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Georgien Vom großen Kaukasus zum Schwarzen Meer Studien- und Erlebnisreise ca.
14. – 25. Mai 2017 Travelblog von © Bernhard Sonnleitner
So, 14.05.17 Tiflis (georg:
Tibilisi) Abflug von Wien mit Georgian Airlines um 17:00. Ankunft nach Direktflug in Tibilisi pünktlich um 23:20. Empfang am Flughafen durch unsere örtliche Reiseleiterin Natja und Transfer zum Hotel. Bei einem guten Bier und georgischem Wein lassen wir den Tag im gemütlichen Gastgarten des Hotels ausklingen.
Mo, 15.05.17,
Tibilisi Zu Fuß begeben wir uns auf den Rundgang durch die Altstadt mit ihrer ansprechenden Mischung aus Orient und Okzident. Orientalische Märkte, Schwefelbäder, zahlreiche Kirchen, Moscheen und Holzhäuser mit aufwendig geschnitzten Balkonen machen Tibilisi zu einer besonderen Attraktion
Das Reiterstandbild (1960) des
Königs Wachtang Gorgossali, das Gründers von Tibilisi gleich neben der
Metechi-Kirche (Kreuzkuppelkirche aus dem 12.Jh.) ist Ausgangspunkt unserer Stadterkundung.
Unten am Fluss liegt das
Bäderviertel Abanotubani, unter den halbkugelförmigen Kuppeln befinden sich zahlreiche Schwefelbäder. Die Bäder sind bis auf eine Ausnahme unterirdisch, und sind durch Lichtkuppeln belichtet; sie stammen meist aus dem 18.Jh
Wir sehen das
Marionettentheater im windschiefen
Turm aus dem Jahr 2010, der völlig schief und schrägwinkelig gebaut
wurde und die Wiederauferstehung von Tiflis nach insgesamt 40 Totalzerzerstörungen im Laufe der Geschichte repräsentiert.
Die
Antschichati Kirche, die älteste Kirche von Tiflis (7.Jh.), hierher wurde die älteste Ikone der Stadt (Jesus Christus) aus dem 12. Jh. vor den herannahenden Türken in Sicherheit gebracht.
In der Fußgängerzone der
Erekele Gasse essen wir köstliches georgisches Mittagessen.
Der
Freiheitsplatz, der früher Leninplatz hieß mit dem
vergoldeten Denkmal des Hl. Georg, das 2006 errichtet wurde, ist das Zentrum der Stadt.
Hier steht auch die berühmte
Statue des Lampenanzünders. Die schöne armenische St.Georgskirche stammt aus dem 13. Jh.
In der
Sioni-Kirche aus dem 6. Hj. befindet sich das
Grab des Kopfes des Apostels Thomas (der Körper ruht in Chena, in Südindien) und das
Kreuz der Apostolia Nino (Zwei Weinstöcke, die in Kreuzform von den Haaren der Heiligen umfasst sind), die das Christentum nach Georgien gebracht hat.
Wir wandern über den
Rustavi Boulevard, der von zahlreichen repräsentativen Gebäuden des russischen Jugendstils gesäumt wird.
Abendessen in einem viel zu lauten, sehr touristischen georgischen Restaurant mit Folklore Programm (Georgische Tänze und polyphoner Gesang – schade um die künstlerisch wertvollen Darbietungen im touristischen Rummel…)
Di,
16.05.17
Sighnaghi Tbilisi – David Garedscha-Kloster – Sighnaghi (ca. 220 km)
Der heutige Ausflug führt zum
Höhlenkloster David Garedscha, wo wir wertvolle Fresken aus dem 19. Jh. sehen können. Ein anstrengender, steiler Anstieg führt zum Höhlen-
Kloster Udabno: Die wunderschönen Fresken in den verlassenen Höhlenkirchen machen die eineinhalb bis zweistündige Wanderung mehr als lohnenswert.
Nach der anstrengenden Tour und einem Picknick geht die Fahrt in das auf einem Bergrücken in 800m Höhe gelegene
Bodbe Kloster (Frauenkloster), von wo der Blick über die Ebene des Alazani schweift. Der Blick vom gepflegten Klostergarten über die Ebene hin zu den schneebedeckten Gipfeln des Hohen Kaukasus ist umwerfend.
Dann die Fahrt in das malerische Städtchen
Sighnaghi, das sich malerisch in den Berghang geschmiegt präsentiert.
