Patagonien: Ushuaia, El Calafate, El Chalten, Torres del Paine


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January 23rd 2015
Published: February 5th 2015
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4. Januar, Buenos Aires - Ushuaia

Heute werden wir einen Temperaturschock erleben, denn von fast 30° in Buenos Aires fliegen wir nach Ushuaia mit knapp 10°. Wir haben das Taxi zum Flughafen genommen und uns kam es vor wie im Film Taxi, Taxi. Mit 130 km/h über die Autobahn hat er sich durch den Verkehr geschlängelt. In Ushuaia angekommen haben wir am Hafen für den Abend die Sunset-Segeltour gebucht. Wir waren mit einer ganzen Familie Brasilianer, einem Guide und einem Kapitän auf dem Segelschiff. Da der Wind nur schwach blies, sind wir nur ca. 30 min bis zur Insel mit vielen Seehunden gesegelt. Wegen ihrem Futter, welches aus Krabben besteht, waren überall rosa-pinkfarbene Häufchen zu sehen. Auf einer zweiten Insel gabs viele Kormorane. In der Zwischenzeit hatte der Wind um 180° gedreht und frischte auf.



5. Januar, Ushuaia

Am Eingang zum Nationalpark mussten wir alle aus dem Bus aussteigen, um den Eintritt persönlich zu bezahlen. Der Bus fuhr noch ein paar km weiter bis zu einem Pier, von wo aus wir unsere Wanderung ans Ende der Welt starteten. Zuerst führte der Weg mehr oder weniger entlang des Ufers eines Seitenarms des Beagle Channels. Nach 14 km sind wir beim Ende der Welt angekommen und haben das obligatorische Foto mit dem Schild „Fin del Mundo“ geknipst. Hier endet die Panamerica, welche von Alaska bis Feuerland fast 15’000 km lang ist. Im besten und hübschesten Kaffee von Ushuaia haben wir uns von den Strapazen erholt.



6. Januar, Ushuaia
Im Gegensatz zum vollen Bus zum Nationalpark waren wir nur ein paar Touristen, welche zur Laguna Esmeralda wollten. Der Fahrer setzte uns bei einem Waldstück ab. Der Weg durch den Wald war teilweise sehr sumpfig und wir balancierten über Baumstämme, Äste und einzelne Steine. Nach einer Weile sind wir bei einem Moorgebiet angekommen, wo wir erste Biberdämme und viele tote Bäume sehen konnten. Gewisse Seen waren bis 2 m mit diesen Bauwerken aufgestaut. Leider haben wir keinen Biber gesichtet, jedoch war es schon sehr interessant, ihre Arbeit zu bestaunen. Weiter oben bei der Lagune, welche türkis-grün leuchtete, gab es weitere Dämme und einen Wald mit ganz vielen silbergrauen, toten Bäume.



Für die Antarktisreise gibt es einen eigenen Blog:

https://www.travelblog.org/Antarctica/Antarctica/blog-870657.html



17. Januar, El Calafate

Heute ging es in einem Van über Kiesstrassen durch die patagonische Steppenlandschaft mit einem Halt bei einer Estancia zum Gletscher Perito Moreno. Dieser fliesst täglich 2 m weit. Wir mussten nicht lange warten und schon fielen die ersten grösseren Eisstücke mit Getöse von der steilen Gletscherwand und stürzten ins Wasser. Teilweise gab es Flutwellen oder kleine Teile von weit oben schlugen auf dem Wasser mit einem Höllenkrach auf. Für die Touristen gab es verschiedene Balkone, von wo man andere Blicke auf den Gletscher hatte. Nach über 3 h „Gletscher TV“ ging es mit dem Bus zurück nach El Calafate. Neben dem Hostel gabs eine hübsches Steakrestaurant, in welchem uns ein Steak und Grillgemüse auf dem heissen Stein serviert wurden.



18. Januar, El Calafate - El Chalten

Das Wetter war gut für die Wanderung zum Fitz Roy, dem bekanntesten Berg im argentinischen Patagonien. Zu Beginn ging es steil den Berg hoch. Unterwegs sahen wir aus nächster Nähe einen Specht, welcher am Baumstamm geklopft hat. Nach 300 Höhenmeter kamen wir zu einer Lagune, in welcher sich die markanten Zacken des Fitz Roys und seinen Nachbarn gespiegelt haben. Wir sind noch etwas weiter gewandert, jedoch war der Weg zum Fitz Roy zu weit. So haben wir bei einem Wasserfall einen Rast gemacht und sind dann umgekehrt. Nach 17 km waren wir wieder im Dorf und haben uns in einem Waffelhaus einen super feinen Dessert gegönnt.



19. Januar, El Chalten

Heute haben wir uns die Wanderung zu einem Gletscher und zum Cerro Torre vorgenommen. Das Wetter war noch besser als am Vortag. Bis jetzt haben wir nicht viel vom kargen patagonischen Wetter mitgekriegt. Wieder ging es steil den Berg hoch und flachte später ab. Nach etwa 11 km sind wir bei einer Lagune angekommen, in welcher Eisschollen schwammen - zur Abwechslung mal ohne Pinguine. Das Ufer der Lagune war auf der einen Seite ein vermutlich 50 m hoher Moränenhügel. Es war nicht einfach auf diesen zu kommen, da die Steine lose waren und uns der Weg vom einem Zorro Colorado Weibchen (Füchsin) mit lauten Rufen versperrt wurde. Nach 24 km waren wir im Hotel fix und fertig angekommen.



