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Published: August 28th 2014
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Nach einer interessanten Woche in Jeri und viel gutem Essen ging es über Fortaleza wieder zurück nach Sao Paulo.
In einem einfachen Hotel im Zentrum der Stadt mietete ich für 5 Nächte ein Zimmer. Mittlerweile kenne ich mich in dieser Gegend doch ein bisschen aus. Wie in anderen Städten ist das Zentrum der Stadt nicht unbedingt die schönste Gegend. Besonders hier finden sich extrem viele Obdachlose die an jeder Ecke und in jedem Park herumliegen. Während der WM hat es hier noch anders ausgesehen, da wurde also doch was unternommen um das Bild des Stadtzentrums etwas zu beschönigen. Auch die Polizeipräsenz hat merklich abgenommen. Unsicher habe ich mich jedoch auch in diesen Tagen nie gefühlt. Während meiner ganzen Zeit hier in Brasilien habe ich bezüglich diesem Thema nie Angst haben müssen. Auch existiert in der Nähe des Hotels rund um die Metrostation República eine gesamte Strasse mit Schwulenbars und Discotheken, grundsätzlich trifft man im Zentrum auf allerlei Personen. Es hat viele Strassenkünstler oder welche die halt versuchen mit gegebenen Mitteln irgend was zu kreieren um ein paar Reals zu verdienen. Entweder habe ich diese Personen nicht gesehen, aber wenn ich mich in Bern am Bahnhof bewege, sehe ich im Verhältnis deutlich
mehr Alkoholiker und Drogenabhängige (Bern mit seinen knapp 200'000 Einwohnern). In Sao Paulo sah ich ganz selten Obdachlose mit der Flasche einfach auf der Strasse oder irgendwo besoffen herumliegen. Hier haben die Obdachlosen noch wirklich existentielle Probleme und Sorgen, da kann man sich halt nicht aus Langeweille volllaufen lassen. Auch das wöchentliche besaufen der Jugendlichen an öffentlichen Orten, wie bei uns z.B am Bahnhof gibt es hier praktisch nicht. Es wird getrunken, aber dafür hat es unzählige Strassencafés oder Bars. Ich bewege mich in einer Stadt mit über 20 Millionen Einwohnern viel anonymer geht es nicht mehr, möchte man sich hier irgendwo ungengiert die Kante geben. Doch die Brasilianer sind hier anders. Irgendwo besitzen Sie diesbezüglich doch mehr Anstand und ein anderes Bewusstsein. Jeden Tag stelle ich Unterschiede fest und frage mich warum und wieso. Brasilien ist doch heutzutage sehr europäisch geprägt, wie mir dies mehrere Schweizer die hier Leben mitgeteilt haben. Und dieses europäische neben ein paar anderen Gründen zu Ihren Hauptgründen zählen hier leben zu wollen. Über gewisse Problemstellungen muss man hier gar nicht erst nachdenken, weil sie schlicht nicht existieren. Einige Probleme die wir in der Schweiz haben, haben wir nur weil wir einen so hohen Lebensstandard
und Anforderungen an alles haben. Probleme die die Brasilianer nicht kennen. Vielleicht auch ein Grund warum ich hier mehr lachende Gesichter sehe und zwar auch im Zentrum der Stadt.
Nichts desto trotz unternahm ich diese Tage wieder Ausflüge in den Ibirapuera Park, in den Norden der Stadt zum grossen Bahnhof Luz, oder nach Liberdade das Japanerviertel um köstliches Sushi zu verspeisen. Mir gefällt Sao Paulo immer wie mehr, auch wenn sich ein paar Einheimische darüber fragen, warum mir dieser verdammte Moloch an Hochhäusern und Verkehr so gefällt. Ich weiss es auch nicht, doch auch jeder Tag in der insgesamt 5. Woche in dieser Stadt habe ich was erleben dürfen und deshalb bin ich auch hier.
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