Konichiwa aus dem Land der aufgehenden Sonne


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September 13th 2009
Published: September 13th 2009
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Konnichiwa!

Jetzt haben wir schon eine Woche hinter uns. Es gibt so viel Erzaehlenswertes, dass wir vermutlich Schwierigkeiten haben werden, uns kurz zu fassen. Wir bitten um Nachsicht...

Die ersten 2 Tage waren wir in Tokio. Die Stadt an sich ist fuer so eine grosse Stadt erstaunlich unspektakulaer; man kann aber ganz gut herumschlendern und findet einige schoene Stellen; es gibt sogar einen netten Strand (aber ohne Bademoeglichkeit). "Richtige" Sehenswuerdigkeiten gibt es dagegen nicht so viele, und es ist erstaunlich ruhig. In einigen Ecken sind tatsaechlich die Grillen lauter als der Verkehrslaerm; der Fluesterasphalt macht's moeglich.

Am zweiten Abend haben wir ein paar Kollegen getroffen: Yoko ist tatsaechlich so, wie man es von ihren Mails her schon erwartet hatte - sehr nett, unkompliziert, lustig, selbstbewusst und erstaunlich locker und direkt. Uda-san und Nakagawa-san (er ist seit einem Jahr in Stuttgart, war aber gerade auf Besuch in Japan) waren auch total nett. Wir hatten einen sehr schoenen Abend zusammen in einem traditionellen japanischen Restaurant mit viiiiiieeeeeel leeeeeeeckerem Essen... Hier der schwache Versuch einer Aufzaehlung: traditionelle japanische Suppe, Sushi, Sashimi und Tempura mit Makrele, Thunfisch, Bonito, Lachs, Red Snapper, Garnelen, jap. Aal, Tintenfisch, Rogen, Seeigel (den haben wir ausgelassen), ausserdem gebratene Leber, gebratene Huehnerhaut, Spargelroellchen, Pickles, Tofu original und gebraten... Obwohl ich (Tanja) leichte Kaempfe mit den Staebchen ausgefochten habe, bin auch ich satt geworden. Und es war alles superlecker.

Einige Sitten und Gebraeuche sind fuer uns recht ungewohnt. So gibt es z.B. in jeder Unterkunft mehrere verschiedene Hausschuhe: eine Sorte ist zum Rumlaufen im Haus gedacht. Wichtig: trage niemals deine Strassenschuhe im Haus! Nie fehlen duerfen ausserdem die Closchuhe: vor der Toilette tauscht man immer die Hausschuhe gegen die dedizierten Toilettenschuhe. Und wenn man z.B. auf einer Berghuette vom Haupthaus zum Nebenhaus geht oder kurz vor die Tuer treten moechte, gibt es dafuer noch einmal Extra-Latschen. Klingt kompliziert, aber durch Abgucken (und manchmal sogar ueber den Aufdruck auf den Latschen) kriegt man es schnell heraus.

Von Tokio aus ging es mit dem Shinkansen und einem "normalen" Zug nach Takayama. Auch im Shinkansen merkt man sehr die Liebe zum Detail - schon allein die Arbeit der Putzkolonne beim Halt in Tokio war extrem beeindruckend.

In Takayama haben wir unser Hostel aufgesucht, und unser Zimmer wurde uns mit den Worten angeboten: "I have something really unique for you..." Nun, das stimmt wohl; unser Hostel nennt sich "Temple Inn"
Kaiserpalast und Niju-bashi BrueckeKaiserpalast und Niju-bashi BrueckeKaiserpalast und Niju-bashi Bruecke

Mehr als das kann man vom Kaiserpalast leider nicht sehen - der Kaiser lebt dort noch immer, und man darf nicht auf das Gelaende.
und ist ein buddhistischer Tempel. Wir schlafen in einem mit einem Vorhang abgetrennten Raum neben dem Hauptaltar und haben selber noch unseren eigenen Altar im Zimmer. Das ist definitiv mal etwas anderes! Und die Atmosphaere ist sehr angenehm.

Takayama ist eine huebsche Stadt in den Bergen mit sehr vielen buddhistischen Tempeln, einigen Shinto-Schreinen und einer schoenen Altstadt. Ausserdem kann man hier gut Hida-Rind essen: das ist aehnlich wie Kobe-Rind eine echte Delikatesse, aber nicht ganz so teuer. Und dass es super schmeckt, koennen wir definitiv bestaetigen!

Von Takayama aus ging es nach Kamikochi in den noerdlichen Japanischen Alpen. Jeder Japaner muss einmal dort gewesen sein und sich auf der bekannten Kappa-bashi-Bruecke fotografieren lassen; wir haben allerdings auf das Foto verzichtet. Die Horden von japanischen Touristen haben wir bald hinter uns gelassen und haben uns zu einer (urspruenglich geplanten) 3-4-Tages-Tour mit Huettenuebernachtung aufgemacht. Auf den beiden Huetten (mit teilweise ueber 200 bis 300 Uebernachtungsgaesten!) waren wir die einzigen europaeischen Gaeste. Dementsprechend schwierig war es manchmal, mit Englisch durchzukommen. Aber spaetestens mit ein wenig Zeichensprache und mal schauen, wie es die anderen machen, war eigentlich alles machbar.

