Von Rishikesh aus dem Ashram, zum Dalai Lama und dann ins Himalaya nach Ladakh


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July 27th 2011
Published: July 27th 2011
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Hi all,

Nach langen und sehr intensiven Wochen wird es mal wieder Zeit fuer ein Update.

Wo bin ich gerade? In Kuala Lumpur fuer einen Tag und fliege morgen nach Sulawesi, Indonesien weiter, genaue Plaene fuer die dort gibt es noch nicht, aber brauche schon mal wieder ne kleine Insel zum tauchen und tollen Straenden….

Aber ist auch etwas komisch nach 7 intensiven Monaten in Indien nicht mehr dort zu sein, aber so ist das eben mit der Hassliebe fuer Indien. Die Inder machen es einem manchmal leicht, das Land zu verlassen und dann doch wieder nicht. Aber das ist wie immer nur schwer in Worten zu beschreiben, freue mich aber auch nun auf Indonesien. So was ist die letzten Wochen nachdem ich aus meinem 4 woechigen Yogalehrerkurs gekommen bin passiert.

War erstmal fuer ca. 10 Tage in Rishikesh am Fusse der Berge, direct am schoenen und dreckigen Ganges gelegen (was die badenden ind. Pilger natuerlich nicht stoert). Rishekesh wird als Yogahauptstadt der Welt bezeichnet, es gibt hier so viele Ashrams und viele kommen zum lernen auch hierher, aber ich war froh meinen Kurs in einem kleinen Ashram in den Bergen am Ganges gemacht zu haben, auch wenn ich R. gemocht habe, zum Glueck waren kaum noch Touris da…. War dort noch gemeinsam mit anderen Yogalehrern aus dem Kurs, mit dreien war ich noch die naechsten 4 Wochen zusammen (mit Unterbrechungenen), da sich die Beziehungen doch sehr intensiviert hatten. In Rishikesh haben wir natuerlich viel Yoga gemacht, mal am Ganges, oder auf dem Hausdach mit tollen Ausblicken und uns auch gegenseitig unterrichtet. Ausserdem zu den Satsangs (eine Art Gottesdienst mit Meditation….) im Hauptashram meiner Yogarichtung (sivananda) waren wir regelmaessig oder haben Mantras fuer den Weltfriedn gesungen und uns dabei in Meditation gebracht. Ansonsten war chillen, Zeit am Ganges mit den vielen Pilgern, Organisationsdinge, nette Leute (in Indien lebende Auslaender, die auf dem spirituellen Pfad sind) kennenlernen und natuerlich Zeit mit den Freunden verbringen angesagt. Achja und in R. kam ja auch die Idee mir die “Haare schoen zu machen”, aber keine Angst, die wachsen schon wieder fleissig nach, nachdem ich mir sie aber nach 2 Wochen nochmal voll habe abrasieren lassen hab. Mir gefiel es eigentlich ganz gut. Und jetzt mit ein paar Millimetern sehe ich mehr und mehr meinem Vater aehnlich, denke ich, oder Papa?

Nach 10 Tagen geht es dann mit dem Nachtbus (mal die Luxusoption genommen, da man ja schlafen will, aber irgendwie war der Luxus nur im Preis ersichtlich). Egal in 12 Std. ueber viele Kurven und etwas Schlaf kam ich dann in Dharamsala oder besser McLoid Ganj an, dort wo der Dalai Lama im Exil lebt und auch die tibetische Exilregierung tagt. Dementsprechend viele tibetische Fluechtlinge leben hier auch (eine der guten Dinge die Indiens Regierung tut, sie hat den Mumm gegen China vorzugehen….).

Die Kultur, das Verhalten der Menschen natuerlich voellig anders, da fast ausschliesslich buddhistisch gepraegt, was das Reisen, einkaufen und alle taeglichen Dinge angenehmer macht, da weniger versucht wird, einen uebers Ohr zu hauen (wie das die Hindus doch gerne versuchen, doch bin im verhandeln ein harter Hund geworden, das koennt ihr glauben). In Dharamsala habe ich meine Yogalehrerfreunde wieder getroffen. Dort habe ich meinen Reikikurs 2 gemacht (kann damit also auch auf Entfernung heilen, also wer Bedarf physischer oder mental Natur hat, melden). War richtig gut und heisst aber neben meiner taeglichen Mediations und Yogapraxis, jeden Tag 25min Reiki fuer mich selbst geben. Das nimmt alles schon ordentlich Zeit in Anspruch aber tut so gut. Hoffe, dass ich das in Deutschland alles beibehalten kann.

