Shanghai bis Yangshuo


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China's flag
Asia » China
January 8th 2008
Published: January 14th 2008
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Winterurlaub. Endlich. Ein Wiedersehen mit China und Sherlock. Nachdem ich um kurz nach 11 Uhr am Freitag den Kindergarten hinter mir ließ, mir im Geckos noch einen Long Island Ice Tea genehmigte, stieg ich um kurz nach 16.00 Uhr ins Flugzeug und hob ab, raus aus Korea und rein in den Chinesischen Wahnsinn.

Shanghai. Gepäck kommt ewig nicht, aber irgendwann doch. Sherlock wartet schon. Transrapid Erlebnis in Shanghai. Leider schon etwas spät, so das der Zug nur noch 300 km/h drauf hatte (normalerweise 430 km/h)

Central Station, Shanghai heisst mich willkommen, mit Barbecue- Spießen an den Strassenrändern, Bettlern, Riesenreklame an den Wänden, Musik im Hintergrund, lauten Autos, stummen Elektrobikes,...

Der Bund ist am nächsten Morgen ein wenig vom Smog eingehüllt, aber trotzdem noch zu erkennen. Schlendern durch die Straßen Shanghais, laufen durch die Altstadt und kehren wieder zum Hostel zurück.

Die Stadt ist laut, und das ständige Anfragen von Strassenhändlern ob man nicht kurz mit in ihren Shop gehen wolle, wo es Rolex für 5 Euro, Gucci Taschen für den selben Preis und viele weitere Schnäppchen zu haben gibt, verwundert mich. Peking war definitiv nicht so.

Es gibt auch kaum mehr Fahrradfahrer so kommt mir vor. Eine neue Zeit ist angebrochen, die Straßen von Shanghai werden mit Elektrobikes befahren, die man nicht hört, und nachts schwer zu erkennen sind, weil sie aufgrund von Stromeinsparungen ihre Lichter nicht anschalten.

Es regnet viel in diesen Tagen, jedoch frischt es die Luft ein wenig auf und das ist ganz angenehm.
Im Park sieht man alte Herren rückwärts laufen, Omas machen neben ihren Enkeln an den vielen Trimm Dich Pfaden Stretchübungen, oder sitzen einfach nur im Kreis zusammen, oder nebeneinander und unterhalten sich, während die Kinder miteinander spielen.
Schön, das alles zu beobachten und wahrzunehmen.

Das Shanghai Museum hat auch einiges zu bieten, nicht zuletzt eine eher radikale Schließungsmethode. We are closing wird von einem Wächter angekündigt, die Menschen aus den Räumen gedrängt und innerhalb von einer Minute sind alle Gitter heruntergelassen und die Gemälde, Vasen und Stempel in Sicherheit gebracht. Dann steht man da, etwas verdutzt weil alles innerhalb von einer Minute vor einem verschlossen wird und man nur noch den Weg nach draußen antreten kann. Dort allerdings erwarten uns schon zwei freundliche Mädchen, die eine "Journalistin", die andere Kindergärtnerin. Wir unterhalten uns ein wenig, und schliesslich wollen sie uns auf einen Tee mitnehmen, in eines der, wie sie sagen, besten und ältesten Teehäuser Shanghais.
Wir haben allerdings andere Pläne und verabschieden uns, nachdem sie uns noch bis zur U-Bahn begleitet und weitere Überredungsversuche an den Tag gelegt haben. Sherlock und Watson sind der festen Überzeugung das dies ein abgekartertes Spiel war um Touristen übers Ohr zu hauen. Man bringt sie in Teehäuser, läßt sich einladen und verlangt dann horrende Preise für einen Tee... Gut, das wir so kombinieren können!!!
Wir fahren in die French Consession wo wir eine Jacke für Sherlock auf dem Markt erstehen wollen. Lonely Planet leider schon veraltet, den Markt gibt es nicht mehr, ist gewichen, für weitere Wolkenkratzerprojekte. Dafür finden wir ein kulinarisches Highlight an diesem Abend. Wir gehen Hot Pot Essen, eine Art chinesisches Fondue.
Hot pot besteht aus einem Topf mit einer kochenden Suppe und ist eine der „do it yourself“-Sorte von Essen, da all das Fleisch, das Gemüse und anderes roh serviert wird und innerhalb kürzester Zeit in der Suppe gekocht werden muss.
Wir entschieden uns für die “yuānyang guō” Variation, wobei der Topf in der einen Hälfte mit scharfer, in der anderen Hälfte mit unscharfer Suppe gefüllt wird.
Wir sind bis obenhin voll als wir das Restaurant verlassen und laufen den ganzen Weg zum Hostel, ca. 2 Stunden zu Fuß zurück.

