Scharyn Schlucht und Rückreise nach Almaty


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August 30th 2010
Published: September 3rd 2010
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Elmira hatte für uns ein Taxi aufgetrieben. Statt den üblichen 20'000 Tenge sollte es nur 15'000 kosten, dafür fuhr Keirat gleich mit in die Stadt. Der Taxifahrer war natürlich aus demselben Dorf.
Um 9 Uhr morgens ging es los. Wir hatten gepackt und verabschiedeten uns kurz. Als wir gingen, war die Stimmung auf dem Hof irgendwie anders als sonst. Sie hätten fast vergessen uns noch einige ausstehende Sachen zu verrechnen und schienen auch sonst den Kopf nicht recht bei der Sache zu haben. Wir glauben, dass es primär damit zu tun hat, dass nun Saisonende ist. Wir waren mit Sicherheit die letzten Gäste dieses Jahr. Jetzt bleibt noch der Verkauf der Tiere im Herbst und dann muss das Geld reichen, bis im nächsten Frühling wieder die ersten Gäste eintreffen.
Über holprige Pisten, auf die wohl eher die Bezeichnung Bachbett passt gings los. Noch kurz im Dorfladen vorbei um genügend Wasser und zwei Snickers zu kaufen. Dann fuhren wir im Schneckentempo sanft über alle Schlaglöcher. Unserem Fahrer schien sein Auto sehr am Herzen zu liegen. Sachte rollte er über Stock und Stein. Oft überholte uns in einem Garacho ein Allrad-Geländefahrzeug. Keirat schien die Gegend gut zu kennen, zum Teil bogen wir ab der regulären Strasse ab um auf irgendwelchen Geheimweglein quer durch die Steppe zu fahren.
Nach gut 3.5 Stunden und ziemlich durchgeschüttelt kamen wir bei der Barriere des Schutzgebietes vom Scharyn Canyon an.

Unsere beiden Fahrer erklärten uns noch, dass wir auf Skorpione acht geben sollten. Dann marschierten wir los dem einen Seitenarm des Canyons entlang bis wir den Scharyn Fluss erblicken konnten. Die gesamte Szenerie ist sehr eindrücklich und dürfte wohl neben den Landschaften von Canyonlands, Arches National Park und Monument Valley ziemlich einzigartig auf der Welt sein. Auf einem relativ halsbrecherischen Weg, von dem Moni nicht nur begeistert war, stiegen wir in den Canyon hinab und kamen zum Glück Heil unten auf dem Weg an. Darauf hin wanderten wir bis zum Fluss.
Von weit her kam uns ein Aufpasser entgegen und bläute uns nochmals ein, ja nicht im Fluss zu Schwimmen. Die Landschaft auf den Seiten des Flusses war wie eine Oase und umso eindrücklicher, als wir vorher durch eine völlig unwirtliche Landschaft gewandert waren.
Einige Russen waren gleich mit dem Allrad-Geländewagen bis nach vorne gefahren und haben sich campingmässig perfekt eingerichtet. Wir wurden übrigens bereits nach wenigen Metern von den ersten Russen gefragt, wie man denn mit dem Auto nach unden fahren könne (damit sie ja nicht einen Schritt zuviel machen müssten...).
Von diesen Russen waren natürlich auch diverse mit nassen Haaren unterwegs, da sie zuvor wohl doch verbotenerweise im Fluss gebadet hatten. Nachdem wir die letzten Kekse verzehrt hatten machten wir uns auf den Rückweg am Grund des Seitenarms des Canyons bis zum Parkplatz.
Genialerweise kamen wir genau zur abgemachten Zeit (nach 2.5 Stunden) und genau vor dem geparkten Auto aus dem Canyon heraus wieder an die "Oberfläche". Unsere beiden Fahrer sahen sehr durchgekocht aus und staunten nicht schlecht, als wir einfach aus dem Nichts vor dem Auto auftauchten.
Auf der Weiterfahrt wurden die Strassen Richtung Almaty immer besser und je besser sie wurden umso schneller begann unser Chauffeur zu fahren.
In einer Raststätte in den Bergen von Kökpek machten wir kurz Mittagshalt. Gestärkt von Lagman (Nudelsuppe mit Gemüsestückchen und Fleisch auf Tomatenbasis, unser Favoritt) und Pelmeni (der russischen Version von Ravioli) nahmen wir den Rest der Route in Angriff um schliesslich kurz vor sieben durchgeschüttelt und müde beim Hotel Renion abgeladen zu werden. Nach 5 Tagen Wildnis mit Plumsklo und ohne Dusche war für uns das Hotel Renion wie unser Zuhause - eine Rückkehr in die Zivilisation.


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