... eine Busfahrt, die ist lustig ...


Advertisement
Kenya's flag
Africa » Kenya » Coast Province » Lamu
January 5th 2010
Published: January 5th 2010
Edit Blog Post

Nach unserem kleinen Ausflug nach Italien ging es schneller als gedacht wieder nach Afrika:

Morgens um 9 Uhr steige ich den Bus nach Lamu. Mir schlaegt die muffige Luft alter Bussitze entgegen. Mit dem Gestaenge der Sitze im Ruecken, einer Ladung lebender Ziegen im Kofferraum und Huehner als Sitznachbarn ging es in einer alten Klepperkiste als Bus Richtung Norden. Die Strasse ist zwar asphaltiert, aber das eine oder andere Schlagloch hebt mich aus meinen Sitz und schleudert mich wieder in den alten Sitz. Ich muss die meiste Zeit lachen, denn das ist besser wie jede Achterbahnfahrt. Wir kommen schneller voran als gedacht und die Haelfte der Kilometer haben wir nach 2 Stunden hinter uns.

Doch dann biegt der Bus ab. Zunaechst denke ich, der Busfahrer hat sich verfahren oder die Karte falsch gelesen oder wir halten fuer eine Pinkelpause, denn wir biegen in eine ungeteerte Staubstrasse ein. Mit jedem Meter werden die Schlagloecher groesser und ich sitze kaum noch in meinem Sitz. Mir wird klar, den Rest der Strecke werden wir auf der Schotterstrasse hinter uns bringen.
Der Bus faehrt jetzt etwas langsamer und so kommt kaum noch Fahrtwind in den Bus. Stattdessen wirbelt immer wieder Staub zu den Fenstern rein und bleibt auf meiner schweissnassen Haut kleben. Manchmal geraten wir dermassen in Schieflage, dass ich mich frage, ob ich tatsaechlich nur vor Hitze schwitze oder ob so langsam auch der Angstschweiss dazu kommt.

Links und rechts sieht man schon lange keine Haeuser mehr. Gruene Wiese und dichter Dschungel wechseln sich ab. Affen sitzen auf dem Gebuesch und Warzenschweine glotzen dem Bus verwundert hinterher. Ich frage mich, wor der Bus eigentlich hinfaehrt. Bin ich womoeglich in den falschen Bus eingestiegen???

Ab und zu sieht man ein Dorf und bepflanzte Maisfelder. Hin und wieder steigt noch jemand in den Bus und so fuellt sich die Karre mit Menschen und Tieren. Mittlerweile habe ich auch meinen Rucksack auf dem Schoss, damit noch mehr Leute oder Ziegen PLatz haben. Ich bin voellig durchgeschwitzt, verstaubt und zwischen Taschen eingequetscht, aber ich muss immer wieder ueber diese Tour lachen.

Nach weiteren vier Stunden auf der Staubstrasse kommen wir endlich an der Anlegestelle an. Ich schwitze, stinke und meine Frisur sitzt schon lange nicht mehr. Drei-Wetter-Taft und Deodorant haben schon laengst keine Wirkung mehr. Ich bin nur erleichtert, dass wir den richtigen Bus genommen haben und nicht in Somalia gelandet sind. Ich muss wieder einmal einfach nur lachen. Vor mir liegt die Insel Lamu, mein eigentliches Ziel fuer heute. Aber hier war wirklich mal wieder der Weg das Ziel!

Advertisement



Tot: 0.478s; Tpl: 0.009s; cc: 9; qc: 65; dbt: 0.357s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1; ; mem: 1.2mb