Mit dem Zug gehts an einem der kommenden Tage weiter nach Hangzhou. Es gibt mehrere West Lakes in China, dieser in Hangzhou soll wohl der schönste sein, der ursprüngliche, nach dem alle anderen West Lakes benannt wurden.
Das Wetter ist nicht sehr berauschend, zumindest nicht in den ersten 2 Tagen, es ist kalt, bewölkt und regnerisch. Wir gehen abends essen, in einem westlich angehauchten Restaurant, und entscheiden anschliessend, in China wohl besser beim einheimischen essen zu bleiben..
Hangzhou ist berühmt für seinen grünen Tee, und so kaufen wir ein halbes Kilo davon ein, das uns die ganze kommende Zeit über viel Freude und intensive Geschmackserlebnisse, was Tee betrifft, bescheren wird.

Am letzten vollen Tag leihen wir uns Fahrräder aus, und als hätten wir es geplant, reisst der Himmel auf wir umradeln den See, sammeln schöne Eindrücke und finden an einer Strassenecke eine Reifenflickerei, die mir für nicht mal 20 Cent mein Fahrrad wieder gebrauchstüchtig macht, nachdem ich mir irgendwo einen Platten zugezogen hatte.

Weiterfahrt Richtung Huan Shan. Es wird einfach nicht wärmer. Sherlock kauft sich eine supertolle, an den Ärmeln zwar etwas zu kurze, BOSIDENG Jacke und ist höchsterfreut darüber. Huan Shan am nächsten Morgen. Es nieselt und ist mal wieder bewölkt, aber auch das hat seinen Reiz, in dieser Stimmung durch die vernebelten Bambuswälder zu streifen. Stufen, nichts als Stufen bis wir nach 4 Stunden unser Hotel erreichen. Auf dem "Gipfel" ist ein Hotelbunker nach dem anderen, wir sind schockiert von dem ganzen Trubel, der chinesischen Lautstärke und den blinkenden Rentieren in der Eingangshalle. Daraufhin genehmigen wir uns 2 Bier und bestaunen diese andere Welt.
Nächster Morgen, es geht weiter bergauf, natürlich auf Stufen. Alles in Nebel gebettet, nur einmal reisst die Wolkendecke kurz auf und wir erhaschen einen kurzen Blick hinab ins Tal. Nach diesem Tagesmarsch kommen wir früh nachmittags wieder am Fastausgangspunkt an. Die Straße zieht sich hinunter in die Stadt, an deren Seiten überall Souvenir Shops oder Restaurants sind. Wir haben Hunger und werden von zwei nebeneinander stehenden Restaurantfrauen bezirzt. Sherlock wirft eine Münze, was die Frauen unheimlich komisch finden. Sie lachen beide und können gar nicht mehr damit aufhören.
Das Essen ist gut, vor allem der Fisch.

