Advertisement
Published: April 19th 2006
Edit Blog Post
Hallo liebe Leser!
Ihr habt schon seit laengerem nichts mehr von mir gehoert, aber ich hatte einiges um die Ohren und war viel unterwegs. Wie gewohnt im Zug natuerlich. Ich bin also vor einer kleinen Ewigkeit in Shanghai angekommen und dann aber sofort weiter nach Hong Kong. Also nur eine Nacht in Shanghai geblieben. Somit also ungluecklicherweise alte Bekannte verpasst. Waere klasse gewesen alte Kurskameraden in Shanghai wiederzutreffen. Nun gut, hat also nicht geklappt. Diesmal zumindest.
Ich war also im Zug unterwegs. Wiedereinmal. Diesmal nach Hong Kong. Wiedereinmal lockere 26 Stunden. Und dann auf in ein neues Land.
Ich habe im Zug schon zwei Mexikaner kennengelernt und wir haben uns gut unterhalten. Ist halt doch etwas anderes mit Rucksacktouristen im Abteil zu sitzen als mit russischen Rekruten/Babuschkas/Haendlern.
Ich wohne hier im AIESEC MC Appartment. Dies ist eine Einzimmerwohnung welche mit Brettern in drei Zimmer aufgeteilt wurde und es leben auf den 30 Qm 6 Personen. Leben, bedeutet schlafen, Essen, Waschen, Waesche waschen und natuerlich arbeiten diese auch noch fulltime fuer Aiesec in dieser Wohnung.
Das gute war, es sind zur Zeit drei verreist, und diesen Platz habe ich dann mit den Mexikanern uebernommen. Diese Wohnung ist wirklich
unglaublich, Licht wird am Sicherungskasten reguliert, Fenster sind immer offen, Die Kueche ist 1m tief und 1,5m breit und wird nur noch von dem Bad uebertroffen. Dies ist das kleinste Klo was ich je gesehen habe, und zugleich eine Dusche und ein Waschbecken. Aber die Dusche hat keinen Vorhang, wozu auch, der ganze Raum hat Duschformat. Die Trennwand zwischen Kueche und Bad/Dusche ist kaputt, so dass quasi die Kueche abgeschlossen wird.
Das ist alles so angelegt das man frueh ohne Probleme auf dem Klo sitzt, dabei die Zaehne putzt und sich duscht, und nebenbei noch das Essen umruehrt.
Das einzige was ein wenig nervig ist, der Abfluss ist kaputt, also muss man nach dem Duschgang schoepfen, (vom Boden ins Klo). Nun, man gewoehnt sich an vieles und wenigstens ist die Wohnung nicht kalt. Denn hier in Hong Kong ist es so warm, so das ich in den letzten 2 Monaten sicherlich 50 Grad Temperaturunterschied mitgemacht habe.
Wir befinden uns auch im elften Stock auf der Hong Kong Insel, ich habe vom Dach aus freie Sicht auf das naechtliche Treiben in Hong Kong und dem Kanal welcher uns von Kowloon und dem chinesischen Festland trennt. Wirklich erstklassig. Vom Zimmer aus
Hong Kong 2
Antonio & Me hingegen sehe ich nur die nachbarfenster, weder Boden noch Himmel.
Einer der ansaessigen Aiesecer ist ein Mexikaner und der hat uns (mich und die zwei Mexikaner) gleich mal in der gesamten Stadt herumgefuehrt. Es ist nun hier schon 0425 frueh und ich bin echt muede, aber ich werde euch kurz die wichtigsten Sachen schildern.
- Wir haben eine Elektronikmesse besucht. War in dem Kongresszentrum und superaufschlussreich. Dazu mehr wenn ich daheim bin.
- Wir haben super Lasershows auf der Skyline von Hongkong gesehen, unheimlich beeindruckend, Werde sicherlich nicht mehr viele Bilder hochladen, aber diese sind auf auf jeden Fall in Huelle und Fuelle vorhanden.
- Wir haben den Peak bestiegen und auf Wunsch eines emsigen Deutschen haben sich alle Mexikaner dazu durchgerungen und sind mit mir und begleitet von leisen spanischen Fluechen auf den Gipfel gelaufen.
- Nighlife in Hongkong, spricht eigentlich fuer sich selbst.
- Heute waren wir auf Lantau Island, einer Nachbarinsel. Kaum bewohnt, aber der Flughafen ist dort und der Buddha usw. Wir haben also den Budda angesehen, danach den Tempel, den Pfad der Weisheit und dann sind wir baden gegangen. Einfach toll!
