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Seit nunmehr 6 Monaten sind wir bereits in Südafrika. Die Zeit fliegt uns nur so um die Ohren! Dieser Bericht wird dieses Mal etwas speziell. Denn wir sind ja am arbeiten hier und nicht am Ferien machen. Deshalb können auch wir Ferien machen.
Seit wir hier sind haben wir bereits viel über Namibia gelesen und gehört. Ich (André) verkaufe natürlich auch Namibia und kannte es deshalb bereits ein bisschen besser. Es muss ein faszinierendes Land sein - ein Land für die Seele. Und deshalb haben wir uns entschieden für 2 Wochen ins nördliche Nachbarslands Südafrikas zu reisen.
Orange River
So sind wir also früh morgens an einem Samstag abgefahren Richtung Grenze. Immerhin knapp 800 km ab Paarl. Eine schöne Strecke am Westrand Südafrikas entlang in den Norden. Wir fuhren durch ein langes Tal namens Citrusdal - wie der Name sagt, übersäht mit Zitronenbäumen und durchzogen mit kleinen Flüssen und Bächen. An kleinen Seen vorbei direkt ins grosse Nichts. Weite Ebenen ohne Häuser und selten ein Auto - Hunderte von Kilometer bis wir dann endlich an der Grenze ankamen.
Die Grenze zu Namibia bildet der Orange River. Seine Quelle liegt in den SA Drakensbergen - der Nähe von
Paddeln auf dem Orange River
4 Tage einfach laufen lassen, ein bisschen paddeln und sonst faulenzen :) Johannesburg - von wo es gut 2000 km bis zur Mündung in den Atlantik. Es ist der einzige Fluss Namibias in dem keine Krokodile leben und deshalb ideal für unser Unterfangen - eine Kanufahrt für 4 Tage auf dem Fluss! Da die Ferien in SA auch gleich zu Ende gingen, hatten wir das Glück nicht mit ganzen Familien oder Schulklassen paddeln zu müssen sondern nur zusammen mit Bill, einem Engländer der seit 6 Monaten am reisen ist und unseren 2 gechillten Guides Richard und David, beides Namibier. Wir liessen uns also die nächsten 4 Tagen den Fluss runter treiben. Immer sehr gemütlich und genau richtig um ein paar Gänge runterzuschalten, vorbei an einer traumhaften Natur ohne Menschen. Unsere Mittag- und Übernachtungsstopps waren immer an niedlichen Plätzen am Ufer und so haben wir die Abende am Lagerfeuer genossen und unter freiem Himmel geschlafen - direkt unter dem faszinierenden Sternenhimmel. Namibia gehört zu den weltweit besten Ort um Sterne zu beobachten. Die Lichtverschmutzung ist hier wegen der sehr geringen Besiedlung äusserst klein.
Namibia
Zurück bei unserem Raftingstartpunkt ging dann unsere Reise nochmals so richtig los. Es ging nun durch den Süden Namibias. Das Land ist mehr als doppelt so gross wie
Geisterstadt Kolmaskop
Hier haben wir dann doch noch eine Badewanne und ein Bier gefunden Deutschland (oder 40mal die CH), hat aber nur 2 Mio Einwohner, also etwa halb so viele wie Kapstadt. Die gewaltigen Weiten des Landes beeindrucken und die Schotterstrassen ziehen sich bis zum Horizont, und wenn dieser erreicht ist, sieht immer noch alles so aus wie vorher. Man hat das Gefühl zu stehen, während die Landschaft unter den Rädern wegrollt. Namibia hat eine bewegende Vergangenheit hinter sich. So war es bis zum 1.Weltkrieg eine deutsche Kolonie, genannt „Südwestafrika“ und anschliessend unter SA Verwaltung, da durch Teil des schrecklichen Apartheitsregims. 1990 wurde das Land unabhängig und feiert dieses Jahr seinen erst 20. Geburtstag! Auch heute sind die Deutschen Einflüsse noch zu spüren und es gibt noch rund 30'000 Deutsch-Namibier im Land. Wir besuchten wir Städte mit Namen wie Lüderitz, Mariental und Aus - und das mitten in Afrika!
