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Published: June 25th 2017
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Dieser Tag wurde uns als kurz und schön angepriesen, Abfahrt erst 9.30. Aber irgendwas hat offenbar nicht geklappt.
Es hat die ganze Nacht geregnet, auch bei der Abfahrt. Und wir erfuhren, dass in Sezhuan gestern eine Schlammlawine hundert Menschen getötet hat. Aber dieses Ereignis war nicht in unserer Gegend, so fuhren wir also los. Sofort der erste Pass. 5090 m. Und was unten Regen war, das war schon weit unterhalb der Passhöhe Schnee. Zuerst nur neben der Straße, aber bald war auch diese bedeckt. Ich folgte vorsichtig einem LKW, weil der eine dicke Spur machte, die wenigstens kurzfrisitg schneefrei war. Immerhin war die Abfahrt vom Paß angenehmer, nicht so viel Schnee, bald war die Straße schneefrei.
Weit nach unten, in einen tiefen Canyon, und dann sofort rauf zu Paß Nummer 2. Bis auf den Regen und den Nebel kein Problem, war auch nur 3926 m hoch. Aber bei der Runterfahrt stellte ich plötzlich komischen Geruch fest, und bei näherer Nachforschung zeigte sich, dass die ganze Fahrbahn voller Diesel war. Diesel und MR ist genauso wie Glatteis und MR. Also schlich ich kilometerweit im ersten Gang zu Tale, immer hoffend, dass es mich nicht doch noch schmeißt. Denn dummerweise war immer eine
Seite der Fahrbahn gleich bei einem fast senkrechten Abbruch, und natürlich gab es keine Leitplanken. Man hätte also problemlos da runterrutschen können. Aber irgendwie habe ich das vermeiden können.
Dann Mekong überquert. Er ist heute, wie alle anderen Flüsse, schmutzig braun weil durch den Regen viel Material losgespült worden ist.
Nächster Pass, 4360 m. Immerhin nur Regen, kein Schnee. Allerdings hat ein Schlaumeier angeordnet, dass alle schlechten Teerstellen abgetragen werden. Dort waren dann tiefere Löcher, ganz neckisch mit Steinen markiert, in die man besser nicht hineinfährt.
Letzter Pass des Tages mit 4155 m, der war nicht besonders, keine weiteren Katastrophen. Viele Arbeiter waren damit beschäftigt, Nadelbäume anzupflanzen. Als ich 1989 in dieser Gegend herumreiste, waren die Eltern dieser Arbeiter herade dabei, den ganzen Waldbestand dieser Gegend abzuholzen. Schade, dass sich damals noch nicht herumgesprochen hätte, welch katastrophalen Folgen diese Aktion hat.
Jedenfalls war ich beim letzten Pass schon ganz enthusiastisch, wollte bald ins Hotel, hatte genug, war müde und hungrig.
Sollte aber nicht sein. Die letzten 80 km waren nochmal voller Überraschungen. Es ging wieder ein enges Tal entlang, reißender Fluss von dunkelroter Farbe. Und dieser Fluss hat sich in letzter Zeit so richtig ausgetobt. Brücken weggespült, die Straße
unterspült, die Straße weggerissen.... Und was der Fluss nicht geschafft hat, das hat der Berg gemacht. Bei dem Regen der letzten Tage hat er jede Menge Schwemmfächer über die Straße gebreitet, in einem steckte sogar noch ein Auto. Ansonsten war die Straße mit Steinblöcken bedeckt, oder der Teer war weg und es gab eine Schlammschlacht mit tiefen, wassergefüllten Seen. Und das Beste zum Schluss: in beide Richtungen fuhren zahllose, riesige Laster. Hinter denen stauten sich dann die PKW und die nutzten jede Gelegenheit, um zu überholen. Dabei war Rücksichtnahme auf ein MR nicht vorgesehen.
Und fast ganz zum Schluss noch eine Flussdurchquerung, erschwert durch das undurchsichtige Wasser. Ich hatte keine Ahnung, wie groß die Felsen in der Brühe waren. Also schaute ich erst mal einigen Autos zu und fuhr erst dann durch.
Immerhin ist das Hotel fantastisch. Und zum Abendessen bestellten wir Unmengen Pommes.
Und es schüttet schon wieder!!!! Für morgen ist der Wetterbericht noch schlechter. Bin schon gespannt, wie das sein kann.
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