Abendessen und Weinprobe im Weingut OKROS. Wir probieren die exzellenten
biologischen und unfiltrierten Weinsorten des Weingutes OKROS,
die in Qvevris (Tonamphoren, die in die Erde eingegraben werden)
gekeltert werden. Dies ist eine alte Methode, die seit jüngerer Zeit wiederentdeckt wurde und dem Wein einen eigenen Geschmack verleiht. Die Trauben werden nicht gepresst sondern nur gestampft und vergären dann auf der Maische. In Westeuropa und Märkten, die noch nicht erschlossen sind, hofft man, den
hochpreisigen Wein vermarkten zu können.
Mi, 17.05.17, Sighnaghi
Sighnaghi – Gremi – Napareuli – Alaverdi – Telavi – Sighnaghi (ca. 160 km)
Nach dem Frühstück Fahrt nach
Gremi, der alten Hauptstadt, und Besuch der
Wehrkirche der Erzengel, die König Lewan I. 1565 errichten ließ, der in der Kirche auch bestattet ist. Erstaunlich viele ursprüngliche Fresken sind erhalten. Die einst blühende Stadt an der Seidenstraße wurde vom Perser Schah Abbas 1615 nahezu völlig dem Erdboden gleich gemacht, nur die imposante Kirchenburg blieb erhalten UNESCO Welterbe).
Der georgische Wein (immaterielles UNESCO Welterbe)
Bei einer Weinprobe in einem alten
Gewölbekeller in Napareuli kosten wir abermals diese besonderen Tropfen der
Region Kachetien. In Georgien gibt es 500 endemische Rebsorten, von denen auf dem 10 ha großen Familienweingut 12 gedeihen. Auch hier wird nach der uralten Methode in Qvevris gekeltert, die bis zu 5.000 l fassen und in die Erde eingegraben werden. Die Weine sind erstaunlich trocken und bekömmlich für unseren Gaumen.
Danach besuchen wir die mächtige
Alaverdi Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert, noch heute das religiöse Zentrum Kachetiens. Die Ausmaße erscheinen nicht nur gigantisch, das Kreuzkuppelgewölbe ist im Turm 56m hoch. Erst
seit den 90er Jahren wird die Kirche, die durch Erdbeben immer wieder schwer beschädigt wurde, mitsamt ihren uralten Fresken restauriert. Heute wohnen hier 20 Mönche, die innerhalb der Klostermauern strikt auf Kleidung und religiöse Etikette achten.
Später besuchen wir
Telavi, dessen historisches Zentrum und den kleinen Markt. Sehenswert ist hier das im persischen Stil errichtete
Königsschloss, in dem die kachetischen Könige des 16.u.17. Jh. residierten, so auch
König Erekeles II., dessen Reiterstandbild den Platz vor dem Schloss beherrscht. Auf dem Platz, von dem man einen schönen Blick über das Tal des
Alazani-Flusses auf den Gr. Kaukasus hat, steht auch eine
900 Jahre alte Platane.
Anschließend Fahrt zurück nach Sighnaghi. Ausgezeichnetes und höchst gemütliches georgisches Abendessen im Hotel Solomoni mit herrlichen lokalen Weinen.
Do, 18.05.17, Gudauri
Sighnaghi – Mzcheta – Gudauri (330 km)
Auf dem Weg nach Mzechta machen wir Halt in Tibilisi und besuchen das
Nationalmuseum. Es ist berühmt für seine Schatzkammer im Kellergeschoß, die eine der wertvollsten Sammlungen vorchristlicher Kleinodien und Meisterwerke der georgischen Goldschmiedekunst zeigt. Diese wurde hauptsächlich in
Wani in Westgeorgien (
Imeretien) gefunden und stammen aus Höhlengräbern. Die unglaublich schönen Exponate sind bis zu 4000 Jahre alt. Die
schönsten sind aus Gold und stammen aus dem 8.-4. Jh. vor Christus und sind einzigartig. Nur die Perser waren dann später in der Lage ähnlich kunstvolle und ästhetisch ansprechende Stücke zu fertigen.
Das Gold Georgiens, das schon laut des
Homer-Mythos den
Argonauten unter
Jason die Entführung einer Königstochter wert war (
Medea), hat durch die Jahrtausende alle möglichen Eroberer von den Mazedoniern (Alexander der Gr.) über Tschingis Chan bis zu den Russen angelockt…
Weiter geht es nach
Mzcheta, dessen Kulturdenkmäler unter dem Schutz der UNESCO stehen. Mzechta war weltliches und kirchliches Zentrum Ostgeorgiens und fungierte vom 4. Jh. v. Chr. bis ins 5. Jh. n. Chr. als dessen Hauptstadt. Hoch über Mzcheta liegt die
Dshwari-Kirche (Kirche zum Heiligen Kreuz), von wo sich uns eine herrliche Aussicht auf die Stadt bietet. Sie steht an jener Stelle, wo das erste Holzkreuz zu Ehren Ninos errichtet wurde und geht auf König Miriam und Königin Nana zurück, die von der
Apostolia Nino bekehrt, das Christentum in Georgien einführten. Die Kirche wurde von
König Stephonos gestiftet, stammt in ihrer Substanz
aus dem 6. Jh. und wurde um das Holzkreuz der Nino gebaut.