Diamanten und Geisterstaedte
Leider hatten wir nicht genug Zeit um das ganze Land zu bereisen, aber für das südliche Drittel hat es genügt. Der Süden wird dominiert von 2 grossen Trockengebieten , der Kalahari und der direkt an den Atlantik angrenzenden Namib. Ein riesiges Diamantensperrgebiet führt entlang der Küste und dort sind die Namibier immer noch fleissig am Diamanten schürfen (die klarsten der Welt).
Sossousvlei Duenen
Gehoeren zu den hoechsten der Welt. Diese - Dune km45 - ist ca. 300 Meter hoch und haben wir bestiegen - anstrengend aber es hat sich gelohnt! Dadurch gibt es nun Städte, welche Hals über Kopf verlassen wurden, um weiter zu ziehen auf der Suche nach dem grossen Reichtum. Eine dieser Städte haben wir dann auch besucht - Kolmanskop, welches Anfang des 19. Jahrhunderts bewohnt war. Die Wüste hat sich das Land zurückgeholt und dadurch ergeben sich skuriele Bilder mit Sand gefüllten Häusern.
Die hoechsten Duennen der Welt
Unser nächster Stopp war dann wirklich mitten in der Wüste. Nach 8 Stunden Fahrt (für rund 400km!!) ohne mehr als 10 Autos zu sehen und an vielleicht 6 kleinsten Siedlungen (mit je ca. 4 Häusern) vorbeizufahren, kamen wir am Abend im Desert Camp bei Sossusvlei an. Dank der späten Stunde haben wir jedoch noch einige Tiere gesehen - Herden von Zebras, Hyänen, Strausse, Oryx, Sprinböke und anderen Antilopenarten! Faszinierend all diese Tiere in der Natur zu sehen!
Sossusvlei ist dann auch nicht mehr als 2 Tankstellen, 1 Zeltplatz und 2 Lodgen. Jedoch wartet hier ein Naturschauspiel der ganz besonderen Art: Das gewaltige Dünenmeer mit den höchsten Dünen der Welt. Wir sind also früh Morgens in die Dünen gefahren und haben uns das bei den ersten Sonnenstunden angeschaut. Bestiegen haben wir eine Düne (ca. 300 Meter hoch)
Fish River Canyon
riiiiiiiiiiiiiiesig!!! und die Region Deadvlei - eine ausgetrocknete Oase mit abgestorbenen Bäumen, hat uns sehr beeindruckt. Die Ruhe an diesem magischen Ort ist schon sehr entspannend.
Fish River Canyon
Nach einem Abstecher in die Kalahari, wo wir uns hauptsächlich erholt haben, ging es dann wieder Richtung Süden zum Fish River Canyon, der weltweit 3. grösste Canyon nach dem Grand C. und dem Copper C. in Mexiko. Gewohnt haben wir auch hier wieder ganz speziell. Unser Häuschen wurde (wie bereits bei unserem ersten Stopp in Aus) komplett in die Natur integriert. So bilden einige Wände des Häuschens riesige Steinwände und Steine, auf welche das Hüttchen gebaut wurde. Traumhaft - und die Sonnenuntergänge waren auch hier wieder magisch.
Am nächsten Tag ging es dann wieder Richtung Paarl und 10 Stunden später sind wir dann auch dort angekommen. Voll getankt mit guter Energie und ready für die nächsten 6 Monate am anderen Ende der Welt
Geniesst die Fotos und schon bald folgt wieder ein normaler Bericht über unsere Abenteuer in Kapstadt und Paarl - Ramonas Vater und Schwester waren auf Besuch!!
Liebe Grüsse
Ramona & André
Wichtig zu erwähnen, wenn man von Namibia spricht
ist auch die sehr hohe HIV/AIDS Rate. NA gehört yu den am stärksten von dieser Epidemie betroffenen Ländern. Die Rate liegt bei knapp unter 20% und die Neuinfektionsrate ist beängstigend hoch. Aids ist die Todesursache Nummer 1 und hat die durchschnittlich Lebenserwartung auf unter 44 Jahre gesenkt.
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ruth und hansruedi
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Namibia -ganz schön sandig
tolle fotos und super reisebericht, wir hatten fast das gefühl mit euch unterwegs zu sein beim lesen und betrachten! findet ihr immer noch sand in euren sachen? (so wie die konfettis von der letzen oder vorletzen fasnacht)