Tag 73 Bogota nach Medellin 460 km


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South America » Colombia » Medellin
October 6th 2013
Published: October 7th 2013
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Jetzt sind wir schon 6 Tage in Kolumbien und noch immer ist nix passiert. Dabei geschehen in Columbien an einem Wochenende mehr Morde, als in Norwegen im ganzen Jahr. Ich finde, der Vergleich hinkt, denn in Norwegen hat es selbst ein motivierter Moerder schwer - mit dem ganzen Schnee, so lange Dunkelheit im Winter, da verirrt man sich ja womoeglich, ewig lange Fjorde, die einem am Vorwaertskommen hindern....

Heute war zwar kein border day, aber das volle Programm lief trotzdem: Frueh aufstehen, MR beladen, vors Hotel fahren, Fruehstuecken um 6.30 umd puenktlich um 7.30 sind wir abgefahren (14 º C). Sogar mein Privatfeind war rechtzeitig da, ich hoffe immer, dass wir ihn mal verlieren, weil er ja ewig zu spaet ist...

Am Vorabend war im Hotel ein Hochzeitsempfang - im 7. Stock. Alle, die im 6. Stock wohnten durften umziehen, ich war im 3. Stock ganz zufrieden, Baesse waren nur noch gedaempft zu hoeren. Aber die Kollegen aus dem 4. und 5. Stock hatten eine unruhige Nacht...

Es war Sonntag frueh - der Verkehr also ertraeglich. Als wir in die Aussenbezurke kamen, fanden sich immer mehr Radler ein. Auf der autobahn-aehnlichen Ausfallstrasse brachten sie dann schon Standspur und manchmal auch noch die rechte spur. Bei km 40 war der Spuk vorbei - ich hatte einen kleinen Pass erreicht, der die "Schuessel·, in der Bogota liegt, begranyt. Die Radler gingen auf die andere Strassenseite und fuhren zurueck nach Bogota. Machen die das jedes Wochenende???

Auf der anderen Seite des Passes begann fuer mich Etappe 2. Es ging von 3000 m auf 200 m hinunter - ein Querschnitt durch die Vegetationszonen von Gebirgsregion mit weidenden Kuehen und Holzhauesern (wie daheim) bis runter zu tropischen, heissen Gebieten (35 º C).

Aber um da runter zu kommen: endlose Kurven, endlose Laster (wo kamen die denn so ploetzlich her? Vorher waren nur ganz wenigs da) und eine Baustelle. Den ganzen zweiten Teil lang. Aber immerhin fuhren wir noch, wenn auch langsam.

Teil 3: auch etwa 40 km lang. Hier war nur der erste Gang angesagt, entweder mit Zuendung an oder aus (merke: MR parkt man im 1. Gang). Steiler Berg, Schwerlastverkehr raun und runter, Baustellen und mehrmals nur einspuriger Verkehr.

Hier wurde ich bald zum Rowdie und ueberholte auch bei Gegenverkehr (denn 2 LKW und ich haben nebeneinander schon Platz). Mein muehsames Vorwaertskommen war jaeh vorbei - 2 Autos vor mir fuhr die Polizei. Da fiel mir dann gleich ein, was eine doppelte, durchgezogene Linie in der Mitte der Strasse bedeutet. Und ich zog auch in Betracht, dass die Polizei das womoeglich auch weiss....

Also musste ich mit weiteren Ueberholmanoevern warten, bis

a) eine frisch geteerte Strasse kam (da waren dann noch keine Striche draufgemalt)

oder b) ein Stueck Strasse kam, wo die durchgezogene Linie nicht mehr sichtbar war.

Das hat dann auch irgendwann geklappt und ich liess die Polizei hinter mir.

Allerdings muss ich sagen, dass meine Begegnungen mit der Polizei sehr freundlich verlaufen. Nachdem die Polizisten mir fliessend auf Spanisch mitgeteilt haben, was ich jetzt schon wieder falsch gemacht habe (so Kleinigkeiten wie Geschwindigkeitsbegrenzung nicht beachten, doppelte gelbe Linie nicht beachten, rechts vorfahren oder so), und ich ueberhaupt nix verstehe, steige ich ab, nehme Helm ab und nehme den grantelnden Polizisten bei der Hand um ihn zur 1 DE Karte zu fuehren. Dort erklaere ich ihm (mein Spanisch ist wieder da) die Reiseroute von Alaska bis da, wo wir gerade sind, dann die weitere geplante Route bis Feuerland, versichere ihm, dass sein Land das beste ist, laechle freundlich, steige auf, winke und bin weg. Klappt immer.

4. Teil: Ein Tal entlang, grosse Haziendas, ein Hinweis auf einen Flughafen - ach richtig, da ist ja eine Wiese ohne Baeume drauf, ziemlich kurvenfreie Strasse, manchmal sogar vierspurig.

5. Teil: Kurven, LKWs, Doerfer und Sonntagsverkehr bis Medellin. Mein Glueck: ich traf Julia und folgte ihr unauffaellig bis zum Hotel, so dass ich nicht mit einem Auge das Navi, mit dem anderen die route notes und mit dem Huehnerauge die Strasse beobachten musste.

So schwarz war mein Gesicht bisher nur nach einem Fahrtag in China.....

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10th October 2013

Medellin
Besuchst Du das Kartell....?! Hehehe.... Ach nee, Castle heisst das....

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