Dunhuang

Asia » China
October 24th 2006

Published: October 25th 2006

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katjaontour

Duenen

Nach 7 stuendiger Fahrt in einem Bus, wo man die Fuesse anziehen muss bin ich in Dunhuang gelandet. Schon ziemlich im Nordwesten Chinas. Die Fahrt war mal wieder ein Erlebnis fuer sich. 6 Stunden davon gings nur durch die Wueste. So weit das Auge reicht nur Sand. Und die geteerte Strasse. Die allerdings noch nicht ganz fertig gestellt ist. So das ploetzlich aus dem Nichts eine schnell aufgezogene Teerfabrik vor einem auftaucht. Mit ein paar Zelten drum rum wo die Arbeiter drin schlafen. In China gibt es keine speziellen Maennerberufe so scheint mir. Die Frauen arbeiten genauso hart auf der Strasse, schleppen Steine, schieben Karren,...
Mit dem Knie anziehen ist das wirklich so eine Sache. Man passt, wenn man ueber 1, 70 ist einfach nicht in die Reihe. Man muss sich quer hinsetzen oder wie gesagt die Knie anziehen, anders gehts nicht. Wenn dann die Fahrt laenger als ein paar Stunden dauert wirds auch irgendwann einfach unangenehm. Gut das man zwischendrin wieder Rast macht, wo man sich wieder ausstrecken kann. Etwas frisches Obst einkaufen oder was warmes Essen kann. Das einzig wirklich ueble an China sind die Toiletten. Die stinken aufs extremste, das es mich manchmal schon wirklich gehoben hat, naja

Richtung Dunhuang

Teerfabrik mitten in der Wueste

und die saubersten sind sie auch nicht. Privatsphaere gibts in dem Sinn auch nicht, es gibt einfach eine Vertiefung im Boden, und da stellt man sich dann nebeneinander hin, ohne Absperrung und verrichtet sein Geschaeft. Etwas komisch ist das schon, aber wenn man muss...
Dunhuang ist ein eher langweiliger Ort, es gibt eine Hauptstrasse und ein paar Nebengaesschen. Die Hauptattraktionen sind ein wenig ausserhalb der
Stadt. Vor allem die Mogao Hoehlen ziehen die Touristen an, die ich aber nicht besucht hab. Zu teuer und die meisten von ihnen sind geschlossen...
Aber gestern hatte ich ein wunderbares Erlebnis, hab mir ein Fahrrad ausgeliehen und bin ca. 6 km stadtauswaerts geradelt, und nach ca. 4 km musste ich stehenbleiben denn dieser Anblick war zu schoen um einfach weiterzuradeln. Riesige Duenen tauchten ploetzlich auf, eine nach der anderen, und ich hab sowas zum ersten Mal gesehen. Soooo schoen. Die hoechste Duene ist 1715 m hoch und wenn die Sonne sie anstrahlt, man das Licht und Schattenspiel beobachten kann, dann weiss man das man am richtigen Platz ist. Ich war wie berauscht. Bin nach einer Weile weitergeradelt hin zu den Duenen und hab mir ein Kamel gemietet.
Auf dem Kamel bin ich dann da

auf dem Weg nach Dunhuang

Rastplatz irgendwo im Nordwesten Chinas

rauf geritten, in einer Karawane mit chinesischen Touristen. Und deren Begeisterungsausbrueche kennen keine Grenzen. Die kreischen und klatschen und lassen jeden an ihrer Freude teilhaben, ob man nun will oder nicht. Auf dem Gipfel, das letzte Stueck musste man allerdings laufen, bietet sich ein Anblick den ich nicht in Worte fassen mag. Bilder sagen mehr als Worte glaub ich.
Laeuft man weiter kommt man zu einem See, mitten in der Wueste, crescent moon lake genannt. Hier spiegelt das klare Wasser die Wueste wieder, neben dem See ein kleiner Tempel. Man weiss nicht warum die Wueste diesen See nicht verschluckt hat und es gibt so manche Legende darueber. Auf jeden Fall ist diese Oase mitten in der Wueste ein kleines Wunder. Bin dann von dort aus nochmals auf eine etwas groessere Duene, aber im Sand bergauf zu laufen ist sowas von anstrengend, das glaubt man kaum. Aber oben angekommen wird man sofort wieder mit diesem wahnsinns Ausblick belohnt und vergisst all die Strapazen...
Als es dunkel wurde bin ich wieder runter, hab auf die Sterne gewartet und den schoenen Tag ausklingen lassen.

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