Abends gehts weiter, im Nachtbus Richtung Wuhan, wo wir morgens um 5 Uhr eintreffen. Wir fahren direkt weiter nach Yinjang. Es ist der 23. Dezember. Nachdem uns ein netter Chinese direkt zum Fährhafen fuhr, wir uns erste Klasse Tickets für eine Yangze Fahrt am kommenden Tag kauften, landeten wir in einem schönen Hotel. Duschen war herrlich nach über 2 Tagen. Abends gingen wir Proviant einkaufen und anschließend in die Stadt um den Nachtmarkt zu finden. Zuvor, noch im Hotelzimmer, konnten wir unsere Lust auf den mitgebrachten Christstollen nicht mehr im Zaum halten und aßen ihn fast ganz auf. MMMMMHHHH, wirklich lecker, mit Marzipanfüllung, die hat Sherlock besonders gern!!!
Auf dem Nachtmarkt war nicht mehr viel los, und doch gab es einige chinesische Spezialitäten. Von fritierten Kücken über diverse Schlangen, Kröten und was weiß ich noch nicht alles.
Letztendlich fanden wir dann einen Stand an der Straße der großartige Teigtaschen und geröstete Kartoffeln im Angebot hatte... Im Regen schlenderten wir zurück zum Hotel.
WEIHNACHTEN. Nachdem wir aufgewacht sind und den Rest des Christstollen verspeisten, ein wenig Probleme wegen Geldes an der Rezeption hatten, fuhren wir mit dem Taxi zur Fähre. Um kurz nach 11 stiegen wir nicht wie gedacht in das Schiff, sondern erst mal in einen Bus, der uns über eine Stunde flußaufwärts fuhr, hin zum Drei Schluchten Staudamm. Genau genommen müsste es ja Drei-Schluchten-Talsperre heißen, da das Absperrbauwerk kein Staudamm ist, sondern eine Staumauer. Kein anderes Großprojekt ist in den letzten Jahren so umstritten gewesen wie diese Talsperre in China. Die Befürworter begründen seine Notwendigkeit mit den Vorteilen im Hochwasserschutz (Im letzten Jahrhundert sind 3 Millionen Menschen in den Fluten des Jangtsekiang ums Leben gekommen), der Energieerzeugung (Wasserkraftwerk) und der Verbesserung der Schifffahrt. Die Gegner befürchten Nachteile durch die ökologischen Folgen, die geologischen Gefährdungspotentiale und die soziokulturellen Folgen des Projekts.
Die Kosten dieses Riesenbauwerkes wurden anfangs mit 26 Mrd. US$ beziffert; bis 2002 wurden allerdings schon 50 Mrd. US$ verbaut, so dass Schätzungen von Gesamtkosten von 75 Mrd. US$ bis 2013 ausgehen. Finanziert wird der Staudamm vom chinesischen Volk, das mit einer Sondersteuer belastet wird, sowie zu 65% durch Kredite der staatlichen chinesischen Entwicklungsbank. Auch ausländische Investoren sind an dem Projekt beteiligt, von denen als wichtigste die Investmentbank Morgan Stanley sowie die kanadische Regierung zu nennen sind; auch die deutsche Bundesregierung tritt als Bürge für den Milliardenauftrag bei Siemens ein. Das Unternehmen liefert die Generatoren und Wasserturbinen.
Der Jangtsekiang ist mit 6.380 km der längste Strom Chinas und der drittlängste der Welt. Auf seinem Weg fließt er vom tibetischen Hochland durch das Rote Becken, dann durch die drei Schluchten und schließlich in die Ebene von Yichang, bis er bei Shanghai ins ostchinesische Meer mündet. Sein Einzugsgebiet ist knapp zwei Millionen Quadratkilometer groß; es umfasst den Lebensraum eines Drittels der chinesischen Bevölkerung von insgesamt 1,3 Mrd. Menschen und 25 Prozent des chinesischen Ackerlandes. Das mittlere Abflussvolumen des Jangtsekiang beträgt 32.500 m³/s (Rhein 2.330 m³/s). Er ist außerdem einer der wichtigsten Binnenverkehrswege Chinas.
Das nur mal so nebenbei...
Dieses Mammut- Projekt ließen wir uns von einem"chinesischer Tourguide" zeigen, der uns in der Wartehalle erspähte und uns nicht mehr von der Seite wich bis wir letztendlich vor unserem Traumschiff standen. Aber dazu später mehr.
