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Published: August 1st 2017
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Mitte: Klangprinzessin In Japan gehen die Uhren wirklich anders.
Toiletten sind eines der Abenteuer. Sie haben einen geheizten Sitz und vielerlei Knöpfe, die Wasserstrahle oder Schwalle auslösen. Bei einer rein japanischen Bedienungsanleitung kann man dann einige Zeit mit Versuch und Irrtum verbringen. Besonders deshalb, weil man am Schluss gerne spülen würde, dies aber nicht alle Toiletten automatisch für mich erledigen.
Und weil es am stillen Örtchen auch manchmal nicht ganz so still Ist, diese Geräusche aber in Japan sehr peinlich sind, gibt es die Klangprinzessin. Man drückt auf den entsprechenden Knopf und es ertönt Wasserrauschen oder sonstige Töne, die meine Geräusche überdecken.
Bei Autos haben sie eine vernünftige Idee. Es gibt kleine Autos, die aussehen wie eine rechteckige Schachtel auf Rädern. Hier hat wirklich kein Mensch auch nur einen Gedanken an Design verschwendet. Vorne eine größere oder kleinere Ausbuchtung für den Motor. Innen 4 Sitze. Das Gefährt ist deutlich höher als ein normaler PKW und hat zudem eine geringe Bodenfreiheit, so dass das Einsteigen für alte Leute viel bequemer ist. Ich habe den Eindruck, dass die Höchstgeschwindigkeit eher bescheiden ist - aber für den Nahbereich optimal.
In Japan kann man nur dann ein Auto kaufen, wenn man einen Parkplatz nachweisen kann. Je kleiner
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Eine Einweisung in die Klobenutzung ist schier unabdingbar. das Auto, desto besser.
Gestern dachte ich beim Fahren, dass mir dir ganzen Tage in Japan noch kein deutsches Auto untergekommen ist. Genau da bog ein VW Käfer vor mir auf die Straße. Er hatte eine scheußliche Farbe, hautfarben, immer noch die Käferform, sah aber doch irgendwie recht flott aus. Welch ein Unterschied zu Mutters letztem Käfer, der voriges Jahr 50 wurde und immer noch unterwegs ist.
Pete kam kurz nach mir ins Hotel gefahren, gefolgt von einem Polizeiauto. Die beiden Beamten waren höflich, sprachen aber nur fließend Japanisch. Sie wollten seine Dokumente sehen, bitte gerne.
Dann wurde die Verkehrspolizei geholt. Deren Japanisch war ebenfalls hervorragend. Außerdem waren sie sehr höflich. Sie sahen sich nochmal alles an. Irgendwann dann die Rettung- ein japanisches Dokument. Große Freude. Tränenreicher Abschied.
Des Rätsels Lösung: ein anderer Autofahrer hat die ihm unbekannte (weil englische) Autonummer gesehen, das Bild von seine Dashcam sofort an die Polizei weiter geleitet, die daraufhin sofort die Verfolgung aufnahm.....
Kann ich mir in Deutschland nicht vorstellen. Aber wir sind auch keine Insel, sondern ein zentral gelegener Staat mit vielen Nachbarn und noch mehr Staaten in etwas größere Entfernung.
Bei Baustellen verstehen sie in Japan überhaupt keinen Spaß. Eine kleine, 5
m kurze Brücke war nur einspurig zu befahren. Übersichtliche Situation, fast kein Verkehr. Mir ist auf etwa 20 km Serpentinen keinerlei Gegenverkehr entgegen genommen.
Vor der Brücke steht ein Mann in weißem "Blaumann" der bei meiner langsamen Annäherung sofort seiner Trillerpfeife schrille Töne entlockt. Dabei wedelt er auch noch mit einer roten Fahne, etwa 50 x 50 cm, als gelte es sein Leben.
Ich bleibe stehen. Er macht noch ein bisschen weiter. Dann vergewissert er sich, dass kein Gegenverkehr kommt. (Wie gesagt, die Stelle ist sehr übersichtlich! Man sähe Gegenverkehr sehr gut.) Daraufhin beginnt er wie besessen die zweite Fahne zu schwenken, die weiß ist. Ich fahre langsam an. Wenn ich direkt vor ihm bin, macht er eine tiefe Vorbeugung, ich nicke huldvoll, überquere dann die einspurige Brücke, werde auf der anderen Seite von einem weiteren Fahnenschwenker erwartet und dann mit einer tiefen Verbeugung entlassen.
Mehr Aufwand geht nicht.
Hier auf der Insel Shikoku, der Name bedeutet Vier Präfekturen (was ich lesen kann, weil Ortsnamen fast immer in chinesischen Zeichen geschrieben werden), ist die Landflucht ganz deutlich. Wir trieben uns den meisten Teil des Tages in entlegenen Täler rum, auf einspurigen, gewundenen Staßen. Berge hinauf und herunter- oben war
es wenigstens etwas kühler! Da ist es natürlich besonders schwierig, einen Hof zu betreiben, denn selbst als Nebenerwerbsbetrieb ist er zu arbeitsintensiv. Außerdem: wo soll man da einen Arbeitsplatz im sekundären oder tertiären Sektor herbekommen?
Meistens verbuschen die nicht mehr genutzten Flächen. Aber ich habe auch festgestellt, dass auf solchen Grenzertragsböden in Siedlungsnähe Fotovoltaikanlagen aufgestellt werden.
Hier waren auch viele leentstehende Bauernhäuser. Nur wenige verfallen. Bei den anderen ist der Nutzungswandel meist Hauptwohnsitz wird zu Ferienhaus.
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Gabi
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Hi, erster Tag in der Pensionierung....Sehr seltsam, fühlt sich aber gut an. Wetter nach meinem Geschmack, heiß sehr heiß...... Bioteich hat Daseinsberechtigung. Falls du in Deutschland Sehnsucht nach Dusch WC hast, komm zu mir....Kannst aussuchen 1. Stock kalt Erdgeschoß warm mit Lady dusche, Föhn (weiß nicht wer den benutzen soll....Da hockt man ja den halben Tag drauf um zu trocknen) GENIEßE die Freiz/heiteren und tue einfach mal nichts. ZUGEGEBENERMAßEN fällt mir das schwer aber ich werde mich dran gewöhnen können. Freu mich auf den nächsten Bericht. Gutes Weiterfahren und cu Gabi