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Published: November 28th 2010
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Nach so viel Stadt war mir nun nach Natur zu Mute. Von Melaka aus nahm ich einen Bus bis Temerloh, stieg dort nach ein wenig Warten, Bus suchen und Herumfragen (keiner wusste, welchen Bus ich nehmen soll) um und kam letztendlich in Jerantut an. Dies ist der Ausgangspunkt für den Taman Negara Nationalpark, dem ältesten Regenwald der Welt. Ich nahm mir ein für den Preis von 48 Ringgit sehr ordentliches Zimmer mit eigenem Bad und sogar Fernseher (gut, die 2 Sender verstand ich nicht, aber es war unterhaltsam). Ich organisierte mir den Transfer in den Nationalpark und schaute mich in dem elendigen Kaff um. 6 Stunden in diesem Ort - ich wusste gar nicht, was ich da so lange machen sollte. Aber Internetzugang im Zimmer und das sensationell Fernsehprogramm gepaart mit ein paar Bierchen helfen über solche Abende. Der Monsunregen am Abend beschäftigte mich auch noch, denn es regnet in mein Zimmer und ich musste ab und zu Eimer leeren und umstellen. Der normale Reisewahnsinn. Am nächsten Morgen ging es per Minibus zum Fluss und dann 3 Stunden lang per Boot ab in den Dschungel. Es war ganz nett, aber so sensationell, wie der Lonely Planet behauptet, war es nicht. Es
war einfach eine entspannte Bootsfahrt. Am Nationalpark angekommen erwarteten mich direkt die ersten Tiere - dummerweise in meinem abgrundtief üblen Zimmer. Spinnen, Käfer, Ameisen, Mücken und eine Ratte zählten zu meinen Zimmergefährten. aber was sind schon 2 Nächte in einem Leben... ;-).
Der Dschungel selbst war mir viel zu touristisch. 200 Touristen bei einem Night Walk - das hat schon Neckermann Qualiäten. Ebenso war der Besuch bei den Orang Asli, den Ureinwohnern Malaysias, eher erschreckend touristisch, wenn auch interessant. Ich war enttäuscht von dem Nationalpark - was für ein Paradies ist doch der Regenwald Südamerikas, wo man wirklich niemanden trifft.
Aber ein Highlight hatte ich dann doch. Im Dschungel gab es markierte Wege, die man alleine laufen konnte. Und da ich ja auch alleine unterwegs bin, machte ich mich todesmutig auf einen 1stündigen Loop durch den Dschungel. Ich begegnete einer Viper, sah viele Squirrels, ein paar Spinnen, eine Affenfamilie und marschierte immer tapfer weiter. Plötzlich raschelte es im Gebüsch. Ich pfiff, damit dieses Etwas weg ging und dann sah ich etwas auf mich zurennen (eigentlich nur einen Schatten). Dieses Tier gab quietschende Laute von sich, wie ein seeeeeehr grosses Schwein. Ich hatte fast einen Herzinfarkt, so alleine im
Dschungel. Relativ zügig ging ich ein paar Schritte zurück. Daraufhin drehte sich das Tier um und schlich davon. Ja, ich hatte also tatsächlich ein Wildschwein vertrieben. Laut musste ich über mich selber lachen und setzte meine Wanderung fort, in der Hoffnung, dem Schwein nicht wieder zu begegnen.
2 Tage reichten mir vollkommen aus und ich freute mich dann auf die Weiterfahrt in kühlere Gefilde. Nächster Halt: Cameron Highlands.
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