Uruguay, Buenos Aires


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Published: January 5th 2015
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27. Dezember, Bariloche - Buenos Aires - Colonia (Uruguay)

Der Stadtflughafen in Buenos Aires verläuft parallel zum Meer, welches wir beim Verlassen des Terminals auch direkt erblicken konnten. Leider gabs keinen Bus zum Hafen und so stiegen wir in ein Taxi ein. Der Fahrer liess die Reifen schon bei der ersten S-Kurve zweimal quietschen. Vermutlich war er früher ein Ralleyfahrer oder so. Er gab vollgas, hat in den Kurven alle Spuren genutzt, vor dem Grünschalten fuhr er los und beschleunigte auf über 100 km/h in der Stadt. Leider hatte die Schifffahrtsgesellschaft „Colonia Express“ Weihnachtsferien bis zum 7. Januar und so mussten wir zurück zu „Buquebus“ fahren. Der Fahrer hatte zuvor etwas auf Spanisch geschwafelt, was wir aber nicht verstanden haben. Vermutlich wusste er es schon. Nach nur 1 h Fahrt mit dem Passagier- und Autokatamaran bei bis zu 60 km/h (GPS Messung mit Handy) sind wir in Colonia in Uruguay angekommen. Da wir wegen der anderen Zeitzone eine Stunde verloren haben, war es fast 10 Uhr Nachts, als wir essen gingen, wobei das hier nichts ungewöhnliches ist. Die Portionen in Uruguay sind riesig und das Fleisch ist sehr gut, denn Uruguay hat 12 Mio Rinder/Kühe, aber nur 3,4 Mio Einwohner.



28. Dezember, Colonia - Punta del Este

Nach dem Frühstück haben wir die hübsche Altstadt mit den Bauten aus der Kolonialzeit und den uralten Autos besichtigt. Bei einer Eisdiele haben wir uns bereits um 11:15 Uhr ein Eis gegönnt, da es schon mega heiss war. Beim Mittagessen in einem Restaurant gabs musikalische Unterhaltung. Die Portionen waren wieder enorm gross. Mit dem Bus fuhren wir nach Punta del Este mit einem Zwischenstopp in Montevideo. Punta del Este wirkte wie Miami: Hochhäuser direkt am Strand, Party bis spät in die Nacht, generell sehen Strassen in Uruguay aus wie in Nordamerika und überall gabs überrissene Preise in dieser Stadt. Zudem wäre dies ein Fall für die Zweitwohnungsinitiative: im Winter wohnen knapp 20’000 Einwohner hier, im Sommer sind bis zu 750’000 Personen in der Stadt.



29. Dezember, Punta del Este

Nach einem Kaffee in der Hauptstrasse sind wir zur Hauptattraktion der Stadt spaziert. Eine überdimensionale Hand ragt aus dem Sand am Strand empor. Natürlich haben wir auch Fotos von uns mit der Hand gemacht, auf welchen wir ganz klein wirken. Am andern Ende der Halbinsel haben wir uns den Segelyachthafen und die Seelöwen angeschaut, welche von den Fischern mit Fischabfällen gefüttert werden. Am Abend sind wir im Meer schwimmen gegangen. Fabian hat sich im Hostel ein Surfbrett gemietet, wobei es mit dem vermutlich zu kleinen Brett nicht richtig funktionieren wollte. Da das Wasser so warm war, war es möglich nur in der Badehose zu surfen, dafür hat er sich dann die Brusthaare mit dem Wachs auf dem Surfbrett epiliert.



30. Dezember, Punta del Este - Montevideo

Am Busbahnhof haben wir uns Tickets für die Fahrt nach Montevideo gekauft. Nach dem Checkin im Hotel in Montevideo sind wir ins beste Museum der Stadt: Museum Andes, welches die Geschichte der Flugzeugkatastrophe 1972 in den Anden erzählt, bei welcher 16 Personen nach 72 Tagen gerettet werden konnten. Das ganze wurde uns vom Besitzer des Museums sehr eindrücklich, ausführlich und interessant erklärt. Nach 2 h haben wir das Museum mit vielen Eindrücken und einem Buch in Spanisch verlassen. Viele Restaurants in der Altstadt von Montevideo hatten geschlossen - vermutlich wegen Silvester, am Plaza haben wir eines gefunden und uns Tapas und Drinks bestellt.



