On the road again.


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South America » Colombia » Medellin » Guatape
August 22nd 2012
Published: September 1st 2012
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Nun gut: Auch im Paradies gibt es Menschen. Insbesondere Backpacker. Und gegen Schnarchen und die Herr der Ringe-DVD auf Kinolautstärke im Wohnzimmer kommen die Grillen dann auch nicht an. Irgendwann wird der Film jedoch von einem Gewitter übertönt – passend dazu gibt’s Blitze überm See und den Bergen. Der anschließende Stromausfall macht das Ganze dann noch ein Stück romantischer.

Der nächste Morgen wird standesgemäß mit einem Bad im See bei eitel Sonnenschein begonnen. Wieder oben am Haus steht das Frühstück auf dem Balkon – inklusive frischem Mango-Ananas-Saft. Man wähnt sich am Set eines französischen Liebesfilms.

So viel convenience ruft nach Kontrast: eine körperliche Grenzerfahrung muss her. Mit dem Mountainbike 70 km durchs Umland von Guatapé? Klingt nach einem wunderbaren Plan. Der Hostelmitarbeiter mustert mich denn auch kritisch als ich ihm von meinem Vorhaben erzähle. Ein halber Liter Wasser und 8 Oreo-Kekse müssen reichen. Endlich mal wieder sportliche Betätigung – die Landschaft entlohnt für die arg kraft raubenden Anstiege allemal. Man glaubt sich zwischendurch in der Toskana – oder doch in den bayrischen Alpen? Alles ist wahnsinnig grün. Auf jedem Pass gibt es mindestens einen Imbiss, der immer „El Paisa“ heißt und stets dieselben Speisen anbietet. Wiedererkennungswert à la McD.

Nach 3 Stunden sind meine Speicher dann so langsam leer. Es geht unregelmäßig entweder steil bergab oder steil bergauf – was ordentlich Körner kostet. Nur gut, dass die Mittagssonne auf mich runterknallt – und mir leider ein paar Quadratzentimeter Haut, die wohl nicht sorgfältig eingecremt wurde, ordentlich verbrennt. Dies hält mich natürlich nicht davon ab, 5 Km vor Schluss noch bei „El Penol“ - dem 200 Meter hohen Monolithen – vorbeizufahren. Den richtig knackigen, 2 km langen Anstieg zum Fuß des Felsens schaffen meine untrainierten Oberschenkel trotz Cola-Booster dann doch nicht mehr. Natürlich wanke ich dennoch die 700 Stufen, die in eine Felsspalte gemauert wurden, wie betrunken hinauf. Die Aussicht ist großartig, das kalorientechnisch lebensrettende Eis nicht. Froh, mal wieder meine körperliche Grenze erreicht zu haben, rolle ich die letzten Meter zum Hostel. Morgen ist dann wieder Ruhetag.

(Kommt mir das nur so vor, oder rutsche ich bisweilen in diesen nervigen Tageszeitungs-Reiseseite-Stil ab? It's a slippery slope.)





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