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Published: June 25th 2014
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nach einer nacht im zelt, in unseren brandneuen schlafsäcken (ein wagnis - man weiß schließlich nie, ob die komfort-zone temperaturangaben so stimmen!) und unter der peruanischen milchstraße, werden wir mit heißem tee und warmem waschwasser geweckt. was für ein luxus!
nach reichlich kohlehydrat-frühstück werden 400 höhenmeter auf den höchsten pass des inka-trail, den dead woman pass oder abra warmiwañusca, zurückgelegt. hier opfern wir coca-blätter und rum - an pachamama - für eine sichere reise. anschließend 700m hinunter, 400m hinauf und wieder 400m bergab zur camp site. arriba-abajo-arriba-abajo! auf den originalen steinen wandernd legen wir viele höhenmeter zurück in der zauberhaften berglandschaft der anden. über uns kreisen habichte und weiter unten, in den subtropischen wäldern, wimmelt es nur so von blitzblauen kolibris. an den hohen passstücken ist auch das gras hoch, hart und gelb neben glasklaren bergseen, in denen das moos am grund sichtbar ist. in den regionen unter 4.000m herrscht saftig grünes dschungelklima mit moskitos, bächen und wunderbaren blüten. runkurakay inmitten eines steilen stückes bergauf gelegen diente wohl ehemals als checkpoint, während conchamarka einstmals eine ganze stadt darstellte. mit wohneinheiten, gärten, plätzen, lagerräumen und einer eigenen opferstätte ist der vormals wichtige stützpunkt für pilger am trail, sehr gut erhalten. außerdem finde
ich dort, zum ersten mal in meinem leben, einen großen busch frauenschuh und denke mir, dass das auf 3.600m wohl ein zeichen ist, das meine liebe oma mich auch auf dieser wanderung begleitet! der gletscher wakawilka, auch veronica und mountain of sacred tears genannt, liegt hinter uns, pumasillos strahlt schneeweiß unter den wenigen wolken vor uns.
nach conchamarka geht es nur noch für eine knappe halbe stunde gemütlich über den pass abra runkurakay und anschließend zu unserer traumhaft gelegenen zeltstadt mit blick in das dunkelgrüne tal. die reihe grüner zelte, auf einer anhöhe über dem dinner-zelt, laden schon ein, es sich gleich gemütlich zu machen. im gegensatz zu gestern, liegt der zeltplatz heute noch nicht im schatten und da es sogar die möglichkeit zu duschen gibt, machen wir uns rasch auf den weg. solange die sonne noch etwas wärme spendet, müssen möglichst viele dinge erledigt werden! markus sagt, der schatten ist wie “mordor”. sobald die sonne versunken ist, fällt die temperatur um mindestens zehn grad, das leben hier oben und draußen wird augenblicklich unwirtlicher. “mordor” ist kein allzu geselliger ort, so schön er auch mit sonne sein mag! also hüpfen wir heldenhaft unter die bitterkalte dusche. immerhin der inka-staub und
der getrocknete schweiß werden abgespült! wieder einmal bin ich froh, diese reise mit nepal begonnen zu haben, denn: dort war es noch kälter und die möglichkeit zu duschen noch seltener!
für die restliche abendsonne sitzen wir auf unserer kleinen aussichtsplattform, werden mit nachos, guacamole und frischem popcorn verwöhnt.
die sonne verschwindet hinter den bergen am horizont und alle verkriechen sich in ihre zelte bis zum dinner…
der inka-trail ist die erfüllung eines lang gehegten traumes! wir haben glück mit wetter, gruppe und guide! eine unglaubliche, fast spirituelle erfahrung ist es jedes mal für mich, durch die fantastischen inka-ruinen zu schreiten. und auch das gehen selbst, auf diesen alten steinen, erfüllt mich mit energie und auch ein bisschen stolz, diesen nicht unerheblichen strapazen, relativ leicht strotzen zu können!
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