Die Berglandschaft ist wunderschoen. Es gibt grosse Flusstaeler, ueppiges Gruen an den Haengen und beeindruckende felsige Gipfel. Unser erstes Ziel war der Yari-ga-take, mit seinen 3.180 m der fuenfthoechste Berg Japans. Das Panorama vom Gipfel war phantastisch.

Am naechsten Tag haette es eigentlich ein teilweise heikler Steig zum Oku-Hotaka-dake, einem weiteren Dreitausender, werden sollen, aber wegen Dauerregen haben wir uns zum Abstieg entschlossen. Also 1.500 hm runter und 22 km weit zurueck nach Kamikochi... mit leichtem Gepaeck ist das zum Glueck ganz gut machbar, und das eklige Wetter hat uns ganz gut angetrieben. Ich (Tanja) war dann allerdings auch gut durchweicht, da meine Regenjacke dem japanischen Wetter nicht standgehalten hat. Aber: (ACHTUNG: KURZE WERBEEINBLENDUNG) die Berghaus-Regenhosen sind super! ;-)

Auf dem Weg haben wir auch die ersten Tiere gesehen: abgesehen von einem kleinen Frosch und drei richtig fetten Kroeten war am Wegesrand eine Horde von mindestens 30 Makaken, teilweise mit Jungtieren, zu sehen! Das war echt klasse!
@Ursel: leider gibt es keine Fotos von den Tierchen, da die Kameras wegen des starken Regens tief in den Rucksaecken steckten - sorry!

So, jetzt sind wir wieder in Takayama. Morgen geht es dann auf Tempeltour nach Kyoto.

Sayonara und bis demnaechst!



Additional photos below
Photos: 16, Displayed: 16


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Sake-FaesserSake-Faesser
Sake-Faesser

Diese Sake-Faesser sind Opfergaben im Meiji-jingu Tempel.
Unser Schlafzimmer im Temple InnUnser Schlafzimmer im Temple Inn
Unser Schlafzimmer im Temple Inn

Unser erstes Schlafzimmer mit eigenem buddhistischen Altar!
Blick auf den Yari-ga-TakeBlick auf den Yari-ga-Take
Blick auf den Yari-ga-Take

Dieser Berg hat mal einen richtig schoenen Gipfelaufbau.
Yari-ga-take, 3.180mYari-ga-take, 3.180m
Yari-ga-take, 3.180m

Besucher Nr. 345.987.678.908... Auf dem Miniatur-Gipfel-Plateau waren wir mit ca 20 Japanern, und es war voll. Zum Sonnenaufgang tummeln sich dort angeblich manchmal 200 Personen...


13th September 2009

super
wow, eindrucksvoller bericht & bilder! hätte sofort lust, da auch hinzufahren... :)
13th September 2009

Bitte die Clolatschen nicht ...
... mit den Wanderschuhen verwechseln! Hallo ihr Zwei! Die Berichte über das Essen - das bekomme ich ja gerade Hunger. Und auch bei euren ersten Erlebnissen merkt man halt, die Japaner haben halt schon andere Sitten und Gebräuche. Schöne Bilder, hab mal einen Fernsehbericht über die Besteigung von Kamikochi gesehen und welche Horden von Menschen dort sind. Bin auf die Bilder von Kyoto gespannt, soll ja umwerfend dort sein. LG aus der Heimat, Thomas
13th September 2009

Hallo
Hallo Tanja und Jens, wie schön, daß ihr euren Reisebericht wieder ins Netz stellt. Man könnte richtig Lust auf Japan bekommen... In der "Zeit" habe ich einen hübschen Kommentar über Tokio gelesen, den ich euch eigentlich nicht vorenthalten möchte, aber man kann hier keine Anhänge reinhängen. Wenn ihr mir eine e-Mail-Adresse schickt, sende ich ihn euch. Viele liebe Grüße und viel Spaß Detlef
17th September 2009

kein oder kaum Neid
Hallo Tanja ++ ! Wären wir nicht erst neulich in den Konichiwa Prüfungen gesteckt, hätte uns der dicke Neid am Wickel. So bleibt es beim leicht wehmütigen Erinnern. Takayama - ich meine, das Tempelhotel in meinem Gedächtnis lokalisieren zu können; so gross ist das Städtchen ja nicht. Die Zugfahrt von Nagoja hoch ist für sich auch schon ein Spektakel, noch schärfer war die Busfahrt nach Kanazawa. Berge hatten wir keine erklommen, der kurze Atem nach den vielen abgerissenen Kalenderblättern ist nun dagegen. Inzwischen seid Ihr (hoffentlich noch) in Kyoto. Von der Stadt kann ich nicht genug haben, auch nicht von der näheren (Arashiyama, Binnenmeer) und ferneren (Nara) Umgebung. Dann gibt es da auch noch den neuen Bahnhof zu bestaunen und den Versuch, in Gion nicht zu versumpfen. Gespannt sind wir auf die Fortsetzung, el Otto
18th September 2009

Kaum zu glauben...
dass Ihr nach dem vielen Essen noch Berge erklommen habt! Bei dieser Aufzählung hätte ich vermutet, dass Ihr eine Woche lang davon gegessen habt oder zumindest eine Woche lang danach Bauchschmerzen gehabt hättet. Die Bilder sind echt toll - wie vom Profi. Ach ja, Jens - bitte bring mir so ein Bierfass mit, die stehen eh nur rum!

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