Ansonsten habe ich 2mal Mittags einen kurze Volunteerjob angenommen und mich fuer 2 Std. mit tibetischen Fluechtlingen auf Englisch unterhalten, die Fragen waren von der NGO vorgegeben und mit aktuellen Bezug und ich musste dann korrigieren. Hat richtig Spass gemacht, hatte nette Studenten und konnte somit auch selbst ein wenig ueber die Kultur und deren Probleme lernen, leider aber nur zu kurz, da ich noch nach Ladakh wollte (dazu spaeter mehr). Ausserdem haben wir uns nach einen Themenabend angehoert, hier haben zwei Fluechtlinge aus Tibet, die gerade erst seit kurzem in Indien sind ueber ihre Erlebnisse berichtet. Schlimm kann ich nur sorgen, Genozid!!! Und damit die Aufforderungen an uns an Euch alle:

WO IHR KOENNT, BITTE HELFT, DASS TIBET ZUMINDEST SEINE FREIHEITEN (RELIGOES UND KULTURELL) ERHAELT, WENN AUCH KEINE AUTONOMIE, DENN DAS WIRD CHINA WOHL NIE MEHR ZULASSEN ( BESONDERS DA WIR WESTLICHEN NATIONEN ZUR ZEIT KEINEN MUMM HABEN, GEGEN CHINA VORZUGEHEN).

Ausserdem hatte ich das Glueck, den Dalai Lama ein zweites Mal live zu sehen, da er einen zwei Tageskurs in seinem eigenen grossen Tempel gab. Sehr interessant wie immer und diesmal auch viele Westler, nicht wie beim letzten Mal im Januar. Der Dalai Lama ist 2mal sogar in kuerzester Entfernung an mir vorbeigelaufen (ca. 3m) und der hat wirkliche eine Ausstrahlung/ Aura/ Energie, das ist unbeschreibbar.

Eine andere sehr intensive und bereichernde Erfahrung war die mit Amram, einem 60-jaehrigen juedischen Amerikaner (der mit dem weissen Bart), der sein ganz Leben nur am Reisen war. Sein Problem, er hat seit 4 Jahren Parkinson und schon lange ein heftige Pilzinfektion am Bein und kann und will nicht nach USA zurueck. Also lebt er in Indien von seinem Restgeld, aber ohne ein soziales System in Indien (und bes. nicht fuer Auslaender) heisst das fuer ihn, das er haeufig auf der Strasse schlaeft. Er braucht Hilfe beim Aufstehen, Schlafen gehen, Essen, Toilette….. Ich hatte das Glueck ihn in einem Café kennenzulernen, kamen ins Gespraech, habe ihm Essen gegeben, da er das kaum noch allein kann und irgendwie fuehlte ich, dass ich ihm eine Nacht im Gaestehaus geben muss (was wohl auch immer wieder ein paar andere Reisende machen). Aber das stellte sich als schwere Herausforderung dar, da die meisten Hostels entweder ihn nicht wollten (da er schon bekannt war, und einen Behinderten wollten sie nicht, oder was ist wenn er stirbt…. Oder sie einfach zu teuer waren). Aber fand dann ein nettes Gaestehaus und wir haben dann die Nacht zusammen im Doppelbett verbracht. War schon strange und alle 3 Std. wurde ich von einem Hallo geweckt, er musst pinkeln, dass heisst ihn aus dem Bett aufrichten und den Eimer halten….. War eine intensive und harte Zeit, verbrachte mit ihm 24 Std., da ich dann aber auch schon abreisen musste (was aber auch gut war, da ich das laenger nur schwer haette machen koennen). Am Mittag konnte ich ihn Amram dann zu einer tib. Frau bringen, die sich tagsueber in ihrem Shop ein wenig um ihn kuemmert, die Wunden suaebert und ihn waescht, eine gute Frau, ein Engel. Habe aber von Amram den Auftrag erhalten in Leh, Ladakh eine Shamanin aufzusuchen, von der er sich Heilung verspricht, da bisherige Therapieerfolge ausblieben, dazu spaeter mehr.