31. Dezember, Montevideo

Wir sind ein wenig durch die Strassen der Altstadt geschlendert, bis Fabian von Wasser getroffen wurde. Was war das? Nun sahen wir, dass viele Personen aus den Fenstern der Büros, von den Balkonen und vom Dach aus mit Wasserbomben, Wasser in Eimern und Bechern, Wasserspritzen und Papierfetzen die Leute auf der Strasse bewarfen. Wir haben uns diese Silvestertradition in relativ sicherer Position angeschaut, bis Fabian von einer Wasserbombe direkt getroffen wurde. Wir sind dann zu einem Park geflüchtet, wo wir zwei in verschiedenen Restaurants gingen: Helena ist zu Mc Donalds, Fabian zum Burger King - gegessen haben wir gemeinsam im Park, wo Helena einen „Red Cap“ erblickte und wir fragten, ob wir an der Free Walking Tour teilnehmen dürfen. Die Reiseführerin hat uns gewarnt, dass wir vermutlich beim weiteren Verlauf der Tour nass werden. Schon nach wenigen Metern durch die Gassen flog das Wasser von überall her und diesmal erwischte es Helena komplett. Vor einer Staatsbank haben wir einen längeren Stopp gemacht und uns wurde von der Finanzkrise 2002 berichtet, welche Uruguay hart getroffen hat. Viele verloren ihr ganzes Vermögen, die Kriminalität war sehr gross, 1/4 der Bevölkerung lebt heute nicht mehr in Uruguay sondern in anderen Ländern. Die Tour endete zufälligerweise vor unserem Hotel, denn die Strasse zum Hafen runter war voller Menschen. Wir zwei haben unsere Wertsachen im Hotel gelassen und uns das Schauspiel von der Nähe angesehen. Die Leute haben getanzt, mit Wasser und eine Art Sauser herumgespritzt. Sylvester haben wir im Restaurant La Fonda in der Nähe des Hotels gefeiert. Am Tisch sassen 6 Brasilianer und wir zwei. Wir hatten Spass, gutes Essen und um Mitternacht war draussen die Höhle los. Feuerwerk überall und viel lauter als wir es uns gewohnt sind.



1. Januar, Montevideo - Buenos Aires

Es war nur ein kurzer Weg vom Hotel zum Hafen. Die Aus-/Einreise war erneut sehr rasch erledigt. Die Fähre Francisco ist wie schon jene nach Colonia ein Highspeed-Motorkatamaran, jedoch ist diese erst seit knapp 2 Jahren in Betrieb. Damit diese möglichst lange hübsch bleibt, mussten alle Passagiere vor dem Einsteigen blaue Überziehschuhe anziehen. Bereits im Hafen hat das Boot leicht geschaukelt und der Himmel sah recht dunkel aus. Nach dem Verlassen des Hafens waren die Wellen meterhoch und dies wirkte sich entsprechend auf das Boot aus, trotzdem beschleunigte der Käptain auf knapp 100 km/h (GPS Handymessung). Schon kurze Zeit später kam die Durchsage, dass keine Gefahr für das Schiff bestünde, aber man besser auf den Sitzen bleiben sollte. Es sah aus, wie wenn alle in den Gängen komplett besoffen wären. Nach 30 min kam die gleiche Durchsage nochmals.



Die Route verläuft schräg, etwas flussaufwärts über die sehr breite Flussmündung des Rio Plate. Nach 2 1/2 h Fahrt sind wir in Buenos Aires angekommen.