Anschließend besichtigen wir die
Kathedrale Sweti Zchoweli („Lebender Stamm“), früher Krönungs- und Grabkirche der ostgeorgischen Könige. Die erste Kirche, die hier errichtet wurde geht auf
König Wachtang Gorgassali (5.Jh.) zurück, Die heutige Kathedrale ist im Kreuzkuppelbau errichtet und beeindruckt mit gewaltigen Ausmaßen mit einer Kuppel von etwa 60m Höhe und romanischen Gewölbeschiffen. Sie stammt aus dem 11. Jahrhundert. Das Innere der Kirche, das vielfach von Eroberern zerstört wurde, ist feierlich und prachtvoll, insbesondere die erhalten gebliebenen Fresken
Wir setzen die Fahrt auf der
Georgischen Heerstraße fort, deren Bau bereits im 1. Jh. v. Chr. begonnen wurde. Unser nächstes Ziel ist
Ananuri. Wir besichtigen die
Burg mit der 1698 erbauten Kirche. Von hier aus regierten die stolzen und wehrhaften Fürsten von Aragwi nahezu uneingeschränkt das strategisch wichtige
Aragwi-Tal. Die Fahrt geht weiter, vorbei an Wachtürmen, Ruinen, altertümlichen Festungen und Kirchen. Vorbei an Passanauri und Mleti beginnt die Serpentinenstrecke des Kreuzpasses, die zum 2.157 m hoch gelegenen
Ski-Gebiet Gudauri führt. Das Dorf ist zu einem für hiesige Verhältnisse bedeutenden Wintersportgebiet geworden. Es besteht aus einer hässlichen Ansammlung von Beherbergungsbetrieben verschiedenster Art, hat mehrere veraltete Liftanlagen, die bis in 3000 m Höhe führen und 50 km Pisten. Bekannt wurde der Ort seit den 1980er Jahren als
Ausgangspunkt für Heliskiing.
Wir nächtigen und essen im Hotel Alpina, Das Hotel ist zwar sauber und gut geheizt, aber weit weg von europäischen Standards und verbreitet ebenso wie das Personal Scharm der Sowjet-Zeit.
Fr, 19.05.17, Gudauri
Gudauri – Kasbegi – Gudauri (70 km)
Heute sollten wir den wundervollen Blick auf die kaukasische Bergwelt und das
Kaischuri-Tal mit der
Aragwi-Schlucht bei einer Fahrt über den
Kreuzpass (2.395 m) erleben, leider spielt aber das Wetter nicht mit. Über diesen Pass führt die georgische Heeresstraße als die heute wichtigste Verbindung über den hohen Kaukasus nach Tschetschenien mit zahlreichem LKW-Frachtverkehr.
Wir fahren weiter zum
Dorf Stepanzminda (früher: Kasbegi), dem Verwaltungszentrum der Region. Wir haben ziemlich schlechtes Wetter, können aber während einer Regenpause die steilen Berghänge rundum sehen. Bei guter Sicht wäre der
5 033 m hohe gletscherbedeckte Kasbek in unmittelbarer Nähe gut zu sehen. Ein wilder Ritt in 4WDs führt uns auf einen 400m über der Stadt gelegenen Aussichtspunkt zur
Zminda-Sameda-Kirche (Dreifaltigkeitskirche)
von Gergeti (aus dem14. Jh.) und ihrem solitären Glockenturm.
Der Platz bietet nicht nur fantastische Ausblicke, sondern ist auch ein Wallfahrtsort, wo am 28. August (Maria Entschlafung) ein großes Fest mit Schafopferung gefeiert wird.
Sa, 20.05.17, Kutaissi
Gudauri – Gori –Kutaissi (390 km)
Fahrt nach Kutaissi. Erster Halt erfolgt in
Gori. Während der Regierungszeit Königs David IV. (11. Jh.) erlebte die Hauptstadt der
Region Schida Kartli eine Blütezeit und ist heute noch eine der wichtigsten Städte des Landes.