Von Dharamsala ging es dann mit dem Bus weiter nach Manali, nun auf 2000m und die richtig hohen Berge des Himalaya in Sichtweite, wunderschoenes kleines Dorf, aber natuerlich auch schon von den israelischen Reisenden entdeckt, die mal wieder die absolute Mehrheit der Auslaender darstellen, zu haeufig in Gruppen reisend und damit laut. Ich mag sie nur,wenn man sie allein trifft, ansonsten einfach so nervend und anstrengend, das geht sogar so weit, dass es in Nepal Schilder gibt, die sagen, dass hier keine Israelis im Gaestehaus erlaubt sind, krass oder?

In Manali waren war aber nur kurz, ein paar buddh. Tempel besucht, locale Haesuer bewundert, gechillt und seit langem mal wieder ein Bierchen getrunken (mann war das lecker, und das wirkt auch nach so wenig und so schnell…..).

Nach 2 Tagen geht es dann auf die beschwerliche aber wunderschoene Reise von Manali nach Leh, Ladakh, inkl. Ueberquerung des Himalayas ueber 3 Paesse > 5000m, einer sogar 5300m, da bleibt einem die Luft weg. Fuer die ca. 500km haben wir 2 Tage, 29 Std. gebraucht, spricht fuer sich, glaube ich. Aber die Landschaften unbeschreiblich schoen. Durch Hochgebirge, Gletscher, karge Berglandschaften, vorbei an Nomadenzelten, durch Schafherden, Hochwuesten, Schneereste, durch kleine Fluesse, vorbei an liegengebliebenen Trucks….. Die Nacht verbringen wir in einem Zeltcamp. Und morgens um 4.30 gehts gleich wieder weiter. Die Hoehe hat uns zum Glueck ausser etwas Atemlosigkeit beim laufen nur wenig ausgemacht (da wir ja keine wirkliche Akklimationszeit hattten), aber wir waren auch intensivst vorbereitet, d.h. viel getrunken, viel yogische Atemuebungen gemacht und Knoblauch pur gegessen und Ingwerwasser getrunken, das volle Programm. Viele andere hatten intensive Kopfschmerzen.

Zwischendrin gab es heftigen Stau, wie man an den schlechten Strassen sehen konnten, bes. wenn sie nur einspurig befahrbar waren. Und das Verkehrsaufkommen war relativ hoch, das ist die einzige Verbindung nach Ladakh vom Sueden, alternative nur ueber den Nordwesten ueber Srinagar aus dem richtigen Kaschmir kommend (Ladakh gehoert offiziell auch zu Kaschmir, aber die Menschen sind ganz anders, daher fuer mich ist Ladakh ein eigener Staat, aber die Menschen kaempfen nicht mehr dafuer, sind auch viel zu friedlich, da vornehmlich Buddhisten). Obwohl in Ladakh sehr viele Kaschmiris, also Muslims leben und im Verhalten ist ein riesiger Unterschied zu merken, sie sprechen einen ueberall an, und wollen Geschaefte mit einem machen, waehrend die Buddhisten viel netter und relaxter sind und Geschaeft nicht im Vordergrund steht….

