Chi Phat: Hautnahe Erfahrungen mit Wildlife


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Asia
November 16th 2018
Published: November 18th 2018
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Unser Haus-BeoUnser Haus-BeoUnser Haus-Beo

Dieser Kumpan wurde eigentlich erfolgreich in die Freiheit entlassen. Er will aber einfach nicht gehen, sondern stibitzt lieber von unseren Tellern.
Nachdem wir nun einige Sehenswürdigkeiten besucht hatten, wollten wir wieder etwas mit mehr Natur und weniger Menschen machen. Also sind wir in ein kleines Dorf namens Chi Phat gefahren, das am Rande des Dschungels liegt und einfache Unterkünfte und Wandertouren anbietet. Und Chi Phat war wirklich Off the Beaten Track! Das Dorf wurde im Rahmen eines Projektes für den Ökotourismus erschlossen, um den Einwohnern eine bessere Einkommensquelle zu schaffen. Früher hatten die Bewohner viel Wild aus dem Dschungel gegessen und Bäume für ihre Kochfeuer gefällt, doch das wurde durch Aktivitäten der Wildlife Alliance unter Strafe gestellt, und den Leuten mussten nun andere Möglichkeiten geboten werden. Daher also vorsichtiger Tourismus.

Am ersten Tag haben wir eine 18 km lange Wanderung zu Stromschnellen, einer Fledermaushöhle und einem schönen Wasserfall gemacht. Der junge Guide hat uns viel erklärt, obwohl er erst seit kurzem Englisch lernt, und hier und da Dinge vom Baum gezupft und uns zum Probieren gegeben. Keine Ahnung, was wir da alles gegessen haben. Es war aber alles pflanzlich ;-) Bei der Hitze ist das Laufen extrem anstrengend, aber zum Glück konnten wir am Wasserfall im Fluss baden und uns so zumindest kurz einmal abkühlen.

Am nächsten Tag sind wir
Kleines HornviehzeugsKleines HornviehzeugsKleines Hornviehzeugs

Diese Schönheit ist eine Spinne; keine Ahnung, warum sie Hörner trägt.
zur Wildlife Release Station gefahren. Dort betreibt die Wildlife Alliance ein Wiederauswilderungsprogramm. Sie nehmen verletzte Tiere, verwaiste Jungtiere oder illegal privat gehaltene Tiere auf, päppeln sie auf und entlassen sie dann wieder in die Freiheit. Zur Finanzierung ihrer Aktivitäten bieten sie Touristen an, sie 1,5 Tage zu begleiten. Die Fahrt dorthin ging über abenteuerliche Pfade und Brücken auf einem Motorrad, und wir waren die einzigen Gäste.

Als erstes sind wir 2 Stunden durch den Dschungel gegangen. Unser Guide ist auf eine Schlange getreten, die ihn prompt in den Stiefel beißen wollte. Wohl dem, der hohe Schuhe und lange Hosen trägt! Später hat der Wildhüter mit einer Radioantenne versucht, die Richtung anzupeilen, in der sich die zuletzt ausgewilderten Schuppentiere befinden. Sollten sich Richtung und grobe Entfernung mal länger nicht ändern, werden die mit einem Chip versehenen Tiere per GPS geortet und gesucht.

Am Nachmittag durfte der kleine Malayenbär zum Spielen, Toben und Dschungel kennenlernen raus an den Fluss - und wir durften mit! Das war wirklich putzig, wie der kleine Bär mit dem Wildhüter rumgetobt ist. Aber auch wir waren interessante Objekte für ihn, und er ist immer wieder mal an uns hochgestiegen und hat sich Streicheln lassen. Nur
Spielen mit einem Malayenbären - da geht das Herz aufSpielen mit einem Malayenbären - da geht das Herz aufSpielen mit einem Malayenbären - da geht das Herz auf

Dieses kleine Energiebündel hat einen sehr freundlichen Charakter und darf einmal am Tag eine Stunde raus zum Spielen am Fluss - sooooo toll!
Baden wollte er nicht mit uns; aber er findet es klasse, sich mit Wasser bespritzen zu lassen, so lange er das Wasser nicht ins Gesicht bekommt. Das war ein wirklich einmaliges Erlebnis, das wir sicher nicht vergessen werden.

Ansonsten gibt es dort neben ein paar Affen und 2 Hirschen vor allem jede Menge Nashornvögel in unterschiedlichen Größen und Arten. Einige sind noch zu jung, um in die Freiheit entlassen zu werden, andere sind schon frei, wollen aber nicht wirklich weg. Sie besuchen gerne ihre Kumpels in den Käfigen und die Futterstationen. Toll war ein riesiges Exemplar, das immer ans Gitter kam und den Schnabel durchgesteckt hat. Er wollte spielen und sich den Schnabel kraulen lassen. Dafür war er so dankbar, dass er zu seiner Futterschale gehüpft ist, vorsichtig ein besonders schönes Stück Obst in den Schnabel gesteckt und dem Guide geschenkt hat. Ich glaube, den Tieren geht es gut dort. Ein kleinerer freier Nashornvogel war ebenfalls sehr anlehnungsbedürftig; er kam vorbei, um sich ausgiebig den Hals kraulen zu lassen und hat genießerisch den Kopf auf den Rücken gelegt.

Nachts sind wir zur Fütterung der sehr seltenen Schuppentiere mitgegangen. Es handelt sich dabei um eine Mutter mit Jungtier. Die Mutter hat 2 amputierte Beine und wird daher nicht mehr ausgewildert werden, aber sie hat in Gefangenschaft bereits erfolgreich mehrere Jungtiere zur Welt gebracht und aufgezogen. Das Jungtier durfte ich mal in der Hand halten - auch das war schon aufregend.

Und schließlich gibt es noch den frechen Beo. Auch der ist frei und hätte wie seine Kumpels schon lange über alle Berge sein sollen, aber er fühlt sich in Gesellschaft der Leute (und der vollen Teller) wohl einfach wohler.

Das können wir irgendwie nachvollziehen; auch wir hätten trotz der einfachsten Wohnverhältnisse dort gern noch mehr Zeit verbracht.

PS: Weil die Bettwanzen für einige offensichtlich ein interessantes Thema waren: man sieht die Stiche noch, aber sie jucken nicht mehr. Dafür habe ich erneut mein Karma verbessert, indem ich einige Blutegel durchgefüttert habe. Zum Glück juckt da nichts.


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Anhänglicher NashornvogelAnhänglicher Nashornvogel
Anhänglicher Nashornvogel

Auch dieser Kumpel hier wurde frei gelassen und mag nicht gehen.
So sieht ein Schuppentier ausSo sieht ein Schuppentier aus
So sieht ein Schuppentier aus

Eine Nase wie ein Tapir, Schuppen wie ein Gürteltier, nachtaktiv und Ameisen als Leibspeise
Schuppentier-BabySchuppentier-Baby
Schuppentier-Baby

Solch ein Tier in den Händen halten zu dürfen, ist auch eine interessante Erfahrung.
Der Beo nach dem Stibitzen der ResteDer Beo nach dem Stibitzen der Reste
Der Beo nach dem Stibitzen der Reste

In der Spüle findet man immer Reste, aber noch viel lieber mopst er, wenn das Essen frisch auf den Tisch kommt; so schnell kann man ihn gar nicht verscheuchen.


19th November 2018
Der Beo nach dem Stibitzen der Reste

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Wenn der groß ist, wird er aussehen wie Balu. Übrigens: Link ist viel besser. Mit der Suchfunktion kriegt man jede Menge Müll.

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