Wochenende im Klostergwölb


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Asia » Nepal
August 23rd 2009
Published: August 23rd 2009
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Hallo liebe Alle!

War uebers Wochenende in einem anderen tibetischen Dorf, habe dort in einem Kloster geschlafen und eine Menge Menge Eindruecke gesammelt.
Zuerst zu dem Tibeterdorf, es liegt am anderen Ende der Stadt, ein wenig abgelegener. Ich durfte dort dem Dorfschamanen quasi bei der Arbeit über die Schulter blicken. Er trägt einen Hut der aussieht wie eine Häuptlingskrone, hat ein trommelartiges Instrument in der Hand und gibt dabei ein Singsang von sich. Als er mit der Zeremonie fertig ist, entledigt er sich seines Schmuckes und sein hellblaues "California"T-Shirt kommt zum Vorschein. Er ist fuer allerlei Arten von psychischen Krankheiten der Dorfbewohner zustaendig. 2006 war er sogar extra nach "Austria", eingeladen um eine Zeremonie abzuhalten..vielleicht war es auch "Australia", das weiss er nicht mehr so genau..
Nun gings ins Kloster, wo kleine Moenche in die Schule gehen und fuer ihr weiteres Leben ausgebildet werden. Da kam ich erstmal ins Staunen als ich gesehen habe wie klein die Anzahl der Schueler in den Klassen ist und wie gut ihr Unterricht ist. Wer jetzt denkt die kleinen Moenche sind stumme, ehrfuerchtige Gestalten die in der Ecke leise ihr Mantra runterbeten hat sich geirrt! Die kleinen Kerle raufen und rangeln untereinander was das Zeug haelt (das wuerden die Buben bei uns vermutlich auch tun wenn man es ihnen nicht verbieten wuerde). Auch die aelteren Semester sind total verspielt, und da wird aus dem Bodenaufwischen mal schnell eine Wasserschlacht. Ein eigenes Mobiltelefon ist natuerlich nichts aussergewoehnliches, und ueber alles was mit Fussball zu tun hat sind sie bestens informiert.
Am Nachmittag bekommen wir von David, einem aelteren Moench (22) eine Einfuehrung in die Philosophie des Buddhismus. Wichtiger Diskussionspunkt: das Verbot Lebewesen zu toeten, denn zu gerne befoerdern die anderen zwei volunteers die dort unterrichten und ich die fiesen Moskitos mit einem gezielten Schlag ins Jenseits... das sehen die Tibeter leider gar nicht gern..
David ist zwar seit er zwoelf ist (aus eigenem wunsch) Moench, doch er bezeichnet sich als "not a good monk". Beim Fleisch essen am Wochenende wird er regelmaessig schwach. Seine Theorie zur Mann/Frau Beziehung (er darf nicht heiraten) "Girls love by hearing, boys by looking"..fand ich irgendwie nett 😊
Die Moenche hier haben eine wirklich nette Gemeinschaft, sie spielen Fussball, lesen Zeitung und die aelteren passen immer auf die kleineren auf.
Es wird aber noch dauern bis ich den Buddhismus begreifen kann, denn mit meinem naechsten und vorherigen und sonstnochwas Leben kann ich mich nicht so einfach abfinden!

Ich mach mich jetzt auf die Socken um mir die Taenze beim "Woman Festival" anzusehen, ich hoffe mein Bericht war interessan tfuer euch!

Alles Liebe aus Nepal,
Mariandl

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