Die Stadt im östlichen Georgien ist als Geburtsstadt Josef Stalins bekannt und. Der Kult um Stalin betreibt seltsame Blüten: das Museum, das er selbst schon 1940 um sein Geburtshaus errichtet wurde, ist ein kleines Palais im Zuckerbäckerstil. Über seinem armseligen Elternhaus ist eine Art Säulenhalle errichtet. Auch der gepanzerte Eisenbahn-Salonwagon, mit dem Stalin die Sowjetunion bereiste, ist hier ausgestellt. Die Verherrlichung des Diktators treibt sonderbare Blüten…
Abendessen und Übernachtung in einem kleinen privaten Hotel
Kutaissi. Es liegt wunderschön auf dem Hügel mit Blick über die Stadt bis zum niedrigen Kaukasus. Die Küche des Hauses ist vorzüglich und typisch georgisch auch der typische Wein kommt aus der eigenen Kellerei.
So, 21.05.17,
Kutaissi Bei einem Spaziergang lernen wir die reizvolle
Altstadt des bereits 3 500 Jahre alten Ortes kennen. Die heutige Bausubstanz in russischen Neuklassizismus stammt aus der Jahrhundertwende 19./20. Jh.
Die
Bagrati-Kathedrale aus
dem 11.Jh. (1003 n.Chr; UNESCO Weltkuturerbe) thront auf einem Hügel gut sichtbar über der Stadt und wurde 1692 von den Osmanen zerstört und vegetierte lange Zeit als Ruine vor sich hin.. Die Renovierungsarbeiten begannen erst ab 1951 und wurden erst in jüngster Zeit beendet. Die Kathedrale besticht u.a. durch die restaurierten Fresken mit gediegener Feierlichkeit und ist besonders heute Sontag von innigem religiösem Leben erfüllt.
Ca. 15 km von der Stadt entfernt befindet sich der
Gelati-Komplex, einstmals Zentrum des kulturellen und spirituellen Lebens.
König Davit IV., der Erbauer errichtete hier nicht nur einen Kirchenkomplex, sondern schloss diesem auch ein
Zentrum der Wissenschaft an, eine Akademie, in der Religion ebenso wie Geometrie, Arithmetik, Astronomie, Musik, Grammatik, Rhetorik und Dialektik gelehrt wurden, und nahm damit in Georgien schon im 11. Jh. die europäische Renaissance vorweg. Das Ensemble ist ebenso wie die Bagrati--Kathedrale als UNESCO-Weltkulturerbe geschützt und besteht aus der Kathedrale der Gottesmutter (11. Jh.), der Kirchen des Heiligen Georg (12. Jh.) und des Heiligen Nikolaus (13., 14. Jh.) und dem Glockenturm (13. Jh.). Von der dazu gehörenden Akademie sind heute zum Teil nur noch Ruinen zu sehen.
Nachmittags machen wir einen kleinen Stadtrundgang mit Marktbesuch.
Kurios ist die alte,
offene Gondel-Seilbahn, mit der wir über den Hochwasser führenden
Rioni-Fluss von der Altstadt hinauf zu unserem Quartier gelangen, nicht ohne noch im hiesigen Vergnügungspark auf einer Fahrt mit einem Riesenrad den herrliche Ausblick auf die Stadt, sowie den
Hohen Kaukasus im Norden bis zum Niederen Kaukasus im Süden im letzten Sonnenlicht zu genießen.
Am Abend nehmen wir ein traditionelles Abendessen in einem lokalen Restaurant in Kutaisi ein. In diesem jungen Start-up Betrieb in Shabby-chick-Stil essen wir köstlich georgisch und lassen auch den georgischen Wein nicht zu kurz kommen. Zwei junge Künsterinnen (Geige und Klavier) überraschen uns mit exzellenten Musikdarbietungen, von georgischer Musik bis Jazz, Wir übernachten wieder in unserem Hotel auf dem Hügel über der Stadt.
Mo, 22.05.17, Batumi
Kutaisi – Batumi (190 km)
Die Fahrt des Tages bringt uns nach
Batumi, der „Riviera des Ostens“. Mit seinen kilometerlangen Stränden zog es durch die Geschichte hinweg Zaren und sowjetische Politprominenz gleichermaßen an. Während der Ort in den letzten Jahren in Vergessenheit geriet, lebt er heute als boomender Erholungs- und Badeort wieder auf, wo im Sommer die Hölle los ist. An der kilometerlangen Uferpromenade reiht sich ein Prestigebauwerk an das andere. Diese wurden ebenso wie
die Renovierung der Altstadt, (aus der Zeit der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert im russischen Neoklassizismus) unter Präsident Sukaschwili (2004 bis 2012) durchgeführt. Kolossale neue Monumente wie die
Statue der Medea mit dem Goldenen Vlies in der Hand, künden protzig vom einstigen Ruhm des Landes. Wir wohnen in einem völlig neuen Viertel, in dem riesige und teure Apartmentkomplexe aus dem Boden gestampft wurden. Unser Hotel, das „Colosseum-Marina“, das einmal die zahlungskräftige Klientel aus den Golfstaaten, Russland usw. beherbergen soll, wurde offensichtlich eben erst renoviert.
