sozialarbeit in Sto. Domingo

---

In Sto.domingo habe ich im Colegio Alemàn 6 verschiedene Klassen jeweils 2 Stunden pro Woche unterrichtet. Die Schüler waren zwischen 12 und 20 Jahre alt und kamen aus der Mittelschicht. Ich habe sie für ein ganzes Trimester unterrichtet was mir sehr viel Spass gemacht hat. Ausserdem war es eine einzigartige Erfahrung.
In der Schule habe ich 2 tage pro Woche unterrichtet und die restlichen 3 Tage habe ich im Centro de Recuperacion nutricional (Ernährungszentrum) als Hilfskrankenschwester gearbeitet. In diesem Ernährungszentrum haben sie den Fokus vorallem auf unterernährte Kinder. Viele Mütter die wir im Zentrum hatten waren selber noch Kinder(zum Teil 13,14 jährig) und hatten keine Ahnung wie man ein Kind grosszieht, was dazu führte, dass sie ihre Kinder falsch oder mangelhaft ernährt haben was sie schliesslich teilweise freiwillig teilweise unfreiwillig zu uns ins Zentrum führte. Manchmal musste die Sozialarbeiterin vom Ernährungszentrum ausrücken weil sie von der Polizei eine Nachricht erhalten hatte wo das es einen Hinweis auf ein misshandeltes oder unterernährtes Kind gibt. Wir sind dann zu deren Haus gefahren um erst mal das Kind von dort wegzuholen. Ein wirklich schockierender fall war der 9 jährige Junge der nur noch knapp 8 Kilo wog oder die zwei 13 und 14 jährigen Schwestern die beide von ihrem Vater jahrelang misshandelt und vergewaltigt worden waren und beide von ihm schwanger.
Letzte Woche waren wir noch bei einem medizinischen Einsatz in einem Dorf namens Esfuerzo welches 1 1/2 Stunden Autofahrt ausserhalb von Sto. Domingo liegt. Dort haben wir am Mittwoch den Einheimischen Senioren Blut abgenommen um die Proben ins Ernährungszentrum ins Laboratorium zu bringen um sie nach Blutinfektionen oder Krankheiten wie Diabetes zu untersuchen. Am Samstag sind wir dann mit den Laborergebnissen und den Ärzten zurück um den Leuten ihre Ergebnisse mitzuteilen und ausserdem die anderen Dorfeinwohner medizinisch zu behandeln.
Die Arbeit im Ernährungszentrum hat mir unglaublich gut gefallen und im ganzen war meine Erfahrung als Voluntarierin in Ecuador einmalig und ich werde diese Zeit niemals vergessen!

---