- es ist zur Zeit das Hongkong Filmfestival. Ich bin gestern so durch die Stadt gelaufen und da fiel mir doch so ein flyer in die Haende. Ich hatte also 20 min, und keine Zeit mehr meinen mexikanischen Freunden bescheid zu sagen. Ich bin in ein Taxi gestuerzt, dem Fahrer die Adresse zugerufen und los ging es. Wir kamen ca. 4 min vor Filmbeginn an, im Hong Kong cultural congress centre. Oder so aehnlich, auf jeden Fall die Kulturadresse in HongKong schlechthin. Ich also aus dem Taxi raus (richtig klassisch, mit dem Spruch "keep the change and thanks" - man muss halt prioritaeten setzen). Ich stuerze also aus dem Taxi und renne fast so eine Studentin ueber den Haufen. Wie dem auch sei, Film gesehen, super abend verbracht und alles genossen.
- habe die Chungking Mansions von innen gesehen. (Naeheres zu Haus)
So, nun noch kurz einen Ueberblick ueber meine naechtlichen Gedanken. Wie gesagt, ich bin in Hongkong, es ist 0440...
Dies soll mein letztes Ziel auf dieser langen Reise sein. Aus folgendem Grund.
Schon seit laengerem habe ich ein paar stetige Hindernisse auf meiner Reise. Nun will ich euch diese erklaeren.
1. Geld. Was auch sonst. Aber dies ist nur ein ganz normales Problem was jeder kennt, und womit ich sicherlich auch niemand ueberrascht habe. Nun, also dieses geht zur Neige. Trotz meines ausgewogenem Lebensstiles (huestel...), bin ich doch langsam an die finanzielle Schmerzgrenze gestossen. Bevor jedoch all die ganzen gutbuergerlichen Arbeiter sich innerlich auf die Schulter klopfen und denken: " Ich habe ja immer gewusst, so kommt der nicht ewig durch, so ganz ohne Einkommen und Absicherung..." Lasst mich euch antworten, dass Geld zwar im Vordergrund steht, aber sicherlich nicht den Ausschlag fuer mein Reiseende ist. Es wird immer einen Weg geben fuer belastbare Reisende irgendwo eine Nacht lang billig unterzukommen.
Somit also zum naechsten Grund.
Meine Auslandskrankenversicherung laeuft naechste Woche aus, und ich kann hier nicht ohne viel Aufwand und Kosten eine Verlaengerung beantragen. Aber auch dieser Grund ist eigentlich zu vernachlaessigen, es wuerde einen Weg geben, wenn diese Etappe nicht die letzte waere.
Was jedoch schwer wiegt ist die Energie. Wie ich schon oefters beschrieben habe, so ist man kaum in der Lage einmal aufzutanken. Ich werde dieses Thema nicht zu sehr ausreiten, denn bei einem Blick auf die Karte und in den Kalender sollte jedem klar werden, dass irgendwann einmal ein laengerer Aufenthalt notwendig ist. Ein sicherer Hafen. Wo man sich einmal ein/zwei Monate niederlaesst.
Es geht hierbei nur am Rande um Heimweh. Doch man bemerkt, anhand gelegentlichen Nachrichten, Emails/Blogs und Kommentaren, dass das Leben in Deutschland weitergeht. Auch ohne Dich. Dies kann ich am Anfang noch recht einfach verkraften. Jedoch bin ich in den letzten sechs Monaten nur Weihnachten zuhaus gewesen. Und es ist schon notwendig neben den ganzen neuen Beziehungen auch die alten zu pflegen. Dies vergisst man sehr schnell wenn man in einer aufregenden neuen Welt steht und staendig mit neuen Informationen beworfen wird. Nun, ich verfolge die Heimat schon sehr aufmerksam (wenn immer moeglich), und sehne mich danach mal irgendwo nicht Gast zu sein.
Zumal ich in ein paar Wochen ja schon wieder in Petersburg bin. Wo mich natuerlich (wie schon aus den Kommentaren ersichtlich) jederzeit Reiselustige besuchen koennen.
Zusammenfassend laesst sich also sagen, ich bin zufrieden und was wuerde sich besser als letzte Etappe eignen als Hong Kong?
Wir sehen uns also bald wieder. Mein Flug geht am 25. in Shanghai los und kommt irgendwann am 26. Frankfurt an. Ich melde mich dann bei euch sobald ich die innere Uhr der hiesigen angepasst habe.
ciao
martin
P.S.: Photos werden nachgereicht.
Advertisement
Tot: 0.198s; Tpl: 0.013s; cc: 12; qc: 51; dbt: 0.074s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1.2mb
Dicke
non-member comment
Hong Kong
WILLKOMMEN IN HONK KONG, TAI PAN!!! Du hast es geschafft! Doch ein Tai Pan warst du vorher auch schon...bis bald...