Leh hat mir sehr gut gefallen, ich war in Ladakh dann auch insgs. Mmine letzten 3,5 Wochen in Indien. Ladakh ist ein Hochplateau im Hochhimalaya, selbst Leh die Hauptsadt liegt schon auf 3.500m, das heisst anfangs war erstmal akklimatisieren angesagt. Leh liegt wunderschoen im Hochtal, umgeben von hohen teils schneebedeckten, teils kargen Bergen, meist karge wuestenaehnliche Landschaften bis auf die Siedlungen und die Regionen um die Fluesse die bilderbuchmaessig nach Oasenlandschaften aussehen. Fuer das Auge ein Fest, man kann sich kaum sattsehen. In Leh gibt es alte Tempel (buddhistische und muslimische Moscheen, und der Muhezin ruft unwirklich in diese Landschaften zum Gebet), es gibt alte Palastanlagen, die dem Potalapalast in Lasa, Tibet aehneln….. Echt toll, anfangs war Leh auch noch nicht so voller Reisender, was sich dann aber am Ende meiner Zeit ganz geaendert hatte, wow, wieviele Touris es dann doch gab, aber ich kann es ja nachvollziehen. Was habe ich ihn Leh gemacht, neben meiner taeglichen Yogapraxis auf der Dachterasse mit wunderschoenen Ausblicken, shopping, chillen in tollen Cafés, lesen, leckeres local Brot essen, mich jucken, nachdem mich die Bettfloehe liebten und die jucken kann ich euch sagen, die vergisst man nicht.

Habe mir an einem Tag ein Motorrad ausgeliehen und das Hochtal mit seinen Seitentaelern erkundet. Wunderschoen und hochinteressant. Im ersten budd. Kloster gleich das Glueck Moenche zu sehen, wie sie ein Mandala aus Sand erstellen. 4 bis 5 Tage dauert die Erstellung, dann bleibt es fuer 4 Tage bestehen bis es wieder zerstoert wird. Hauptsinn, die Vergaenglichkeit und Veraenderung im Leben immer wieder von neuem klar zu machen, neben den meditativen Zwecken, aber hier kenne ich mich aber auch nicht so gut aus, der Budd. ist nicht immer einfach zu verstehen, besonders die tibetische Auspraegung. Es gab dann auch noch leckeren tibetischen Tee, ist nach unserem Geschmack fast schon ne suppe, viel Butter und salzig, also gewoehnungsbeduerftig, aber nahrhaft.
Die Kloesteranlagen sind meist auf Bergkuppen gebaut, oft in den Felsgehauen und mit einem kleinen Dorf umgeben, wunderschoen anzusehen. Im zweiten Kloster war ich dann ganz alleine, habe sogar dort essen duerfen, was auch noetig war, da ich nirgends Essen, also Restaurant oder essensstand gefunden hatte und der Moench hatte das wohl geahnt. Sehr nett. Die locals konnte ich beim Kuehe hueten beobachten und sie mich was ein Weisser wohl hier mit seinem Mottorad macht. Leider musste ich aufgrund des starken Windes an diesem Tag schon frueher zurueck, der einem fast vom Motorrad gepustet hat, sogar als ich einen Anhalter dabei hatte, echt stark. Und fahren auf diesen Strassen ist zwar ein Riesenspass in diesen Landschaften, besser und weniger schlimm als im Rest von Indien, aber immer noch eine Herausforderungen, weil: In jeder Kurve hupen, ansonsten faehrt das entgegenkommende Fahrzeug in einen rein, einfach auf seiner Seite zu fahren funktioniert hier nicht (waere ja auch zu einfach, warum den Regeln befolgen), also Dauerhupen ist angesagt. Viele schlechte Strassen, bes. nach der schlimmen Flutkatastrophe im letzten Jahr sind viele Strassen noch teils weggespuelt, oder katastrophal, ausserdem kommen haeufig wie aus dem Nichts Loecher in den Strassen, die Bremsen muessen also funktionieren und ne gute Reaktion braucht man.

An einem anderen Tag waren wir zu dritt mit den Motorraedern unterwegs. Es ging zu 2 klosterfestivals, ich denke die Bilder sprechen fuer sich, strange, tanzende Moenche, die neben ihren normalen Gewaendern meist in Verkleidungen tanzten und Musik machten. Sinn , so wie ich ihn bisher verstanden habe, den Sieg von Gut ueber Boese zu feiern, als der Buddhismus gegenueber die boesen Maechte und die Vorgaengerreligionen gesiegt. Ansonsten wieder an vielen tollen Orten in der Natur gestoppt und genossen. Toll ist auch, obwohl soviele Menschen zu Gast sind, wird immer fuer Essen und Trinken und zwar kostenlos gesorgt, was gerne etwas chaotisch ablaeuft aber funktioniert (auch so bei den Dalai Lama Teachings). Vor Ort sieht man auch viele Menschen mit ihren Gebetsmuehlen und Rosenkraenzen (Malas), die das Hauptmantra “Om mane padme om” rezitieren.
Witzig ist auch, ueberall in Ladakh findet man Esel, teils auch wilde, und die sind so sues und witzig, vor allem auch ihre witzigen Schreilaute, da kann man sich wegschmeissen…..

