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Published: September 1st 2012
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'Ciudad Perdida' bedeutet vergessene Stadt und dieses von dem Urvolk Tayrona im Jahr 300 v.Chr. gegründete Handels- und Politikzentrum liegt nun verlassen, aber gut erhalten in Mitten der Sierra Nevada an der karibischen Küste Kolumbiens. Nachdem die Spanier einfielen war das Volk umkämpft und von Seuchen befallen. Die wenigen Überlebenden flüchteten in umliegenende Gebiete, die Stadt wurde verlassen und vergessen.
Die Tour dorthin ist nicht einfach und zudem ziemlich teuer. Aber es hat sich gelohnt!!!
Für uns hieß es also die wichtigen sieben Sachen zu packen und für 5Tage in den Dschungel zu gehen um eben diese Stadt zu 'suchen'.
Unsere Truppe (zwei Ecuadorianer und zwei Israelis und wir) wird von Miguel angeführt. Er, sein Bruder und seine Cousine haben die folgenden Tage für unser Wohl gesorgt und über Stock und Stein geholfen. Die Familie der drei ist in dem Gebiet ansässig und so wird es generell auch gehandhabt. Alle Bewohner des Waldes werden mit in diese Touristentour mitreingezogen und somit verdienen sie ihren Unterhalt. Das war bis vor paar Jahren noch anders als sie alle auf den Coca-Feldern gearbeitet haben und dort unter gefährlichen Bedingungen für wenig Geld für die Drogenbosse gearbeitet haben. Nun ist das Gebiet streng militärisch
bewacht und Cocaanbau ist nicht mehr erlaubt. Das Geld wird nun auf ehrliche Weise mit dem Tourismus verdient und wenn ich mir Miguel so anschaute, hatte er dabei auch viel Spaß.
Wir sind jeden Tag nur ein paar Stunden gewandert. Immerhin waren es nur 22km bis zur verlorenen Stadt, das hätte man locker auch an zwei Tagen geschafft, aber nun gut somit hatten wir genügend Zeit zum Wandern, Landschaft bestaunen, Photos machen und zum Essen. Davon gab es nämlich reichlich. Die Cousine von Miguel marschierte immer zum nächsten Camp vor und bereitete uns leckere Speisen vor. Währendessen uns Miguel auf dem Weg Ananas oder Orangen servierte. Nachmittags haben wir sehr viel Zeit gehabt zum Lesen, schwimmen oder in der Gegend rumstreunern.
Das Gebiet ist von drei Bergflüssen eingeschlossen, was uns immer wieder eine willkommende Abkühlung und wagemutige Sprünge in die natürliche Schwimmbecken verschaffte. Überall hörten und sahen wir bunte Vögel und zum ersten Mal jetzt auch den Tucan in freier Wildbahn. Einmal grunzte es ziemlich laut hinter uns aus dem Gebüsch, als Reiner und ich gerade ziemlich alleine waren. Nachdem Miguel uns vom Puma und Leopaden in den Gebiet erzählte hatte, war ich schon sehr sehr angsterschrocken.
Nachts schliefen wir in Hängematten mit Moskitonetzen und ließen reichlich unsere Seele baumeln. An Tag 4 sind wir dann zur Stadt hochgestiefelt, die letzten paar Meter wurden durch 1200 sehr rutschigen, glitschigen Steinstufen, auf denen nie der ganze Fuß passte, erschwert. Oben angekommen haben wir mit einem Indigeno vom Tayrona Stamm durch ein Ritual die Erlaubnis erbeten die Stadt betreten zu dürfen.
Kurz zu den noch hier lebenden Indigenos: auf dem ganzen Weg sind wir immer wieder an den kleinen Siedlungen vorbeigekommen. Sie leben in einfachen runden Lehmhäusern mit Palmenblätterdächern. Eine Familie lebt in einem Haus, in denen sie Feuer machen und schlafen. Sie pflanzen Zuckerrohr, oder auch Cocapflanzen an und haben Vieh für den Eigenbedarf. Sie gehen außerdem jagen und leben eigentlich autonom. Nur sind jetzt die Touristen da, und auch die Indigenos arbeiten mit. Die einen haben mitgekocht, die anderen abgewaschen, wieder andere Pferde oder Esel zum Transport zur Verfügung gestellt. Wieder andere machen eine spezielle Führung für kleine Gruppen. Und eben einer dieser Indigenos hat für uns nach der Erlaubnis gefragt, die verlorene Stadt zu betreten.
Die Stadt selber besteht aus vielen Terrassen, auf denen jeweils mindestens ein Haus einer Familie stand, zu erst oben
angesiedelt, folgten die nachkommenden Generationen auf den unteren Terassen. Die Verstorbenen wurden mit ihrem Hab und Gut, was das prunkvolle Gold war, in bzw. unter diesen Häusern begraben. Und genau das machte diese Stadt für die ersten Entdecker so interessant. Sie raubten die Gräber aus, plünderten und verkauften das Gold auf dem Schwarzmarkt.
Heute steht die Ciudad Perdida vom Militär überwacht unter Denkmalschutz und soll lediglich für Archäologen und halt uns Touristen interessant sein. Auf der ganzen Tour haben wir noch so viel erfahren über die Indigenos, die Natur und das Leben der Kolumbianer. Es war sehr interessant und wir sind froh dieses Erlebnis mitgemacht zu haben.
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