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Published: February 10th 2010
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Als ich aufstehe stelle ich fest, dass ich Besuch von drei toten Kakerlaken habe, wobei ich nicht sicher bin, was mich mehr stört, dass sie da sind oder dass sie tot sind. Habe ich vielleicht Giftige Gase in meinem Schlafzimmer? Oder noch schlimmer, bin ich heute nacht drauf getreten?????
Frühstück habe ich irgendwie verpennt, weswegen ich mir in einer französischen Bäckerrei zwei Rosinenschnecken kaufe und dann den Rest des Morgens in der Altstadt verbummele. Unter anderem
komme ich zu einem Markt wo die Neujahrsbäumchen verkauft werden, die dann wieder auf abenteuerliche Weise abtransportiert werden.
Heute hab ich meinen Frieden mit den Hanoier "Geschäftsleuten" gemacht, mein Rikschafahrer hat mich nur ein bisschen beschissen und mein Moped-Taxi überhaupt nicht und das, wo er mich zu einem wirklich guten Preis den halben Tag durch die Stadt gefahren hat. Er hat nur ganz höflich um ein Happy-New-Year-Trinkgeld gebeten was er dann natürlich bekommen hat.
Moped- Fahren war wirklich ein Erlebnis, nicht nur weil Hoà,mein Fahrer, einen sehr interessanten Fahrstil hat- um abzukürzen fährt er gerne über riesiger Bordsteine hoch und runter und durch Hinterhöfe- sondern auch weil man sich plötzlich dazugehörig fühlt. Schließlich fahren hier 3 mal so viele Mopeds wie Autos. Und schneller
als mit dem Moped kommt man sowieso nicht voran.
Hoà hat mich an der Einsäulen-Pagode angesprochen und mir nach dem üblichen Gespräch (where you from, you so beautiful...) seine Dienste angeboten. Für 5 Dollar wollte er mich erst zum Ethnologie-Museum, dann zum Temple of Literature und dann zum Bahnhof bringen, wo ich unsere Zugtickets abholen wollte.
Das Ethnologie-Museum ist allerdings etwa 15 Minuten entfernt und der Tempel wieder woanders, also klang der Preis sehr fair.
Da ich eh nicht genau wusste, was ich mit meinem Tag anfangen sollte habe ich zugestimmt.
Das Museum (ja ich war tatsächlich drin, ich habe auch Beweise) war ganz interessant, unter anderem haben sie eine tolle Wanderausstellung über das Leben am Mekong gehabt und eine Art Freilichtmuseum mit den traditionellen Hütten aller 54 vietnamesichen Minderheiten.
Der Tempel der Literatur war etwas überlaufen aber sehr sehr schön. Es ist eigentlich mehr eine Tempelanlage mit 5 verschiedenen Innenhöfen, die die allererste Universität Hanois darstellt und 1076 gegründet wurde. Ursprünglich war die Anlage Konfuzius geweiht, wurde dann aber zu weltlichen Zwecken umgewidmet. Eher ungewöhnlich für die damalige Zeit denke ich.
Hoà wartet mal wieder vor dem Tor auf mich und bringt mich an den Bahnhof, wo
die Besorgung der hinterlegten Tickets sich leider als unmöglich erweist.
Irgendwie versteht mich keiner und ich auch keinen. Soweit ich verstanden habe muss ich doch zu einem anderen Office,wo aber heute keiner mehr ist und auch keiner weiß, wann wieder jemand dort ist. Sehr beruhigend.
Zum Abschluss des Tages nochmal in den Supermarkt, die Wasservorräte auffüllen und dort auch was zum Abendessen (Irgendwas mit Bo=Rind und Kartoffeln) gekauft. Eine lustige unbekannte Frucht habe ich mir schon heute morgen dazu gekauft (mal wieder überteuert schätze ich, aber zumindest habe ich etwas gehandelt).
Da ich dann natürlich Stäbchen für mein Essen brauche lande ich in einem der vielen super schönen Geschirr-und Möbelläden bei mir um die Ecke. Dort dürfen es dann zwei Paar Stäbchen und dann auch noch eine Teekanne mit vier Tassen sein. Die hat mich schon gestern angelacht... 10 € 😊
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Franz Wiebelt
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dead cockroaches do not bite
Liebe Schwiegertochter, mit Begeisterung und Respekt (pretty tough, the girlie!) lese ich dein Reisetagebuch. Muss sagen, bin sehr angetan von dem schriftstellerischen Talent, das ich da erkenne. Sowas freut natürlich den alten Deutschlehrer in mir. Als Schwiegervater habe ich aber auch ein bisschen Sorge um Dich (nicht nur wegen der Kakerlaken) und wünsche Dir, dass Dein Instinkt Dich immer richtig lenkt und Dein Schutzengel das Übrige dazu tut. Weiterhin viele schöne Erlebnisse und Erfahrungen! Franz