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Published: June 20th 2017
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Geo: 27.9702, 86.7845
Ai, ai, ai – wir waren weder um sechs im Bett (es war erst um viertel nach acht), noch habe ich gefroren, aber geschlafen habe ich irgendwie auch nicht. Um 23:00 Uhr war die Nacht irgendwie vorbei und ab dann war es ein sich hin und her waelzen und vor sich hin doesen. Was fuer ein Glueck, dass es nicht so kalt war – das haette mir den Rest gegeben. So bin ich morgens um halb sieben schon recht munter und dank der Waerme die Nacht ueber ist nicht einmal das Anziehen besonders schlimm.
Zum Fruehstueck gibt es dieses mal Porridge – alles Andere ist zu teuer und die Etappe ist ja kurz. Yam, Yam heisst es dann abermals.
Die ersten 45 Minuten, die wir "aus Spass" gestern bereits ohne Gepaeck gegangen sind, macht heute so gar keinen Spass, sondern sind tierisch anstrengend. Auch wenn das, was wir jetzt machen sicher “the real deal” ist, wuerde ich das naechste mal einen Porter engagieren. Man mag ja irgendwie stolz sein es alleine geschafft zu haben, aber mehr Spass macht es wenn man des Oefteren stehen bleibt, sich umsieht und das Ganze einfach geniessen kann. Selbst Sir Edward Hillary hatte bei
seiner ersten Summit Expedition alleine 7 Porter fuer das Tragen des Geldes dabei!
Die Strecke ist grundlegend einmal mehr sehr schoen, erst geht es den steilen Anstieg durch grosse Felsen und Geroell hoch; oben angekommen ist der “Everest Memorial Place” – hier stehen viele kleine und grosse Steinhaufen und zu mass Gedenktafeln von Bergsteigern, die es nicht geschafft haben und bei ihren Vorhaben ums Leben gekommen sind. Passend dazu fliegt der Rettungshubschrauber heute im Dauereinsatz, was uns nach einigen “Rueckkehrern” die wir gestern Abend in der Lodge gesehen haben, gar nicht mehr besonders wundert – die Luft ist verdammt duenn. Gegen sechs kam gestern ein Trupp aus Lobuche zurueck – eine junge Frau hatte es ordentlich erwischt und das sah man auch: ihr Gesicht war kreidebleich und sie klagte ueber immense Kopfschmerzen. Wir konnten mit Aspirin und Elotrans helfen und beim Fruehstueck heute sah sie auch schon viel besser aus.
Langsam, langsam war also entsprechend heute unser Motto – besonders weil ich auf halber Strecke dann auch wieder Kopfschmerzen bekomme. Kurz spaeter beschliesse ich, dass ich eine Muesli-Riegel-Pause brauche, die wir dann auch zu dritt machen. Es windet ordentlich am Hang und wir beginnnen zu frieren, also machen wir uns wieder auf
den Weg.
Sehr zu unserem Amuesement ist 10m weiter die Ecke, wo Durga steht und auf uns wartet. Es ist die Ecke hinter der Lobuche liegt – diese Pause haette also nicht sein muessen…
In der Lodge angekommen ist es im Gemeinschaftsraum schoen warm – gut so.
Nach einem Kaffee und einer Suppe machen wir uns dann auf um noch einmal ein paar Hoehenmeter zu machen. Es geht hinauf zu einer Gletscherflaeche und dort stehen wir dann – zum ersten Mal in unserem Leben – auf ueber 5.000 m!
Eines muss ich dabei zugeben: die Luft wird wirklich immer duenner: jeder kleine Schritt bringt einen zum Schnaufen, als sei man gerade beim Triathlon ins Ziel eingelaufen. Aber was soll's – eine gute Uebung war es heute allemal – geht es doch schon morgen zum Mount Everest Base Camp!
Trainiert haben wir heute auch schon einmal mit der Ausruestung, denn Claudi war schon vor uns oben und hatte ueber den kalten Wind geklagt – Netti und ich haben daraufhin alles angezogen, was wir haben – und es fuer gut befunden. Kein Wind ging durch die Klamotten und Ohren, Hals und Haende waren ebenfalls gut geschuetzt. Wir haben gut eingekauft – Original-Ware hin oder her – unsere
North Face Fakes sind gut genug und lassen keinen Wind durch; doof nur, wenn man sich den Kragen zum Schutz ueber den Mund zieht und dann nach Luft jappst wie ein Fisch an Land….
Zurueck in der Lodge, die preistechnisch wirklich genau eine Stufe vor dem Peak steht, ist es rappelvoll. Hoffentlich zollt die Lodge dem Tribut und wirft den Ofen zeitig an, denken wir noch – tut sie aber nicht. Zum Glueck frieren wir trotzdem nicht uebermaessig.
Ich verkohle noch meine schoenen Woll-Flies-Uebersocken, was mir wiederum gar nicht gefaellt – die waren so schoen warm.
Um 20:00 Uhr ist dann Ende im Gelaende und es werden alle Gaeste in ihre Betten geschickt. Der Gemeinschaftsraum dient den Guides und Portern als Schlafraum und diese wollen nun naechtigen…
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