Um 1 Uhr mittags waren wir also da, und warteten auf´s losfahren. Das es bis 6 Uhr dauern sollte bis das Schiff wirklich ablegte war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. So sassen wir anfangs rum, und da ja schließlich Weihnachten war, genehmigten wir uns ein Bier, dann zwei, dann drei... Öffneten es mit unseren Feuerzeug, worüber die Chinesen höchst erstaunt waren und bewundernd zu uns herüber schauten. Irgendwann kam dann ein junger Mann auf uns zu, wir unterhielten uns recht nett mit ihm, verabreichten ihm auch einen Becher Bier, worüber er nicht so begeistert war aber trotzdem annahm und mit uns auf Weihnachten anstieß. Irgendwann überkam uns der Hunger und wir gingen noch sehr lecker essen. Wir waren die einzigen Gäste , der Ofen wurde extra angeheizt, es gab heisses Wasser zu trinken und wir konnten beim Zubereiten der Speisen zuschauen.
Als wir fertig waren wartete auch schon unser Freund, um uns doch noch an den Drei Schluchten Damm zu führen. Wir ließen uns überreden, besser gesagt Sherlock, und Watson, als treuer Begleiter kam dann natürlich mit.
Wirklich, ein riesiges Projekt, aber mit den oben beschriebenen Fakten vielleicht auch für Euch Leser ein wenig besser vorstellbar.
Unser Tourguide, dessen Namen ich leider vergessen habe, lud uns noch zu einem Tee in das Restaurant seiner Eltern ein und begleitete uns anschliessend noch zur Fähre. Wir verabschiedeten uns von ihm, aber so einfach war das dann doch nicht alles. Er wollte ein Trinkgeld und legte auch gleich im Anschluss den Preis fest, als wir ihm, in seinen Augen, zu wenig gaben. Er sei müde von dieser Anstrengung uns herum zu führen ließ er uns wissen und hätte deswegen gerne mehr Geld von uns. Sherlock löste die Situation bestimmt aber herzlich. Dann drehten wir uns Richtung Schiff. Ich traute meinen Augen nicht, als ich sah was da vor uns lag, und worauf wir die nächsten drei Tage verbringen sollten. Kein "Luxus Cruiser" wie wir uns ihn vorgestellt hatten, an dem man Abends schön essen gehen kann, einen leckeren Drink an der Bar anschließend bei Live Musik...
Ja, ja immer diese Erwartungshaltung, wie etwas auszusehen hat, da kann man ja nur enttäuscht werden....
Nein, wir erhielten einen heruntergekommenen, verrosteten alten Kutter, an den Fenstern hingen die gelbverbleichten Gardinen schief herunter, rotzende und spuckende Chinesen beim Einstieg. Sozusagen als Begrüßung.
Vorbei an der zweiten Klasse, oder war es die dritte, darin 8 Betten auf einmal, statt Türen Vorhänge, verrosteter Boden mit Sonnenblumenkernschalen, und anderen diversen Erzeugnissen darauf, auf die ich allerdings nicht näher eingehen möchte...
Wir wurden in den ersten Stock verwiesen und als wir in unser Zimmer traten, unser erste Klasse Zimmer, musste ich mich erstmal setzen. Was sich uns da bot, ich glaube das habe ich noch nicht wirklich so erlebt. Vielleicht lag es auch an der Erwartungshaltung wie ein erste Klasse Zimmer auszusehen hat...
Zwei Betten, das eine so durchgelegen das jeder nur eine Nacht darin schlafen konnte, die Heizung funktionierte nicht, die Klotüre auch nicht, und aus der Klospülung kam nach jedem Gang einiges an Wasser aus dem undichten Rohr, und verbreitete, als würde dies alles noch nicht genug sein, einen bestialischen Gestank. Ach ja, die Haare auf dem Bett, welche nicht unsere waren, nahm ich da schon als kleineres Übel in Kauf...
Gut das Sherlock sich so eine tolle warme Daunen BOSIDENG Jacke gekauft hatte, ohne die wäre ich des Nächtens wohl erfroren 😉. So schlief ich, am heiligen Abend, mit Unterhemd, Sweatshirt, 2 Pullis und Bosideng Jacke, langer Unterhose und Jeans irgendwann ein.
Zum Abendessen gab es Instant Nudel Suppe und Kekse, und wir versuchten uns an chinesischem Schnaps, von dem man wahrscheinlich blind wird wenn man zuviel davon trinkt. EKELHAFT.
Tauschen hätt ich trotzdem nicht wollen, weil der Sherlock war ja da, und das war das größte Weihnachtsgeschenk überhaupt.

