Máncora

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17.01.2010
18:15

Peru. Ich fuehle mich ein wenig wie ein Stueck Treibgut, das hier in Máncora von der Wucht der Wellen an den Strand geworfen wurde. Ich vermisse das mir so vertraut gewordene Ecuador, das ich letzte Nacht verlassen habe. Nach zwei weitgehend schlaflosen Naechten - einer in einem extrem lauten Hostel in Loja und einer weiteren im Nachtbus - sowie 26 Stunden Busfahrt waehrend der vergangenen drei Tage, kam ich heute auf dem Zahnfleisch hier an. Dank meiner Uebermuedung liess ich mich in dem erstbesten Hotel mit unfreundlichen Rezeptionisten nieder, das trotz Hochsaison ein Bett fuer mich frei hatte, zu einem Preis, den ich bei wachem Geiste niemals akzeptiert haette.
Máncora: das Surfer-Paradies mit tollem Strand, wie mir zuvor von mehreren Leuten erzaehlt wurde, und laut Reisefuehrer ein Ort, der sich trotz in- und auslaendischem Tourismus den "urspruenglichen Charme des kleinen Fischerdorfes bewahrt" habe. Beim besten Willen: ich kann hier weder urspruenglichen Charme noch Spuren des Fischerdorfes erkennen, das Máncora mal gewesen ist. Der Ort besteht aus wenigen Strassen aus von unzaehligen Moto-Taxis plattgefahrerem Sand, einer Vielzahl von plastikbestuhlten Restaurants und ist ueberfuellt von badebehosten Menschen aller Herren Laender. Aus allen Ecken ertoent laute Reggaeton- oder Salsamusik, und kaum hatte ich den ersten Fuss auf die Strasse gesetzt, sah ich mich umringt von einer Schar Mototaxistas und Zimmervermietern, die mir uebereifrig ihre Dienste anboten.
Als mir in kuerzester Zeit der dritte Sonnenbrillenverkaeufer seine Waren unter die Nase hielt, musterte ich ihn nachdenklich und beschloss, direkt am folgenden Tag weiterzufahren und mir einen ruhigeren Ort zu suchen:
Máncora sei den Surfern und Partygaengern gegoennt, ich brauche derzeit einen entspannteren Ort als diesen, um die vielen Eindruecke der vergangenen Monate sacken zu lassen.

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