DAnn habe ich natuerlich noch die Shamanin fuer Amram besucht, meine zweite nach Nepal. Erstmal diese zu finden, war nich einfach. Dann komme ich rein, schon voll am arbeiten, zwei Frauen waren in einem Tranceartigen Zustand und haben geschriehen, wild gestikuliert , sich selbst geschlagen… aber die traditionellen Heilungsmethoden scheinen ja zu wirken, da soviele Locals kommen und viele Doerfern haben noch ihre Shamanen. Fuer mich hat dann ein Moench, den ich dort getroffen habe, uebersetzt und sie hat fuer Amram eine Heilung durchgefuerht und mir Infos mitgegeben. Dann hat sie am Ende mich noch nach vorne gerufen und mein T-Shirt hochgerissen und mit ihrem Mund auf meinem nackten Bauch angefangen zu saugen und ich war perplex und habe einfach mal die Augen geschlossen und nichts gemacht, was sollte ich auch tun. Nach 10 sekunden hat sie aufgehoert und aus ihrem Mund eine schleimartige FLuessigkeit ausgespuckt, die sie angeblich aus mir rausgesogen hatte. Dachte es waere fuer Amrams Heilung, aber wie ich dann gehoert habe, hat sie mir mitgegeben, das ich mehr und besser auf meine Ernaehrung achten solle, Unrecht hat sie wohl nicht, obwohl ich mich hier besser als je zuvor ernaehre, seit 7 Monaten fast nur noch vegetarisch (was ich auch bleiben will).

Ausserdem habe ich noch 6 taegige Treckingtour gemacht, wieder alleine, ohne Guide diesmal. Aufgrund von Magen und Erkaeltungsproblemen musste ich etwas kuerzen, aber hat auch gereicht. Es ging ueber einen 4900m hohen Pass mit tollen Ausblicken, Ankunft in Hagel und fetten Wolken, und dann mal wieder strahlender Sonnenschein. Unterwegs trifft man Pferde und Eselskarawanen und teils andere Trecker. Uebernachtet habe ich in kleinen Doerfern in sog. Homestays, also lokalen Familien, die eine Matraze auf dem Boden anbieten und einem drei Essen am Tag fuer wenig Geld anbieten. Und man bekommt einen Einblick in das locale Leben. Gekocht wird noch in trad. Oefen, das Brot noch auf offenen Feuer mit STeinen,….. Landwirtschaft (soweit moeglich auf Hoehen ueber 4000m und Vieh sind neben eine bisserl Tourismus die Einkuenfte). Die Menschen sind so nett und haben nur einen kurzen schneefreien Zeitraum im Sommer, sind sonst fast nur fuer sich. Man musste teils Fluesse barfuss durchqueren, oder ueber wackelige STeine und Bruecken, durch Yakherden gehen (Achtung die koennen aggressive sein), durch karge Landschaften, vorbei an Nomadenzelten, vorbei an Steingompas (buddh. Kleine Gedenkstaetten), und teils gab es auch Klosteranlagen in diesen Hoehen. In dieser Hoehe und Stille zu meditieren ist besonders. Ausserdem habe ich nette Hollaender (wie immer mit grossen Nasenloechern) getroffen und gute Gespraeche fuehren koennen. Am Ende des Trecks gilt es noch einen groessern Fluss in einem Holzkasten ueber ein Drahtseil zu ueberqueren und man wird von der anderen Seite gezogen. Ins wasser fallen will man dort nicht, ist teils Wildwasser. Nach einer letzten Uebernachtung geht es dann auf der Ladeflaeche eines LKWs durch beindruckende Schluchtenlandschaften zurueck nach Leh. War ne tolle Tour und so anders als alles was ich in Nepal beim Trecken sehen durfte…

