Advertisement
Published: March 31st 2010
Edit Blog Post
Orang Utans in einem Reha-Zentrum zu sehen, war sicherlich schon spannend genug, aber wir wollten trotzdem versuchen, zumindest Einen auch mal live in freier Wildbahn zu erleben. Also ging es diesmal nach Sukau, einem winzigen Doerfchen am Kinabtangan Fluss, wo es eine Menge wilder Tiere gab, wenn man den Reisefuehrer Glauben schenkte. Um den teuren Paketpreis fuer eine Tour hierher zu sparen, haben wir uns erneut ohne Reisegruppe auf den Weg gemacht und waeren leider mal wieder fast an der Unflexibilitaet der Malaien gescheitert. Ganz im Gegensatz zu anderen suedostasiatischen Laendern, wo es fuer Backpacker wirklich einfach ist, das Land auf eine Faust zu erkunden, ist man in Malaysia immer wieder auf Tour-Anbieter angewiesen, da einem weder in Touristeninformationen oder an Busstationen noch an Bahnhoefen genaue Auskunft gegeben wird. Immer wieder wird man mit „very complicated“, „not possible“ oder (meiner persoenlichen Lieblingsfloskel) „no have“ abgefertigt und ohne Ticket, Fahrplan oder Informationen stehen gelassen. Es gibt Momente, in denen mich das wahnsinnig frustriert und ich mir wuenschte, dass es ueberall so effektiv funktionierte wie in Deutschland! Aber diese Erfahrung ist wohl ebenso ein wichtiger Teil meiner Reise.
Also zurueck zu Sukau, wo wir letztendlich ohne Tourticket in einem ueberfuellten Minibus ankamen.
Das Greenview Hostel, welches wir uns ausgesucht hatten, lag direkt am Fluss und bot neben 24h Kaffee und Tee eine unsagbare Stille. Alles schien so friedlich an diesem Ort, wo sich Hase und Igel gute Nacht sagten. Abgesehen von den Ameisenscharen, die es sich mal wieder in meinem Bett gemuetlich machten, schien sich hier nichts und niemand zu bewegen. Apropos Ameisen: ich habe zwischenzeitlich uebrigens herausgefunden, dass es mein Geruch sein muss, der die ganzen Krabbeltierchen staendig anzieht. Vermutlich verwechseln sie mich immer wieder mit Essen, denn mit Vorliebe marschieren sie auf mir herum und machen es sich sogar in meinen Klamotten bequem, waehrend sie die Sachen von anderen gaenzlich ignorieren. Aber das nur so nebenbei...
Um die Wildnis um den Kinabatangan genauer zu erkunden, haben wir uns fuer drei Bootstouren entschieden: eine am fruehen Abend hinein in den Sonnenuntergang, eine am fruehen Morgen puenktlich zum Sonnenaufgang 6 Uhr und eine Nachtsafari. Sowohl der Lonely Planet als auch die Guides vor Ort sollten diesmal uebrigens Recht behalten: alles war voller Leben. Ueberall waren Affen (besonders die ausschliesslich in Borneo lebenden Nasenaffen), Schlangen, Kormorane, Warane und vieles mehr. Wir haben sogar Babykrokodile und Nasenhornvoegel gesehen. Sogar die Begegnung mit dem
Orang Utan hat geklappt. Es hat sich also total gelohnt. Leider waren die Pygmy-Elefanten, die man waehrend bestimmter Monate dort sehen konnte, bereits weiter gen Sueden gezogen. Das waere sicherlich auch noch etwas ganz Besonderes gewesen. Aber man kann ja nicht alles haben! 😊
Waehrend der drei Touren herrschte passend zur Tages- oder Nachtzeit eine ganz unterschiedliche Stimmung. Jede Tour war auf ihre Art einzigartig, obwohl fuer mich die Nachtfahrt das Highlight war. Unser Boots-Guide, Kapitaen Jack Sparrow, wie er sich selbst nannte, war etwa 16 Jahre alt und steuerte das Boot laessig ueber den weiten Fluss durch die Nacht. Es war unglaublich, da die Dunkelheit den winzigen Lichtkegel der Lampe foermlich zu verschlingen schien. Ich glaube, es gibt an keinem anderen Ort auf der Welt so viele Sterne wie in Sukau. Ich haette mich im Himmelbett und meiner Fanatasie foermlich verlieren koennen. Wenn ich es recht bedenke, dann habe ich das wohl zwischenzeitlich auch, denn ab und zu bildete ich mir ein, sogar Ufos und Raumschiffe sehen zu koennen 😊. Zum Glueck holte mich Kapitaen Sparrow regelmaessig wieder in die Realitaet zurueck, in dem er uns Uhus und kleine Krokodile zeigte.
Es empfiehlt sich uebrigens ueberhaupt nicht,
eine solche Tour durch den Dschungel allein zu unternehmen, da man wahrscheinlich nicht ein einziges Tier sehen wuerde. Die Bootsfuehrer und Guides haben Augen so scharf wie Messerklingen. Ohne sie haetten wir wohl gerade mal den Affen gesehen, der direkt vor uns auf einer Bruecke sass. Alles andere ueber, unter und neben uns waere unseren ungeuebten Touristenaugen, besonders bei Nacht, schlicht entgangen! Ein bisschen wie beim Pilze suchen im Wald! Der eine sieht sie sofort, weil er genau weiss wonach er sucht und den anderen muss man foermlich mit der Nase darauf stossen! 😊
Waehrend wir auf der Suche nach wilden Tieren waren, haben einige von Euch sicher genauso „wild“ den Beginn der Narrenzeit gefeiert! Vom 11.11. haben wir hier natuerlich rein gar nichts mitbekommen, aber ich moechte es trotzdem an dieser Stelle nicht versaeumen, Euch nachtraeglich ein „dreifach donnerndes HELAU“ zu schicken! (Sorry an alle, die ortsbedingt Alaaf rufen und sich jetzt benachteiligt fuehlen!) Geniesst die nun angebrochene Narrenzeit und lasst Euch von mir in Gedanken druecken! (Ups, ich merke gerade, wie lange dieser Eintrag eigentlich schon zurueck liegt!!!!)
Advertisement
Tot: 0.061s; Tpl: 0.01s; cc: 11; qc: 25; dbt: 0.0297s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1mb