Land und Leute


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Thailand's flag
Asia » Thailand » Northern Thailand
December 25th 2015
Published: December 25th 2015
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Thailand besteht nicht nur aus pulsierenden Metropolen, tropischen Inselparadiesen, traumhaften Stränden und Rotlichtmeilen. Es geht das Gerücht um, daß man abseits dieser touristischen Hotspots eine ganz andere Seite dieses Landes entdecken kann. Um dem auf den Grund zu gehen, machte ich mich in den hohen Norden Thailands auf, wo derzeit der Winter herrscht und es nachts so kalt wird, daß man tatsächlich auf eine Klimaanlage verzichten kann. Ich nahm wegen der schöneren Aussicht den Zug von Bangkok nach Chiang Mai. Dieser ungewöhnlich schnelle, saubere, moderne und pünktliche Zug (ich bin noch etwas durch indische Verhältnisse geschädigt) fuhr tatsächlich durch eine eindrucksvolle Landschaft weitläufiger Felder, Flüße und regenwaldüberzogener Berge.



Chiang Mai, die mit überschaubaren 150.000 Einwohnern größte Stadt im Norden, empfing mich mit einer für Asien herrlich entspannten Athmosphäre. Ich fuhr mit einem Songthaew (=typisch südostasiatisches Sammeltaxi mit einem Pritschenaufbau und zwei Bänken an den Seiten für die Passagiere) zur Altstadt und fand dort nach kurzer Besichtigungstour/herumirren ein symphatisches Quartier. Auch die hiesigen Falangs (=Ausländer) unterschieden sich auf erfrischende Weise von anderen Gegenden Thailands. Hierher zog es eher Dauergäste, IT-Nomaden und an Land und Leuten, anstatt an „Nachtleben“ und Dauerparty, interessierte Reisende. Tagsüber durchstreifte ich die Altstadt auf der Suche nach abwechslungsreicheren Fotomotiven als den x-ten Tempel (obwohl ich auch die abgelichtet habe), machte eine Wandertour in den umliegenden Hügeln (inkl. Besuch eines der Long Neck Stämme), ging Raften und fuhr mit einem Motorrad auf den höchsten Berg Thailands (stolze 2565m) im nahegelegenen Doi-Inthanon-Nationalpark. Den Großteil meiner Abende verbrachte ich mit dem Bummeln in den hiesigen Nachtmärkten und Gastromeilen auf der Suche nach dem besten Street Food und möglichst wenig sonstigen Einkäufen. Besonders die wöchentliche Saturday bzw. Sunday Walking Street (endlos lange Straßenmärkte, die gefühlterweise von sämtlichen Einwohnern und Ausländern besucht wurden, waren sehr reizvoll. Da auch Spaß sein muß (daß Globetrotterleben ist kein Zuckerschlecken) besuchte ich außerdem eine Thaiboxarena (vor allem die wettsüchtigen Einheimischen und die seltsame Begleitmelodie, die Musiker am Rande des Rings spielen, machte dies zu einem einmaligen Erlebnis) und eines der hiesigen I-Max-Kinos (die gibt’s echt überall).



Nächste Station war Pai, eine kleiner Ort in den Bergen vier Stunden nordwestlich von Chiang Mai, der bei Travellern und Aussteigern gleichermaßen beliebt ist. Umgeben von Regenwald und Bergen, in denen sich idyllische Wasserfälle und heiße Quellen befinden bot dieser Ort Natur pur, die ich ausgiebig genoß. Vor allem eine tagesfüllende Tour in den Dschungel entlang und teilweise in einem Bach zu einem versteckten Wasserfall war mein persönliches Highlight. Aber auch langes Baden in natürlichem Thermalwasserteichen war nicht zu verachten. Nachts wurde die einzige Hauptstraße durch den Ort für den Verkehr (mehr oder weniger) gesperrt und verwandelte sich in einen großen Nachtmarkt voller Waren, Essen und Live-Musik. Meine sehr asiatische Unterkunft, eine lange Bambushütte, trug ihren Teil zum perfekten Seele baumeln lassen bei. Auch das Klima wurde nochmals kühler (sprich frühlingshaft) und ich schwöre, daß ich morgens einmal sogar meinen Atem sehen konnte – herrliches Wohlfühl-/Winterwetter! An meinen letzten Tagen in Pai startete ein Festival namens Small World voller Hippies, Flower-Power, guter Musik undbeeindruckender Einlagen – und auch herrlich schräge Vögel fehlten nicht!



Die Seite Thailands, die ich im Norden kennengelernt hatte, möchte ich nicht missen. Bei weitem nicht so touristisch wie viele Gegenden im Süden, machten die Menschen hier einen entspannteren und authentischeren Eindruck. Vermutlich lag das daran, daß sich hierher keine Massen an Touristen verirren und man als Ausländer dadurch eher auf Augenhöhe zwischen und mit den Einheimischen lebt. Ein weiteres Indiz, daß Massentourismus nicht das Gelbe vom Ei ist und sanfterer Tourismus, auch wenn er beschwerlicher oder teurer ist, vorzuziehen wäre.



Eindruck vom Small World Festival in Pai:



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