Das Leben in Ladakh hat sich in den letzten 2 bis 3 Jahrzehnten wahsinnig geandert, seitdem es sich dem Westen geoeffnet hat und Indien mehr Entwicklung bringt, ausserdem auch viele indische Touristen, man glaubt es kaum. Die Veraenderungen sind leider haeufig nicht sehr positiv, auch wenn Ladakh es geschafft noch viele traditionelle Elemente in seiner Kultur zu halten, aber es doch eines der aktuellsten Beispiele wie Materialismus und Kapitalismus funktionierende Gesellschaften mit stolzen Menschen zerstoeren oder negativ beieinflussen kann. Habe zwei sehr interessante Dokumentationen gesehen, wer INteresse hat >

- ancient futures
- economics of happiness

Sind viele Learnings auch fuer den Westen enthalten, wie wir wieder ein besseres, zufriedeneres Leben fuehren koennen. Eine der Forderungen, neben der Globalisierung, die natuerlich nicht mehr zu stoppen ist und auch einiges gutes gebracht hat, sollte eine Lokalisierung stattfinden, d.h. dort wo machbar und sinnvoll, sollte wieder local produziert und gehandelt warden (siehe Lebensmittel, Agrarprodukte….). Die grossen multinationalen Unternehmen haben zu viel Macht…. Mehr dazu gerne in persoenlichen Gespraechen, wuerde den Rahmen hier sprengen. Aber wir Westler koennen auch von Ladakh sehr viel lernen. Hoffen wir das Ladakh einen guten Weg einschlaegt, denn die Menschen und das Land sind es absolut Wert.

Nach meiner Treckingtour, habe ich mir noch fuer 3 Tage ein Motorrad ausgeliehen und bin noch mal alleine in entferntere Hochtaeler und zu Klosteranlagen vorgestossen. Die Landschaften wie immer ein Traum, die Klosteranlagen interessant, konnte einmal bei einer buddhistischen Gebetszeremonie dabei sein, wurde von einem lokalen Taubstummen in einen Tempel der im Fels reingehauen war, die Kerzen und Wasseropfergaben beizuwohnen.

Auf den Hauptstrassen war viel Transitverkehr, LKWs und auch Armee unterwegs, mit dem Motorrad immer wieder ein Spass, ueber schwache Bruecken, schlechte STrassen…. Am letzten Tag konnte ich noch etwas in einer anderen Klosteranlage ausspannen, die einen riesigen 15m hohen Buddhastatue hatte. Zu meinem Zimmerausblick muss ich nicht viel sagen, und das Essen wie immer lecker.

Nach drei Tagen zurueck nach Leh, noch einen Tag dort genossen, nette Leute kennengelernt, bin aber auch immer sehr froh, wenn ich alleine bin und meine Ruhe habe. Dann ging es mit dem Flieger zurueck nach Leh, 1 Std. Flug vs. 4 Tage per Bus waren mir den Flugpreis wert. Und Mann ging es anfangs knapp ueber die Berge. War dann noch zwei Tage im hektischen Delhi bei Monsoonregen, lecker auf den Strassen, wenn das Wasser sich mit Muell und Urin vermischt. War schoen drueckend schwuel, der Schweiss laueft und ich in einem netten abgewrackten Zimmer mit dafuer netten Locals. Habe noch einiges organisatorisches machen muessen, wie Paket versenden und zur indonesichen Botschaft gehen und sowas kostet in Indien Zeit und Nerven, aber es funktioniert meistens. Yipeeh, habe jetzt auch ein Visum fuer 60 TAge Indonesien mit Option fuer 30 TAge Verlaengerung vs. 30 Tage Visa on Arrival.

So und ich glaube das wars, wer bis hierher gelesen hat, Hut ab, war diesmal viel, aber schreibe zu selten in den Blog.

Also fuehlt Euch alle gedrueckt und vermisst, vermisse auch Deutschland, aber will trotzdem erstmal noch weiterreisen, noch mit offenen Ende, will noch keine genauen Plaene dazu machen. Indonesien kann jetzt kommen.

Thorsten



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