Ankunft in Chongqing am frühen Morgen des 26. Dezembers. Nicht gerade unglücklich darüber dieses Schiff zu verlassen machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Es soll weitergehen nach Guilin. Am Bahnhof angekommen sind wir schon erstaunt über diese Riesenbaustelle von Stadt. Überall werden Hochhäuser aufgezogen. So weit das Auge reicht sieht man Kräne um Kräne. Der Zug geht erst in der Nacht, somit haben wir den ganzen Tag Zeit um uns die größte Stadt der Welt anzuschauen. 30 Millionen Menschen sollen hier leben.
Wir laufen in die Stadt, essen eine sehr leckere Suppe mit selbstgemachten Nudeln auf dem Weg dorthin. Im Zentrum angekommen sind wir ein wenig verwundert, weil die Straßennamen mit unserer Karte nicht so recht übereinstimmen wollen. Aber daraus machen wir uns nicht allzu viel, ist die Stadt doch total am erneuern, wieso dann nicht auch die Straßennamen...
Ich entdecke einen Friseur. Haarewaschen, oh ja, Haarewaschen, das würde mir zumindest ein wenig das Gefühl von "Frischgewaschen" vermitteln. War es doch auf dem Schiff nicht möglich sich zu duschen. Das heisst möglich wäre es schon gewesen, aber es gibt auch bei mir Grenzen...
Sehr interessante Erfahrung, dieser Friseurbesuch. Beim Haarewaschen liegt man auf einer gepolsterten Liege, die Friseuse trägt Mundschutz, 3 Mal werde ich einshampooniert. Dann darf ich mich aufsetzen, werde von weiteren 3 kichernden Mädels umlagert, die mich dann alle irgendwie an der Hand nehmen wollen und mich zu einem freien Sitz mit Spiegel davor bringen. Eine viertelstündige Massage folgt, die anderen Mädels machen mir Komplimente mit dem bisschen englisch das sie sprechen, es gibt warmen Tee dazu und bewundernde Blicke. Ja und dann kommt der Haarföner herüber und trocknet die Haare auf eine, sagen wir mal, noch nie gesehene Art und Weise... Das ganze kostet dann 2 Euro. Ich fühle mich großartig anschließend, wenn auch die Fönfrisur a la Chinese nicht so recht zu mir passen mag...
Abends wollen wir in ein Irish Pub gehen, verlassen uns mal wieder auf den Lonely Planet...
Laufen durch die Straßen, aber da ja die Straßennamen nicht mehr übereinstimmen gestaltet sich dieses Projekt als äußerst schwierig. Nach über 2 Stunden laufen, kennen wir uns nicht mehr aus. Sogar der Kompass fängt an zu spinnen, zeigt in die komplett verkehrte Richtung.
Irgendwann steigen wir in ein Taxi. Der Taxifahrer hält nach einer Weile noch einmal. Steigt samt L.P. aus, stellt sich vor seinen Scheinwerfer und liest nochmal genau nach. Wir fahren stadtauswärts, über den Fluss. Das kann aber nicht sein. Wir überlegen was wir tun sollen. Fragen den Taxifahrer nochmal, wollen ihm erklären das er falsch ist, aber er läßt sich nicht beirren und fährt weiter. Ich fange leise an zu zweifeln, denn komischerweise werden die Lichter nicht weniger. Im Gegenteil. Serpentinenartig geht es bergauf und es tauchen plötzlich Hotels wie das Mariott vor unseren Augen auf, Shopping Malls,...
Kann es sein das wir uns vielleicht geirrt haben? und irgendwo ganz anders waren?
Wir steigen aus, als der Taxifahrer hält und uns sagt das wir nun am Ziel sind. Plötzlich stimmen auch die Strassennamen überein und der Kompass zeigt auch wieder in die richtige Richtung. Wo waren wir den ganzen Tag, frag ich mich???
Diese Stadt ist wirklich sooooo riesig, das wir uns komplett darin verlaufen haben. Wir lachen, sind ein wenig schockiert das so etwas passieren kann und wollen es nicht so recht glauben. Das Irish Pub gab es nicht mehr, das fanden wir nach einer weiteren Stunde suchen heraus. Wir fanden die Soho Bar, wo 6 Bier auf einmal bestellt, zu einem supergünstigen Preis angeboten wurden. Genehmigten wir uns auf diesen Schock. Gute Musik, so mancher interessanter Live Auftritt, ein betrunkener Chinese der mich zum Tanz auffordert, uns anschließend auf Whiskey einlädt und lange nicht mehr von unserer Seite weicht, machen diesen Abend unvergessen.
Um Mitternacht machen wir uns auf zum Bahnhof, fahren erst mal den falschen Bahnhof an, bekommen ein wenig geschimpft vom Taxifahrer aber schaffen es dann doch, nachdem wir uns noch eine Suppe genehmigten rechtzeitig in unser Zugabteil. 20 Stunden Fahrt lagen nun vor uns. Aber erst einmal schlafen...
Am nächsten Tag träumen wir viel, lesen, essen, spielen Rome, lassen die Landschaft an uns vorbeiziehen, die Kalkberge sprießen überall aus dem Boden...Guilin rückt näher.