2. Januar, Buenos Aires

Am Morgen haben wir uns den Friedhof Recoleta angeschaut, welchen wir schon von unserem Hotelzimmer aus sehen konnten. Dieser war überwältigend, denn es gibt unzählige Familiengräber, welche teilweise halbe Paläste sind und bis zu 1 Mio USD gekostet hatten. So etwas haben wir noch nie gesehen, nicht einmal in Italien. Nach dem Mittagessen in der Nähe vom Kongressgebäude sind wir zum Treffpunkt der Free Walking Tour gegangen. Da die englischsprachige Gruppe zu gross war, haben wir uns entschieden, bei der spanischen teilzunehmen. Die Tour verlief vom Kongress zum Rotenhaus, welches im Gegensatz zum Weissenhaus nur der dem Regierungssitz des Präsidenten nicht sein Wohnhaus ist. Eine weitere Kuriosität ist die Kathedrale von Buenos Aires. Diese sieht aus, wie ein römischer Bau und nicht wirklich wie eine Kirche. Nach der Tour haben wir in der Floridastrasse Geld gewechselt, was für uns immer noch etwas ungewohnt und unangenehm ist. Dieses Mal mussten wir mit der Vermittlerin sogar in ein Hochhaus ins achte Stockwerk, wo hinter einer dicken Metalwand das Geld gezählt und durch kleine Öffnungen getauscht wurde. Für den Abend haben wir uns eine Tango-Show mit Abendessen gebucht. Die Show war sehr toll, teilweise schon fast akrobatisch und interessant aus solcher Nähe zu sehen, denn wir waren ganz zu vorderst.



3. Januar, Buenos Aires

Heute haben wir den Touristenbus durch Buenos Aires genommen, damit wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sehen konnten. Höhepunkte waren sicher das bunte italienische Stadtviertel „La Boca“, trendige Stadtviertel „Palermo SoHo“ und der Friedhof, welchen wir nun ein zweites Mal besucht haben. Nach der ersten Tour sind wir im Bus sitzen geblieben, denn der gleiche fuhr nun auf der zweiten Strecke. Nach 4 h war es für uns genug mit Stadtbesichtigung. Am Abend haben wir ein richtiges Entrecote (gewisse Argentiener wissen doch, was ein Entrecote ist) in einem kleinen, etwas versteckten Restaurant „El Estrebe“ gegessen.



4. Januar, Buenos Aires - Ushuaia

Heute werden wir einen Temperaturschock erleben, denn von fast 30° in Buenes Aires fliegen wir nach Ushuaia mit knapp 10°. Wir haben das Taxi zum Flughafen genommen und uns kam es vor wie im Film Taxi, Taxi. Mit 130 km/h über die Autobahn hat er sich durch den Verkehr geschlängelt. Die nächsten Tage verbringen wir in Ushuaia und am 7. Januar gehts ab in die Antarktis.



Halbzeitfazit „Materialschlacht“


• Schlafsack Inlay: verloren, neuen gekauft
• Grosse Fotokamera: Autozoom bei einem Objektiv defekt, Reparatur unmöglich
• Kompaktkamera: Zoom blockiert, unbrauchbar, neue gekauft
• Flipflop: gerissen, neue gekauft
• Rucksacküberzug: einer fehlte uns, gekauft, Gummizug gerissen, geflickt, kleinere Schnitte in beiden
• Tagesrucksack: Beschichtung innen löst sich auf
• Hosen: Knopf beim Rutschen über Felsen abgerissen, weitere Gebrauchsspuren
• Kleider: 2 T-Shirt, 1 Unterhose und 1 Socke verschwanden in Wäschereien; Socken gerissen, T-Shirt mit Daumen durchbohrt
• Werbe T-Shirts von den Bike-Touren: ziemlich ausgebleicht
• Turnschuhe: mussten wir schon mehrmals in der Waschmaschine waschen und Profil verschwindet langsam, Polster am Fersen löst sich auf
• Wanderschuhe: Profil hat auch schon stark wegen den Lavasteinen gelitten
• Hut/Cap: Fabians haben wir ersetzt, Helenas ist auch komplett verbleicht und müsste ersetzt werden
• Brille von Fabian: musste mit Sekundenkleber geflickt werden



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