Mongolei - Und plötzlich waren sie da… die Jurten


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Mongolia's flag
Asia » Mongolia
July 1st 2018
Published: July 21st 2018
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Denn quasi über Nacht, mit der Ankuft des Zuges in Ulanbataar waren auch plötzlich überall die mongolischen Jurten zu sehen. Ob mitten in der Stadt oder auf dem Land. Mittlerweile sind sehr viele Mongolen auch seßhaft geworden (oder wurden von der Regierung dazu gebracht), so daß viele Jurten jetzt eingezäunt sind und es immer weniger Nomaden gibt.

Während die gesamte Mongolei fast 4x so groß wie Deutschland ist, gibt es nur 3 Millionen Einwohner, von denen fast 40% in der Hauptstadt leben. Diese ist eine seltsame Mischung aus Jurten, unbefestigten Straßen und Holzhäusern, sozialistisch anmutenden Plattenbauten, die schon arg in die Jahre gekommen sind und nagelneuen, modernen Wolkenkratzern aus Glas und Stahl, die in jeder westlichen Metropole stehen könnten. Alles scheint bunt zusammengewürfelt, aber wirklich schön empfand ich es nicht.

Dafür war die „Managerin“ in meinem Hostel, Mogi, besonders herzlich. Ich lebte in einer Wohnung von ihr fast wie in einer Familie, in der wir ausländische Backpacker und Gäste uns wie Geschwister fühlten und gemeinsam am Frühstückstisch saßen. Sie organisiserte einer weiteren Deutschen und mir auch eine tolle 4-tägige Tour in die Wüste Gobi. Zusammen mit Ramona verbrachte ich 4 Tage und 3 Nächte in der Wüste Gobi, jeweils mit Übernachtung in der Jurte einer mongolischen Nomadenfamilie. Jede Jurte war sehr einfach nur mit Holz- oder Metallbetten ausgestattet. Und natürlich gab es keine Dusche. Zum Füße waschen wurde einem eine kleine Schüssel mit Wasser hingestellt, das warˋs…

Dafür war es um so schöner, nachts die Tür der Jurte offen stehen zu lassen, um dann in die endlose Weite zu schauen und die absolute Stille zu erfahren… Kein Wind… Kein Tier… gar nichts!!!!

Die Anfahrt nach Dalanzagdad, südlich von Ulanbataar, erfolgte für uns mit einem öffentlichen Linienbus. Wir fuhren die fast 10stündige Strecke auf einer durchgehenden 2-spurigen Teerstraße ohne jegliche Abzweigung oder Kreuzung. Wahnsinn!!!

Man definiert hier Weite ganz neu!!!

In Dalanzagdad angekommen, ging es mit unserem eigenen Fahrer gleich in die Wüste weiter. Und ab diesem Zeitpunkt gab es gar keine befestigten Straßen mehr. 600km fuhren wir in den nächsten Tagen offroad und fast immer quer feldein. Alles war eine riesige Fläche und zur Orientierung dienten nur die Berge im Hintergrund.

Man definiert hier Navigation auch ganz neu!!!

Und auch hier funktionierte die Kommunikation mit unserem Fahrer aufgrund der komplett fehlenden Sprachkenntnisse auf beiden Seiten, nur mit Händen und Füßen. Er war immer sehr besorgt und lud uns am letzten Tag sogar noch zu seiner Familie nach Hause zum Mittagsessen ein. Wir fühlten uns wie in einer Gastfamilie – hautnah dabei und sehr familiär.

Neben dem Yolly Valley, einem Nationalpark mit Felsspalten voller Eis und Wildpferden, kletterten wir noch auf die höchsten Sanddünen der Wüste Gobi (was mega-anstrengend war), machten einen Kamelausritt und besichtigten die glühenden Felsen, die ein bißchen wie der Grand Canyon aussahen.

An eines werde ich mich allerdings nicht gewöhnen, und das ist das Essen. Für mich war die mongolische Küche leider etwas zu fleischlastig. Sehr häufig gab es einfache Fleischgerichte mit wenig bis gar keinem Gemüse oder Dumplings mit einer fetten, zähen oder knorpeligen Fleischfüllung. Auf Dauer nicht ganz so mein Geschmack.

Die Menschen und Begegnungen in der Mongolei werden für mich einzigartig bleiben. Auch wenn die Mongolei sicher nicht mein bevorzugtes Urlaubsland werden wird, hat dieses Land, von dem ich vorher überhaupt keine Erwartungen hatte, jetzt ein Gesicht. Danke und BAY-LAR-LA Mogolia!



Und auf das nächste Land, das ich mit „Anyong hanseo“ begrüße, bin ich schon besonders gespannt.


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