Es regnet als wir in Guilin ankommen. Wir laufen dennoch bis zu unserem Hostel und bekommen ein echt schönes, sauberes Zimmer.
Am nächsten Tag waschen wir unsere Wäsche, da es draussen regnet und der Wäscheservice somit nicht arbeitet, spannen wir durch das Zimmer eine Wäscheleine und hängen unsere Sachen dort auf. Wir sind faul in diesen Tagen, aber das tut gut, und das Wetter ermöglicht es einem.

Am 30. Dezember nehmen wir einen Bus und fahren Richtung Yangshou. Unser gemeinsames Endziel. Nachdem wir die erste Nacht in einem nicht sehr gastfreundlichen Hostel verbrachten, fanden wir am kommenden Tag aber das Backstreet Hostel, wo wir für die restlichen Tage eine gemütliche und herzliche Unterkunft fanden.
Wir liehen uns Fahrräder aus, machten eine Bootstour, mit Amy kamen wir an einem der kommenden Tage auch in den Genuss mit Elektorbikes zu fahren und die Umgebung zu erkunden, bestiegen vor Sonnenaufgang einen der vielen Berge und bewunderten das hereinbrechen des Tages, feierten Sylvester ausgiebig bis in die frühen Morgenstunden (ich noch etwas länger auf der Toilette) und verabschiedeten uns mit Champagner aus Keramikschalen am Lotussee.
Eine rundherum aufregende, spannende, intensive, lehrreiche, lustige und schöne Zeit, die wir gemeinsam verbrachten.
Watson ist nun wieder zurück in Seoul. Sherlock macht China weiterhin unsicher...
... und keiner weiss ob eine Fortsetzung folgen wird!!!






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Drei Schluchten StaudammDrei Schluchten Staudamm
Drei Schluchten Staudamm

mit unserem "Tourguide"
1. Klasse...1. Klasse...
1. Klasse...

... sieht man, oder?
nach dem heissen Wasser holennach dem heissen Wasser holen
nach dem heissen Wasser holen

jetzt ist eh schon alles scheissegal, auch in der ersten klasse.
Beim Lesen ...Beim Lesen ...
Beim Lesen ...

Witwe für ein Jahr. Ich liebe John Irving Bücher...


20th January 2008

weiter so
Klingt irgendwo nach fortsetzung........Sherlok

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