20. Januar, El Chalten - Grenze - Puerto Natales

Um 2 Uhr Nachts wurde uns das Frühstück serviert. Leider war die Busverbindung nicht ideal und so mussten wir in El Calafate von 5 bis 8 Uhr im Busterminal warten. Wir waren nicht die einzigen, viele Rucksacktouristen lagen schlafend auf dem Boden des Busterminals. Nach etwa 4 h Fahrt durch die gold-braune patagonische Steppe sind wir beim Grenzposten angekommen. Es dauerte etwas länger als jeweils bis anhin an den Grenzen, aber es war noch erträglich. Dafür dauerte die restliche Fahrt nach Puerto Natales nicht mehr lange. Auf dem Weg zum Hostel haben wir uns extrem Verlaufen, da Google Maps Puerto Natales nicht kannte. Nach etwa 2 km anstatt 500 m sind wir doch noch angekommen.



21. Januar, Puerto Natales - Torres del Paine

Erneut war Busfahren angesagt, denn Puerto Natales ist zwar die letzte Stadt für Wanderungen im Torres del Paine, jedoch liegen etwa 200 km dazwischen. Die Formalitäten im Büro des Nationalparks waren krass: Eintritt bezahlen, Vertragsbedingungen unterschreiben, Video mit Bestimmungen ansehen, gelbe Wandererlaubnis (nochmals alle Bestimmungen aufgeführt) am Rucksack sichtbar befestigen. Mit einem Shuttlebus ging es zum Startpunkt der von vielen favorisierten „W“-Wanderung. Der 4-5 tätgie Weg sieht auf der Karte wie der Buchstabe W aus. Wir haben nicht so viel Zeit und planen eine verkürzte Route zurückzulegen. Wir wussten, dass wir viele Leute beim Wandern in dem vermutlich bekanntesten Nationalparks Chiles sehen werden, aber dass es fast eine Art Disneyland für Wanderer sein wird, hatten wir uns nicht vorgestellt. Nach der Hälfte des Wegs haben wir im Refugio eingechekt und einen Teil der Ausrüstung dort gelassen, da der letzte Teil zum Torres sehr anstrengend sein wird. Wir haben uns einer schweizer Familie vorgestellt, welche wir schon an der Grenze am Tag zuvor von weitem und später im Büro von FantasticoSur gesehen haben. Der letzte Teil des Aufstiegs führte über ein Geröllfeld aus grossen und noch grösseren Steinen. Der Blick auf den Torres del Paine, den darunter liegenden Gletscher, die vom Gletscher geschliffene Wand mit den vielen Wasserfällen und der türkis-grünen Lagune war atemberaubend. Fabian hat seine Füsse in den Gletschersee gehalten, einige Jungs waren sogar schwimmen. Zurück im Refugio hatten wir es mit der schweizer Familie und einem amerikanischen Pärchen, wie auch die nächsten 2 Tage, sehr lustig.



22. Januar, Torres del Paine

Der zweite Tag war etwas weniger anstrengend als der erste. Da wir im 8er Zimmer nicht wirklich ausschlafen konnten, sind wir halt schon früh los. Die Wanderung führte entlang eines 15 km langen Sees, an welchem das Refugio etwas erhöht lag. Diese Nacht verbrachten wir im Zweierzelt, da es keinen Platz mehr im Refugio hatte. Glücklicherweise mussten wir dieses nicht aufstellen sondern konnten uns frisch geduscht ein paar Stunden vor dem Nachtessen hinlegen, um für den nächsten Tag fit zu sein.



23. Januar, Torres del Paine - Puerto Natales

Heute stand der letzte Teil unsere dreitätigen Wanderung auf dem Plan und dies war auch der längste Abschnitt. Nach 3 1/2 h kamen wir beim Refugio an. Da die Wanderung noch nicht zu Ende war, haben wir wieder einen Teil im Refugio gelassen und sind durch einen Canyon Richtung Grey Gletscher gewandert. Dieser ist gigantisch gross. Ein Touristenschiff in der Nähe des Gletschers wirkte winzig klein. Wir haben den Gletscher aus 5 km bestaunt, da wir pünktlich fürs Schiff zurück beim Refugio sein mussten. Zurück beim Refugio haben wir unser Gepäck geholt und warteten auf den Katamaran. Es warteten immer mehr Touristen und wir fragten uns, wie viele wohl zurückbleiben müssen. Am Schluss waren zu unserem Erstaunen alle auf dem komplett überladenem Boot. Auf der Rückfahrt mit dem Bus nach Puerto Natales schliefen wir nach kurzer Zeit ein, da wir erschöpft von den Wanderungen waren.



In den letzten 5 Tagen (ohne Reisetag) haben wir etwa 90 km zu Fuss zurück gelegt und unzählige Stunden im Bus verbracht. Patagonien hat uns sehr gut gefallen und wir hatten Glück mit dem Wetter.



Als nächstes reisen wir zu den Iguazu-Wasserfällen, nach Salvador, Rio und in den Amazonas Jungle.


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