130 CFr.--) aber hat sich definitiv gelohnt! Die Tour zu "Actun Tunichil Muknal", unter Kennern, und das ist so ziemlich jeder, den man in Hostels trifft, auch gerne laessig "ATM" genannt. Zuerst wandert man Dreiviertelstunden lang durch den Urwald zum Eingang einer Hoehle. Draussen stellt dann das "Discovery Channel" - Team gerade ihr Basislager auf, man muss ca. 10 m mit der Hohlenausruestung schwimmen bevor man dann ca. 30 Minuten lang mmer tiefer in die Hoehle eindringt, staendig einem erstaunlich warmen, unterirdischen Fluss folgend, der Einem zwischendruch bis zur Brust geht. Und ploetzlich steht man in einem Feld voller Maya-Artefakte. Man muss aufpassen, nicht auf Knochen, Toepfe etc. zu stehen! Mit der Zeit sind die vom kalkhaltigen Wasser halb eingebacken worden. Alles, jeder Winkel ist mit Keramiken etc. belegt und leider auch vieles schon von unvorsichtigen Besuchern kaputtgetreten worden. War einzigartig, und glaube, das wird nicht mehr so lange so zu sehen
sein weil einfach zu viel zerstoert wird dabei. Kann da nur sagen WOW!
Der naechste Tag, also heute, begann dann ganz entspannt beim Fruehstueck & hab mit Einheimischen & dem britischen Aussiedler nen Saft getrunken "Independence"-Zigaretten geraucht & geschwoft. Der Eine sass vier Jahre lang im amerikanischen Knast, der Andere hatte sich die Woche zuvor mit der Polizei ne Verfolgungsjagt geleistet fands jetzt aber angebracht mit ner Fahrradpumpe rum zu laufen und Schulmaedchen damit zu erschrecken waehrend mir der Dritte die ganze Zeit jede Art von Drogen verticken wollte. Da fand ich's dann an der Zeit, die Stadt zu verlassen, das ist ja das schoene am Reisen, immer weiter!
A propos Zigaretten gibt's noch n witziges Detail: Der Hersteller CTC stellt die Marken "Independence" und "Colonial" her. So qualsi die ganze Geschichte zum Rauchen.
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