Irgendwie scheint in dieser Stadt ein ungeheuerliches Durcheinander zu herrschen – und das macht es dann doch interessant, dass wir uns da mitten drin wiederfinden. Man könnte an Las Vegas erinnert sein, wenn man sich die schäbigen Plattenbauten im Hintergrund wegdenken würde…
Di, 23.05.17,
Batumi Ausflug zur
Festung Gonio Apsaros an der Schwarzmeer-Küste. Beeindruckend sind die gepflasterten Straßen und Wasserleitungssysteme aus römischer Zeit. Es handelt sich um ein römisches Kastell in der typischen Form, wie es sie überall an den Außengrenzen des Reiches gab: quadratisch im Grundriss, ca. 5 ha groß und mit einer bestens erhaltenen Mauer aus Stein umgeben. Vom Rest der Gebäude sind nur die Grundmauern erhalten, aber
auch Wasserleitungs- und Kanalrohre, sowie Heizungssysteme aus Ton sind zu sehen.
Der Weg zurück führt entlang der beliebten Sommerferienorte der Georgier vorbei an endlosen LKW-Kolonnen, die zum türkischen Grenzübergang angereiht sind…
Im archäologischen Museum in der Altstadt von Batumi sehen wir zahllose Fundstücke aus der mehrtausendjährigen Geschichte
Ajariens (Ajarien ist eine autonome Republik, die im Gegensatz zum übrigen Georgien teilweise muslimisch ist), des engeren Umlandes von Batumi. Dessen Besiedlung geht weit zurück. Fundgegenstände aus allen Epochen der Urgeschichte belegen dies. Überraschend intensiv ist die Verbindung zu den Griechen, auf die nicht nur durch die Sage von den Argonauten und ihre Jagd nach dem Goldenen Vlies (Medea) geschlossen werden muss (Widderfelle dienten offensichtlich zum Goldwaschen in den Flüssen), sondern dies ist durch zahlreiche Funde hier in Kolchis, die aus Griechenland stammen, sowie durch Gegenstände aus Georgien, die andererseits in Griechenland gefunden wurden, belegt (sowohl Gebrauchsgegenstände, als auch Schmuck).
Abendessen in einem lokalen,
ajarischen Lokal. Wir genießen einen herrlichen über dem Schwarzen Meer mit Blick auf die Ski-Line von
Batumi.
Mi, 24.05.17,
Ganztägige Rückfahrt mit dem Bus
von Batumi nach Tiflis. In
Gori zweigen wir zur
Höhlenstadt
Uplistsikhe ab, dieser ehemaligen
Hochburg des Handels an der Seidenstraße. Die Menschen hier lebten einst vom Handel und vom Geschäft mit den Kaufleuten, die auf der Seidenstraße unterwegs waren. Nicht einmal die Zerstörungen durch Tschingis Chan und Timor konnten der Stadt als Handelszentrum etwas anhaben. Ihre ältesten noch erhaltene Höhlen-Bauten datieren auf das 2.-3. Jh. n. Chr., ihr Alter wird auf über 3000 Jahre geschätzt. Die ursprünglich vorchristliche Kultstädte entwickelte sich zu einer Höhlenstadt, in der im Mittelalter bis zu 20.000 Menschen gelebt haben sollen, was angesichts der noch vorhandenen Reste der Siedlung schwer vorstellbar erscheint.
Wir wohnen in einem kleinen Altstadthotel in
Tiflis, und genießen den letzten Abend bei gutem georgischem Essen und heimischen Weinen.
Do, 25.05.17
Es ist an der Zeit, Abschied zu nehmen von Georgien und Tiflis, das heute im Sonnenschein erstrahlt. Mittags werden wir zum Flughafen gebracht und treten um 15:25 die Heimreise an. Nach 3 ½ Stunden Direktflug mit Georgian-Airlines „Airzana“ über das Schwarze Meer und über Ostmitteleuropa landen wir überpünktlich in Schwechat.
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